Archiv der Kategorie: WeDa unterwegs

Berichte über Ausschreibungen und Teilnahme an Turnieren anderer Vereine, sowie Reiseberichte.
(Spandauer Open, Spreewaldpokal usw.)

NDBMM 2024 in Bremerhaven

Die „Skyline“ von Bremerhaven am Neuen Hafen. Von links nach rechts sind u.a. zu sehen: das Segelschulschiff „Deutschland“, das Klimahaus und das Sail City-Hotel. (Foto: Heinz Uhl)

Bei den Berliner Blitzmeisterschaften im Oktober 2023 hatte die WEISSE DAME einen achtbaren 5. Platz in der Mannschaftswertung erreicht, aber die Qualifikation für die Norddeutschen Meisterschaften denkbar knapp verpasst. Glücklicherweise verzichteten aber die Schachfreunde auf ihre Teilnahme, sodass wir als Nachrücker zu der Meisterschaft fahren durften, die diesmal am Samstag, den 20. April in der Seestadt Bremerhaven stattfand.

Leider konnte Diyap, der im Oktober mit einer herausragenden Leistung an Brett 1 noch unser Zugpferd gewesen war, diesmal nicht mit dabei sein. Stattdessen fuhr Martin Kaiser als „5. Mann“ mit. Die Anreise an die Nordsee erfolgte aufgrund der Entfernung von etwa 450 km bereits am Freitag und konnte trotz „Personen im Gleis“ letztlich erfolgreich abgeschlossen werden. 

Abends wurde zur Einstimmung auf das Turnier inkl. Begleitung zunächst gemeinsam Martin’s Fischrestaurant (ja, das hieß wirklich so…) aufgesucht und danach ein kleiner Rundgang durch den maritimen und sehr windigen Teil der Innenstadt gemacht. Und weil Bremerhaven nicht allzu groß ist, wurden sogar schon einige weitere Schachspieler aus Berlin gesichtet.

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2024 Grenke-Open: Fotobericht von Richard Mertens

Die WeDa-Spieler:innen beim Grenke-Open 2024 (von links nach rechts): Annette Preissner – Hendrik Möller – Miguel Martinez – Richard Mertens – Mateo Ionita – Yannick Kather – David Hörmann – Sebastian Lutz – Ahmad Ahmadov – Diyap Büyükasik. Es fehlt Xiutian Cheng. (Foto: NN)

Grenke-Open 2024

Abschlussbericht von Richard Mertens

Schlussrunde A-Gruppe

In der 9. und letzten Runde einigte sich Yannick Kather nach dem Übergang in ein ausgeglichenes Schwerfigurenendspiel mit seinem Gegner auf remis. Durch seine starke Performance in der letzten Runde landet er bei 4,5/9. Starke Leistung unseres Clubmeisters!

Diyap Büyükasik musste sich leider einem 17-jährigen Schachtalent aus Bosnien-Herzegowina geschlagen geben. Er schob seinen Randbauer auf die 6. Reihe in der Hoffnung, die gegnerische fianchettierte Bauerstruktur zu schwächen. Stattdessen stellte sich dieser Bauer als Schwäche heraus, da er kurz darauf von Weiß eingesammelt werden konnte. Weiß besaß zusätzlich im Endspiel das Läuferpaar und konnte dadurch seinen Materialvorteil verwerten. Diyap landet trotzdem bei 5/9 und konnte hoffentlich etwas „Rost abziehen“.

Hendrik Möller war wohl durch seine bisherigen Leistungen beflügelt. Im 8. Zug lehnte er das gegnerische Remisangebot ab. Nach einem Blick auf die Bühne zur zeitgleich stattfindenden Partie (inklusive positioneller Lehrstunde) von Magnus Carlsen gegen Richard Rapport, war er inspiriert weiterzuspielen. In einem Turmendspiel mit gleicher Anzahl Bauern gelang es ihm, aufgrund der besseren Position seines Königs einen Bauern zu gewinnen und zugleich einen Abtausch der Türme zu erzwingen. Im Bauernendspiel wandelten beide Spieler nacheinander zur Dame um. Allerdings konnte Hendrik einen Damentausch forcieren und seinen verbleibenden Bauern zur Dame umwandeln. Insgesamt landet er jetzt bei 5,5 aus 9, naja 8. Hut ab!

David Hörmann gelang in der Schlussrunde noch ein Sieg gegen einen deutlich stärkeren Gegner, der im Nachhinein aber recht einfach erklärt werden konnte. Davids mentale Stärke wurde nicht nur durch ein Selfie mit GM Arjun Erigaisi geboostert, sondern auch durch eine magische Begegnung mit GM Kata Kamsky, der ihn beim Gehen auf der Treppe am Pullover streifte. Kommentar Yannick Kather: „Das sind mindestens 200 zusätzliche Elo-Punkte!“  😉

 

David Hörmann mit GM Arjun Erigaisi, dem Topfavoriten des Grenke-Opens (Foto: Selfie DH)
Abschlussfeier
Von links vorn im Uhrzeigersinn: Yannick Kather – Hendrik Möller – Richard Mertens – Sebastian Lutz – Diyap Büyükasik – David Hörmann ließen es sich bei Pizza und Eis gutgehen …
Fazit

Das Grenke-Open hat sich viel vorgenommen. Man konnte internationale Turnierluft schnuppern und sah alle Schachgrößen der Welt aus unmittelbarer Nähe. Das war für alle Spieler sicherlich ein einzigartiges Erlebnis.

