BMM 2016/17 – 5. Runde: Hipp, hipp – Oha!

3. Aktualisierung:

Von neuer oder schwindender Zuversicht, Glück und Pech und – jeder auf seine Weise – von Groß-Taten handeln die jetzt vorliegenden Berichte der ERSTEN, DRITTEN und – ganz frisch –  FÜNFTEN und ZWEITEN.


5. Spieltag: Zusammenfassung

Paukenschläge der DRITTEN und SECHSTEN, im Rahmen der Erwartungen liegende Niederlagen der VIERTEN und FÜNFTEN, Doppel-Null in der Landesliga, macht unter dem Strich 4:8 Mannschaftspunkte für die Weisse Dame. Die Trendforscher sind sich nicht ganz einig, ob dies im Vergleich zur 4. Runde auf einen linearen oder auf einen exponentiellen Anstieg der Punkteausbeute hindeutet – und ob demnach in der 6. Runde 6 oder 8 Mannschaftspunkte erwartet werden dürfen …

Die ERSTE spielte zum 2. Mal in Folge gegen einen aktuellen Tabellenersten, diesmal gegen den SV Berolina Mitte, und zum 2. Mal in Folge vereitelte ein schwerer individueller Fehler einen Mannschaftserfolg. Mit der knappen Niederlage richtet sich die ERSTE voraussichtlich für den Rest der Saison häuslich im „Reich der Mitte“ ein.

Die ZWEITE spielte zum 2. Mal in Folge gegen einen aktuellen Tabellenzweiten – und kam gegen starke Spandauer deutlich unter die Räder. Die Rechenspiele, wo bzw. gegen welche Mannschaften die für einen Klassenerhalt erforderlichen Punkte geholt werden müssen, haben begonnen.

Die DRITTE zeigte sich gut erholt und feierte gegen den SV Berlin Friedrichstadt einen Kantersieg. Für noch größeres „Hurra“ dürfte indes der gleichzeitige Punktverlust des Konkurrenten aus Weißensee sorgen, denn nun ist es wieder realistisch, den Aufstieg aus eigener Kraft schaffen zu können.

Der VIERTEN reichte ein kampfloser Punkt nicht, um eine knappe Niederlage gegen die 2. Mannschaft des SV Berolina Mitte zu vermeiden. Auf dem vorletzten Tabellenplatz liegend, erwarten die Vierte in den kommenden Runden jedoch mutmaßlich leichtere Gegner als bisher. 

Einem Freud’schen Verschreiber ihres Mannschaftsleiters in der Einstimmungsmail an die Mannschaft zum Trotz (“ … wir haben nicht zu verlieren … „), gesellt sich die FÜNFTE nach einer Niederlage gegen den Staffelfavoriten TSV Mariendorf 1897 mit einem ausgeglichenen Punktekonto zur ERSTEN ins „Reich der Mitte“.

Die SECHSTE gewinnt ausgerechnet gegen den bisherigen Tabellenführer, die 2. Mannschaft des TSV Mariendorf, ihren ersten Mannschaftskampf und konnte damit die Rote Laterne zum 2. Mal in dieser Saison weiterreichen.

Liga Heim Ergebnis Auswärts Platz BP MP
Landesliga WeDa 1 3,5:4,5  SV Berolina Mitte 1 6 22,0 5
Landesliga WeDa 2  1,5:6,5 SC Zitadelle Spandau 1977 1 9 13,5 2
Klasse 1.1 WeDa 3 7:1 SV Berlin-Friedrichstadt 1 2 27,0 8
Klasse 1.4 WeDa 4 3,5:4,5 SV Berolina Mitte 2 9 18,5 2
Klasse 2.4 WeDa 5 2,5:5,5 TSV Mariendorf 1897 1 6 19,5 5
Klasse 4 West WeDa 6  3,5:2,5 TSV Mariendorf 1897 2 8 8,5 2

 


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ERSTE: KAISERWETTER UND GROßE(N)s UNGLÜCK

von Cäpt’n Kai

Zum zweiten Mal hintereinander gegen einen Tabellenführer. Diesmal war es Berolina, die wir vom Throne stoßen und uns selbigem nähern wollten. Der Überraschungs-Tabellenführer trat erstmalig in dieser Saison mit der Stammaufstellung, also auch mit Spitzenbrett IM Laszlo Hetey an.

