Die DRITTE und die SIEBTE behalten ihre weiße Weste, die SIEBTE klettert dadurch sogar auf den 2. Tabellen- und damit einen Aufstiegsplatz.
Auch die VIERTE und SECHSTE gewinnen und belegen nun mit ausgeglichenem Punktekonto Plätze im oberen Mittelfeld ihrer Staffeln.
ZWEITE und FÜNFTE klauben hingegen weiterhin nur Brettpunkte und begehen den Jahreswechsel auf Abstiegsplätzen. Zumindest bei der FÜNFTEN war aber gegen den Tabellenführer im Vergleich zu den beiden Vorrunden eine Leistungssteigerung erkennbar.
Positiv vermerkt werden kann, dass diesmal die Besetzung aller Bretter – im Gegensatz zu den Gastmannschaften – vergleichsweise reibungsfrei gewährleistet werden konnte. Unterschiedlich fiel das Echo zum hohen Sieg der DRITTEN aus: Während einige scherzhaft monierten, dass ein halber Brettpunkt abgegeben wurde, machten sich andere bei Gegenüberstellung der Ergebnisse von DRITTER und FÜNFTER (beide 1. Klasse) Gedanken darüber, ob die Zusammensetzung der Mannschaften in dieser Saison sinnvoll austariert sei …
Den Anfang bei den Berichten macht diesmal die FÜNFTE gefolgt von der DRITTEN und der ZWEITEN.
Liga | AUSWÄRTS | Ergebnis | HEIM | Platz | BP | MP |
---|---|---|---|---|---|---|
Landesliga | SV Berolina Mitte | 5,5:2,5 | WeDa 2 | 9 | 11,5 | 0 |
Klasse 1.4 | SG CAISSA/VfB Hermsdorf 2 | 0,5:7,5 | WeDa 3 | 1 | 26,5 | 8 |
Klasse 1.3 | SV Berlin-Friedrichstadt | 3,0:5,0 | WeDa 4 | 4 | 16,5 | 4 |
Klasse 1.1 | SV Berolina Mitte 2 | 4,5:3,5 | WeDa 5 | 10 | 11,5 | 0 |
Klasse 3.1 | SV Berlin-Friedrichstadt 2 | 1,5:6,5 | WeDa 6 | 3 | 17,0 | 4 |
Klasse 4 West | SC Schwarz-Weiß Lichtenrade 5 | 1,5:4,5 | WeDa 7 | 2 | 16,0 | 8 |
FÜNFTE: Aufwärtstrend erkennbar – aber nach wie vor nichts Zählbares
von ML Konrad Wozniak
Nach null Mannschaftspunkten aus den ersten drei Runden und teilweise wirklich enttäuschenden Leistungen ist ein Duell gegen den unbesiegten Tabellenführer sicherlich nichts, wovon man sich den zum Durchbruch verhelfenden Startschuss erhofft. Doch das Match der in dieser Saison schwächelnden FÜNFTEN mit Berolina Mitte 2 erwies sich am Ende als ziemlich spannend und das – mehr oder weniger antizipierte – Negativergebnis als denkbar knapp.
Es begann damit, dass im anderen Lager ein Spieler fehlte – kleiner Vorteil von Beginn an, würde man denken. Umso größer war dann jedoch mein Erstaunen, als ich nach einer halben Stunde, sobald die Uhr von Jogis nicht erschienenem Gegner den Ablauf der Wartezeit anzeigte, das 1 : 0 an der Ergebnistafel eintragen wollte und dabei entdeckte, dass dort bereits ein Ergebnis stand – und zwar ein 0 : 1… Wie es sich herausstellte, hatte Jan an Brett 1 einen jener Alptraumschachtage erwischt, wie sie einem in vielleicht einer von hundert Partien unterlaufen. So mutierte sein Sizilianer zu einem traurigen Turbo-Harakiri. Nach 15 Zügen und gerade mal knapp 20 Minuten stand unser Spitzemann mit einer Figur weniger und unabwendbarem Qualitätsverlust im nächsten gegnerischen Zug vor einem einzigen Scherbenhaufen – demnach Zwischenergebnis 1 : 1
Die nächsten Ergebnisse ließen schon deutlich länger auf sich warten. Als Berolina durch die Aufgabe von Björn an Brett 4 (unser Kassierer geriet recht früh am Königsflügel unter Druck, wonach der Rivale den Ton im Duell angab und seinen Vorteil schließlich zu einem Punkt machte) in Führung ging, wollte ich zunächst den übrigen Mannschaftsmitgliedern sagen, dass sie unbedingt auf Sieg spielen sollten – und erlebte das zweite Erstaunen des Tages. Wolfgang hatte sich mit seinem Gegner bereits auf remis geeinigt, leider ohne mich vorher zu fragen… (An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass sich Wolfgang, der diese Runde eigentlich aussetzen sollte, nach einer krankheitsbedingten kurzfristigen Absage eines anderen Spielers, noch in der Nacht auf den Sonntag gegen Mitternacht (!!!) spielbereit meldete. Bei so viel Einsatz ist auch das Unentschieden aus meiner Sicht wirklich in Ordnung) Also stand es nun 1,5 : 2,5. Sowohl meine Partie, als auch die von Johannes verliefen (fast) bis zur Zeitkontrolle relativ ausgeglichen. Während dies bei unserem externen Spielleiter nach Abwicklung ins Bauernendspiel auch tatsächlich in einer Punkteteilung resultierte, hatte mein Gegenüber in einer für beide Seiten noch offenen (wobei ich zuletzt leicht unter Druck stand) Endspielstellung einen kurzen Blackout, verlor kompensationslos zwei Bauern und gab danach auf – der Ausgleich für uns! Stand 3 : 3
Viel Hoffnung konnte bei Blicken auf die Stellungen von Marcus und Christos freilich nicht mehr aufkommen. Obwohl sich der Erstgenannte zuvor noch gezielt auf seinen Gegner Yosip Shapiro vorbereitet hatte und die Eröffnungsphase schnell und sicher runterspielte, behielt in dieser Begegnung der Veteran der Berolina durch gezielten und kontinuierlich steigenden Druckaufbau die Oberhand. Christos hingegen befand sich in einem leicht schlechteren Endspiel und hatte darüber hinaus kaum noch Zeit auf der Uhr. Da uns hier also nur ein als sehr unwahrscheinlich einzuschätzender Riesenschnitzer des Rivalen hätte retten können, gab ich unserem achten Brett die Erlaubnis, das kurz nach Marcus’ Niederlage ausgesprochene Remisangebot anzunehmen. Endstand 3,5 : 4,5
FAZIT: Zwar schafft es die FÜNFTE nicht, den Abschied vom Nachbarschaftshaus mit einem kleinen Wunder zu feiern, das sehr knappe Ergebnis gegen den Tabellenführer ist aber eine klare Steigerung gegenüber den vergangenen drei Runden. Hoffen wir, dass der Weg von jetzt an bergauf führt! Inwieweit dies gelingt, wird sicherlich auch davon abhängig sein, wie es uns ab dem nächsten Heimspiel in der (zumindest im BMM-Kontext) ungewohnten Umgebung der Peter-Ustinov-Schule ergeht. Auf jeden Fall bleibt das heutige Match, ganz unabhängig vom Ergebnis, ein Historisches: (zumindest vorerst) letztes Heimspiel in unserer vertrauten Spielstätte. Und – wohl noch viel wichtiger – letztes Heimspiel mit Manne-Bewirtung (An dieser Stelle sei eindeutig auf den auf unserer Homepage erschienen Bericht zur Weihnachtsfeier mit großer Manne-Ehrung verwiesen). Was auch immer schlussendlich unterm Strich auftaucht – die BMM-Spiele werden von jetzt an andere sein.
DRITTE wieder in der ICE-Spur
Ein „En-passant“-Kurzbericht des gastspielenden ML Torsten Meyer mit Ergänzungen der Spieler eingearbeitet von Christian Greiser
Organisatorisch erwies sich die 4. Runde der BMM als leicht zu meisternde Aufgabe, keine kurzfristigen Absagen in der ZWEITEN und DRITTEN, so standen die beiden Aufstellungen schon eine Woche vor der Runde.
Der ML DRITTE durfte diesmal in der ZWEITEN aushelfen, sein Einstandssieg reichte am Ende dann leider nicht dafür, dass die ZWEITE einmal mehr als nur Brettpunkte klaubte – aber: Frankos Optimismus tat und tut dies keinen Abbruch, auch für die ZWEITE werden bessere Zeiten kommen im Neuen Jahr!
Selbst mithin beschäftigt, konnte sich der Schreibende wieder einmal auf die Mannschaft der Stellvertreter verlassen, Cord übernahm bewährt die Leitung, erhielt nicht nur Unterstützung von Gerd und Christian, sondern auch von Martin, der nach beendeter Partie die noch laufenden im Blick behielt, hierfür Dank an die Genannten, der geht auch an Heinz, dessen Erkältung noch immer nicht ganz auskuriert war, der es sich aber nicht nehmen liess, zu spielen.
