Der erste Bericht heute kommt von der ZWEITEN (nunmehr aktualisiert um zwei Fotos und zwei Diagramme), dicht gefolgt von der DRITTEN und nun auch der FÜNFTEN. Bei der ERSTEN hat es etwas länger gedauert, dafür ist es auch etwas länger geworden.
8. Spieltag: Zusammenfassung
9:3 Mannschaftspunkte ohne Niederlage sind wahrlich kein schlechtes Ergebnis, dennoch war nicht allen zum Feiern zumute.
Die ERSTE zündet erfolgreich die vorletzte Stufe und macht einen Sprung vom 5. auf den 2. Tabellenplatz.
Die ZWEITE erzielt einen Punkt gegen verstärkte „Queer-Springer“, muss aber noch um den Klassenerhalt bangen.
Wie eine Niederlage fühlt sich das Unentschieden der DRITTEN gegen den Tabellenführer an. Für den Aufstieg bedarf es nun eines Schachwunders.
Die VIERTE gewinnt auch zu siebt beim Schlusslicht ihrer Staffel.
Die FÜNFTE siegt überzeugend im Süd-Westen und benötigt für einen Aufstieg ebenso wie die ERSTE Schützenhilfe.
Die SECHSTE gewinnt nach Partien 3:2, gibt aber zum 3. Mal in dieser Saison einen Punkt kampflos ab.
LIGA | HEIM | ERGEBNIS | AUSWÄRTS | PLATZ | BP | MP |
---|---|---|---|---|---|---|
Landesliga | BSV 63 Chemie Weißensee | 1,5:6,5 | WeDa 1 | 2 | 38,5 | 11 |
Landesliga | Queer-Springer SSV Berlin | 4:4 | WeDa 2 |
7 | 24,5 | 5 |
Klasse 1.1 | BSV 63 Chemie Weißensee 2 | 4:4 | WeDa 3 |
2 | 41,5 | 13 |
Klasse 1.4 | SG Narva Berlin 2 | 3:5 | WeDa 4 |
5 | 33,5 | 8 |
Klasse 2.4 | SV Königsjäger Süd-West 4 | 2:6 | WeDa 5 |
3 | 36,0 | 11 |
Klasse 4 West | SK Zehlendorf 5 | 3:3 | WeDa 6 |
6 | 19,0 | 6 |
Berichte: ERSTE | ZWEITE | DRITTE | VIERTE | FÜNFTE | SECHSTE
PHYSIK SCHLÄGT CHEMIE
Oder: PAPPERLAPAPP, DU OLLES, ALTES, DUMMES LIGAORAKEL!
von Cäpt’n Kai
Endlich einmal ein BVG-Plakat, von dem ich mich so richtig angesprochen fühlte- zumal ich als fleißiger U9-Nutzer gar nicht mehr weiß, wie ein leerer (und zudem sauberer) Waggon aussieht. Und mal ehrlich, die Karnevalszeit ist eigentlich meine Fastenzeit, denn wenn es nüscht in der Glotze gibt, weil überall diese dämlichen Umzüge, Kamellen, Prunksitzungen und das ganze Zeugs zu sehen sind, kann man ja getrost mal ein bisschen (TV-) Verzicht üben. Gewiss, nichts anderes als die „Schwermut der norddeutschen Tiefebene“ (Karl Barth, Theologe) mag aus dieser herzlichen Karnevalsabneigung sprechen; nicht weniger ehrlich meine ich es aber dennoch mit ihr. Umso bizarrer mutet es da an, dass mir vor unserem letzten Kampf gegen Chemie Weißensee eine Jugendsünde in den Sinn kam, ein einmaliger Ausrutscher, gleichwohl ein gnadenvoller Moment: denn einmal nur muss ich vor gefühlt 30 Jahren in eine solche Prunksitzung (dem Dialekt nach wird es wohl Mainz gewesen sein) televisionär hineingeraten sein, und das auch nur sehr kurz – doch ein Satz aus ebenselber brannte sich mir ein, für immer in meinem Langzeitgedächtnis konserviert: „Der Jerüne unn der Uumweltschuutz, die ziehe die Schämmie inn Schmutz. Des hat uuns lang jenuch verdrusse, ab heude wird zurüückjeschusse!( Tata, tata, tata…)“
Dass de Schämmie bzw. Chemie in unserem Falle am Sonntag gar nicht erst zum Zurückschießen kam, lag nicht nur daran, dass der Aschermittwoch dem närrischen Treiben vorab Einhalt gebot; vielmehr waren eindeutig die überlegenen (!-quod erat demonstrandum) Kräfte der Physik am Werke. Alleine in dem eigens für die Reise in den Berliner Rustbelt gecharterten PKW sorgten drei Physiker (Achim, Ingo und Martin) für die nötige Schwerkraft, wobei der Wagen es dem Vernehmen nach hinterher schwer gehabt haben soll, die Crew und ihre fette Beute von 3/3 noch heil nach Charlottenburg zurückzutransportieren.