Achim gelang es nach einer eher durchwachsen wirkenden Eröffnungsbehandlung aber doch recht bald, Zugriff auf die Partie zu bekommen, nahm dann aber auch ohne Umschweife das Remisangebot  an. Selbiges galt zeitgleich für Andreas Volkmer gegen mich an Brett 3. Ich hatte zwar versucht, seiner unambitionierten Eröffnungsbehandlung etwas entgegenzusetzen, konnte aber letztendlich außer einem gehörigen Zeitvorsprung nichts herausholen. Zwei Schwarzpartien remis – eigentlich kein schlechter Start, und auch bei Heinz sah es nach der  Eröffnung an Brett 5 gegen Marco Miersch ganz nach einer Punkteteilung aus, denn es war ein Doppelturmendspiel mit jeweils einem Läufer und gleichen Bauern, allerdings bei Bauernmajorität am weißen Damenflügel, entstanden. Irgendwie lavierte sich Heinz aber immer mehr in eine schwierige Situation, sodass es bald 0:1 aus unserer Sicht hieß.

War aber immer noch nicht schlimm, denn an den anderen Brettern sah es ziemlich freundlich aus. Doch es kippte weiter fröhlich vor sich hin: Ingo hatte an Brett 4 seinen Gegner Thilo Keskowski strategisch überspielt. Justament, als dieser Morgenluft witterte, hätte ein schönes Qualitätsopfer, das Ingo selbst gleich nach der Partie offerierte, dem Treiben ein baldiges Ende bereitet. Stattdessen fand sich Ingo zur Zeitkontrolle in einer absoluten Abbruchstellung wieder. Aber: er kämpfte noch weiter.

An Brett 6 gab es gegen Mr. 4/4 Thomas Hämmerlein diesmal wieder eine „Kaiserwetter“-Vorstellung, die mit dem herrlichen Sonnenschein draußen durchaus konkurrieren konnte. Nach einigen gegnerischen Fehlern gelang es Martin, wieder einmal in ein Doppelturmendspiel mit zwei Mehrbauern abzuwickeln, das er souverän verwertete. O-Ton Th. Hämmerlein: „Starker Vortrag“. Auch Hendrik ließ an Brett 2 gegen Roland Boewer nichts anbrennen und verwertete seinen klaren positionellen Vorteil, der sich aus der eingeklemmten Lage der gegnerischen Figuren ergab, sehr sicher.  Zwischenstand 3:2.

Leider hatte sich die Stellung von Manfred, der an Brett 7 gegen Wolfgang Vandré spielte und lange ordentlich stand, nach einem falschen Plan verschlechtert. Bei Ingo hatte sich inzwischen eine neue Sachlage ergeben: statt mit 2 Bauern durchzudrücken, hatte der Gegner einen Figurengewinn gegen den Freibauern erzielt. Was zunächst wie eine klare Angelegenheit wirkte, entpuppte sich jedoch als höchst komplex. Auf der gegnerischen Seite waren Springer und Läufer sowie ein festgelegter Doppelbauer verblieben, auf Ingos Seite ein Springer und drei Bauern, von denen einer ein Freibauer war, der notfalls zum Durchbruch bereit war. Und so winkte nicht nur ein 4:4, sondern sogar mehr.

