BMM 2016/17 – 4. Runde: Eiskalt erwischt! (4. Aktualisierung)

4. Aktualisierung:

Die ZWEITE liefert ihren Fotobericht in Koproduktion dreier Autoren: Ralf Mohrmann (Haupttext), Franko Mahn (Partieanalyse Schlussphase) und Christian Greiser (Fotos/Text). Die ERSTE siedelt Cäpt’n Kai in seinem Bericht im Reich der Mitte an. Bereits vorhanden sind die Berichte der DRITTEN und FÜNFTEN. 


4. Spieltag: Zusammenfassung

Ohne Mannschaftssieg und mit 2:10 Punkten kehrt die Weisse Dame von ihren Winterausflügen zurück. Insbesondere die DRITTE muss sich nun „richtig“ auf den Hosenboden setzen, um den Aufstieg nicht aus den Augen zu verlieren – oder auf einen Ausrutscher des Konkurrenten hoffen.

Die ERSTE spielte gegen den derzeitigen Tabellenführer der Landesliga, die SF Berlin 1903 3, die in der letzten Runde unsere ZWEITE besiegten. Ob das 4:4 ein Punktgewinn oder -verlust war, der Bericht wird diese Frage sicher beantworten, vielleicht aber auch erst der weitere Saisonverlauf.

Die ZWEITE musste gegen den aktuell Zweitplatzierten der Landesliga antreten, dem SV Berolina Mitte, der derzeit mehr MP als erwartet aufweist und nun sogar an der Tabellenspitze steht, denn die ZWEITE musste eine denkbar knappe Niederlage quittieren.

Die DRITTE schien mit dem derzeit Vorletzten in ihrer Staffel, SW Neukölln, ein leichtes Los zu haben, erlaubte sich aber gleich mehrere Ausrutscher. Eine unerwartete, noch dazu deutliche Niederlage war die Folge. 

Die VIERTE trat gegen die fünfte Mannschaft des SC Kreuzberg an – eine schlagbare Mannschaft. Doch schlecht aufgestellt war sie nicht und war von der VIERTEN heute nicht zu bezwingen (das verstehe, wer kann).

Die FÜNFTE spielte gegen die SVG Läufer Reinickendorf 2 – als einer der Staffelfavoriten sollten weitere MP für die FÜNFTE her! Es wurde dann nur ein weiterer MP. Angesichts eines kampflos abgegebenen Brettpunktes abermals ein respektables, aber nicht alle befriedigendes Ergebnis.

Die SECHSTE trat gegen die achte (!) Mannschaft der SF Berlin 1903 an (da haben die SF Berlin 1903 zwei Mannschaften mehr als wir gemeldet) und konnte so nach ihren eigenen Partien noch bei der ERSTEN kiebitzen. Punkte stibitzen konnte die SECHSTE allerdings keine und ziert nun das Tabellenende.

Liga Heim Ergebnis Auswärts Platz BP MP
Landesliga SF Berlin 1903 3 4:4  WeDa 1 5 18,5 5
Landesliga SV Berolina Mitte  4,5:3,5 WeDa 2
9 12,0 2
Klasse 1.1 SchwarzWeiß Neukölln 6:2 WeDa 3
2 20,0 6
Klasse 1.4 SC Kreuzberg 5 5:3 WeDa 4
8 15,0 2
Klasse 2.4 SVG Läufer Reinickendorf 2 4:4 WeDa 5
6 17,0 5
Klasse 4 West SF Berlin 1903 8  3,5:2,5 WeDa 6
9 5,0 0

Berichte: ERSTE | ZWEITE | DRITTE | VIERTE | FÜNFTE | SECHSTE


ERSTE: IM REICH DER MITTE

von und mit Cäpt’n Kai

Da habe ich mich am Vorabend des sonntäglichen Spitzenspiels noch von den Strapazen der Vorbereitung mit einem Thriller, der Richard Gere in seinem schier aussichtslosen, aber unerwarteterweise schlussendlich doch erfolgreichen Überlebenskampf gegen das Reich der Mitte und die Untiefen seiner Justiz zeigte, erholt, schon erwachen wir am nächsten Tage nach einem 4:4 beim Auswärtsspiel gegen den bisherigen Spitzenreiter SF Berlin III daselbst im Reich der Mitte, indem wir mit 5:3 MP den fünften Platz belegen, statt mit einem einzigen Brett- und damit Mannschaftspunkt mehr weiterhin ganz vorne um den Aufstieg mitzuspielen. Und so kam es dazu:

Heinz remisierte an Brett 5 zwar als Erster, zeigte nichtsdestotrotz eine couragierte Leistung gegen Fernando Offermann. Leider wurde sein Figuren-Zwischenopfer nicht mit einem ganzen Punkt belohnt.