Doch zurück: Angekommen im Weißenseer, neben dem Stadion Buschallee gelegenen, Spiellokal, das immer noch den Charme vergangener Zeiten versprüht und in dem man sich dem Vernehmen nach freute, dass neue Stühle die kleinen Räume zierten (die mir als solche nicht aufgefallen wären- wobei mich eine Ahnung beschlich, wie die Vorgängergeneration, ja, Generation!, beschaffen gewesen sein muss), freute ich mich zunächst über einen frisch gebrühten Kaffee aus dem gemütlichen Büfett-Kabuff (auch das restliche Büfett hatte durchaus einen gewissen Charme, dem ich mich aber zu entziehen vermochte, denn hungrig spielt es sich immer noch am besten). Unser Gegner staunte nicht schlecht, dass wir in Stammaufstellung spielten (na, Spaß beiseite), aber dass umgekehrt die „Institution“ Jan Neldner nicht mit dabei sein würde, überraschte uns denn umgekehrt schon. Von Brett 1-6 spielte aber die Stammaufstellung. Der Kaffee blieb geraume Zeit das Anregendste, ein etwas kritischer eingestellter Mannschaftskollege, der hier sicherlich nicht genannt sein möchte, verstieg sich sogar zu der bissigen Behauptung, ob denn überhaupt irgendwer von uns ordentlich stehen würde? Dabei fand ich das Ganze gar nicht so übel, außerdem weiß ich ja, dass es bei uns am besten läuft, wenn man davon so schnell nichts zu sehen bekommt (häufig sogar das genaue Gegenteil).
Ein weiterer gelernter Physiker machte sich denn auch als Erster daran, Nägel mit Köpfen machen zu wollen. Die Rede ist von Manfred, der seinem jungen Gegner J. Donath an Brett 7 viel Druck machte. Ergebnis: 2 Figuren gegen den Turm in einer hochtaktischen Stellung gewonnen; da in diese Investition aber viel Zeit geflossen war und Schwarz es dem weißen König durch Einbruch der Dame in seine Festung heimzahlen wollte, entschied sich Manfred kurzerhand zur Abwehr der Drohungen, was Zugwiederholung und Friedensschluss zur Folge hatte. ½ : ½
Nach so viel physikalischem Vorgeschmack bedurfte es schon einer kleinen Prise Meta-Physik, um die magischen Kräfte der WEISSEN DAME zu entfesseln, wofür der Schreiber dieser Zeilen natürlich bei Betrachtung seiner ursprünglichen beruflichen Laufbahn prädestiniert war. In einer eher selten anzutreffenden Eröffnung vermochte ich meinen Gegner H. Niese unter Druck zu setzen, insbesondere als es mir gelang, seinen Konsolidierungsbemühungen durch einen überraschenden Tausch von Leichtfiguren auf verschiedenen Seiten des Spielfeldes, was die entstandene Struktur noch einmal ordentlich aufmischte, energisch entgegenzuwirken. Hätte er in der Folge umsichtig fortgesetzt, wäre sicherlich nicht allzuviel passiert, so aber kam es zu Linienöffnungen gegen den in der Mitte verbliebenen schwarzen König. Ein triviales Springeropfer führte schließlich zum Einbruch sämtlicher Schwerfiguren und zu einem schnellen Ende. 1,5:0,5
Thorsten hatte es an Brett 8 mit dem grundsoliden Ersatzspieler U.Arndt zu tun; Thorsten löste das seinerseits grundsolide. Also 2:1
Bei Ingo zeichnete sich gegen St. Schliebener ein weiteres Remis als wahrscheinlichstes aller Resultate ab- beide hatten ihre Eröffnung stellungsgerecht gespielt und waren alsbald in einem Endspiel T/S/Bauern gelandet. Doch da, ein kurzer Blick aufs Brett, zugleich in das Gesicht von Ingos Gegner, der nur kopfschüttelnd und auf sein Urteil wartend vor der Türe stand: Jupp, ein Zwischenopfer des Turmes nebst Gabelfrühstück und daraus folgender Minusfigur übersehen. Und plötzlich stand es sogar schon 3:1 für uns. Wobei es an allen anderen Brettern inzwischen auch noch zu allem Überfluss sehr freundlich aussah.
