BMM 2023/24 (R8): WeDa-Ergebnisse
Liga/Klasse* | HEIM | Ergebnis | AUSWÄRTS | Platz | BP | MP | |
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Landesliga | Rotation Berlin 3 | 5 : 3 | WeDa 2 | 9. |
26,5 | 3:13 | |
Stadtliga B | Rotation Berlin 1 | 5½ : 2½ | WeDa 3 | 8. | 25,5 | 6:10 | |
Klasse 1.4 | WeDa 4 | 2½ : 5½ | Queer-Springer 1 | 4. | 29,0 | 9:5 | |
Klasse 2.1 | WeDa 5 | 5 : 3 | König Tegel 4 | 7. | 31,5 | 8:8 | |
Klasse 3.3 | WeDa 6 | 1 : 5 | Kreuzberg 8 | 5. | 16,0 | 4:8 |
* Alle Links führen nur noch zum neuen BMM-Skript, da das alte BMM-Skript inzwischen wegen Pflegenotstands zu viele Fehler aufweist.
Zusammenfassung vom 21.04.24 / CG
Die ZWEITE spielte wieder im World Chess Club und traf dort auf Rotation Pankow 2. Mit 3:5 gab zwar kein Schleudertrauma, aber geholt wurde am Ende auch nichts Zählbares.
Ebenfalls als Außenseiter fuhr die DRITTE zu Rotation Berlin 1 und wurde einmal mit 2,5:5,5 (inklusive eines kampflosen Sieges) rund gemacht, was aber bei einem durchschnittlichen DWZ-Minus von knapp 200 Punkten über alle Bretter gerechnet nicht wirklich verwundern kann.
Die VIERTE bekam es zuhause mit Queer-Springer Berlin 1 zu tun. Die nominell stärkere Mannschaft des Tabellenzweiten aus Schöneberg siegte letztlich mit 5,5:2,5, hätte sich aber auch nicht beschweren können, wenn das Ergebnis andersherum gelautet hätte.
Die FÜNFTE hatte den Spitzenreiter König Tegel 4 zu Gast. Das musste – wie bereits früher festgestellt – nicht unbedingt viel heißen, spielte sie doch gegen Spitzenteams häufig erfolgreicher als gegen Tabellenkinder. Heute gab’s mit 5:3 wieder einen der besseren Tage und die Tegeler zogen enttäuscht von dannen. Den Siegtreffer erzielte Roland Tschendel in seiner ersten BMM-Partie für die Weisse Dame! Weiter so …
Die SECHSTE (Platz 5) empfing den Tabellennachbarn Kreuzberg 8 (Platz 4). Angesichts der herrschenden Zwei-Klassen-Gesellschaft in dieser Gruppe wurde es eine schwierige Aufgabe mit einer sehr deutlichen 1:5-Abfuhr.en Berichten der EITEN
Rotation Pankow 2- SC Weisse Dame 2: 5:3
Bericht von Martin Sechting
Wir waren, auch wg. Oberliga-Einsätzen einiger Spieler, dünn besetzt. Unterstützt wurden wir durch zwei starke Spieler aus der DRITTEN: Manfred Lenhardt und Carsten Miemietz.
Nach einer halben Stunde remisierte Ralf Mohrmann nach Absprache mit mir am 5. Brett in einer ausgeglichenen Stellung.
Gegen 11:30 Uhr erzielte Manfred Lenhardt ein Remis zum 1:1. Gegen 12:15 Uhr nahm Maximilian Krause ein Remisangebot an, nachdem er von mir die Erlaubnis erhalten hatte. Damit feierte Max einen gelungenen Einstand bei seinem ersten WeDa-BMM-Auftritt. Glückwunsch – und weiter so!
Ich konnte die Situation noch nicht abschätzen, doch nun kippte der Mannschaftskampf zu unseren Ungunsten. Stefan Prange geriet unter Druck, verlor am Ende Dame gegen Turm und gab gegen 12:30 Uhr auf, …
… aber das konnte ich zunächst kompensieren: Mein Gegner hatte stets weniger Zeit, ich gewann mit Schwarz in der Aljechin-Verteidigung einen Bauern, aber musste die Stellung halten. Das gelang mir auch, aber in Zeitnot des Gegners lehnte ich ein Remisangebot ab, weil ich 2 Türme gegen die Dame bekam und besser stand.
Schwarz am Zug gewinnt
Zwischenstand: 2,5:2,5
Doch die anderen Partien sahen nun schlecht aus. Carsten Miemietz, der nach seinem Sieg in Runde 7 heute wieder in der Zweiten spielte, musste gegen 13:00 Uhr die Segel streichen zum 2,5:3,5 gegen uns.
Die Stellung von Dr. Ingo Abraham war nicht mehr zu halten, gegen 13:30 Uhr verlor er die Partie zur 2,5:4,5-Entscheidung.