Wenn, ja wenn da nicht ein Aufschrei durch den Saal gehallt wäre. Er kam von unserem unglücklichen Großen Vorsitzenden Thorsten an Brett 8. Dieser hatte seinen Gegner Stefan Hölz zuvor nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen und befand sich in einem Endspiel T/Leichtfigur bei seinerseits 3 Mehrbauern. Reflexartig wollte er den Läufer gegen den Springer tauschen, um das Turmendspiel sicher durchzubringen, aber da Turmendspiele ja manchmal noch ihre Tücken haben, wollte er es dann doch eleganter lösen und nach einem Zwischenschach den schwarzen Springer anfesseln. Dies alles überlegte er nach der Zeitkontrolle gründlich. Was er übersah, war der Verlust seines Turmes, der nach dem Schach vom gegnerischen Springer geschlagen wurde! Ich dachte schon, dass mein Aussetzer vom letzten Mal kaum zu toppen sein dürfte, aber dazu bedurfte es zumindest noch kombinatorischer Fähigkeiten des Gegners. Diese Niederlage hingegen besaß absoluten Seltenheitswert; sie besiegelte zugleich das Ende aller Hoffnungen in diesem Kampf und letztendlich in dieser Saison, soweit es den Wiederaufstieg betrifft. Nichtsdestotrotz war erfreulich, dass Thorsten spielerisch wieder deutlich verbessert wirkte. Manfred musste schließlich die Waffen strecken. Statt 4:3 hieß es also völlig unerwartet 3:4. Ingo gelang jedoch noch, was auch irgendwie kurios wirkte, ein Remis. Am Ende hieß es also 3,5:4,5.

Es war ein Festival der vertanen Chancen. So kann man jedenfalls nicht aufsteigen. Dafür bräuchte es jetzt wohl ein Wunder in der Größenordnung dessen, was Thorstens Gegner heute zuteil wurde. Da damit eher nicht zu rechnen ist, sollten wir langsam Kurs auf die Sicherung des Klassenerhalts nehmen – gegen den aktuellen, auch heute gegen die Zweite stark aufspielenden Tabellenzweiten Zitadelle Spandau ein durchaus herausforderndes  Ziel.


Fotobericht von Frank Hoppe auf der BEROLINA-Homepage – mit den online nachzuspielenden Partien von Achim, Ingo und Manfred.


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ZWEITE: „Weiß nicht!?“

Bericht von Christian Greiser

Der Berichterstatter war ein wenig ratlos am Sonntag. Es kommt ja gar nicht mal so selten vor, dass eine Mannschaft mit den schwarzen Steinen weniger punktet als mit den weißen Steinen. Eine Rarität hingegen ist es, wenn eine Mannschaft mit den weißen Steinen gar keinen Punkt holt; dieses Kunststück gelang am 5. Spieltag der ZWEITEN gegen Zitadelle 1, was am Ende die deftige 1,5:6,5-Niederlage zumindest teilweise erklärt.

Am 2. Brett ließ sich Stefan unter doppeltem Bauernopfer gegen Alexei Kropman ganz bewusst auf eine scharfe Eröffnung ein. Dabei entwickelte er eine starke Initiative, die allerdings höchste Präzision erforderte, um den Gegner zu Fall zu bringen. Dieser verteidigte sich äußerst geschickt, sodass der Druck des „Nicht-daneben-Greifens“ auf Stefan von Zug zu Zug größer wurde. Diesem Druck hielt er nicht stand und so wurde am Ende sein Angriffsmut nicht durch etwas Zählbares belohnt. Den Versuch war es aber allemal wert!

An Brett 4 bei Ralf wogte das Geschehen über weite Strecken der Partie hin und her, ohne dass ein klarer Vorteil für die eine oder andere Seite erkennbar gewesen wäre. Am Ende führten Konzentrationsmängel von Ralf zu einer schlechteren Stellung gegen Patrick Böttcher – die liebe Zeitnot tat ein Übriges.

