JBL 2017/18 – Zentrale Endrunde (R8+9): WeDa sichert den Klassenerhalt (Update)

In Ergänzung zu dem bereits am 30. April 2018 in diesem Beitrag veröffentlichen Bericht  über den 4,0:2,0-Sieg unserer Jugendlichen in Runde 8 gegen den Reideburger SV wurde nachstehend nun auch noch ein Bericht zum 3,0:3,0-Unentschieden in der abschließenden Runde 9 gegen den SV Königsjäger Süd-West nachgereicht, durch das erstmals der Klassenerhalt der Weissen Dame in der Jugendbundesliga sichergestellt werden konnte.

 


Ein Teil unserer JBL-Mannschaft bei der Siegerehrung (v.l.n.r., v.h.n.v.): Josef Gelman, Kevin Roho, ML Hendrik Möller, Andranik Movsisyan, Hakob Kostanyan (Foto: Frank Kimpinsky)

Mit einem Mannschaftsremis gegen die Königsjäger Süd-West in der letzten Runde der JBL-Saison 2017/18 konnte der Klassenerhalt sichergestellt werden. Damit stieg das erste Mal überhaupt eine Jugendmannschaft des SC Weisse Dame nicht direkt nach dem Aufstieg in die JBL wieder ab!

 

Endstand der Jugend-Bundesliga Nord Staffel Ost und Ergebnisse der WeDa-Spieler:

  Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 MP BP
1. AE Magdeburg xxx 4 3 4 6 4 4 17 41½
2. USV Halle 2 xxx 3 6 4 5 4 4 15 38
3. Mattnetz Berlin 3 3 xxx 5 6 14 37½
4. Reideburger SV 2 0 xxx 2 3 6 5 5 9 29
5. SC Weisse Dame ½ 4 xxx 3 3 3 9 23½
6. SV Empor Berlin 0 2 xxx 2 5 8 24½
7. USC Magdeburg ½ 1 2 3 4 xxx 7 22½
8. SAV Torgelow 2 2 ½ 0 3 xxx 5 7 22
9. Königsjäger Berlin 2 ½ 1 1 3 xxx 4 3 18
10. Zitad. Spandau ½ 2 0 1 1 1 2 xxx 0 12½
Nr. Name DWZ  1   2   3   4   5   6   7   8   9  Pkt Sp. %
1 Gelman, Josef 1914   0 ½ 0 ½ 0 ½ 1 ½ 3 8 38
2 Roho, Kevin 1861   ½ 0     1   1 ½ 3 5 60
3 Tham, Minh 1901 0 ½ 1 1 0 0   0 0 8 31
4 Kostanyan, Hakob 1884 ½ 1 0 1 1 ½ 0 1 1 6 9 67
5 Tham, Nam 1820 ½ 1 0 1 1 1 0 1 1 9 72
6 Liebeck, Eddie 1532                        
7 Movsisyan, Andranik 1582 0 0   0 0       0 0 5 0
8 Purol, Jonathan 1497 ½         1   0   3 50
9 Gutmann, Anna 1425       0 1         1 2 50
10 Artukovic, Benjamin 1301 0   0             0 2 0
11 Ertürk, Güney 1305                        
12 Fayngold, Sophie Olivia 1315                        
13 Edlich, Finn 1065                        
14 Dittmer, Jens Torben 1013             0     0 1 0
15 Zohrabyan, Davit 1038             0     0 1 0
16 Fedorov, Fedir 749                 0 0  
17 Preissner, Laurenz 912                        
18 Raffel, Pierre 829                        

9. Runde am 01.05.18: SC Weisse Dame – Königsjäger Süd-West 3,0:3,0

 

SC Weisse Dame

 

3,0:3,0

Königsjäger Südwest

 

1

Gelman, Josef

(1914)

½:½

Hartmann, Jakob

(2173)

2

Roho, Kevin

(1861)

½:½

Kreutz, Jonas

(1867)

3

Tham, Minh

(1901)

0:1

Eilenberg, Jonas

(1844)

4

Kostanyan, Hakob

(1884)

1:0

Weinhart, Pascal

(1541)

5

Tham, Nam

(1820)

1:0

Sohr, Luna

(1244)

6

Movsisyan, Andranik

(1582)

0:1

Sohr, Jim

(1331)