Der Unglücksrabe des Tages war diesmal an Brett 3 der Berichterstatter. Aus der Eröffnung noch gut und vor allem mit massivem Zeitvorsprung herausgekommen, wusste ich nicht mehr so recht, wie man die Variante behandelt und rannte in der Folge einem Minusbauern hinterher, wobei der gegnerische König aber ein paar Probleme mit seinem Platz in der Mitte hatte. Bei leichtem Stellungsnachteil gewann ich den Bauern zurück, nach einem Fehler meines Gegners zwischenzeitlich sogar einen- wie sich aber zeigen sollte- wertlosen Mehrbauern.

In der Diagrammstellung hatte ich Te2 gezogen und D. Riemay gleichzeitig Remis angeboten, da ich sah, dass ich das Eindringen des schwarzen Turmes über d4 und den daraus resultierenden Fall des (Mehr-)Bauern c2 ohnehin nicht mehr verhindern konnte. Leider war mir da noch eine andere Kleinigkeit entgangen (Auflösung in der nächsten GARDEZ!-Kombi-Ecke)… Also 0,5:1,5

Manfred hat an Brett 7 gegen einen Halbslawen seines Gegners Daniel McGowan einiges versucht, ohne übermäßig viel zu riskieren, kam aber am Ende über ein Remis nicht hinaus.

An Brett 4 war auch Ingo, wie eigentlich alle, aus der Eröffnung noch ganz gut herausgekommen und konnte gegen den rückständigen weißen c3-Bauern ordentlich Druck entfalten. Utz Lachmann, der schon einmal in ähnlicher Weise gegen Ingo gewann, konnte jedoch am Königsflügel Chancen herausspielen. Vor der Zeitkontrolle sah sich Ingo in einem Damenendspiel bei eigenem eingeklemmtem König wieder, das am seidenen Faden hing. Der aber glücklicherweise hielt, also Remis. 1,5:2,5.

Hendrik hatte an Brett 2 mal keinen so guten Tag erwischt. Er musste gegen H.-Christoph Andersens Läuferpaar spielen und hatte auch noch einen Doppelbauern- wenngleich freiwillig. Irgendwann hatte er zwei Bauern weniger und musste die Waffen strecken- 1,5:3,5. Hendriks erste Niederlage nach zuvor 3/3.

Thorsten hatte am letzten Brett spielend von Beginn an keine Schwierigkeiten mit dem Aufbau seines Gegners M. Galbraith. Kurz vor der Zeitkontrolle verlor er in meines Erachtens leicht vorteilhafter Stellung den Faden und landete in einem Turmendspiel, das jedoch ungefährdet im Remishafen endete. 2:4.

Nur gut, dass sich bei Achim in der Zeitnotphase gegen Dr. A. Modler das Blättchen gewendet hatte. Er hatte zwar zuvor eine Qualität gewonnen, aber der Gegner hatte nicht nur zwei Bauern, sondern auch einen starken, zentralisierten Springer als Kompensation und stand sicherlich besser. Eine übereilte Aktion führte aber dazu, dass Achim mit Mehrqualität bei starkem Turm und nur noch einem Minusbauern verblieb und das Endspiel sicher zu seinen Gunsten entschied. 3:4. Und für Achim damit die beeindruckende Bilanz von 3,5/4 am Spitzenbrett.

Blieb also noch Martins Partie an Brett 6 gegen Zurab Qelbaqiani, der in der vorigen Runde noch so überzeugend gegen Ralf Mohrmann gewinnen konnte. Martin stand aus der Eröffnung heraus mit Schwarz durch einen studienartigen taktischen Gegenschlag gegen einen vorschnellen Flankenangriff klar besser und bald auf Gewinn. Dass dies am Ende die letzte noch laufende Partie werden würde, hätte man kaum für möglich gehalten. Vielleicht, ja sehr wahrscheinlich sogar hat Martin zwischendurch mal etwas ausgelassen. Aber der Gegner wehrte sich auch mit allem, was ihm zu Gebote stand und schaffte es dann zunächst bis in ein Doppelturmendspiel mit zwei Minusbauern. Schließlich konnte Martin aber einen Turm tauschen und seinen verbliebenen Mehrbauern bei abgedrängtem gegnerischem König per „Treppenbau“ verwandeln. 4:4 also am Ende.