Berichterstatter Christian lieferte am 6. Brett gegen einen seiner Angstgegner (0/3) ein Paradebeispiel dafür, was passieren kann, wenn jemand gegen die eigene Stellung bzw. innere Überzeugung spielt. Aus einem gegenwärtig (wieder) modernen Londoner System ergab sich eine über weite Strecken symetrische Stellung, in der Weiß als Einziger über aktive Möglichkeiten verfügte. Diese kamen aber dank der umsichtigen Verteidigung von Reinhard Giese nicht zum Tragen, sodass ein ungewohnt frühzeitiger Remisschluss angesagt schien. Eine entsprechende Anfrage bei ML Ralf wurde mit dem Hinweis auf mindestens zwei schlechter stehende Partien beantwortet.

Hmmm – wat nu?“ Letzte, sehr dürftige Optionen offenhalten und weiter Wursteln war jetzt die Devise. In der Folge bekam der Gegner eine Chance zum Durchbruch am Damenflügel und der Weißspieler verpasste den letzten Moment die Reißleine zu ziehen und in ein haltbares Turmendspiel mit einem Bauern weniger bei ungleichfarbigen Läufern abzuwickeln. Persönliches Fazit: eine sinnlos-unnötige Niederlage, an der jedoch außer dem Spieler niemand sonst die Schuld trägt.

An Brett 8 konnte der eingesprungene Thomas der ZWEITEN leider auch nicht helfen. Als der Berichterstatter das erste Mal ernsthafter auf das Brett schauen konnte, hatte sich gegen Tony Schwedek eine verwickelte Stellung ergeben, wobei die Uhr von Thomas schon bedenkliche Defizite aufwies. Der zweite Blick sah dann ein Turmendspiel (T-2B vs. T-3B), das trotz aller Bemühungen nicht mehr zu halten war.

Die ersten beiden der nun folgenden Partieberichte unserer Schwarzspieler bringen zwar noch keine Ergebnisverbesserung, zeigen aber, dass zumindest an Brett 7 durchaus etwas Zählbares drin gewesen wäre.

Aber beginnen wir mit einer herzerfrischend-selbstironischen Kommentierung des eigenen Partiegeschehens durch Guido am 3. Brett:

Ich hab die Variante solange nicht gespielt, dass ich vergessen habe, wie schlecht die ist!“

(frei zitiert nach Tony Miles (Wikipedia), 2001 viel zu früh verstorbener, englischer GM).

Nun darf zu Guidos Ehrenrettung angeführt werden, dass ihm mit Hartmut Riedel ein bärenstarker Spieler gegenüber saß, der mit Eröffnungsfeinheiten durchaus vertraut ist. Jedenfalls an diesem Tag besser als Guido, der in der jugoslawischen Variante des Königsinders zwar ein thematisch bekanntes Qualitätsopfer brachte, sich jedoch die falsche Stellung dafür aussuchte. So kam er nach eigenem Eingeständnis nicht zu dem geplanten Gegenspiel, sondern musste sich im Gegenteil weiter schwächen, um die eigene Figurenentwicklung vorantreiben zu können. Es wurde nichts mehr …

Am 7. Brett bekam es David mit Eduardo Olivares zu tun. Nach lebhafter Eröffnung und schnellem Leichtfigurenabtausch kam es zu einem Schwerfigurenendspiel (jeweils D-2T-6B). Die Beherrschung der einzig offenen (e-)Linie stand auf Davids Positivliste; eher negativ fiel ein kompakt wirkender Bauernklumpen am Damenflügel nebst vereinzeltem a-Bauern auf. Es hätte allen Widrigkeiten zum Trotz noch gereicht, wenn David unter Ausnutzung der gegnerischen Grundreihenschwäche den letzten verbliebenen weißen Turm zwangsabgetauscht hätte … So aber ging ein Bäuerlein nebst Partie verloren.

