Vereinsgründung
Die WEISSE DAME wurde am 13. November 1951 als „Schach-Club WEISSE DAME mit Sitz in Berlin-Schöneberg“ gegründet. Tatsächlich ist der Verein sogar schon etwas älter, denn die „Schachgruppe Tiergarten-Süd“, aus der die WEISSE DAME hervorging, wurde bereits 1945 gegründet. Sie trat zunächst als Abteilung dem Allgemeinen Turnverein (ATV) bei, bevor man sich schließlich selbständig machte. 1992 wurde die WEISSE DAME dann zu einem eingetragenen Verein. Der Vereinsname wurde dabei, da schon lange nicht mehr im Bezirk Schöneberg ansässig, in „Schachclub WEISSE DAME e.V.“ verkürzt. Mit der Satzungsänderung im Juni 2020 änderte sich die Schreibweise in „Schachclub Weisse Dame e. V.“.
Spielorte
Die frühen Jahre des Vereins kennzeichneten häufige Spiellokalwechsel. Mehr als einmal stand der Verein unverhofft auf der Straße, weil die Gaststätte in Konkurs ging oder dem Wirt der Umsatz nicht genügte. Seit März 1997 nutzen wir – mit einer renovierungsbedingten Unterbrechung – als Spielstätte die großzügigen Räumlichkeiten im Charlottenburger Haus am Lietzensee (früher „Nachbarschaftshaus“). Hier finden Freitags die Spielabende der Erwachsenen sowie ein Teil des Jugendtrainings statt. Auch die BMM- und Oberliga-Heimspiele Sonntags werden dort ausgetragen.
Seit dem Frühjahr 2023 nutzen wir für das Jugendtraining Samstags Räumlichkeiten in der Eichendorff-Grundschule. Die früher von uns genutzte Peter-Ustinov-Schule steht leider nicht mehr zur Verfügung.
Ehrenmitglieder
Im Gegensatz zu den häufigen Ortswechseln früherer Jahre gab es damals eine große Kontinuität: Als erster Vorsitzender – und späterer Ehrenvorsitzender – lenkte Otto Christ 30 Jahre lang, von 1951 bis 1981, die Geschicke des Vereins. Weitere besonders verdiente Mitglieder werden in unserer Ruhmeshalle erwähnt und geehrt.
Vereinsmitglieder
Sowohl von der Anzahl als auch von der Spielstärke der Mitglieder nahm der Verein ab Ende der 70er Jahre einen stetigen Aufschwung. Als ein wichtiger Grund ist der Beginn der systematischen Jugendarbeit im Verein durch unser Ehrenmitglied Wolfgang Busse zu nennen, obwohl es bereits vorher einzelne spielstarke Jugendliche gab. Ende der 80er Jahre überschritt der Verein erstmals die Schallmauer von 100 Mitgliedern. Seit dieser Zeit ist die WEISSE DAME einer der größten Berliner Schachvereine und hat relativ konstant zwischen 150 und 200 Mitgliedern. Wie viele es aktuell genau sind, lässt sich der DWZ-Liste beim Deutschen Schachbund entnehmen.
Vereinsjugend
Unser Jugendbereich ist seit Anfang der 2000er Jahre erneut stark gewachsen. Daraus resultierten einige Einzel- und Mannschaftserfolge, wodurch die Weisse Dame zu einem Leistungsstützpunkt Jugend ernannt wurde. Unsere Jugendmannschaften konnten sich schon mehrfach für Deutsche Meisterschaften qualifizieren. Im Jahr 2022 gelang es, mit Silber (U12w) und Bronze (U16w) zwei Medaillenränge zu belegen. Mit Nam Tham und Coco Lepo Zhou konnten zwei unserer Jugendlichen sogar die Deutsche Meisterschaft in den Altersklassen U12 bzw. U12w gewinnen. Unsere Jugendmannschaft U20 spielte zeitweise überregional in der Jugendbundesliga Nord. Neben lizenzierten Trainern unterstützen starke Vereinsspieler und engagierte Eltern und Jugendbetreuer die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.
Mannschaftserfolge
Im Jahr 1991 wurde die ERSTE (1. Mannschaft) nach einem 4,5:3,5-Stichkampferfolg gegen Friesen Lichtenberg erster Gesamtberliner Mannschaftsmeister und stieg in die neu gebildete Oberliga Nord auf. Nach dem Abstieg im Jahr 1998 gelang im Jahr 2003 die Rückkehr in die dritthöchste deutsche Spielklasse; es folgten weitere Ab- und Aufstiege.
Bemerkenswert ist die Saison 2008/09. Damals gelang der ERSTEN erneut der Aufstieg in die Oberliga Nord Ost; außerdem feierte die WEISSE DAME die Berliner Doppelmeisterschaft, da die ZWEITE – ziemlich unerwartet – den zweiten Tabellenplatz in der Landesliga belegte. Dass es sich um einen besonderen Jahrgang handelte, ist noch an den gleichzeitigen Aufstiegen der DRITTEN und SECHSTEN abzulesen.
In der Saison 2023/24 nimmt die WEISSE DAME mit sechs Mannschaften am Spielbetrieb teil. Dabei spielt die ERSTE erneut in der Oberliga. In der Berliner Mannschaftsmeisterschaft (BMM) treten wir mit der ZWEITEN in der Landesliga und mit weiteren Mannschaften in unteren Klassen an.
Weisse-Dame-Open
Erstmals wurde das WEISSE-DAME-Open als offenes Einzelturnier im Jahr 1977 ausgetragen. Bis einschließlich 2017 wurde es regelmäßig im Zeitraum zwischen den Sommerferien und dem Beginn der Mannschaftskämpfe im Spätherbst ausgetragen. Seit 2018 wird das Turnier aus verschiedenen Gründen leider nicht mehr ausgetragen.
Clubzeitschrift
Im Jahr 1985 erschien ein vierblättriges „Patzerliga-Magazin“, erstellt vom damaligen Mannschaftsführer der ERSTEN Frank Heibel. Als „Patzerliga“ wurde scherzhaft die Stadtklasse bezeichnet, in der die ERSTE damals spielte. Aus diesem Vorläufer entwickelte sich im Laufe der Zeit die Clubzeitschrift „GARDEZ!“. Ein schneller Überblick der ersten 50 WEISSE-DAME-Jahre findet sich u.a. in der Jubiläumsausgabe 2001. Allerdings hat die Berichterstattung auf der Homepage im Laufe der Jahre immer mehr an Bedeutung gewonnen – seit 2017 erscheint die Zeitschrift daher nur noch unregelmäßig, z.B. bei besonderen Anlässen.
Selbstverständnis
Ein wichtiger Aspekt des Schachclubs Weisse Dame e. V. ist das Selbstverständnis, ein Amateurverein zu sein. Dies bedeutet, dass unsere Mitglieder nicht Schach spielen, weil sie dafür bezahlt werden, sondern weil sie Freude am Schach haben. Es ist zum Beispiel selbstverständlich, dass Spieler aller Spielstärken an Clubturnieren teilnehmen und auch regelmäßig an den Spielabenden anwesend sind.