Ein Ergebnis, das ins Reich der Mitte passt. Sicherlich- wäre mir dieses Missgeschick nicht unterlaufen, hätten wir auch knapp gewinnen können. Aber andererseits hätte es bei Achim auch gut 0:1 ausgehen können, sodass wir als Verlierer vom Platz gegangen wären. Letztendlich dürfen wir also eher glücklich mit dem Ergebnis sein.

Auf diese Weise haben wir zumindest noch Tuchfühlung zur Spitze, auch wenn wir streng genommen nicht mehr allein aus eigener Kraft den Aufstieg schaffen können und jetzt einige Mannschaften vor uns liegen. Und gegen die spielen wir in den nächsten Runden ja dann auch, zunächst am 22.1. daheim gegen den neuen Überraschungs-Tabellenführer Berolina, der gestern mit einigem Dusel knapp gegen unsere Zweite gewann.

Nun sind wir also im Reich der Mitte und schnell kann einen dieses verschlingen und nicht mehr herauslassen. Aber wie schon Richard Gere in eingangs besagtem Thriller lehrreich demonstrierte: mit Willen und Mut und dem nötigem Glauben an sich (und der Hilfe einer reizenden Dame) kann man selbst gegen eine schiere Übermacht bestehen- auch wenn sie das Reich der Mitte ist…

Fotobericht bei SFB von David Riemay     –     Fotobericht bei SFB von Thorben Lindhauer


Berichte: ERSTE | ZWEITE | DRITTE | VIERTE | FÜNFTE | SECHSTE


ZWEITE: Knappe und unglückliche 3,5:4,5 Niederlage gegen Berolina

Bericht in Zusammenarbeit von Ralf Mohrmann (Haupttext), Franko Mahn (Partieanalyse Schlussphase) und Christian Greiser (Fotos/Text)

Am Sonntag spielten wir auswärts im Schachcafé „en passant“ gegen den SV Berolina Mitte. Wir hatten uns vorgenommen hart zu kämpfen, um weitere Punkte im Kampf für den Klassenerhalt zu sammeln.

Erfreulich war, dass wir in diesem Spiel wieder eine vollständige Mannschaft aufbieten konnten. In der Eröffnungsphase gestaltete sich das Match positiv, da wir an einigen Brettern leichte Eröffnungsvorteile erzielen konnten.

Die erste Entscheidung des Tages fiel an Brett 2, an dem Stefan mit Schwarz in einer unregelmäßigen Eröffnung soliden Ausgleich erzielen konnte. Er einigte sich schließlich mit seinem Gegner auf ein Remis.

Guido spielte an Brett 3 mit Weiß gegen Thilo Keskowskis Damenindische Eröffnung. Er konnte sich einige positionelle Vorteile herausarbeiten und eine druckvolle Stellung erreichen. Den Druck konnte Guido in Materialvorteil umwandeln und später die Partie gewinnen.

An Brett 4 spielte Alexander mit den schwarzen Steinen die Aljechin-Verteidigung und geriet in einen Königsangriff seines Gegners Marco Miersch. Alexander versuchte sich zur Entlastung Gegenchancen zu erarbeiten. Dann aber brach sein Gegner mit einem unerwarteten Qualitätsopfer die Stellung auf und entschied die Partie für sich. 1,5:1,5

Bruno lieferte an Brett 7 ein gutes Match ab und konnte in der Eröffnung deutlichen Raumvorteil erringen. Im Mittelspiel kam es dann zu einigen Verwicklungen, die zunächst aussichtsreich für Bruno aussahen. Leider kippte das Spiel dann um und Bruno verlor seine Partie. 1,5:2,5

Meine eigene Partie an Brett 5 gegen Thomas Hämmerlein verlief über weite Strecken sehr gut. Es gelang mir 2 Bauern zu gewinnen. Dann verlor ich allerdings den „Faden“ und stellte mich selber in ein zweizügiges Matt hinein. 1,5:3,5

Eine sehr überzeugende Leistung lieferte Franko am Spitzenbrett ab. In einer Englischen Partie konnte er sich Vorteile erarbeiten, die es ihm im Endspiel erlaubten ein unabwendbares Mattnetz für seinen Gegner aufzubauen. Sein Gegner musste sich daraufhin geschlagen geben. Am Ende dieses Berichts findet sich eine ausführliche Partieschluss-Analyse des Siegers.

