3. Aktualisierung
Die ZWEITE machte den Anfang bei den Berichten; es folgten die DRITTE, FÜNFTE und SECHSTE. Auch für den Berliner Mannschaftsmeister liegt nun ein (sehr kurzer) Bericht vor.
9. Spieltag: Zusammenfassung
Nach „Final countdown“ nun „We are the champions“: Die ERSTE hat es tatsächlich geschafft und ist Berliner Mannschaftsmeister 2017! Im nächsten Jahr wird damit wieder in der Oberliga gespielt. Aufgestiegen ist auch die FÜNFTE von der 2. in die 1. Klasse. Nicht weniger respektabel ist der Klassenerhalt der ZWEITEN in der Landesliga, während der DRITTEN die undankbare Rolle des Hundes blieb, der am leckeren Knochen nur schnuppern darf.
Zahlreiche kampflos vergebene Punkte, gipfelnd in der Absage des Mannschaftskampfes der ERSTEN durch den SSV Queerspringer Berlin, werfen die Frage auf, zu welchen Teilen dies auf fehlende Motivation (Queerspringer z.B. stand als Absteiger aus der Landesliga bereits fest) und auf die Umstellung auf Sommerzeit zurückzuführen ist.
Die ERSTE wollte gegen den Tabellenletzten Queerspringer erfolgreich die letzte Stufe zünden und hoffte dabei auf einen Absturz (SV Berolina Mitte) und fehlenden Schub (SF Berlin 1903 III) der Konkurrenz. Und die „Mondlandung“ glückte tatsächlich: Queerspringer trat gar nicht erst an, Berolina gab den entscheidenden Mannschaftspunkt gegen Zitadelle ab und die Schachfreunde verloren sogar.
Die ZWEITE rang mit einer Energieleistung Friesen Lichtenberg nieder und konnte sich damit an den eigenen Haaren aus dem Abstiegssumpf ziehen. Da zugleich Chemie Weißensee die Schachfreunde Nord-Ost in die Stadtliga schickte, hätte man sich sogar eine Niederlage erlauben können.
Beim 7,5:0,5-Kantersieg der DRITTEN wurde Thomas Kögler zum Matchwinner, als er mit seinem Remis zum 4,5:0,5 den Mannschaftserfolg frühzeitig sicher stellte. Nur zum Aufstieg reichte das leider nicht mehr, da Chemie Weißensee II nichts anbrennen ließ, während der beste Staffelzweite der 1. Klasse in Staffel 1.2 zu finden ist.
Die VIERTE war längst aller Sorgen ledig und kämpfte gegen einen spielstarken Gegner ums Prestige. Letztlich blieb es bei zähem Widerstand, aber einer am Ende deutlichen Niederlage.
Die FÜNFTE ist nun „aus Versehen“ aufgestiegen, da Läufer Reinickendorf II patzte und einen Mannschaftspunkt abgab. Nunmehr Zweiter, hätte andernfalls der knappe Erfolg nicht ausgereicht, um bester Staffeldritter der 2. Klasse zu werden.
Die SECHSTE kletterte mit ihrer wohl besten Saisonleistung noch auf Platz 5. Schade, dass die Saison jetzt zuende ist.
Liga | Heim | Ergebnis | Auswärts | Platz | BP | MP |
---|---|---|---|---|---|---|
Landesliga | WeDa 1 | + – | Queer-Springer SSV Berlin | 1 | 44,0 | 13 |
Landesliga | WeDa 2 | 4,5:3,5 | SC Friesen Lichtenberg | 7 | 29,0 | 7 |
Klasse 1.1 | WeDa 3 | 7,5:0,5 | Queer-Springer SSV Berlin 2 | 2 | 49,0 | 15 |
Klasse 1.4 | WeDa 4 | 2:6 | TSG Oberschöneweide 3 | 6 | 35,5 | 8 |
Klasse 2.4 | WeDa 5 | 4,5:3,5 | SC Freibauer Schöneberg | 2 | 40,0 | 13 |
Klasse 4 West | WeDa 6 | 5:1 | SVG Läufer Reinickendorf 5 | 5 | 24,0 | 8 |
Berichte: ERSTE | ZWEITE | DRITTE | VIERTE | FÜNFTE | SECHSTE
Berliner Mannschaftsmeister!