Achim ließ denn an Brett 1 auch nicht lange auf sich warten, hatte er doch auch noch einen großen Schwung Klassenarbeiten daheim auf dem Schreibtisch, die ihn schon sehnsüchtig vermissten. Dabei hatte er sich einfach nur in seiner unverwechselbaren Art mehr oder weniger hinten reingestellt und eingeigelt, den Gegner (M.Greßmann) zu Aktivitäten verleitet, die dieser alsbald bereuen sollte, und dann unbarmherzig zugeschlagen. Am Ende brachte er das Endspiel mit Läufer und 2 Mehrbauern gegen den gegnerischen Springer sicher durch. Nach diesem 4:1-Zwischenstand passierte lange nichts. Jedenfalls ergebnistechnisch.
Martin hatte gegen C. Laßan nach verwickelter Partie, die auch gut andersherum hätte ausgehen können, inzwischen zwei sichere Bauern mehr. Nach einer – diesmal ganz ohne Vorliegen von Zeitnot ! – suboptimalen Behandlung eröffneten sich dem Gegner jedoch wieder Gegenchancen und tatsächlich hätte er einen kurzen Moment lang die Chance gehabt, alles noch einmal richtig spannend werden zu lassen; nachdem er das ausließ, war Martin aber wieder obenauf und gewann souverän. 5:1
Heinz spielte wieder einmal so etwas wie die Partie des Tages, spätestens, wenn man seinem Vortrage im Zuge der Analyse in der „Stiege“ folgte, drängte sich mir zumindest dieser Eindruck jedenfalls auf. Spätestens nach fragwürdiger Positionierung des schwarzen Fianchettoläufers auf h6 durch seinen Gegner F.Götze hatte Heinz schnell klares Übergewicht. Sein Gegner musste eine Figur opfern, Heinz hatte im Gegenzug nur einen Bauern geben müssen. Na und natürlich viel Zeit für die viele Rechnerei, denn trivial war das alles beileibe nicht. Dann auch noch ein blöder Fehler in Zeitnot, durch den der zweite Bauer fiel und die schwarze Dame so richtig einbrach. Ich hatte die Partie schon fast abgeschrieben; es sah alles wenig verheißungsvoll aus und Heinz hatte ja zwei Bauern weniger… Aber da war mir ganz entfallen, dass er ja noch eine Figur mehr hatte- die sah man (bzw. ich) der Stellung einfach nicht an. Aber mit viel Geschick, Auge und Berechnung und der nötigen Prise Stellungsglück brachte Heinz die Mehrfigur am Ende dann sicher durch. 6:1
Fehlte noch Physikus Hendrik, der es an Brett 2 mit A.Kunz zu tun hatte. Auch Hendrik war es einmal mehr gelungen, der Stellung je länger desto mehr seinen Stempel aufzudrücken. Entstanden war ein Endspiel, bei dem Hendrik Läufer und Springer gegen ein Läuferpaar sein Eigen nannte, wobei der gegnerische weißfeldrige Läufer aber eher ein Problemfall war. Es drohte der totbringende Einbruch von Hendriks König in die weiße Bauernphalanx. Der Gegner verteidigte sich aber geschickt, sodass Hendrik, ohne seinerseits etwas zu riskieren, nichts auszurichten vermochte. Als beide nur noch wenige Restminuten auf der Uhr hatten, kam es dann zur gütlichen Remiseinigung. 6,5:1,5.
