BMM und OLNO 2023/24 (R4): Ergebnisse (+1 =0 -4) mit (Foto-)Berichten der ZWEITEN, DRITTEN und VIERTEN

Ausnahmsweise fanden heute die Spiele der Oberliga und der Berliner Mannschaftsmeisterschaft an einem Termin statt. Leider konnte an diesem Spieltag nur die ERSTE ihr Spiel gegen Oberschöneweide siegreich gestalten – obwohl heute vier (!) Ersatzspieler zum Einsatz kamen. Diese waren mit 3,5/4 Punkten aber auch sehr erfolgreich.

Der o.g. Ersatzspielereinsatz hatte auch Auswirkungen auf die ZWEITE, wo viele Spieler aufrücken mussten. Vor allem an den ersten vier Brettern war dies zu spüren, denn diese gingen allesamt verloren. So war man gegen den Tabellenführer der Landesliga chancenlos.

Die DRITTE unterlag den Friesen aus Lichtenberg. Hier war es genau umgekehrt zur Zweiten, denn an den letzten vier Brettern wurde nichts Zählbares erreicht.

Bestimmt mehr ausgerechnet hatte sich die VIERTE, die gegen die bislang punktlose sechste Kreuzberger Mannschaft verlor und damit den möglichen Sprung an die Tabellenspitze verpasste. Auch hier gab es 0 Punkte an den letzten vier Brettern!

Die FÜNFTE hatte heute die mit Abstand weiteste Anreise aller Mannschaften, brachte aber nur 2,5 Brettpunkte aus Marzahn-Hellersdorf mit.

Die SECHSTE hatte in der 4. Runde spielfrei.


WeDa: Ansetzungen
Liga/Klasse HEIM Ergebnis   AUSWÄRTS Platz BP MP
Oberliga WeDa 1 5,5 : 2,5
  TSG O’weide 5. 14,5 4:4
Landesliga WeDa 2 2 : 6   König Tegel 2 9.
12,0 1:7
Stadtliga B WeDa 3 2,5 : 5,5   Friesen Lichtenberg 6. 11,5 4:4
Klasse 1.4 Kreuzberg 6 5 : 3   WeDa 4 3. 17,5 6:2
Klasse 2.1 Eintracht / Rochade 4 5,5 : 2,5   WeDa 5 8. 14,5 3:5
Klasse 3.3 WeDa 6   spielfrei 4. 9,0 2:4

ZWEITE: Weisse Dame 2 gegen SK König Tegel 2

Von Martin Sechting 

Wir spielten gegen den Tabellenführer, die bisher souverän 6:0 Mannschaftspunkte erzielt haben und zuletzt 6,5:1,5 Pkt. erzielten. Bei uns gab es Ausfälle, weil einige Spieler in der zeitgleich stattfindenden Oberliga gespielt haben und wir vorne dementsprechend sehr schwach besetzt waren.

Ich musste am 3. Brett spielen, das war wohl zu hoch für mich. Verstärkt wurden wir aus der Dritten, die mit Dr. Heinz Wirth und Philipp Stährfeldt hinten für Hoffnung sorgten. Zu seinem ersten Saisonspiel kam diesmal Nam Tham zum Einsatz.

Zu Beginn hatte am 1. Brett Dr. Martin Kaiser mit Schwarz wohl nicht die beste Eröffnung gespielt und stand schwierig. Um 10:30 Uhr gab er auf zum 0:1. Philipp Stährfeldt hatte schwer zu kämpfen, aber um 12.00 Uhr musste er die Segel streichen zum 0:2 gegen uns.

In der vierten Turnierstunde vielen dann schnell die Entscheidungen. Ich habe – nicht zum ersten Mal – meinem Läufer keine Felder gelassen und zog Td8-d7 ??. Ohne die Stellung zu zeigen: Weiß konnte mit b2-b4 meine Dame angreifen, die auf c5 stand, und weggehen musste. b4-b5 gewann dann den Läufer auf c6 gegen Bauer.

Schadensbegrenzung

Es ging nur noch um Schadensbegrenzung. Ralf Mohrmann durfte nach Rücksprache mit mir als ML remis spielen, ein starkes Ergebnis gegen starken Gegner ! Nam Tham machte es noch besser und gewann taktisch gegen einen nominell stärkeren Gegner zum 1,5:2,5. Glückwunsch an Nam Tham, er hat in den beiden Saisons in der Zweiten insgesamt eine Bilanz von 3 aus 3! 