Dann mühte sich an Brett 1 Michael Kyritz noch mit einem Bauern mehr im Turmendspiel, doch die Stellung war remis und blieb es auch. Gegen 13:45 Uhr ging diese Partie remis aus, und wir haben 3:5 verloren.
Ich freue mich dennoch, dass wir heute zeigen konnten, es war nicht deutlich, und wir werden nächste Saison unsere Chancen haben in der Stadtliga.
DRITTE: Rotation Berlin – SC Weisse Dame 3 5,5:2,5
Kurzbericht von Manfred Lenhardt (nach Angaben von Cord Wischhöfer)
Gegen die stark aufgestellte Mannschaft von Rotation Berlin war die Dritte ohne Chance. Angesichts eines DWZ-Nachteils von etwa 200 Punkten im Schnitt war das keine Überraschung.
An Brett 4 gewann Bastian Deubler kampflos. Danach gab es noch Zählbares mit einem Remis von Philipp Stährfeldt (Brett 5) und dem Sieg von Mario Tepe (Brett 8). Bei seinem Debüt in der Dritten holte Mario also gleich einen vollen Punkt. Herzlichen Glückwunsch!
Für die weiteren Spieler galt: Hauptsache an Erfahrung gewonnen.
VIERTE: „Mehr Spendierhose geht kaum!“
Gemeinschaftsbericht – veröffentlicht von ML Christian Greiser
Viel stand für die VIERTE in diesem Match gegen den Tabellenzweiten Queer-Springer Berlin 1 nicht mehr auf dem Spiel – weder nach oben noch nach unten. Für den Aufstieg war die VIERTE in dieser BMM-Saison einfach nicht konstant gut genug und für den Abstieg nicht durchgängig schlecht genug. Also konnte einigermaßen befreit aufgespielt werden.
Ausgeglichener Start
Der Berichterstatter kam mit den schwarzen Steinen an Brett 3 nach einer beiderseitig wenig ambitioniert vorgetragenen Eröffnungsphase unvermittelt in den Besitz eines Mehrbauern: „Mein Gegner hatte ein Zwischenschach übersehen, das ihn Material kostete. Zwei Züge später war ich froh, meinem immer noch sichtlich geschockten Gegner ein Remisangebot aus einer Position der Stärke heraus unterbreiten zu können. Ich ging hierbei zwar lediglich von einem kleineren Vorteil für mich aus, hoffte aber trotzdem auf dessen Annahme, um mich anschließend ungestört meiner Schiri-Tätigkeit widmen zu können. Als das Angebot dann angenommen wurde nach gut 20 Minuten Bedenkzeit, war ich also durchaus im Reinen mit mir. Da hatte ich aber auch schon wieder einen Großteil meines tatsächlichen, ursprünglichen Vorteils (~ -3) eingebüßt.“ ½:½
Vor der Zeitkontrolle
Noch vor der Zeitkontrolle folgte an Brett 5 die nächste Punkteteilung. Gerd Biebelmann: “Die Partie war gekennzeichnet von einem beiderseitig soliden, unspektakulären Aufbau. Als Schwarzer hatte ich etwas Raumvorteil, aber nach einigen Abtauschen einigten wir uns schnell auf ein gerechtes Remis.“ 1:1
An Brett 1 erlebte Kai-Gerrit Venske ein turbulentes Match gegen FM Holger Franke: „Nach eher unkonventionellem Eröffnungsverlauf eroberte ich mit der Dame alsbald einen Bauern auf a2 am lang rochierten König, sah mich aber meinerseits massiven Drohungen an meinem Königsflügel gegenüber. Es gelang mir aber erfolgreich, eine Konterstellung zu kreieren und plötzlich stand ich auf Gewinn.