Christian hatte mit Schwarz an Brett 8 eine Russische Partie auf dem Brett. Durch eine Unaufmerksamkeit seines Gegners konnte er einen Bauern gewinnen. Diesen Mehrbauern konnte Christian dann im Endspiel erfolgreich verwerten und es kann wieder etwas Hoffnung auf einen Mannschaftspunkt auf. 3,5:3,5

Damit lagen alle Erwartungen auf Yannick der am 6. Brett im Grünfeld-Inder zu Partiebeginn die Eröffnungsprobleme gelöst hatte. Durch einen Fehler verlor er dann einen Bauern und kämpfte in einem Turmendspiel um ein Remis. Yannick verteidigte sich sehr gut und stellte auch sehr gefährliche Drohungen auf, die für ein sehr spannendes Finale sorgten. Am Ende reichte es aber leider nicht aus und die Niederlage war besiegelt. Endstand 3,5:4,5

Diese Niederlage war wirklich unglücklich, weil spielerisch für uns deutlich mehr Punkte möglich waren. Deshalb gilt es in den nächsten Spielen unsere Chancen besser zu nutzen.

Partieanalyse der Schlussphase

Galerie unserer Punktesammler gegen BEROLINA

Foto oben links: Franko überlegt gegen Roland Boewer (Brett 1 – 1:0); in Gedanken versunken ist dessen Sitznachbar Andreas Volkmer. Foto oben rechts: Stefan gegen Andreas Volkmer (Brett 2 – remis), der allerdings lieber die benachbarte Partie zwischen Franko und Roland Boewer betrachtet. Foto unten links: Guido vs Thilo Keskowski (Brett 3 -1:0); am benachbarten Brett 4 überlegt Marco Miersch. Foto unten rechts: Christian Greiser zieht gegen Peter Müller (Brett 8 – 1:0).

Fotobericht bei BEROLINA von Frank Hoppe – u. a. mit den Partien von Alexander, Yannick und Bruno zum Online-Nachspielen, aber wirklich nur von Nervenstarken!


Berichte: ERSTE | ZWEITE | DRITTE | VIERTE | FÜNFTE | SECHSTE


DRITTE: Ohne Worte …

Bericht von Gerd Biebelmann

Am ersten Spieltag im Neuen Jahr gab es für die DRITTE ein Desaster, anders kann man es kaum nennen. Sorry, aber ich bin noch nicht in der Lage für diese miserable Vorstellung aufmunternde Worte zu finden.

An fast allen Brettern waren wir DWZ-stärker, an den 3 hinteren Brettern jeweils ca. 200 Punkte. Aber durchgehend von 2 bis 8 spielten wir schlecht oder gingen mit unseren Chancen fahrlässig um. Nun zum Hergang:

Den 1. halben Punkt steuerte Josef bei, durch „Zugwiederholung“ gegen einen 130 DWZ schwächeren Gegner. Das musste nicht sein, Josef hätte dem durchaus ausweichen  und etwas mutiger spielen  dürfen, wohl auch müssen: Angsthasenschach, 0,5:0,5.

Dann kam es aber noch dicker. Robert musste bereits früh die Qualität hergeben und bekam zwar gutes Spiel, aber das konnte nicht reichen. Er verlor dann doch relativ schnell nach noch einigen Ungenauigkeiten. Vor allem gegen einen 200 DWZ schwächeren Gegner: Unterdurchschnittlich, 0,5:1,5.

Dann der nächste Tiefschlag: Ulrich kam zwar gegen seinen Gegner in ein remisverdächtiges Turmendspiel, musste sich dann aber auch geschlagen geben. Immerhin, sein Gegner hatte auf dem Papier ungefähr die gleiche Spielstärke: Potential nach oben, 0,5:2,5.

Sebastian war der nächste in der Reihe.  Fast von Beginn an diktierte er das Spiel und drückte seinen Gegner mit einer Drohung nach der anderen an die Wand. Allerdings verbrauchte er viel Zeit. Mit einem Turm mehr passierte nun das Drama: einzügiges Einstellen des Läufers und gleichzeitige bittere Drohungen des Gegners stellten den Spielverlauf auf den Kopf: Unnötigste Niederlage, 0,5: 3,5.

Nun der einzige Lichtblick des ganzen Matches: Thomas gewann durch Zeitüberschreitung des Gegners im 38. Zug, in aber schon besserer Stellung. Wie auch immer, gewonnen ist gewonnen: Normalform, 1,5: 3,5.