Viel bekam der Berichterstatter nicht mit, nur, dass es bereits rasch gut aussah. Heinz war lange „im Buch“, verbuchte so bereits früh einen erheblichen Zeitvorteil und fuhr einen nie gefährdeten Sieg ein. Mit seinen eigenen Worten hört sich dies wie folgt an:
„Heinz hatte nach der Eröffnung einigen Raumvorteil und einen starken Springer auf e5. Der Versuch, diesen zu vertreiben, führte zu einigen Felder- und Bauernschwächen im schwarzen Lager. Im Mittelpunkt stand der rückständige Bauer auf e6, den Weiß mit allen Figuren angreifen konnte. In der Verteidigung übersah Schwarz eine taktische Kleinigkeit und gab sofort auf.“
Martin durfte dann seinen Gegner noch vor dem 30. Zug Matt setzen; in Erinnerung bleibt hiervon der Trippelbauer in der f-Linie (f7 – f6 – f5), der durch zwei dem Matt unmittelbar vorausgegangene Läuferabtausche entstanden war.
Sebastian stand ebenfalls frühzeitig auf Gewinn, was er so skizziert:
„Mein Gegner bot mir ein Geschenk an und ich übersah es. Er bot es mir dann nochmal unter besseren Umständen an und ich gewann so einen Bauern. Der Rest der Partie zeichnete sich durch viel Lavieren aus bis weiterer Bauern- oder Qualitätsverlust im Rahmen einer längeren taktischen Abwicklung unvermeidlich wurde. Zweiteres geschah. Der Rest war Technik.“
Philipp verbuchte einen gesunden Mehrbauern nebst dominanter Stellung, so dass sein Gegner mit dem Stopfen der potentiellen Löcher kaum mehr hinterher kam. Ein Blackout in Form eines Läufereinstellers beendete dann kurzfristig die Partie.
Auch Manfred nannte einen Mehrbauern sein Eigen „… und nach Kontrolle des Blockadefeldes d6 mittels eines Springers übernahm er sukzessive die Initiative, bis es zu folgendem attraktiven Finale kam.“
„Weiß am Zuge muss das Matt auf g1 abwehren und zugleich den Td6 decken. Es folgte: 47.Df4 Dg1+ 48.Kg3 Tb3+ 49.Kh4 De1+ 50.Kg5 (50.g3 De7+) 50… De7+ 51.Kh6 Df8+ 52.Kg5 (52.Kxh7 Dg7 matt) 52… h6+ …
… und Schwarz gab auf. Auf 53.Kh4 folgt De7 54.Dg5 hxg5 matt.“
Gerd hatte das Läuferpaar eroberte, sich Raumvorteile gesichert und übte starken Druck aus. Sein Gegner leistete mit Springer- gegen Läuferpaar zwar hinhaltenden Widerstand, aber mit zunehmendem Druck im Zentrum entstanden weitere Schwächen im weißen Lager, so dass Materialverluste nicht mehr zu vermeiden waren.
Christian lavierte mit den weißen Steinen sicher und vorsichtig, um die Stellung nicht zu früh zu öffnen. Bis zur Zeitkontrolle gelang es dem Schwarzen die Stellung einigermaßen im Gleichgewicht zu halten. Dann allerdings genügten zwei kleine Fehler in Folge, um die Partie abrupt zu beenden. Die aufgabereife Schlussstellung nach 43. b6!:
Cord übte einigen Druck aus, hatte dafür aber den „formal“ schlechteren Läufer. Er sieht die Sache ganz pragmatisch:
„An Brett drei spielte Cord mit Schwarz gegen den SF Alevizakis, der mit einem Zuckertort-Nimzowitsch-Aufbau ohne c2-c4 eröffnete und mit einem Damenschwenk von f3 nach h3 agressive Absichten gegen den schwarzen König und den Bauern h7 signaliserte. Nachdem es Cord gelungen war, die weiße Initiative zu neutralisieren, stand ein Endspiel auf dem Brett, in dem Scharz gegen den vermeintlich schwachen, weil rückständigen, c-Bauern drücken und das Endspiel gewonnen wollte. Diese rein formalistische Betrachtung der Situation auf dem Brett durch den Scharzspieler wurde berechtigter Weise nicht von Erfolg gekrönt, so dass nach einigen wenigen, eher unmotivierten Gewinnversuchen des Schwarzen folgerichtig das einzige Remis des Tages vereinbart wurde.“
Alles sah bereits vor Mittag nach einem hohen Sieg aus und am Ende stand dann ein beachtlicher 7,5 : 0,5 Sieg gegen Hermsdorf 2.