Leider vermied ich, was in derlei Situationen ansonsten durchaus richtig ist, Materialismus. Statt eine Mehrfigur einzuheimsen, für die er keine Kompensation mehr erhalten hätte, setzte ich in Zeitnot auf kompromisslosen Mattangriff, griff dort aber mehrfach daneben, weil ich einfach keine Zeit mehr für präzises Verwerten hatte, und geriet selber in einen tödlichen Gegenangriff. Eine komplexe, durchaus dramatisch zu nennende Partie mit einem glücklich zu nennenden Ende für meinen hochfavorisierten Gegner. Eines hatte er mir an diesem Tage definitiv voraus, nämlich die weitaus bessere Zeiteinteilung, insofern war es trotz alledem kein unverdienter Sieg. Trotzdem schade – wie so vieles an diesem Tage.“ 1:2
In einer lange Zeit ausgeglichen erscheinenden Partie musste Max Hoyer als Nächster die Segel streichen. Im Endspiel griff er einmal daneben, was ihn eine Qualität kostete. Danach ließ sein Gegner nichts mehr anbrennen. 1:3
Nach der Zeitkontrolle
Der verschwenderische Umgang mit den Brettpunkten setzte sich nahtlos fort. Mit einem etwas besseren Ende für ihn als bei Kai und Max verlief die Sache bei Oliver Hölscher. Er ließ nach eigenem Bekunden mehrfach einen einfacheren Gewinn aus auf der Suche nach einem noch brillanteren Finale. Am Ende konnte er froh sein, dass sein Gegner ihn für dieses zu ehrgeizige Verhalten nicht auch noch bestrafte. 1½:3½
Thommy Kögler verpasste es ebenfalls, den Sack zuzumachen: „Ich konnte als Weißer einen großen positionellen Vorteil erreichen und hatte in einem Doppelturmendspiel mit ungleichfarbigen Läufern zwei gesunde Mehrbauern und die bessere Königsstellung! Im 37. Zug hätte ich durch Vorziehen meines Freibauern von d5 nach d6 einfach eine Qualle gewinnen können (Stellungsbewertung +5) und hätte immer noch einen Mehrbauern gehabt.
Aber warum einfach, wenn es taktisch viel komplizierter mit einem scheinbaren Mattangriff mittels 37. Tc7 nebst Verlust meines d5 geht? Es war zwar immer noch gewonnen, aber meine innere Ruhe war weg und so verdarb ich die Partie regelrecht zum Remis, weil ich einige „einzige Züge“ nicht mehr finden konnte …“ 2:4
Zeitnotdrama (1)
Davon gab es gleich zwei Stück mit einem jeweils schlechteren Ende für die Weisse Dame. Den Anfang vom Ende erlebte Uwe Parske so: „In einer ruhigen Partie konnte ich eine Ungenauigkeit meiner Gegnerin nutzen und in ein Damenendspiel mit Mehrbauern und entscheidendem Vorteil abwickeln. Auch die 40 Züge waren schon geschafft. Allerdings musste ich mich zwischen 3 Gewinnplänen entscheiden und auch die Berücksichtigung der zahlreichen beiderseitigen Zugmöglichkeiten der Damen kostete viel Kraft.
Dann verlor ich meinen inzwischen gebildeten starken Freibauern durch eine Pointe, die ich ein paar Züge vorher noch gesehen hatte. Ein Warnsignal, der Akku lief nur noch auf Reserve. Zwar bekam ich einen anderen Bauern, aber nun sollte die Partie trotz Mehrbauern remis enden. Trotzdem probierte ich noch, dem gegnerischen König mit 2 gegen 1 Bauern auf die Pelle zu rücken. Das war auch alles ok, bis es plötzlich im Oberstübchen zu einem dramatischen Energieabfall mit Abschaltung aller nicht lebensnotwendigen Funktionen, kam und ich mit meinem König in ein zweizügiges Matt rannte …“ 2:5
Zeitnotdrama (2)
Ähnlich erging es Johannes Stöckel, der allerdings ein versöhnlicheres Ergebnis erzielte: „Die „klassische“ Variante der Caro-Kann-Verteidigung (4. … Sd7) behandelte mein Gegner ungenau und so hatte ich schnell Ausgleich. Im weiteren Verlauf opferte er einen Bauern auf a2 – oder stellte ihn schlicht ein, denn obwohl meine Dame dort vorübergehend im Abseits stand, hatte er keinen gefährlichen Königsangriff.
Später fiel dann auch noch zwangsläufig der von mir belagerte Bauer auf d4. Dennoch gestaltete sich das Endspiel mit T,S,6B gegen T,L,4B (scheinbar) kompliziert. In beidseitiger Zeitnot vor der 2. Zeitkontrolle wickelte ich ins Turmendspiel ab und nachdem mein Gegner Turmtausch zugelassen hatte, musste ich eigentlich nur noch meinen verbliebenen Bauern zur Umwandlung durchziehen. Mit 50 Sekunden auf der Uhr (völlig ausreichend in einer Blitzpartie) griff ich aber stattdessen zum meinem König, worauf sein König ins Quadrat gelangte und da mein Bauer ein Randbauer war, konnte mein König die Umwandlung nicht mehr unterstützen, somit nur Remis.
Wie schrieb doch unser Mannschaftsleiter vor der Runde? „Erfahrungsgemäß gibt es gerade in Zeitnotphasen – vor allem ohne Bonuszeit – noch ‚unmöglichste‘ Wendungen … “ Wie wahr, wie wahr, leider …“ 2½:5½
Thommys Fazit
„Mein sehr ärgerliches Remis war nicht das einzige Auslassen vieler Chancen, wir hatten da „die Seuche“ in unserer Mannschaft und haben ziemlich bitter und unnötig den Kampf verloren, auf jeden Fall viel zu hoch!“