Ja, was will ich sagen. Ich kann mich kaum an eine Partie erinnern, in der ich (Gerd) so viele Chancen ausgelassen habe. Ich hadere noch, was schlimmer ist: die Chancen auszulassen oder im Spiel gar nicht zu wissen, wie gut man steht. Beides ist mir heute passiert. Einziger Trost ist, dass mein großer ML (Torsten Meyer, Anm. d. Red.) das auch alles übersah. Kurz und gut, ich hätte die Partie mindestens 5x gewinnen müssen, habe aber nur Remis erreicht, darf nicht passieren: Sehr Leichtfertig, 2:4.

Und hier war dann klar, das wird mannschaftstechnisch heute nichts mehr. Die restlichen Partien, Cord und Heinz, standen schon eher sehr bedrängt. Cord spielte zunächst eine ruhige Partie. Nach einigem Hin und Her wurde daraus ein Turmendspiel mit Minusbauer, das aber doch sehr remislastig aussah. Aber auch hier ging heute alles schief. Eigentlich ist Cord bekannt dafür, so etwas nicht zu verlieren, diesmal ist es ihm „gelungen“. Nach eigener Aussage: „Was bin ich für eine Pfeife“2:5.

Die Niederlage war nun besiegelt. Schließlich noch Heinz: Sah eine ganze Weile gut aus, dann aber einige Ungenauigkeiten und eine sehr offene Königsstellung machten es dem Gegner im Laufe der Partie möglich Drohungen aufzustellen, die Heinz dann nicht mehr parieren konnte:  Keine Normalform, 2:6.

Fazit: Diese Vorstellung kann ich nicht schön reden. Jeder Einzelne muss sich hier an der Nase packen, das war schlicht nichts. Gut, so ein Ausrutscher darf oder kann mal passieren, ich hoffe aber, es bleibt dabei. Ein bisschen erinnerte mich diese Begegnung an unsere letzte Saison im Spiel gegen Zehlendorf. Da ging auch alles schief. Der Aufstieg ist durchaus noch aus eigener Kraft heraus zu schaffen, allerdings nur mit einer deutlichen Leistungssteigerung.  Also, auf geht’s … .


Berichte: ERSTE | ZWEITE | DRITTE | VIERTE | FÜNFTE | SECHSTE


FÜNFTE: Die Serie hält an!

Bericht von Konrad Wozniak

Wie auch immer man die Ergebnisse der FÜNFTEN in der bisherigen Saison einschätzt, einen Mangel an Konsequenz kann man der Mannschaft auf alle Fälle nicht vorwerfen. Auch an diesem Wochenende trennte sie sich von ihren Rivalen mit einem Unentschieden – mittlerweile dem dritten in Folge. Da besagte Rivalen – die zweite Mannschaft von Läufer Reinickendorf – zu den drei Staffelfavoriten gehören, ist Freude über das Ergebnis durchaus angebracht. Doch es gab nicht nur Angenehmes an diesem winterlichen Januartag … Was jedenfalls gleich zu Beginn positiv auffiel und das frühe Aufstehen bei leichten Minusgraden etwas erträglicher machte, war die tolle Organisation am Spielort: Eine sehr freundliche Begrüßung durch die Gastgeber, großzügige Bedingungen im Spielsaal mit hochwertigen Brettern und Figuren…vorbildlich!

Weitaus weniger vorbildlich war indessen ein Anruf unseres achten Brettes Felix, der mich kurz vor 9.00 Uhr mit der Mitteilung erreichte, er habe die U-Bahn verpasst und schaffe es nicht mehr vor Ablauf der Wartezeit zum Spielort… Verständlicherweise waren die Reaktionen der Mannschaftskollegen – vorsichtig ausgedrückt – nicht gerade im Bereich der Begeisterung angesiedelt. So etwas nervt wirklich.

Und es ging auch nicht gut weiter – nach nur etwas mehr als einer Stunde fasste Leon in einem Moment geistiger Umnachtung bei sonst zumindest ausgeglichener Stellung einen Bauern an, obwohl sein Turm gerade angegriffen war… Berührt, geführt, verloren – Stand 0 : 2 – ein Matchbeginn aus der Kategorie „ließe sich optimieren“.