Da durchaus überraschend Oberschöneweide 3 gegen Siemensstadt nur zu einem 4:4 kam, führt die DRITTE nun ihre Staffel nicht nur mit 6,5 BP, sondern auch 1 MP Vorsprung an; das ist komfortabel, aber …
Damit verabschieden sich die Schreibenden für dieses Jahr von dieser Stelle, wünschen allen Lesenden ein Frohes Fest & gutes Neues Jahr.
ZWEITE: Es läuft nicht rund!
von Thorsten Groß
Die ZWEITE wartet weiter auf ihren ersten Mannschaftspunkt der Saison 2017/18 und kann sich nur dank der besseren Brettpunkte auf dem 9. Platz behaupten. Gegen Berolina Mitte (auch dort gibt es übrigens einen kurzen Bericht) war durchaus die ein oder andere Chance vorhanden, die aber nicht genutzt wurden. Die Partien von hinten nach vorne:
Torsten (als Ersatzspieler aus der DRITTEN) stand zunächst gar nicht so rosig, aber er konnte konsequent ausnutzen, dass die schwarze Dame auf Abwege geriet. Bravo! 1:0
Bei Josef wurde frühzeitig viel abgetauscht und dann remis gegeben. Die Endstellung hätte er vielleicht noch etwas weiter kneten können.
David hatte eine eindrucksvolle Angriffsstellung aufgebaut. Leider wurde die durchschlagende Kombination erst nachher in der Analyse gefunden, daher remis.
Franko stellte in der Zeitnotphase eine Figur ein, konnte seinem Gegner trotzdem noch lange Zeit Probleme stellen, bis sich die Mehrfigur doch durchsetzte. 0:1
Bei Alexander waren die Kiebitze zunächst optimistisch, aber dann konnten die schwarzen Figuren seinen König überraschend schnell zur Strecke bringen. 0:1
Stefan konnte schnell ausgleichen und hatte im Mittelspiel leichten Vorteil. In einem taktisch geschickten Moment bot ihm sein Gegner ein remis an, das er annahm, weil er die kritische Fortsetzung nicht in Erwägung zog.
Bei Thorsten wurde lange hin und her manövriert, bis er taktisch einen Bauern einstellte. Bei knapper Zeit verschärfte er die Stellung, was aber außer zwei weiteren Minusbauern nichts einbrachte. 0:1
Thomas‘ Partie schließlich war kurios und hat ein Diagramm verdient:
Nach beidseitig kreativer Eröffnungsbehandlung geriet Thomas in Nachteil und war etwa ab dem 20. Zug in Zeitnot (2 Minuten + Inkrement), aber sein Gegner stellte durch eine Springergabel eine Figur ein. Einzige Hoffnung waren noch die beiden weit vorgerückten Freibauern, und die knappe Zeit von Thomas.
In der obigen Stellung entschied sich Thomas zu 36…Ka8? (viel besser ist z.B. Lf3 oder Df6) was Weiß den Doppelangriff 37.Dh4! ermöglichte. Nun muss Schwarz bereits aufpassen. So führt 37….Th8 nach 38.f6! Dg8 39.f7 Dg7 40.De7! zu einer Stellung, in der die beiden Freibauern von Weiß den Mehrturm von Schwarz kompensieren. Am besten ist laut Computer die Rückgabe einer Figur mit 37…Dd7 38.Dxh1 Dxf5, was für Schwarz dank Mehrqualität immer noch gewonnen sein sollte. Leider fand Thomas 37…Dh8??, was nach 38.Dxh8 Txh8 39.g7 zur Aufgabe führte. Die beiden Freibauern sind nicht mehr aufzuhalten! 1:0 (bzw. aus unserer Sicht 0:1)
Br. | SC Weisse Dame 2 | DWZ | 2½:5½ | SV Berolina Mitte | DWZ |
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1 | Thomas Heerde | 1992 | 0:1 | Thilo Keskowski | 2144 |
2 | Thorsten Groß | 2037 | 0:1 | Roland Boewer | 2161 |
3 | Stefan Prange | 2042 | ½:½ | Andreas Volkmer | 2089 |
4 | Alexander Kysucan | 2091 | 0:1 | Marco Miersch | 2087 |
5 | Franko Mahn | 2046 | 0:1 | Thomas Hämmerlein | 2072 |
6 | David Hörmann | 1948 | ½:½ | Wolfgang Vandré | 2012 |
7 | Josef Gelman | 1883 | ½:½ | Stefan Hölz | 1991 |
8 | Dr. Torsten Meyer | 1932 | 1:0 | Peter Müller | 1915 |
In meinen Augen etwas verwirrend, dass in der Übersichts-Tabelle unsere Mannschaften als Heim-Mannschaften jeweils hinter den Gäste-Mannschaften aufgeführt werden …