Der 1. Vorsitzende Kai-Gerrit Venske eröffnete pünktlich um 19:30 Uhr die diesjährige, ordentliche Mitgliederversammlung (MV). Gut zwei Dutzend der inzwischen über 200 Mitglieder fanden den Weg ins Haus am Lietzensee.
In der Tagesordnung vorgezogen wurde nach kurzer Debatte der Antrag eines Vereinsmitglieds, wonach die Verwendung von Gender-Kennzeichen (*/-/_/I) im Schriftverkehr durch die Vorstandsmitglieder zu unterbleiben habe. Dieser Antrag wurde nach einer ausführlichen Aussprache von einer klaren Mehrheit der Mitglieder nicht befürwortet.
Nach den Berichten der Vorstandsmitglieder und der Kassenprüfer Martin Sechting und Manfred Lenhardt sowie den Aussprachen darüber, entlastete die MV den Gesamtvorstand en bloc.
Der 2. VorsitzendeUwe Lazik wurde für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Dennis Bertuch verstärkt als neuer Beisitzer den Vorstand. Dieser wird zusätzlich unterstützt von den Referent:innenKathrin Lasko (Frauenförderung) und Christian Greiser (Schiri-Ausbildung/BMM-Organisation). Die Wahl der neuen Amtsträger erfolgte jeweils mit großen Mehrheiten.
Die MV endet gegen 22:30 Uhr nach der Aussprache zu verschiedenen Themen und Sonstiges.
Neben Cocos Spitzenplatz sind aber auch die Plätze 4 von Bhuvi, 8 von Friedaund 13 von Jakob aller Ehren wert. Danke für die unterhaltsamen und spannenden Partien!
Hendriks Schlussworte
Mit ein paar Tagen Abstand und nach einer großen Mütze voll Schlaf möchte ich nochmal auf das Turnier zurückblicken – immerhin die beste Deutsche Jugendmeisterschaft, die wir bislang aus WeDa-Sicht hatten! (2018, als Nam Deutscher Meister wurde und Coco Bronze holte, war Coco noch nicht Mitglied bei uns…)
Daher möchte ich Einzelleistungen unserer kleinen, aber feinen Delegation an dieser Stelle nochmal würdigen, da manches sonst sicher verloren ginge.
Die ZWEITEspielte letztmalig im World Chess Club und traf dort auf das favorisierte Kreuzberg 2. Da unklar war, wie viele Mannschaften letztlich als Sonderabsteiger die Liga verlassen müssen, mussten unsere Gegner nach Möglichkeit voll punkten. Darin lag (vielleicht) die Chance der ZWEITEN, die sie tatsächlich nutzen konnte. Ein gelungener Abschied aus Berlins Top-Liga, der versöhnlicher stimmt!
Für die DRITTEgalt auch gegen Friedrichshagen 1: Wenn’s nicht läuft, kommt meistens auch noch Pech dazu, diesmal in Form eines durch ein Unwetter auf Sardinien lahmgelegten Ersatzspielers. Dessen Ersatzmaschine landete erst weit nach Beendigung der Schlussrunde in Berlin …
Die VIERTE musste nach Köpenick (gegen O’Weide 3) – zusammen mit der FÜNFTEN (gegen O’Weide 6). Unsere beiden Mannschaften waren nicht abstiegsgefährdet und konnten ohne Druck agieren, was sie auch taten. Insgeheim waren alle Verantwortlichen eher froh, dass beide Mannschaften überhaupt vollzählig angetreten waren. Am Ende standen zwar zwei Niederlagen zu Buch, die aber nicht mehr wirklich wehtaten, wie sich beim siebenköpfigen, sehr unterhaltsamen Postludium im „Stern von Köpenick“ (ital.: „Stella del Köp“) zeigte.
Die SECHSTEsollte bei Eintracht Rochade 5 antreten, bekam jedoch nicht (mehr) genug Spieler:innen zusammen.
* Alle Links führen nur noch zum neuen BMM-Skript, da das alte BMM-Skript inzwischen wegen Pflegenotstands zu viele Fehler aufweist.
Zusammenfassung vom 21.04.24 / CG
Die ZWEITEspielte wieder im World Chess Club und traf dort auf Rotation Pankow 2. Mit 3:5 gab zwar kein Schleudertrauma, aber geholt wurde am Ende auch nichts Zählbares.
Ebenfalls als Außenseiter fuhr die DRITTE zu Rotation Berlin 1 und wurde einmal mit 2,5:5,5 (inklusive eines kampflosen Sieges) rund gemacht, was aber bei einem durchschnittlichen DWZ-Minus von knapp 200 Punkten über alle Bretter gerechnet nicht wirklich verwundern kann.
Die VIERTE bekam es zuhause mit Queer-Springer Berlin 1 zu tun. Die nominell stärkere Mannschaft des Tabellenzweiten aus Schöneberg siegte letztlich mit 5,5:2,5, hätte sich aber auch nicht beschweren können, wenn das Ergebnis andersherum gelautet hätte.