Seit langer Zeit unser höchster Sieg. Und das gegen eine Mannschaft, die wir als unbequem eingestuft und im Vorfeld sehr ernst genommen haben.
Diesen Kampf haben wir nicht nur dem Ergebnis nach souverän gewonnen. Es schien, als wenn für uns die närrische Zeit, in der wir uns in drei Begegnungen durch Super-Böcke um den Lohn unserer Bemühungen gebracht hatten, beendet ist. Aus den letzten drei Begegnungen gingen wir jedenfalls eindeutig als Sieger hervor.
Haben wir damit, wie Johannes es so schön ausdrückte, die Triebwerke der Aufstiegsrakete gezündet? Na zumindest sind wir eine Runde vor Schluss mit einem Riesensatz auf Platz 2 der Tabelle vorgeschnellt. Aber dem dämlichen Liga-Orakel (die nutzloseste Erfindung im Schach seit dem Inkrement) kann ich – ebenfalls mit Johannes‘ bewährten Worten, nur ein energisches Papperlapapp entgegensetzen. Erst sieht das unsere Chancen vor gerade mal drei Runden im Nanobereich, vor einer Runde noch bei gerade mal 13,5% (oder so), und jetzt sollen es (schnapp, schnapp, Atmen nicht vergessen!) auf einmal fast 66% sein! Ja HALLOOO, geht es noch? Irgendwie übersehen, dass vor uns mit Berolina eine Mannschaft einen ganzen satten Mannschaftspunkt mehr hat und nur noch gewinnen muss? Zugegeben, gegen Zita. Die hatten sich selber gerade noch beste Aussichten ausrechnen dürfen, sind nach der Niederlage gegen Schachfreunde III nun gewiss aber auch nicht gerade mehr im Motivationshimmel. Und dazu kommt, dass Zita seinen letzten Landesligakampf gegen Berolina vor über 10 Jahren gewann; wann immer sie danach aufeinandertrafen, hatte Berolina knapp die Nase vorne. Angstgegner Berolina also- auch das noch! Was sagste nun, du dämliche Software aus Bad Homburg?!
Und was sage ich? Na, ich hab die Hoffnung sicher n i e so ganz aufgegeben (kennt man ja auch sonst aus verloren wirkenden und seienden Stellungen bei mir). In erster Linie, sagt der Captain in mir, muss jetzt aber erst mal der nächste Kampf gewonnen werden; das wird zumindest gewiss nicht schaden, wenn man noch etwas möchte. Und auch gegen das Tabellenschlusslicht Queerspringer wird das alles andere als ein Selbstläufer. Die haben schließlich einige so richtig gute Leute in ihren Reihen. Und dass die nun auch sicher abgestiegen sind, muss kein Vorteil für uns sein, jetzt sind der reinen Spielfreude schließlich keine Grenzen mehr gesetzt. Na, selbst mal angenommen, wir schaffen das, und das hoffe ich doch sehr, brauchen wir immer noch jede Menge Glück. Und darüber will ich man lieber nicht spekulieren und darob noch närrisch werden. Das hatten wir doch schließlich gerade erst überwunden. Aber mit viel Physik (und der Schwerkraft aus einer reichhaltigen Brettpunkteausbeute) in der Mannschaft, in der die Chemie im Übrigen traditionell auch stimmt (so, jetzt habe ich das peinlicherweise endlich auch noch einbauen können), sollte es auch nicht allzu große Probleme mit der weiteren Bodenhaftung geben. Also: weiter schön den Ball flach halten, denn was nützt die schönste Aufstiegsrakete, wenn es dann am Ende wieder einmal heißt: „Knapp daneben ist auch vorbei?!“
Was mich aber nun wirklich richtig, richtig freut, ist, dass es wieder einmal gelungen ist, wirklich bis zum allerletzten Moment höchste Spannung aufbauen und auskosten zu dürfen! Und daran haben wir, allen wundersamen Ergebnissen der anderen Paarungen zum Trotz, selber ganz erheblich mitgewirkt. Und darauf dürfen wir, ganz egal, wie es am 26.3. am Ende des Tages ausgegangen sein wird, einmal mehr (wie schon im letzten Jahr, als wir dem nahezu sicheren Abstieg – dann leider aber nur beibyebyenahe – noch entronnen waren) schon jetzt stolz sein!