Die Turnierbedingungen waren leider nicht zufriedenstellend, sowohl für die Amateurspieler als auch für die Profis. Sämtliche Partien hatten Verspätungen von 20-30 Minuten. Die Gänge und Hallen war überfüllt und es gab im Messegelände keinen Platz, um die Zeit zwischen den Runden zu verbringen. Die Restaurantumgebung hat auch nicht gereicht, um die vielen Schachspieler zu versorgen. Durch die fehlenden Erholungsmöglichkeiten war das Doppelrundenturnier daher sehr stressig und es blieb kaum Platz für den sozialen Austausch zwischen den Schachrunden, was für die meisten Spieler sicher einer der wichtigsten Punkte ist. Nichtsdestotrotz kann man neben seinen erfolgreichen schachlichen Leistungen auch darauf zurückblicken, dass man die Weltspitze des Schachs aus nächster Nähe beobachten konnte. So eine Gelegenheit gibt es vor allem für Amateurspieler nicht jeden Tag.

Das Videoformat der WeDa-Berichterstattung konnte ebenfalls erfolgreich geprobt werden und wird sicherlich in naher Zukunft fortgeführt.

Mit diesen Worten verabschieden wir uns aus Karlsruhe: „Auf Wiedersehen!“


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Das Albrecht-Beer-Turnier in Gera: Wenn M. und M. eine Reise tun…

 

… dann können sie was erzählen.

Martin Sechting und Manfred Lenhardt spielten vom 30.09. bis 03.10. (Samstag bis Dienstag) das Albrecht-Beer-Turnier in Gera (Open, 7 Runden, 120 Teilnehmer).

Die Spielbedingungen in der modernen Panndorf-Halle waren ausgezeichnet: genügend Platz, jeder Spieler hatte seinen eigenen Tisch mit schönen Holzbrettern und Holzfiguren; dazu ein guter Analyseraum und reichlich Speis und Trank.

Die Halle war 5 Min. vom Bahnhof entfernt, das gute Hotel ebenfalls. Das Wetter spielte mit und für die Ruhepausen gab es einen nahen Park mit Springbrunnen. Und Abends einige schöne Restaurants mit Biergarten.

Wir waren im Vorderfeld gesetzt. Martin an 26 und ich an 24.

Martin begann mit 2 Siegen. Einen schönen Schlusszug gab es in Runde 2:

Martin Sechting (SC Weisse Dame, DWZ 1980)

Frank Hochmuth (Schachclub Reichenbach, DWZ 1649)

28… Sf3+ und 0-1   Denn: 29.Kh1 Sxf2# und 29.Kf1 Sfd2+ 30.Txd2 Sxd2+ kostet die weiße Dame.

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OLNO (R9): 6:2-Auswärtsieg in Frankfurt/Oder

Tabelle nach Runde 9
  Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Sp MP BP BW
1. SC Rotation Pankow  +  5 5 5 6 6 9 18 49 218½
2. SC Kreuzberg 3 4 5 5 9 15 44½ 194½
3. SV Empor Berlin 3 4 4 9 12 37 177
4. TSG Oberschöneweide 3 3 9 10 38½ 170
5. SC Empor Potsdam 5 5 6 9 10 36 161
6. SK König Tegel II 4 6 9 9 37½ 167
7. SC Weisse Dame 4 3 6 9 7 36 147
8. USC Viadrina Frankfurt/O 3 4 2 4 4 9 3 28 149
9. Greifswalder SV 2 3 2 4 9 3 27½ 113
10. SAV Torgelow-Drögeheide 90 2 ½ 2 4 9 3 26 123

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Das (Schach)gehirn – eine Black Box ?!

Als „Black Box“ bezeichnet man u.a. das Modell eines Systems (Gehirns) zur Verarbeitung von äußeren (Schachstellung) und inneren (gespeist aus Erfahrung und Schachwissen) Reizen. Als Output folgt ein Verhalten, eine Reaktion bzw. der nächste Schachzug.

Merkmal der Black Box ist weiter, dass ihr Innenleben im Dunkeln bleibt, z.B. wenn der gewöhnliche Schachspieler die Züge von Großmeistern in komplexen Stellungen zu verstehen versucht – oder die Ergebnisse, die (jugendliche) Vereinsmitglieder zuletzt in Turnieren erzielten. Zugegeben: (Selbst)erklärungsversuche sind mir nicht bekannt, denn Interviews wurden nicht geführt …

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