Die FÜNFTE hatte den Spitzenreiter König Tegel 4 zu Gast. Das musste – wie bereits früher festgestellt – nicht unbedingt viel heißen, spielte sie doch gegen Spitzenteams häufig erfolgreicher als gegen Tabellenkinder. Heute gab’s mit 5:3 wieder einen der besseren Tage und die Tegeler zogen enttäuscht von dannen. Den Siegtreffer erzielte Roland Tschendel in seiner ersten BMM-Partie für die Weisse Dame! Weiter so …
Die SECHSTE (Platz 5) empfing den Tabellennachbarn Kreuzberg 8 (Platz 4). Angesichts der herrschenden Zwei-Klassen-Gesellschaft in dieser Gruppe wurde es eine schwierige Aufgabe mit einer sehr deutlichen 1:5-Abfuhr.en Berichten der EITEN
In der 9. und letzten Runde einigte sich YannickKather nach dem Übergang in ein ausgeglichenes Schwerfigurenendspiel mit seinem Gegner auf remis. Durch seine starke Performance in der letzten Runde landet er bei 4,5/9. Starke Leistung unseres Clubmeisters!
DiyapBüyükasik musste sich leider einem 17-jährigen Schachtalent aus Bosnien-Herzegowina geschlagen geben. Er schob seinen Randbauer auf die 6. Reihe in der Hoffnung, die gegnerische fianchettierte Bauerstruktur zu schwächen. Stattdessen stellte sich dieser Bauer als Schwäche heraus, da er kurz darauf von Weiß eingesammelt werden konnte. Weiß besaß zusätzlich im Endspiel das Läuferpaar und konnte dadurch seinen Materialvorteil verwerten. Diyap landet trotzdem bei 5/9 und konnte hoffentlich etwas „Rost abziehen“.
HendrikMöller war wohl durch seine bisherigen Leistungen beflügelt. Im 8. Zug lehnte er das gegnerische Remisangebot ab. Nach einem Blick auf die Bühne zur zeitgleich stattfindenden Partie (inklusive positioneller Lehrstunde) von Magnus Carlsen gegen Richard Rapport, war er inspiriert weiterzuspielen. In einem Turmendspiel mit gleicher Anzahl Bauern gelang es ihm, aufgrund der besseren Position seines Königs einen Bauern zu gewinnen und zugleich einen Abtausch der Türme zu erzwingen. Im Bauernendspiel wandelten beide Spieler nacheinander zur Dame um. Allerdings konnte Hendrik einen Damentausch forcieren und seinen verbleibenden Bauern zur Dame umwandeln. Insgesamt landet er jetzt bei 5,5 aus 9, naja 8. Hut ab!
DavidHörmann gelang in der Schlussrunde noch ein Sieg gegen einen deutlich stärkeren Gegner, der im Nachhinein aber recht einfach erklärt werden konnte. Davids mentale Stärke wurde nicht nur durch ein Selfie mit GM Arjun Erigaisi geboostert, sondern auch durch eine magische Begegnung mit GM Kata Kamsky, der ihn beim Gehen auf der Treppe am Pullover streifte. Kommentar Yannick Kather: „Das sind mindestens 200 zusätzliche Elo-Punkte!“ 😉
Abschlussfeier
Fazit
Das Grenke-Open hat sich viel vorgenommen. Man konnte internationale Turnierluft schnuppern und sah alle Schachgrößen der Welt aus unmittelbarer Nähe. Das war für alle Spieler sicherlich ein einzigartiges Erlebnis.
Die Turnierbedingungen waren leider nicht zufriedenstellend, sowohl für die Amateurspieler als auch für die Profis. Sämtliche Partien hatten Verspätungen von 20-30 Minuten. Die Gänge und Hallen war überfüllt und es gab im Messegelände keinen Platz, um die Zeit zwischen den Runden zu verbringen. Die Restaurantumgebung hat auch nicht gereicht, um die vielen Schachspieler zu versorgen. Durch die fehlenden Erholungsmöglichkeiten war das Doppelrundenturnier daher sehr stressig und es blieb kaum Platz für den sozialen Austausch zwischen den Schachrunden, was für die meisten Spieler sicher einer der wichtigsten Punkte ist. Nichtsdestotrotz kann man neben seinen erfolgreichen schachlichen Leistungen auch darauf zurückblicken, dass man die Weltspitze des Schachs aus nächster Nähe beobachten konnte. So eine Gelegenheit gibt es vor allem für Amateurspieler nicht jeden Tag.
Das Videoformat der WeDa-Berichterstattung konnte ebenfalls erfolgreich geprobt werden und wird sicherlich in naher Zukunft fortgeführt.
Mit diesen Worten verabschieden wir uns aus Karlsruhe: „Auf Wiedersehen!“