Kurzbericht von Thorsten Groß
Partien gab es diesmal keine zum Analysieren, da unser Finalgegner Queer-Springer schon vorher abgesagt hatte. So trudelten die Spieler der ERSTEN erst am späten Vormittag im Spiellokal ein, drückten der ZWEITEN (erfolgreich) die Daumen zum Klassenerhalt und nutzten rege das BMM-Skript. Erster verhaltener Jubel brandete auf, als Zitadelle mit 3,5:1,5 gegen Berolina in Führung ging – aber weiterhin fehlte noch ein entscheidender halber Brettpunkt, um zu Berolina aufholen zu können. Irgendwann sprang dann die Anzeige auf 4:3 für Zitadelle, und Jubel brandete auf. Zum bereits fünften Mal (nach 1991, 2003, 2009 und 2014) wurde der Titel Berliner Mannschaftsmeister in der diesmal hart umkämpften Landesliga errungen. Hoffen wir, dass der Aufzug diesmal wieder etwas länger in den oberen Stockwerken stecken bleibt!
Ein ausführlicher Rückblick „Das Geheimnis unseres Erfolgs“ durch Käpt’n Kai folgt vermutlich in der kommenden GARDEZ!
Die Abschlusstabelle der Landesliga Berlin:
Platz | Mannschaft | Spiele | MP | BP |
---|---|---|---|---|
1 | SC Weisse Dame | 9 | 13 | 44,0 |
2 | Rotation Pankow 2 | 9 | 13 | 40,5 |
3 | SV Berolina Mitte | 9 | 13 | 39,0 |
4 | SC Zitadelle Spandau 1977 | 9 | 11 | 41,5 |
5 | SF Berlin 1903 3 | 9 | 11 | 38,5 |
6 | SC Friesen Lichtenberg | 9 | 11 | 37,0 |
7 | SC Weisse Dame 2 | 9 | 7 | 29,0 |
8 | BSV 63 Chemie Weißensee | 9 | 6 | 30,5 |
9 | SF Nord-Ost Berlin | 9 | 4 | 32,5 |
10 | Queer-Springer SSV Berlin | 9 | 1 | 25,0 |
Berichte: ERSTE | ZWEITE | DRITTE | VIERTE | FÜNFTE | SECHSTE
Klasse gehalten!
Bericht von Alexander Kysucan
In der letzten Runde der BMM lief es für fast alle WeDa-Mannschaften sehr erfreulich. Die ZWEITE konnte sich gegen Friesen-Lichtenberg, die nicht in Bestbesetzung angetreten waren, sogar noch in die Mitte der Tabelle hieven. Um den Abstieg zu verhindern, mussten mindestens vier Brettpunkte erzielt werden, sollten sich die Mitabstiegskonkurrenten unentschieden trennen. Am Ende erreichten wir aber sogar ein 4½:3½.
Zunächst hatte Stefan Prange an Brett 2 wunschgemäß schnell remisiert, was auch in Anbetracht seiner Erkältung als guter Auftakt zu werten war. ½:½
Dann gewann Guido Feldmann an Brett 3 mit Schwarz in einer englischen Struktur, obwohl er seinem Gegner, den er bis zum Ende der Partie konsequent, aber fälschlich für den SF Brameyer hielt, um den zehnten Zug herum bereits beim Damentausch remis angeboten hatte. Weiß war mit der Eröffnung nicht zurecht gekommen, er positionierte sich passiv und ließ einen isolierten Doppelbauern auf der c-Linie zu, was Guido später Materialvorteil bescherte; auf den Figureneinsteller von Weiß kam es danach nicht mehr an. 1½:½
Die weiteren Partien dauerten dann länger, bis mein Gegner, Dr. Fritz Baumbach, mit Schwarz aufgeben musste. In einer Stellung der Lasker-Variante des orthodoxen Damengambits hatte er einen gedeckten Freibauern auf d5 zugelassen, der aber gut zu blockieren gewesen wäre. Weiß entschloss sich zu einem Angriff auf dem Königsflügel unter Bauernopfer, das nicht angenommen werden musste. 2½:½
Bruno Triebus hatte an Brett 6 mit Weiß in einer französischen Struktur mit Bauern auf e5, aber nicht auf d4, viel Zeit verbraucht, nachdem er einen starken Zug seines Gegners in der Eröffnung übersehen hatte, der seine Schwächen am weit aufgezogenen Damenflügel offen legte. Zum Zeitpunkt des Remisangebots durch Schwarz hatte Bruno dann allerdings eine deutlich bessere Stellung, so dass in Anbetracht seiner geringen verbliebenen Restbedenkzeit die Annahme gerechtfertigt war. 3:1
Peter Becker überschritt am 7. Brett mit Schwarz in absolut passabler Stellung leider die Zeit. 3:2
Franko Mahn hatte am ersten Brett die schwarzen Steine und nach Englisch mit e5 und d5 (A29) in hochgradiger Zeitnot eine Gewinnstellung verdorben, weil er ein bis zwei Minuten zu wenig hatte, um den letzten Schummeltrick des Gegners mit dem richtigen Gegenzug zu widerlegen. 3:3
Christian Greiser spielte an Brett 8 mit Weiß gegen eine königsindische Struktur ohne d-Bauern. Nach anfänglichem Druckspiel, das durch einen schwarzen Damenausfall nach a5 ermöglicht wurde, ließ er eine starke Fortsetzung aus und geriet sogar noch in ein Endspiel mit einem Bauern weniger. Dieses verteidigte er dann aber geschickt und es reichte zum Remis. 3½:3½.
