BMM 2024/25 (R2): Zusammenfassung
Die ZWEITE überrascht mit einem hart erkämpften 4:4 gegen die deutlich höher eingeschätzte 4. Mannschaft der Schachfreunde.
Die DRITTE darf sich glücklich schätzen gegen die jungen Wilden von SNOB 3 gewonnen zu haben und damit die Tabellenführung vorerst zu verteidigen. Eine Punkteteilung lag durchaus auch im Bereich des Möglichen.
Mit gleich zwei Kampflosen – wie in der VIERTEN – lässt sich nur schwer etwas Zählbares holen. Immerhin gingen die gespielten Partien 3:3-Unentschieden aus.
Die FÜNFTE gewinnt zum zweiten Mal mit dem knappst möglichen Ergebnis.
BMM 2024/25 (R2): Ergebnisse
Liga/Klasse* | HEIM | Ergebnis | AUSWÄRTS | Platz | BP | MP | |
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Stadtliga B | SFB 4 | 4 : 4 | WeDa 2 | 4. | 8,5 | 3:1 | |
Klasse 1.4 | SNOB 3 | 3 : 5 | WeDa 3 | 1. | 12,5 | 4:0 | |
Klasse 2.2 | SFB 7 | 5 : 3 | WeDa 4 | 10. | 6,5 | 0:4 | |
Klasse 3.2 | Rotation Berlin 6 | 3,5 : 4,5 | WeDa 5 | 4. | 4,5 | 4:0 |
Bericht der Vierten von Dennis Bertuch
Die Vierte hat in der zweiten Runde gegen den vermutlich stärksten Gegner aus Klasse 2.2 gespielt. Dass wir wegen kurzfristiger Absagen, die sich nicht mehr ersetzen ließen, zwei Bretter frei lassen mussten, ist natürlich ärgerlich, aber so etwas lässt sich halt nicht immer vermeiden. Damit konnten die Gegner schon sofort 2:0 in Führung gehen.
Jesper konnte schon ziemlich früh an Brett 7 gewinnen und holte damit den ersten Punkt für uns.
Oliver hatte etwas Glück, dass sein Gegner gepatzt hatte: „Aufs Brett kam ein Slawe, ich entwickele ja gerne meinen weißfeldrigen Läufer auf f5, aber ich fürchte dann, dass die Dame auf b3 zieht. So hatte ich dann die solide Bauernstruktur c6 und e6. Mein Gegner spielte allerdings den Bauern auf c5 am Damenflügel und so konnte ich im Zentrum expandieren und so meinen weißfeldrigen Läufer befreien. In der Luft schwebte dann Dg5, was ich nicht zog, weil ich dachte der Gegner rochiert lang und opfert einen Bauern am Königsflügel. Paar Abtausche später griff ich die Dame mit einem Turm an, er reagierte clever mit Verdoppelung der Türme, konnte die Dame nicht nehmen, ich zog meinen weißfeldrigen Läufer dazwischen und unterbrach die Kommunikation der zwei Türme. Mein Gegner realisierte nicht die Gefahr und ich konnte die Dame nehmen ohne Grundreihenmatt zu riskieren, paar Züge später stellte er noch einen Läufer ein und er gab auf. Ein geschenkter Gewinn, muss ich sagen…“
Auch Johannes konnte seine Partie gewinnen: „Mit Weiß spielend, bekam ich eine Königsindische Verteidigung aufs Brett, wobei ich selbst mich u. a. mit g3 und Lg2 aufbaute. Ausgangs der Eröffnung hatte ich leichten Positionsvorteil fand aber keinen sinnvollen Plan zur Fortsetzung (was auch objektiv betrachtet schwierig war). Nach einigen Ungenauigkeiten drohte die Partie gegen mich zu kippen, doch zu meinem Glück patzte mein Gegner entscheidend. Meinen materiellen Vorteil, zwei Leichtfiguren für einen Turm, konnte ich im weiteren Verlauf, einschließlich einer sehenswerten Schlussabwicklung, überzeugend verwerten.“
Ich selber (Dennis) habe dieses Mal auch mitgespielt und hatte dank eines Mehrbauern auch eine aussichtsreiche Position mit Weiß.