Mit eingetrübtem Tunnelblick sehen wir zurück auf unser verlorenes Sixpack. Viel haben wir bisher nicht gesehen, nähern uns schon dem Ende – und kneifen erst einmal die Augen zusammen. Ein Lichtschein in weiter Ferne …

namens Franko. Nach holprigem Start in diese BMM weist er am Spitzenbrett wiedergewonnene Stärke nach und sichert der ZWEITEN gegen den in sehr guter Form befindlichen Thomas Kohler (+2 =3 -0) einen halben Punkt. In seiner Schwarzpartie erreichte Franko durch Zugumstellung eine solide Variante aus einem g3-Grünfeld-Inder. Durch eine recht frühzeitige Aufhebung der Zentrumsspannung von Seiten des Weißen spielte sich nachfolgend das Geschehen nur noch am Damenflügel ab, wo sich nach und nach sämtliche Schwerfiguren auf der c-Linie abtauschten. In dem dann entstandenen Leichtfiguren-Endspiel, welches wohl fast als fast ausgeglichen eingeschätzt werden konnte, hätte zwar nur noch der Weiße Möglichkeiten gehabt, die Partie fortzusetzen; er verzichtete aber in Anbetracht des für Zitadelle schon sehr günstig stehenden Mannschaftskampfes auf ein Weiterspielen und bot Remis an, was Franko aufgrund seiner festen, aber dennoch passiveren Stellung nicht ablehnen konnte.

Womit wir beim Glanzpunkt der ZWEITEN angekommen wären.

Bruno nimmt die WEISSE DAME gefangen!“

Bruno bekam seinen geliebten Franzosen aufs (5.) Brett. Bei gegensätzlichen Rochaden (Weiß: 0-0-0 und Schwarz 0-0) ging er im Zentrum schnell und mutig zur Sache, wobei sein Gegenüber Uwe Baumgardt zumindest an einer Stelle wohl eine sehr konkrete Gewinnfortsetzung verpasste. Stattdessen ließ er sich die Dame wegfangen und musste fortan dem Voranschreiten der schwarzen Zentralbauern mehr oder weniger hilflos zuschauen.

Fazit: Die Niederlage ist – auch angesichts der Ergebnisse der anderen Abstiegskandidaten – kein Beinbruch. Außer dem einen oder anderen halben Punkt war in diesem Match einfach nicht mehr drin. Kommt halt auch mal vor!


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DRITTE: Die Zuversicht ist zurück

von Robert Radke 

Nach dem Debakel am letzten Spieltag hatte die dritte Mannschaft einiges wieder gutzumachen. In der internen Kommunikation wurden klare Worte gefunden und höchste Konzentration eingefordert. Wie sich zeigte, waren alle gewillt die gesteckten Vorgaben umzusetzen.

Für Ulrich war der Einsatz bereits nach einer halben Stunde beendet und der erste kampflose Punkt auf unserem Konto. Josef und Robert an den letzen beiden Brettern waren die nächsten beiden, die nach ca. 3h ihre Ergebnisse meldeten. Josef hatte während der Partie einige Vorteile angehäuft, die er letztendlich souverän im Endspiel  zum Sieg verwertete. Robert haderte mit einer unklaren Stellung und bot nach einem Hinweis von Commandante Cord Remis an, was der Gegner auch dankbar annahm. Wenige Minuten später folgte dann der Doppelschlag von Thomas und Sebastian, die ihre überlegen geführten Partien zu vollen Punkten verwandelten. Der Mannschaftssieg war damit bereits unter Dach und Fach und es ging nur noch um die Höhe.