Wenig später musste Felix Zesch aufgeben gegen einen starken Gegner, der einen starken Angriff durchbrachte, 1,5:3,5! Kampf ist schon entschieden, nun verlor Thorsten Groß in Zeitnotphase 2 Bauern. Um 12:40 Uhr gab er auf zum 1,5:4,5 gegen uns. Nach langer Qual „erreichte“ ich ein Endspiel, am Ende mit je vier Bauern und einem glatten Springer weniger: Ich gab nun auf zum 1,5:5,5. In der Partie sah ich keine Sonne und am Ende wurde es düster.

Seeschlange

Es ging heute um ein Ergebnis, das uns nicht aus der Bahn wirft. Dr. Heinz Wirth hatte eine Stellung erreicht, die eines Remis würdig war. Doch sein Gegner wollte nicht, trotz des schon hoch erzielten Mannschaftssieges. Es war im ganzen Turniersaal der längste Kampf. Heinz gewann sogar einen Bauern, gab diesen nach Läufertausch jedoch unfreiwillig zurück. Kurz vor 15:00 Uhr und nach über 110 Zügen Seeschlange einigten sich beide Spieler auf Remis. Glückwunsch zu dem erkämpften Remis ! Nam Tham mit seinem Sieg, Ralf und Heinz mit den Remisen sorgten für die Glanzlichter unserer Zweiten!

Wir werden nicht den Mut verlieren und freuen uns, dass es am 28.01. gleich weiter geht! 1:7 Mannschaftspunkte sollten aufgebessert werden !

Fazit

SK König Tegel 2 war der erwartet schwere Gegner, der auch gegen uns souverän gewann. Viele, Thorsten an 2 und ich an 3, spielten nicht an den gewohnten Brettern, das wird sich hoffentlich ändern in den nächsten Runden.


DRITTE:  (Fast) alles ging schief

Ein Bericht des Mannschaftsleiters Manfred Lenhardt

Gegen Friesen Lichtenberg gab es für die Dritte eine frustrierende 2,5:5,5-Heim-Niederlage. Friesen spielte mit einigen Ersatzspielern, war aber im Schnitt trotzdem 100 DWZ-Punkte besser. Die umkämpften und ausgeglichenen Partien kippten leider alle auf ihre Seite.

Mit 4:4 Punkten sind wir in der Stadtliga B aber weiterhin gut unterwegs.

Brett 1-4, rechts von hinten nach vorne: Manfred stehend, Felix, Cords bereits beendete Partie, Bastian (Foto: Cord Wischhöfer)
Brett 5-8, rechts von hinten nach vorne: Guido, Stefan, Katrin (verdeckt), Gerd (Foto: Cord Wischhöfer)

Den Anfang gegen Friesen machte Cord Wischhöfer an Brett 3. Im Mittelspiel ergab sich eine symmetrische Struktur und die Kontrahenten einigten sich auf ein Unentschieden.

Danach wogte der Kampf fast 3 Stunden hin und her. Felix und Bastian hatten deutliche Vorteile. Guido und Gerd auch, aber ihre Partien kippten.

Im Detail

Die erste entschiedene Partie kam von Stefan Mertens an Brett 6. Nach einer komplexen taktischen Abwicklung verlor er die Qualität, aber seine weißen Läufer waren stark genug, um Schwarz zur Rückgabe der Qualität zu zwingen. Das Endspiel mit einem Minusbauern hätte Weiß zäh auskämpfen können, aber Stefan übersah eine irreparable Mattdrohung und musste aufgeben.

An Brett 2 stellte Felix Landsgesell wieder den Ausgleich her. Er kam mit einem präsenten Zentrum aus der Eröffnung. In dem von beiden Seiten stark gespielten Mittelspiel wandelte er seinen Stellungsvorteil in eine geschwächte gegnerische Bauernstruktur um. Diese Schwächung erwies sich im Verlaufe des Turmendspiels als spielentscheidend.

Danach folgte einer der unglücklichen Niederlagen. Bis zum späten Mittelspiel stand Guido Weyers (Brett 5) unter Druck, aus dem er sich im passenden Moment mit einem Zentrumsdurchbruch befreien konnte und danach klaren Vorteil hatte. In der sehr komplexen Stellung hatte er aber zu wenig Zeit, um die besten Abwicklungen zu finden. Er verlor stattdessen einen Bauern und sah danach das Gespenst, eine Figur zu verlieren und gab (zu früh) auf.

Bastian Deubler (Brett 4) gelang der erneute Ausgleich. Bastian kam mit Weiß mit einem eindrucksvollen Zentrum aus der Eröffnung. Durch den vorrückenden Bauern e6 gelang es ihm, die Bauernstruktur vor dem schwarzen König zu beseitigen. In den darauffolgenden Verwicklungen konnte Bastian zunächst eine Qualität gewinnen und schließlich die Partie für sich entscheiden.