An meinem fünften Brett wurde nach einem Damengambit (meinem dritten in der Saison, ebenfalls eine kleine Serie) recht schnell ein Großteil des Materials abgetauscht und anschließend in vollkommen ausgeglichener und beinahe symmetrischer Stellung Frieden geschlossen. Kurz darauf brachte uns Thomas an Brett Nr. 7 ins Spiel zurück, indem er zunächst durch aktives Schwerfigurenspiel die Initiative auf seine Seite holte, um anschließend mit seinen Türmen die achte Reihe zu erobern und den Kontrahenten mattzusetzen. Hübsch herausgespielt zum Zwischenstand von 1,5 : 2,5.

Die vordere Hälfte sollte also über den Matchverlauf entscheiden. Unmittelbar nach Thomas‘ Sieg erhielt Claudia ein Remisangebot. Ich schaute mir die übrigen Brettern an, stellte fest, dass Johannes besser, Björn leicht schlechter stand und bei Marcus noch alles offen war. Ich ließ Claudia freie Hand. Sie überlegte daraufhin länger, da sie ihre Position zu diesem Zeitpunkt eigener Aussage nach als höchstens ausgeglichen, wenn nicht sogar leicht nachteilhaft einschätzte, entschied sich dann aber doch fürs Weiterspielen. Und diese Entscheidung stellte sich etwas später als goldrichtig heraus! In einem Turm+Läufer-Endspiel waren es Claudias weit vorgerückte Bauern, die ihr den Sieg bescherten.

In der Zwischenzeit hatte Björn leider verloren. Zum Partieverlauf befragt, gab es folgendes Statement ab: „Entgegen meinem Prinzip spielte ich in der Eröffnung komische Züge und geriet in Nachteil. Schließlich landete ich in einem schlechteren Doppelturmspiel mit Minusbauern, aus dem ich unnötigerweise in ein klar verlorenes Einfachturmendspiel mit Minusbauern abwickelte. Der Gegner brachte den Vorteil problemlos nach Hause“. Stand 2,5 : 3,5.

Nun erhielt Marcus ein Remisangebot; seine Stellung befand sich im dynamischen Gleichgewicht. Da Johannes mittlerweile klar besser stand, entschied ich nach kurzer Besprechung mit Marcus mit ihm zusammen, dass es besser ist, der „Spatz in der Hand“-Maxime zu folgen, anstatt alles auf ein Brett zu setzen. Und so ging es auch zu Ende: Marcus nahm an, Johannes gewann, das nächste 4 : 4!

Fazit: Die bemerkenswerte Unentschieden-Serie der FÜNFTEN hält weiter an. Wir finden uns damit in der Mitte der Tabelle, was durchaus in Ordnung ist. In zwei Wochen wird das erneute Halten der Serie jedoch deutlicher schwieriger sein. Mit dem TSV Mariendorf kommt der bislang unbesiegte, deutliche Staffelfavorit an den Lietzensee. Das größte Ärgernis des Spieltages bleibt dennoch das unbesetzt gebliebene achte Brett. Um den Bericht aber mit etwas Positivem abzuschließen, sei auf eine weitere kleine „Serie“ hingewiesen: Nach seinem heutigen Sieg notiert Johannes momentan bei 3/3!

2 Kommentare zum Beitrag “BMM 2016/17 – 4. Runde: Eiskalt erwischt! (4. Aktualisierung)

  1. Lieber Gerd,
    im Ergebnis hast Du recht mit dem Hinweis auf den Mannschaftskampf gegen Zehlendorf in der Saison 2015/16 (Abstieg nach/trotz 4:4); diesen Sonntag hätte sich die DRITTE über das damalige Mannschaftsremis sicherlich sehr freuen dürfen. In der vergangenen BMM lief aber auch die gesamte Saison über so ziemlich alles schief, was schief laufen konnte. Davon konnte bisher in dieser Saison ja beileibe keine Rede sein. Nach Deinem gewaltigen Wortgewitter sollte jetzt eine mannschaftsinterne Bereinigung erfolgen, dann kann es noch etwas werden – mit dem Aufstieg. Ich wünsche viel Erfolg bei den weiteren Wettkämpfen …

  2. Lieber Cäpt’n Kai,
    einmal mehr eine kurzweilige und amüsante Zusammenfassung des Mannschaftskampfes unserer Ersten mit schöner Rahmen-Einbettung!
    Zu meiner eigenen Partie und deinem diesbezüglichen „leider“ muss ich allerdings konstatieren, dass ein voller Punkt dann doch zu viel des Guten gewesen wäre: Das Figurenopfer war lediglich die beste Option, um die Partie noch in den Remishafen steuern zu können.

Kommentare sind geschlossen.