 

Rundenbericht von Heinz Uhl:

Nach dem wichtigen 4,0:2,0-Erfolg gegen den Reideburger SV in Runde 8 (siehe den nachstehenden Bericht) am Tag zuvor lagen unsere Jugendlichen mit jeweils einem Mannschaftspunkt Vorsprung auf diesen Verein sowie auf den SAV Torgelow auf dem fünften Tabellenplatz, wobei die beiden genannten Verfolger in der abschließenden Runde 9 im direkten Duell aufeinander trafen. Dies bedeutete zugleich, dass die Weisse Dame in der Schlussrunde zumindest ein Unentschieden benötigen würde, um im Falle eines Unentschiedens zwischen dem Reideburger SV und dem SAV Torgelow nicht aufgrund der schlechteren Brettpunktzahl von diesen beiden Vereinen noch überholt und somit auf den ersten Abstiegsplatz durchgereicht zu werden.

Zwar hätte man sich letztlich auch eine Niederlage leisten können, da sich der Reideburger SV gegen den SAV Torgelow mit einem an den Brettern erspielten 6,0:0,0-Sieg klar durchsetzte. Mit jeweils ausgekämpften Punkteteilungen an den beiden ersten Brettern sicherte sich jedoch die Weisse Dame in den zwei am längsten laufenden Partien den noch benötigten Mannschaftspunkt, um den erstmaligen Klassenerhalt in der Jugendbundesliga aus eigener Kraft zu erreichen. Josef wehrte an Brett 1 in einem Endspiel mit ungleichfeldrigen Läufern trotz Minusbauer alle Durchbruchsmotive seines nach DWZ deutlich stärkeren Gegners souverän ab. An Brett 2 schien Kevin – was manchem Zuschauer hingegen nicht so leicht fiel – sicher berechnet zu haben, dass sein Bauernendspiel für den Gegner trotz eines entfernten Freibauers nicht zu gewinnen war, weil sein eigener König am Ende gerade noch rechtzeitig die Ecke auf der gegenüberliegenden Brettseite erreichen und damit die Umwandlung des gegnerischen Randbauern vereiteln können würde.

Für den zwischenzeitlichen Stand von 2,0:2,0 sorgten zuvor mit unterschiedlichem Erfolg unsere Spieler an den vier hinteren Brettern, wobei dem Berichterstatter die Reihenfolge der Ergebnisse nicht bekannt ist. An Brett 3 unterlag Minh seinem Gegner in einer wilden, aber von beiden Seiten keinesfalls fehlerfrei geführten Partie, in der Letzterer zunächst eine Qualität, danach einen Läufer und schließlich auch noch einen Turm opferte, um bei sodann zwei Türmen weniger auf dem Brett mit der ihm neben König und Bauern allein noch verbliebenen Dame Matt zu setzen (siehe hierzu in der GARDEZ! Nr. 1/2018 auf Seite 28 die Aufgabe 2 der Kombi-Ecke). An Brett 4 überspielte Hakob seinen Gegner souverän. Nam konnte an Brett 5 in einem Mittelspiel mit verschachtelten Bauernstrukturen lange Zeit keinen Vorteil gegen seine nominell um knapp 600 DWZ-Punkte schwächere Gegnerin erzielen, bis dieser kurz vor der Zeitkontrolle schließlich ein entscheidender Fehler unterlief. An Brett 6 musste sich Adranik geschlagen geben, nachdem er zuvor in aussichtsreicher Stellung eine Qualität eingestellt hatte.


8. Runde am 30.04.18: SC Weisse Dame – Königsjäger Süd-West 4,0:2,0

 

SC Weisse Dame

 

4,0:2,0

Radeburger SV

 

1

Gelman, Josef

(1914)

½:½

Dietz, Florian

(2023)

2

Roho, Kevin

(1861)

½:½

Post, Hugo

(1977)

3

Tham, Minh

(1901)

0:1

Henning, Marvin

(1961)

4

Kostanyan, Hakob

(1884)

1:0

Hundrieser, Malte

(1915)

5

Tham, Nam

(1820)

1:0

Schlosser, Justin

(1773)

6

Purol, Jonathan

(1497)

0:1

Seidel, Arne

(1641)

 

Rundenbericht von Christian Greiser:

Das Ergebnis fiel weit deutlicher – und vor allem besser – aus, als nach den Partieverläufen zu erwarten gewesen wäre. Der Autor hatte seinen Vorsatz die zentrale Endrunde der JBLN zu besuchen schon nach den ersten Zügen, die er noch zuhause live miterlebte, eigentlich weitestgehend bereut. Aber wegbleiben hätte auch nichts geändert …

Bei Minh und Hakob waren die Eröffnungen nämlich jeweils ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Während sich Hakob von dem Rückschlag aber mit gütiger Hilfe seines Gegners noch erholen und sogar gewinnen konnte, blieb Minh trotz hartnäckiger Gegenwehr am Ende auf zu vielen Schwächen, insbesondere zwei Bauern weniger, hängen.

Aus mannschaftlicher Sicht betrachtet stand Jonathan zunächst am Besten da. Nach guter Eröffnungsbehandlung und mutigem Figurenopfer für immerhin drei Bauern bei fortlaufendem Angriff schien er ein sicherer Punktelieferant zu sein. Als er aber seinem komplett unterentwickelten Gegner nach und nach am Damenflügel sowohl Entwicklung als auch Initiative gestattete, drehte sich das Blatt und am Ende verlor er sogar noch höchst unglücklich. Sitznachbar Nam hatte hingegen einen geruhsamen Nachmittag; sein Gegner stellte nach zahmer Eröffnungsbehandlung im Endspiel gleich eine ganze Figur ein, die Nam humorlos verwertete.

Kevin hatte sich in der Eröffnung mit den weißen Steinen sicher aufgebaut, was seinen Gegner zu einer Initiative verleitete. In deren Verlauf traten jedoch etliche positionelle Schwächen zu Tage, von denen Kevin eine schließlich zu Figuren- und Punktgewinn nutzen konnte. Blieb noch Josef, der den Sack zumachte. Nach und nach konnte er sich aus einer festen Umklammerung durch seinen Gegner befreien, wobei beide Kontrahenten durchaus die eine oder andere Chance ausließen. Sein Gegner hätte sich im D-T-5B-Endspiel mit einem Dauerschach begnügen können, aber das hätte seiner Mannschaft auch nichts gebracht, so versuchte er sein Glück in einem waghalsigen Königsmarsch von b1 bis f7. Doch Josef hatte etwas dagegen, rechnete sehr genau und fand eine Gewinnidee, die er schnörkellos umsetzten konnte. Der erste Sieg am Spitzenbrett zum genau richtigen Zeitpunkt!


NEWS vom 27.04.2018/CM

Zusammen mit der Schachbundesliga spielt auch die Jugendbundesliga Nord / Staffel Ost ihre zentrale Endrunde im Maritim-Hotel hier in Berlin aus. Derzeit rangiert unsere u20-Mannschaft auf dem 7. Tabellenrang – mit zwei erfolgreichen Wettkämpfen kann sie sich mindestens noch auf einen Nichtabstiegsplatz, wenn nicht sogar in die erste Tabellenhälfte hinaufhieven. Am heutigen Montag heißt der Gegner Reideburger SV, der bzgl. der DWZ etwas höher einzuschätzen ist, allerdings sind unsere Spieler von der gestern beendeten BJMM eingespielt. Am Dienstag treffen unsere Jungs dann auf die Königsjäger Berlin, die derzeit 4 MP hinter unserer Mannschaft liegen.

Wer nicht vor Ort sein kann, der kann die Partien zumindest von zu Hause live verfolgen:

1 Kommentare zum Beitrag “JBL 2017/18 – Zentrale Endrunde (R8+9): WeDa sichert den Klassenerhalt (Update)

  1. Da ich diesmal leider nur online mitfiebern konnte, möchte ich auf diesem Weg zum 5. Platz (und dem erstmaligen Klassenerhalt in der JBL) gratulieren! Vor allem am Samstag gegen Reideburg war das eine ganz starke kämpferische Leistung. Einen Tag später haben die Reideburger dann übrigens mit 6:0 gegen Torgelow gewonnen!
    Ein Sieg am Sonntag wäre dann noch das i-Tüpfelchen gewesen, aber ein 3:3 ist auch ok, und nach 4 Tagen Schach war eventuell die Konzentration (verständlicherweise) nicht mehr so hoch…

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