Zwischenstand: 2,5:2,5

Noch war alles offen. Doch dann kippte die Partie von Gerd Biebelmann an Brett 8. Gerd stand lange besser und hatte 3 Bauern für eine Figur. Er verlor dann den Faden und „vergaß“ seine Bauern laufen zu lassen. Der Friesen-Spieler konnte die Bauern blockieren und sich mit der Mehrfigur durchsetzen.

Dann verlor auch Kathrin Lasko an Brett 7. Ihr Gegner hatte sukzessive einen Königsangriff aufgebaut und diesen erfolgreich abgeschlossen.

Abschließend folgte die unnötige Niederlage von Manfred Lenhardt an Brett 1. Die Partie war komplex und bis kurz vor der Zeitkontrolle ausgeglichen. Doch Manfred war knapp an Zeit. Anstatt aufgrund einer gegnerischen Fehlkombination in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln, wählte er eine schlechtere Variante. Der Friesen-Spieler konnte daher langsam Druck aufbauen und ein Mattnetz knüpfen.

Endstand: 2,5:5,5

Tja. Der Mannschaftskampf gegen die starke Friesen-Mannschaft hätte auch anders ausgehen können. Der anfangs erwähnte Frust ist durchaus verständlich.

Aber: Kopf hoch! Wir sind im Soll.

Kreuzberg 4 in der nächsten Runde ist ein Gegner auf Augenhöhe. Wenn wir konzentriert ans Werk gehen, bringen wir (hoffentlich) auch die umkämpften Partien nach Hause.


 

VIERTE: „Es kommt auf die Sekunde an!“

Gemeinschaftsbericht veröffentlicht von Mannschaftsleiter Christian Greiser

Beim Auswärtsspiel gegen Kreuzberg 6 galten wir nominell als klarer Favorit, wenn außer acht gelassen wird, dass unser Gegner seine hinteren Bretter mehr als deutlich aufgewertet hatte mit zwei ungewöhnlich starken Nachmeldungen für diese Klasse. Dies wurde auch im Vorfeld in der Mannschaft kommuniziert und auf die Schwere der Aufgaben hingewiesen.

Schnelle Auftakterfolge

An Brett 8 geriet Laurenz Preissner gegen seinen 400 DWZ-Punkte schwereren Gegner schnell unter die Räder. Eine Unaufmerksamkeit wurde stehenden Fußes bestraft. Bevor aber die Aufgabe erfolgte, hatte der erstmalig mitwirkende Wolfgang Busse uns in Führung gebracht. Sein Gegner vernachlässigte sträflich seine Grundreihe und wurde mattgesetzt. Stand: 1:1

Danach sorgte Robert Radke am Spitzenbrett für unsere Führung: „Mit den weißen Steinen musste ich mich gegen einen Sizilianer verteidigen. Es kam so eine Art Sveshnikov aufs Brett. Daraufhin beschloss ich diesen aggressiv mittels g4 und Angriff am Königsflügel zu bekämpfen. Mein Gegner spielte zwar passiv, behielt sich aber durchaus Konterchancen offen. In einer Stellung in der das halbe Brett brannte, wanderte der Vorteil dann auch laut Blechbüchse ständig hin und her.

Nachdem sich der Pulverrauch etwas verzogen hatte, kam eine Stellung heraus, die für mich so gut war, dass mein Gegner fast nichts mehr ziehen konnte ohne sofort zu verlieren. Er fand noch einige einzige Züge, die aber auch die Situation nicht mehr retteten. Ich konnte in ein Endspiel mit glatter Mehrfigur abwickeln, was sich niemand mehr ansehen wollte. Alles in allem eine taktisch geprägte Partie mit etwas Stellungsglück für mich.“ Stand: 2:1

O-O-O

Zu diesem Zeitpunkt waren die verbliebenen Stellungen zumindest im Gleichgewicht, wenn nicht sogar vorteilhaft. Es wird wohl ewig rätselhaft bleiben, warum von diesen fünf Partien die nächsten drei Partien von Eyad Almohamad, Uwe Parske und Thomas Kögler verlorengingen.