Als ich die links abgebildeten Position erreichte, gab es aber keine vernünftige Möglichkeit mehr, den Bauern auf c3 zu decken. Meine ursprüngliche Idee, der Bauer sei taktisch gedeckt, da nach Lxc3 einfach mit Tc1 der Bauer durch Spieß gegen c7 zurückgewonnen werden konnte, stellte sich als Unsinn heraus, da dann einfach La5 käme. So griff ich stattdessen zu 26. Te3?, um den Bauern zu decken. Ich dachte mir, der Zug sei sicher, da auch eine Idee wie Lb1 dem Schwarzen keinen Bauerngewinn ermöglichen würde, weil dann die beiden Läufer auf der zweiten Reihe aufgespießt würden. Doch vor lauter Sorge um die Bauern übersah ich dann offenbar einfach 26… Lc1 mit Qualitätsgewinn für meinen Gegner.
Durch einige Unvorsichtigkeiten von Seiten meines Gegners konnte ich dann doch noch einen Freibauern auf der h-Linie bilden, der in der rechts abgebildeten Position nach 37. h7 nur noch durch Läuferopfer aufgehalten werden konnte, wodurch ich doch noch ein remises Endspiel erreichen konnte. Offenbar fehlte mir dann leider die Ausdauer, dieses Endspiel korrekt zu spielen. Weil mein Gegner mit seinem Turm zu aktiv wurde, und ich nicht die richtigen Felder für meine Figuren finden konnte, verlor ich dann auf ein Mal einen Bauern nach dem nächsten und somit die Partie. Schade.
Somit gelang unserem Gegner dann der fünf-zu-drei-Sieg, was in Anbetracht der anfänglichen Umstände aber noch ein relativ ordentliches Ergebnis für uns ist, auch wenn es für uns leider keinen Mannschaftspunkt wert ist.
DRITTE: „Jung fordert Alt bei SNOB 3 vs. WeDa 3“
Gemeinschaftsbericht der DRITTEN – veröffentlicht von ML Christian Greiser
In diesem Generationenduell setzte sich schlussendlich noch einmal die Erfahrung durch, aber nicht ohne zeitweise gehörig ins Wanken zu geraten. Dabei sah es zu Beginn des Matches eher nach einem Spaziergang für die „Alten Herren“ aus. Der Auftakt des Mannschaftskampfes bestand in einer Duplizität der Ereignisse der 1. BMM-Runde.
Der frühen 2:0-Führung …
Frühzeitig hatten Wolfgang Busse und Robert Radke für eine zunächst beruhigende Führung gesorgt. Robert: „Recht früh in der Partie unterlief meinem Gegenüber ein Figureneinsteller. Er versuchte dann rasch mittels Königsangriff meine etwas unkoordinierte Figurenstellung auszunutzen. Jedoch konnte ich seine Bemühungen gut unter Kontrolle halten und mit jedem Zug kamen meine Figuren besser ins Spiel. Als dann bei schon deutlich reduziertem Material auch noch der Damentausch unausweichlich wurde, gab mein Gegner auf.“ 0:1
Wolfgang hatte einen gleich in mehrfacher Hinsicht entgegenkommenden jungen Kontrahenten. Zunächst verdiente sich Nikolas Stürzebecher den Fair-Play-Preis des Tages, indem er Wolfgang darauf aufmerksam machte, dass er bitte seine Uhr drücken solle. Sein unmittelbar darauf folgender Figureneinsteller war dann aber doch des Guten zu viel. 0:2
Es folgte ein Unentschieden der glücklichen Sorte durch Cord Wischhöfer: „An Brett 3 kämpfte ich – wie schon in der 1. BMM-Runde – gegen ein slawisches Damengambit. Dieses Mal jedoch bekam ich aufgrund eines falschen Plans ausgangs der Eröffnung keinen Fuß auf den Boden. Nach gut drei Stunden und 30 Zügen gelang mir dennoch der Ausgleich, worauf der jugendliche Gegner ein leistungsgerechtes Remis anbot, welches ich angesichts meiner schlechten Tagesform nach Rücksprache mit meinem Mannschaftsleiter, der mir die Entscheidung freistellte, vorsichtshalber annahm.“ ½:2½