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Der Abstiegskampf in der Landesliga bleibt spannend!
Bericht von ML Ralf Mohrmann
Am vorletzten Spieltag spielte die ZWEITE gegen den Queer-Springer SSV Berlin – einen Mitabstiegskandidaten. Da Queerspringer bisher noch kein Spiel gewonnen hatte, strebten wir nach unserem Vorbereitungstreffen einen Sieg an, um den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern. Als wir kurz vor neun Uhr im Spiellokal in Schöneberg ankamen, konnten wir feststellen, dass unser Gegner eine hochkarätige Verstärkung aufbot.
Die einzelnen Partien waren in der Anfangsphase des Matches sehr ausgeglichen. Als erste endete die Partie von Guido an Brett 3 gegen Axel Neffe. Guido hatte mit Weiß solide eröffnet in einem eher unregelmäßigen System. Nachdem sich ein Großteil des Materials abgetauscht hatte, einigte er sich mit seinem starken Gegner auf remis. ½ : ½
Franko spielte an Brett 1 mit Weiß eine Holländische Partie (Stonewall) und konnte sich dabei gut aufstellen. Ausgangs der Eröffnung einigte er sich mit seinem Gegner auf ein Unentschieden. Damit war bereits ein Teil unseres Planes aufgegangen, nämlich die starken Gegenspieler an den Spitzenbrettern zu neutralisieren. Die nächsten Entscheidungen fielen kurz hinter einander. Es deutete sich aber schon an, dass das Match knapp werden würde. 1:1
Stefan spielte an Brett 2 gegen Holger Franke und war in einer Trompowsky-ähnlichen Eröffnung leicht unter Druck geraten. Gegen das genaue und konsequente Spiel seines Gegners konnte er kein ausreichendes Gegenspiel entwickeln und verlor in der Folge Material. 1:2
Bruno spielte mit Weiß eine Königindische Partie und könnte durch einen Positionsfehler seines Gegners eine sehr druckvolle Stellung erreichen. Diesen Druck verwertete er zuerst durch einen Bauern- und später durch einen Qualitätsgewinn zum Sieg. 2:2
An Brett 6 spielte Yannick mit Schwarz eine Grünfeldindische Verteidigung und löste die Eröffnungsprobleme zunächst gut. Im Mittelspiel holte er sich einen Randbauern, geriet daraufhin aber unter Druck und musste den Bauern wieder zurückgeben. Als er anschließend auch eine Qualität geben musste, war die Partie für ihn nicht mehr zu halten. 2:3
Hoffnung auf den Gesamtsieg keimte auf, als es Alexander gelang seine lange Zeit eher schlechtere Stellung umzudrehen. In einer unregelmäßigen Eröffnung war Alexander unter Druck geraten, verteidigte sich aber zäh. Nachdem sein Gegner eine taktische Abwicklung übersah (vgl. Diagramm), wendete sich das Blatt und Alexander führte einen entscheidenden Angriff, wobei er den gegnerischen König vom Königs- bis auf den Damenflügel trieb. 3:3
Zu diesem Zeitpunkt sah es so aus als ob Christians Partie remis werden könnte und meine Partie eher Richtung Sieg tendierte. Doch leider kam es nicht ganz so. Christian hatte in seiner Partie mit Schwarz sehr lange und geduldig um Ausgleich gekämpft. Diesen Ausgleich erreichte er auch kurz vor dem 40. Zug, verbrauchte dabei aber viel Zeit. Leider fehlte diese Zeit dann bei einer wichtigen Entscheidung. Am Ende übersah er eine Fesselung, die letztlich eine Figur und die Partie kostete. 3:4
Damit fiel die Entscheidung über den Ausgang des Matches in meiner Partie. Diese war ein weißer Königsinder, den ich in der Eröffnung nicht gut behandelte. In der Folge musste ich einen Bauernverlust hinnehmen. Nach diesem versuchte ich einen Königsangriff, der meinen Gegner in der Zeitnotphase zu Fehlern provozierte und am Ende zu einem unabwendbaren Matt führte. Endstand 4:4
Als Resümee bleibt eine sehr gute spielerische und kämpferische Leistung zu konstatieren, die Anlass für weiteren Optimismus gibt. Besonders erwähnenswert ist, dass die ZWEITE dreimal hinten lag, sich davon aber nicht beeindrucken ließ und jedes Mal wieder zurück kam. Leider konnten wir den Klassenerhalt diesmal noch nicht absichern. Diese Aufgabe verbleibt für die letzte BMM-Runde, in der uns ein Mannschaftspunkt reichen würde.