Als Erster gibt uns Eyad seine Einschätzung: „Meine Partei hat angefangen mit der Englischen Eröffnung. Ich habe dagegen d5 gespielt. Daraus hat sich dann zwar ein großer Druck meines Gegners im Zentrum entwickelt, das ich aber gut verteidigen konnte, um mit relativ besseren Chancen ins Endspiel zu gehen. Ich hatte an mehreren Stellen die Chance auf ein Remis gehabt. Leider habe ich dann einen großen Fehler begangen und dadurch die Partie verloren.“ 😓

Stand: 2:2

Nun folgen Uwes Einsichten: „In einer Position mit entgegengesetzten Rochaden kamen meine Bauern zuerst in Bewegung. Ich unterschätzte allerdings das gegnerische Figurenspiel und im weiteren Verlauf verlor ich eine Figur und die Partie.“ Stand: 2:3

Und nun noch Thommys Anmerkungen: In meiner Weißpartie hatte ich nach dem Abtausch der schwarzfeldrigen Läufer Raumvorteil, die schnellere Entwicklung und nach 19. Sg5 (mit Angriff auf h7) den einfachen, aber wirkungsvollen Plan, nach Sf7+ nebst Sd6 großen positionellen Vorteil zu erreichen …

Leider wollte ich vorher alles noch mit 20. Te1 „verfeinern“, übersah aber eine einfache gegnerische Ressource und war über das Verschlafen des Springerschachs so verärgert, dass ich ab da nur noch „Schrott“ spielte, nicht mehr in die Partie zurückfand und meinem Gegner das Siegen leider zu einfach machte …“  Stand: 2:4

Time Trouble

Hier war Berichterstatter Christian Greiser gerade in einer sehr kritischen Partiephase und fragte sich, ob das mit dem Zählbaren heute wohl überhaupt noch etwas werden könne. Dabei hatte sich für ihn aus der Eröffnung heraus eine angenehme Stellung entwickelt mit verheißungsvollen taktischen Möglichkeiten, „… die ich aber samt und sonders liegenließ. Die beste Möglichkeit war dabei ein glatter Turmgewinn um Zug 20 herum. Durch diese Versäumnisse war dann zwar mein „Gute-Karma-Konto“ prall gefüllt, aber das erwies sich im weiteren Verlauf der Partie auch noch als äußerst hilfreich. Denn nach einem groben Patzer hatte urplötzlich mein Gegner die Chance, die Partie zweizügig für sich zu entscheiden. Tat er aber nicht. Damit war allerdings auch das zuvor angesammelte „Gute-Karma-Vermögen“ durch schlichtes Unvermögen aufgebraucht. CAISSA schickte uns beide in ein ausgeglichenes Endspiel, bei dem am Ende der Glücklichere gewann.“ Stand: 3:4

Die Leiden des jungen Oliver

Eine emotionale Berg- und Talfahrt durchlitt Oliver Hölscher, der die Entwicklung seiner Partie folgendermaßen kommentiert: “Nach einem normalen Start ins Spiel gab es kaum Chancen für beide Seiten in einer recht geschlossenen Stellung. Nach ca. 3 Stunden war aber abzusehen, dass ich, um den Mannschaftskampf zu retten, mehr Risiko spielen muss. Es waren schon drei Punkte abgegeben und der 4. Punkt würde auch bald folgen.

Ich öffnete die Position mit einem waghalsigen Bauernvorstoß, bei dem ich leider später durch eine Taktik (ungeplant) zwei Bauern verloren habe. Mein Gegner stellte jedoch kurz später selber einen Bauern ein, bei dem ich einen aktiven Turm und einen gedeckten Freibauern für mich beanspruchen konnte. Außerdem hatte ich viel mehr Zeit auf der Uhr, was ihn wohl dazu bewegt hatte, die Qualität zu geben und mit Springer + 5 Bauern gegen Turm + 3 Bauern zu spielen.

Es war klar, dass die Stellung Remis ist, aber für die Mannschaft (es stand inzwischen 3:4 gegen uns) habe ich probiert die Partie so lange hinauszuzögern bis ich auf Zeit gewinne. Paradoxerweise kostet es erstaunlich viel Zeit für einen selber die Partie maximal möglich hinzuhalten, sodass ich einen Zug vor ungenügend Material und bei einer (1!) Sekunde Zeit auf der Uhr meines Gegners, selber auf Zeit verloren habe. Die Routine entschlossen auf die Uhr zu schlagen fehlte mir da, wobei zu meiner Verteidigung angeführt werden kann, dass die Uhr auf der ‚falschen‘ Seite des Brettes stand.“

Endstand: 3:5

Thommys Fazit

Mein Verlust war leider nicht die einzige völlig unnötige Niederlage. Wir haben heute besonders an den hinteren Brettern einfach zu viele Fehler gemacht, was zum Teil auch der „Aufrüstung“ Kreuzbergs mit dem Einsatz von zwei starken, nachgemeldeten Spielern an Brett 7 und 8 geschuldet war. Insgesamt ein rabenschwarzer Tag für uns. Gegen einen verbissen und konzentriert gegen den möglichen Abstieg kämpfenden Gegner war das heute einfach zu wenig Gegenwehr von uns. Das können wir viel besser!!“