Ralf Mohrmann konnte am 5. Brett als Schwarzer an seine hervorragende Form der vorherigen Runden anknüpfen und gewann nach einem Angriff gegen die lange Rochade. Zuvor hatte er seinen Gegner am Königsflügel ins Nichts laufen lassen; möglicherweise hatte er da schon einen Gewinn übersehen.
4½:3½ Ein 6:2 wäre auch möglich gewesen. 😉
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DRITTE:
Grämen am Tag der Freude …
Bericht von Torsten Meyer
2 Aufstiege, jene der ERSTEN und FÜNFTEN, ein absolut souveräner Klassenerhalt der ZWEITEN, vor all diesen Erfolgen zieht die DRITTE ihren Hut, hätten selbigen allerdings noch tiefer gezogen, wenn es dann noch den dritten Aufstieg gegeben hätte, halt den eigenen. Doch bereits nach der 8. Runde war für die DRITTE absehbar, dass nur ein Wunder, wahlweise in unserer oder der Staffel 2, dem sportlich gesetzten Ziel auf die Sprünge würde helfen können. Da keines eintrat, verharrt die DRITTE als bester Nicht-Absteiger in der „Holzklasse“ (Commandante Cord).
Der Letztrundensieg ist wenig berichtenswert, Queer Springer II trat, immerhin traten sie, im Vergleich zu ihrer Ersten, an, nur zu fünft an, ein mögliches 8:0 verhinderte der stellvertretende ML Cord, indem er Thommy beim Stand von 4:0 zum Remis verpflichtete, womit der Mannschaftssieg sichergestellt war und weiter auf ein Wunder gehofft werden konnte.
Schauen wir auf die Ergebnisse der Einzelspieler in dieser Saison, so gilt leider zu konstatieren, dass nur Thomas, Heinz und Gerd Normalform erreichten, Josef sammelte am meisten DWZ-Plus, erwies sich als die erhoffte Verstärkung. Insofern darf dann nicht wundern, dass die DRITTE trotz non-playing-captain, dessen Anwesenheit die -3 MP wohl verursachte, der unmittelbare Wiederaufstieg nicht gelang.
Doch gibt es auch Positives zu vermerken: Die DRITTE stand nicht nur vor einer sportlichen, sondern auch der „sozialen“ Herausforderung, nämlich jener, zahlreiche neue Spieler (Cord, Sebastian, Robert und Josef) zu integrieren und zu einer neuen Mannschaft (mit Zukunft, so ist zu hoffen) zu formen – und dies gelang, soweit der ML dem feedback der „Neuzugänge“ Glauben schenken darf, durchaus vorbildlich.
So bleibt unter dem Strich ein ambivalentes Ergebnis der Saison – sportlich wenig überzeugend, mannschaftlich neue Geschlossenheit. „Schaun mer mal“, was die kommende BMM-Saison dann bringt.
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FÜNFTE:
Aus Versehen aufgestiegen
Bericht von Johannes Stöckel
Auf Anregung des aus der Ferne die FÜNFTE beglückwünschenden Mannschaftsleiters (ML) Konrad fassen wir das Saisonresultat auch hier noch einmal in diese Worte. Tatsächlich stolperte die FÜNFTE in der letzten Runde so ein bisschen in die Erstklassigkeit.
Schnell stand es kampflos 2:1, wobei unser 7. Brett (Erik) ausschließlich durch ein Missverständnis leider unbesetzt blieb. An den meisten anderen Brettern spitzte sich das Geschehen schnell zu, wobei Mathias (Brett 8) bald einen Turm gewann und keine Mühe hatte, diesen Vorteil alsbald zu verwerten. Einen schwarzen Tag erwischte dagegen Gerd (Brett 6). Bei zunächst noch beiderseitigen Chancen ließ Gerd zuviel zu und manövrierte sich selbst in eine miserable Stellung. Der Zusammenbruch ließ nicht lange auf sich warten, nur noch 3:2.