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Trotz TOP 8 – Aufstiegszug gestoppt?!
Bericht von ML Torsten Meyer
Gleichwohl die DRITTE die Reise nach Weißensee mit den TOP 8 antrat, blieben unsere Gastgeber, die Zweite der Chemiker, gelassen – nur ein leichtes Erstaunen des gegnerischen MaFü’s war zu verzeichnen, keine basses Erstaunen, dies behielten sich die Chemiker bis zum Ende des Mannschaftskampfes vor.
Der Kampf selbst begann stotternd, was vielleicht schon ein mieses Vorzeichen war. Gegen high noon fragte Gerd nach, ob Remis okay sei, da er keinerlei Vorteil sein Eigen nannte, gar drohte, schlechter zu stehen, bejahte der non-playing captain (hier sei eingeräumt, dass Commandante Cord vielleicht doch recht hat, mit der Vermeidung von nicht spielenden Captains) die Anfrage. ½ : ½
Auch Heinzens Remisanfrage wurde wenig später positiv entschieden, galt doch an Brett vier selbige Einschätzung wie an Brett 5. Gegen ca. 13.00 Uhr erfolgte dann ein – eigentlich entscheidender – Zwischenspurt in diesem beidseits fair und verbissen geführten Match, das eine Vorentscheidung um den Aufstieg in die Stadtliga bringen sollte. 1:1
Stephan, den wir in dieser Saison erstmals einsetzten, hatte bis in das frühe Mittelspiel harte Gegenwehr erfahren, dann tauschte sein Gegner zu viel Material, so dass Stephan den anschliessenden, immer technischer werdenden Teil der Partie eindrucksvoll zum vollen Punkt ummüntzte (der Berichterstatter fragt sich derweil, was eigentlich wäre, wenn Stephan häufiger spielte….). 2:1
Sebastian landete dann den nächsten Volltreffer. Unter Druck stehend behielt er die Nerven und stellte seinem Gegner in beidseitiger Zeitnot eine kleine Falle (wäre dieser nicht darauf reingefallen, dürfte die Partie wohl schiedlich-friedlich geendet haben), gewann eine Figur und sein Gegner gab wenig später fair auf. 3:1
Cord punktete gegen ca. 13.30 Uhr. Hier war zwar in der Eröffnung einiges höchst subotpimal verlaufen, sein Gegner konnte Initiative verzeichnen, ließ aber dann Gegenspiel am Damenflügel zu, das von Cord zum Figuren- und mehrfachen Bauerngewinn genutzt wurde. 4:1
Leider verlor am Spitzenbrett zeitgleich Thomas, der in einem wohl remislichen Turmendspiel nicht akkurat genug spielte und dessen Gegner, nach der Zeitnot einer angestrebten dreifachen Stellungswiederholung aus dem Weg ging – was angesichts des Matchstandes sehr verständlich war. 4:2
Blieben also noch zwei Partien, um einen halben Brettpunkt zu holen und diesen wichtigen Mannschaftskampf zu unseren Gunsten zu entscheiden. Thommy hatte wenig bis nichts aus der Eröffnung rausgeholt, stand lange unter Druck, den er dann bei aufkommender Zeitnot des Gegners geschickt abschütteln konnte. Angesichts des Hinweises, das Remis reicht und selbiges anzubieten sei, war bereits das Weiterspielen eher unverständlich, dass Thommy jedoch seine gute Stellung innerhalb von drei Zügen einfach wegwarf, entzieht sich dann jedem Verständnis. 4:3
Damit lastete aller Druck auf Ulrich. Der hatte sich aus einem scheinbar hoffnungslosen, zumindest dubiosen Turmendspiel befreit und ein Bauernendspiel erreicht, in dem nur zwei Ergebnisse denkbar waren (was zumindest vor Ort so erschien, FRITZ weiss wohl schon mehr) – Remis, was zum 4,5:3,5 für uns gereicht hätte, oder der volle Punkt für Ulrich. Dass das von Ulrich auf Bitte des MaFü angebotene Remis abgelehnt wurde, war angesichts der Bedeutung des Mannschaftskampfes dann sehr verständlich. Der MaFü war schon so entspannt, dass er kurz einmal beim Mannschaftskampf der ERSTEN vorbeischaute, musste dann aber zu seinem Entsetzen zur Kenntnis nehmen, verkündet vom „Grossen Vorsitzenden“, Thomas, Cord und Gerd, dass Ulrich einen vermeidbaren Bauerndurchbruch des Gegners übersah, damit war die Partie gekippt, der Mannschaftskampf zum 4:4 „versemmelt“.