… folgte der zeitverzögerte Ausgleich …
Hier endet auch die Duplizität der Ereignisse. Thommy Kögler hatte sich ausgangs der Eröffnung mit seinen Pferden vergaloppiert, wobei eines davon auf Nimmerwiedersehen verschwand. Der dann folgende kämpferische Einsatz war zwar aller Ehren Wert, aber am zu erwartenden Ergebnis änderte dieser nichts mehr. 1½:2½
Die Partie von Christian Greiser mit den schwarzen Steinen stand angesichts der geringen Schwankungen im Bereich der Remisbreite eher für gepflegte Langeweile, was jedoch von den Protagonisten während des Spielens bei weitem so nicht empfunden wurde: „In einer seltener gespielten Grünfeld-Indischen-Variante behielten beide Spieler zu jedem Zeitpunkt den Durchblick. Die optischen Stellungsvorteile von Weiß konnte ich peu à peu abbauen, wobei ein zwischenzeitliches Bauernopfer meinerseits mehr Schein als Sein war. Die Partie verflachte letztlich in ein Bauernendspiel mit ungleichfarbigen Läufern. Die Punkteteilung war insoweit unvermeidlich.“ 2:3
Noch vor der Zeitkontrolle begann das große Leiden des Philipp Stährfeldt. In seinem K-S-5B vs. K-L-6B–Endspiel (inklusive eines Doppelbauern) gelang es ihm nicht, mit den schwarzen Steinen seinen kleinen materiellen Vorteil in Zählbares umzumünzen, im Gegenteil: „Das darf man nicht verlieren.“, lautet sein schmerzlicher Kurzkommentar. 3:3
… bis zum bitteren Ende für die Gastgeber.
Roland Tschendel spielte mit Weiß eine Partie auf ein Tor, in der sein junger Gegner lange dagegen hielt: „Ich eröffnete als Weißspieler mit Katalanisch und erreicht nach 15 Zügen ein Endspiel mit einem leichten, aber dauerhaften Vorteil auf dem Damenflügel und baute meinen Vorteil in den nächsten 40 Zügen langsam bis zum Sieg aus.“ 3:4
Nachfolgend blieb es Uwe Parske vorbehalten, den Deckel auf das Match zu machen: „In einer ausgeglichenen Stellung hätte ich nach einem Fehler meines Gegners im 32. Zug einen Bauern gewinnen können. Ich habe es komplett übersehen, genauso wie der Rest der Mannschaft bei der anschließenden Analyse. Nur Fritz hat aufgepasst …
Auch danach habe ich einige etwas aktivere Möglichkeiten ausgelassen, war ich doch bemüht vor allem einen halben Punkt zu sichern, da wir am Anfang 2,5:0,5 führten und auch die anderen Partien nicht schlecht aussahen. Nach der Zeitkontrolle gab es im Turm+Springer gegen Turm+Läufer Endspiel einiges zu berechnen. Mein Gegner vereitelte meinen Plan seinen König mit Bauer, Springer und Turm mattzusetzen gerade noch rechtzeitig und sein Läufer wurde mit jedem Bauerntausch stärker. Als es dann nach Remis aussah, opferte er die Qualität, um einen Mehrfreibauern zu behalten. Im Turm-gegen-Läufer-Endspiel schien es dann, als ob mein Turm auf b5 gefangen wäre, aber nach einem doppelten Bauernopfer stand ich plötzlich auf Gewinn. Entweder geht mein letzter Bauer durch oder mein Gegner gibt seinen Läufer, wobei klar ist, dass ich seine 3 Bauern rechtzeitig aufhalten kann.“ 3:5
Thommys Fazit fällt aus technischen Gründen einmalig aus, also muss der ML ran:
„Die DRITTE hat ihre Tabellenführung verteidigt und dabei von ihrer im Überfluss vorhandenen Erfahrung in engen Matches profitiert. Die SNOBs können sich angesichts dieser jung-dynamischen Truppe aber ganz sicher auf die Zukunft freuen …“
Ansonsten gab es in unserer Klasse 1.4. – wie schon in der 1. Runde – so manche größere Überraschung. Das kann ja noch munter werden!