Inzwischen zeichnete sich ab, dass ein Sieg von Björn an Brett 2 nach einem kombinatorischen Königsangriff mit Figurengewinn nur noch Formsache war und so fragte Marcus (Brett 1) an, ob er vielleicht Remis anbieten solle oder könne. Zuvor als Schiedsrichter voll ausgelastet, gab ich als Vertreter unseres ML allerdings jetzt erst die Devise aus, dass wir nach Möglichkeit 6:2 gewinnen sollten, um ggf. bester Staffeldritter zu werden, der Schuss wäre beinahe nach hinten losgegangen.
Während Björn seinen Sieg noch längere Zeit nach Hause schaukelte, hatte Leon (Brett3) in zuvor ausgeglichener Stellung wohl ein paar Feinheiten übersehen, war entscheidenden Angriffen durch des Gegners Schwerfiguren ausgesetzt und musste die Waffen strecken. So war auch etwas Glück dabei, dass es für die bereits abgestiegenen Schöneberger um nichts mehr ging. Denn obwohl Marcus soeben einen Bauern eingestellt hatte, fand sein Remisangebot sofort Gehör beim in Zeitnot befindlichen Gegner, der knappe Endstand damit 4,5:3,5.
Dank des Punktverlustes von Läufer Reinickendorf II belegt die FÜNFTE damit mit nur einem halben Brettpunkt Vorsprung den zum Aufstieg berechtigenden 2. Rang der Tabelle. Bei einem Sieg der Reinickendorfer hätte es übrigens schon des erwähnten 6:2-Sieges bedurft, um gemeinsam mit SV Mattnetz III (Staffel 2.2), dann jeweils 13 Mannschafts- und 42 Brettpunkte, bester Staffeldritter zu werden. Die Turnierordnung sieht für so einen Fall einen Losentscheid über den Aufstieg vor.
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SECHSTE:
Jetzt läuft’s!
Bericht von Johannes Stöckel
Als Schiedsrichter hatte ich Gelegenheit, auch die Bretter unserer SECHSTEN zu begutachten und, ob man’s glaubt oder nicht, in der 4. Klasse wurde wunderbares Schach geboten. Gesichert lässt sich dies jedenfalls über die Bretter 1 und 6 sagen.
Zunächst gewannen Jonathan und Hans-Joachim so schnell, dass man sie kaum zu Gesicht bekam. An Brett 6 verstärkte der junge Benjamin nach solidem Aufbau zunächst den Druck und berechnete dann unter Berücksichtigung der Stellungsmerkmale – u.a. eine böse, durch den Gegner selbst verschuldete Fesselung – korrekt die gewinnbringende Abwicklung, Fazit: Alles richtig gemacht!
Nach einem Remis von Wolfgang an Brett 2, brannte dann auch Rainer an Brett 1 sein Feuerwerk ab. Mit kombinatorischen Mitteln gewann er zunächst eine Figur zurück und konnte anschließend durch Mithilfe des Gegners unter Bauernopfer einen Zwangstausch der Damen zum gewonnenen Bauernendspiel herbeiführen, das er souverän verwertete. Damit vermied Rainer erfolgreich ein unbefriedigendes Dauerschach, das seine schönen Freibauern zu Statisten degradiert hätte.
Zuletzt hatte sich noch Gerhard an Brett 3 mit Läufer und König zweier weit vorgerückter, verbundener Freibauern am Damenflügel zu erwehren, nannte zugleich aber auch einen Mehrbauern am Königsflügel sein eigen. Dabei sah es so aus, als würde Gerhard seine Figuren etwas ungeschickt platzieren bzw. nicht rechtzeitig in die richtigen Positionen umgruppieren, so dass am Ende nur ein Remis statt des wahrscheinlich möglichen Sieges heraussprang.
So beendet die SECHSTE mit einem 5:1-Erfolg auf dem 5. Tabellenplatz und damit genau in der Mitte ihrer 9er-Staffel. 8 Mannschafts- und 24 Brettpunkte entsprechen dabei jeweils exakt 50% der maximal möglichen Ausbeute. Fazit: Aufhören, wenn’s am schönsten ist …
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@ Torsten bzw. Cord:
Die Frage ist nur, ob es nicht im Schach gerade erstrebenswert sein sollte, in der Holzklasse spielen zu dürfen, weil diese hier abweichend von der gebräuchlichen Verwendung des aus der Klasseneinteilung im Bahnverkehr herrührenden Begriffs ebenso gut auch als Synonym für eine höhere Spielklasse Verwendung finden könnte, in welcher in der Regel eher als in unteren Spielklassen anstelle von Plastikfiguren und Kunststoffplanen Figuren und Bretter aus edlem Holz zum Einsatz kommen.