Es spricht einiges, wenn nicht alles, dafür, dass die DRITTE eine weitere Saison in der „Holzklasse“ (Commandante Cord) wird spielen müssen, denn das SNOB 2 die Weißenseer Chemiker in der letzten Runde stoppt, mag gehofft werden, mehr aber auch nicht. Somit bleibt für die DRITTE zum Abschluss nur ein würdiges Ende einer verkorksten Saison.
Abschließend sollt nicht verabsäumt werden, Stephan für sein Engagement, dem hoffentlich weitere folgen werden, zu danken.
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Frühlingsgefühle
Bericht von Johannes Stöckel
Nicht nur das sonnige Wetter sorgte für gute Stimmung, sondern auch ein rundum gelungener Mannschaftskampf. Und auf einmal war sie da, die Lust bei der Aussicht, vielleicht doch noch aufzusteigen. Naja, nicht bei allen gleichermaßen, aber „verräterisch“ war zum Beispiel das Bedauern über den Sieg von Läufer Reinickendorf, die damit in der letzten Runde aus eigener Kraft den zum Aufstieg berechtigenden 2. Tabellenplatz gegen die FÜNFTE verteidigen können.
Zuvor hatten die Weissen Damen die Königsjäger mit einem erstklassentauglichen Auftritt zum Gejagten im eigenen Gehege gemacht, auch ohne Spitzenbrett und Mannschaftsleiter. Merke: 1. Klasse bedeutet ja nicht „perfekt“, über verschiedene Patzer und Trugschlüsse wurde beim Postludium in der Kreuzberger Stiege herzlich gelacht und das höchste Gebot für ein Synonym für „Patzerliga“ lautete schließlich „2. Bundesliga“, tatsächlich.
Im Detail: Björn vertrat das ganz dem Wetter entsprechend bereits im „Sommerurlaub“ befindliche Spitzenbrett würdig, profitierte freilich von einer fehlerhaft berechneten Abwicklung seines Gegners, die diesen gleich mal eine Figur kostete (vorbei war die Partie damit aber noch lange nicht). Oliver erwehrte sich im Mittelspiel erfolgreich einem weit vorgerückten Freibauern seines Gegners und konnte schließlich den Spieß umdrehen. Erik kämpfte seine Partie heute aus, nur das Ergebnis stimmte nicht: Nach einem Patzer musste er die Segel streichen. Felix wirkte heute sehr souverän, investierte in den Schlüsselstellungen die notwendige Zeit und realisierte am Ende sein gewonnenes Bauernendspiel. Claudias Partie wirkte die ganze Zeit über ausgeglichen und folgerichtig lautete das Ergebnis am Ende „Remis“. Somit stand es bereits 3,5:1,5 für die Weisse Dame. Thomas‘ engagiertes Angriffsspiel war wohl nicht immer korrekt, war aber gut genug, den Gegner zu bezwingen. Johannes demonstrierte im frühen Mittelspiel und im Endspiel gediegene Technik und hatte dazwischen Glück, dass nach einem Fehler der Gegner die Gelegenheit zu einem heftigen Konter ausließ. In Leons ausgeglichenem Endspiel wurde noch längere Zeit gekämpft, bevor am Ende dann doch ein leistungsgerechtes Remis zum 6:2-Endstand vereinbart wurde.