Bericht der Zweiten von Manfred Lenhardt
In der Stadtliga B holte die Zweite ein 4:4 gegen die starke 4. Mannschaft der SF Berlin. Diese hatte im Schnitt fast 90 DWZ-Punkte mehr. Das ist ein deutlicher Abstand; da ist man doch mit einem 4:4 zufrieden, oder?
Von wegen…
Martin Sechting (Brett 8) brachte uns in Führung. Das gegnerische Gambit beantwortete er optimal und hatte rasch einen Mehrbauern bei guter Stellung. Nach Damentausch drohte ein weiterer Bauergewinn. Kurz vor Blättchen-Fall gab sein Gegner auf. Danach gab es zwei Verluste durch Carsten Miemietz und Felix Landsgesell (Bretter 6 und 7). Die Gegner konnten die Initiative übernehmen, ausbauen und Material gewinnen.
Kurz vor der Zeitkontrolle stelle Manfred Lenhardt (Brett 5) den Ausgleich her. Ein Einbrechen der weissen Dame (!) auf h8 brachte die Entscheidung. Es drohten Mattbilder und ein Abräumen der schwarzen Bauern e-h. Hätte Schwarz zuvor alternativ fortgesetzt, glaubten beide Spieler direkt nach der Partie auch an einen weißen Vorteil. Die Analyse zeigte aber eine Variante mit nahezu Ausgleich. Glück gehabt!
Kurz darauf gab Ralf Mohrmann (Brett 4) auf. Im Mittelspiel erlangte er leichten Vorteil bei komplizierten Verwicklungen. Sein Gegner leitete einen nicht korrekten Königsangriff ein, der in Zeitnot leider durchschlug.
Zwischenstand: 2:3
Nach der Zeitkontrolle holte Stefan Prange (Brett 3) ein sicheres Remis. Er spielte gegen einen Einzelbauern und hatte immer leichten Vorteil, der sich aber nicht ausbauen ließ.
An Brett 1 hatte David Hörmann seinen Gegner, den Internationalen Meister Lars Thiede, überspielt und die Dame für Turm und Springer gewonnen. In Zeitnot fand er den Gewinnweg nicht und musste die Dame wieder zurückgeben. Das resultierende Läuferendspiel (ungleich farbig) war dann Remis.
Da war aber schon abzusehen, dass es zum 4:4 reichen würde. Thorsten Groß (Brett 2) sorgte mit Schwarz für den Ausgleich. Im Mittelspiel gewann er mit einer „kleinen Kombi“ einen Bauern. Das Endspiel mit S+6B gegen L+5B war wegen des zentralisierten gegnerischen Königs schwer zu gewinnen. Als Thorsten aber einen Freibauern auf der h-Linie bildete, musste der weiße König seine zentrale Stellung aufgeben. Thorsten zentralisierte dafür seinen König und räumte einen weiteren Bauern ab. Mit 2 Mehrbauern war der Sieg dann schnell eingetütet.
Endstand: 4:4
Sicherlich ein gerechtes Ergebnis; allerdings hätte David den vollen Punkt verdient. Und dann wäre es sogar 4,5 für uns ausgegangen.
Fazit: Die Zweite kann optimistisch die nächsten Runden angehen.