Die Vertretung unseres abwesenden Mannschaftsleiters Konrad Wozniak übernahm heute ich. Viel Zeit für Blicke auf die anderen Bretter blieb mir allerdings nicht, saß mir doch heute ein „Schnellspieler“ gegenüber …
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NEWS vom 10.03.2017/JS
Jetzt gilt’s!
Eine Kolumne des Externen Spielleiters zum BMM-Endspurt
Die DRITTE erwartet mit dem Schlüsselspiel um den Aufstieg gegen Weißensee der Saisonhöhepunkt – oder der Saisontiefpunkt, je nach Ausgang des Duells. Die ZWEITE sollte für den Klassenerhalt nochmals punkten, am besten doppelt. Was aber am meisten elektrisiert, ist die Aufholjagd der ERSTEN …
Ich weiß nicht, was wirklich in den Köpfen unserer Spitzenmannschaft vor sich geht, nach außen gibt man sich jedenfalls betont zurückhaltend: Vor allem solle man „entspannt“ bleiben (ein viel strapaziertes Wort in den letzten Wochen), man müsse die beiden noch ausstehenden Mannschaftskämpfe ja auch erst einmal gewinnen (ja was denn sonst?!), laut Orakel liege die Wahrscheinlichkeit für einen Aufstieg zwar wieder, aber eben auch nur bei 13,5%.
Papperlapapp! Orakel können irren, sogar Spielleiter. Faselte ich doch in meinem Bericht in der aktuellen Ausgabe der GARDEZ! etwas von „stecken gebliebenem Aufstiegslift“, dabei war die ERSTE längst in die Aufstiegsrakete umgestiegen, während die Triebwerke der Konkurrenz zu husten begannen. Nun also werden die letzten beiden Stufen gezündet, um ins Himmelreich der Oberliga zurückzukehren und das geht so:
Während die ERSTE in den letzten beiden Runden ihre Gegner aus der unteren Tabellenhälfte wegpustet, lässt die Konkurrenz – nicht weniger als fünf weitere Mannschaften – noch reichlich Punkte liegen, da diese Mannschaften überwiegend gegeneinander antreten müssen. Ein mögliches Szenario: Rotation Pankow II, in der 7. Runde noch Treibstoff für die ERSTE, leistet mit einem Sieg gegen die SF Nord-Ost Berlin wichtige Schützenhilfe für unsere ZWEITE, verliert aber gegen die SF Berlin III, die zuvor auch schon die Hoffnungen des SC Zitadelle Spandau zerstört haben. Diesem hilft dann nämlich auch ein Erfolg gegen den für ihn uneinholbar enteilten SV Berolina Mitte (Sieg gegen den SC Friesen Lichtenberg) nicht mehr. Spandau, derzeit laut Orakel mit den besten Aufstiegschancen, bliebe damit nur die Rolle des Königsmachers. Auch Lichtenberg ginge somit chancenlos in die Schlussrunde und zwar gegen unsere ZWEITE, was für diese natürlich von Vorteil wäre. Am Ende läge die ERSTE mit 13 Mannschaftspunkten punktgleich mit zwei anderen Mannschaften aufgrund der höheren Ausbeute an Brettpunkten ganz vorne!
In einem anderen Szenario würde Rotation Pankow II mit 2 Siegen Berliner Mannschaftsmeister, könnte aber nicht aufsteigen, weil Rotation Pankow I als Absteiger aus der 2. Bundesliga in die Oberliga zurückkehrt (letzteres ist übrigens so gut wie sicher). Als Tabellenzweiter würde davon dann die ERSTE profitieren. Nachzuvollziehen ist das alles, wenn man sich den Tabellenstand der Landesliga und die noch ausstehenden Paarungen im BMM-Skript anschaut, sicher ist jedenfalls soviel: Nach der 8. Runde werden die Rechenspiele erheblich einfacher …
Lockeres Auslaufen könnte bei der VIERTEN, FÜNFTEN und SECHSTEN angesagt sein, wobei das „Aufstiegsgespenst“ für die FÜNFTE zuletzt sogar deutlichere Konturen annahm als das für die ERSTE, reicht doch in der 2. Klasse der 2. Tabellenplatz zum Aufstieg.