Commandante Cord einigte sich mit seinem Gegner auf Remis, war aber nach der Partie etwas unglücklich, dass er nicht mehr aus seiner Stellung gemacht hatte. Auch bei Heinz sah es lange Zeit nach Remis aus, doch demonstrierte er seinem Gegner noch die Feinheiten eines Läuferendspiels und erhöhte den Punktestand, wohl durch eine Kombination aus Können und einem Quäntchen Glück. Zu guter Letzt demonstrierte Gerd noch beispielhaft, wie man in einem Endspiel Dame gegen Turm den vollen Punkt einfährt. Das Endergebnis war ein 7:1 und vielleicht ist da ja noch ein wenig Luft nach oben. 🙂

Was die Mannschaft nach dem Kampf noch hoffnungsfroh stimmte, war, dass der direkte Konkurrent um den Aufstieg, Chemie Weißensee,  4:4 spielte und wir den angepeilten Aufstieg somit wieder aus eigener Kraft schaffen können.


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FÜNFTE: Deutliche Niederlage gegen Mariendorf

Bericht von ML Konrad Wozniak

Irgendwann muss es ja vorbei sein mit den halben Sachen… Nach zuletzt drei unentschiedenen Matches in Folge ist die „Vier-Vier-Serie“ der FÜNFTEN am fünften Spieltag mit einer unterm Strich doch ziemlich deutlichen Niederlage gegen die Staffelfavoriten von der TSG Mariendorf zu Ende gegangen.

Viel Spannung kam bei dem im Keller des Nachbarschaftshauses ausgetragenen Duell leider nicht auf. Erik machte mit einem Einverständnis früh remis und die Partie von Leon war ebenfalls schnell entschieden – leider mit einer „Null“, nachdem unserer Spieler seiner eigenen Aussage zufolge eine entscheidende Abwicklung übersehen hatte. Kurz darauf teilte noch Oliver mit seinem Gegner den Punkt, so dass es nach knapp 90 Minuten bereits 1 : 2 stand. Da auch der an diesem Tag etwas angeschlagene Björn gleich nach der Eröffnung unter die Räder geraten war und mittlerweile eine deutlich schlechtere Stellung verteidigte, herrschten bezüglich des Kampfausgangs schon lange vor der „Halbzeit“ klare Verhältnisse.

Und diese wurden zunehmend klarer. Nach ca. drei Stunden Spielzeit fragte mich der sich in einem eigentlich ausgeglichenen Leichtfigurenendspiel befindende Johannes, ob er remis anbieten dürfe. Bedauerlicherweise erwies sich der das Angebot begleitende Zug als Patzer, der eine Figur und mit ihr die Partie einstellte. Fast zeitgleich streckte auch Björn schließlich die Waffen. Stand 1 : 4

Weil wir zusätzlich zu diesem Ergebnis auch an den Brettern 1 und 7 etwas bzw. deutlich schlechter standen, gab es nun wirklich keine Hoffnung mehr. Und so unterschrieben sowohl Marcus (Welcher es irgendwie geschafft hatte, sich aus einer Stellung mit Minusbauern zumindest soweit rauszuwurschteln, dass sein Rivale eine Punkteteilung anbot) als auch ich Friedensverträge. Ich reserviere dabei für mich den Titel „Feigling des Tages“, da ich zum Zeitpunkt des Waffenstillstandes leicht besser stand. Weil die Stellung aber einigermaßen komplex war, wir beide nur noch wenig Zeit hatten und die Motivation, noch etwas reißen zu wollen angesichts des entschiedenen Matches auch nicht außerordentlich groß gewesen ist… kann ich nun probieren, meine Feigheit in irgendeine elegante Ausrede zu verpacken. Warum beschleicht mich aber das Gefühl, dass diese nicht sonderlich überzeugend klingt? Naja, nun war unsere Niederlage jedenfalls amtlich – Stand 2 : 5

Somit lief nur noch eine einzige Partie und zwar die von Gerd – und sie wurde noch einmal richtig spannend! Hätte Gerds Gegenüber präzise gespielt, gäbe es für unser siebtes Brett nichts mehr zu holen – doch er spielte nicht präzise. Dadurch fand sich Gerd schließlich in einem Endspiel wieder, bei dem er einen Turm gegen drei verbundene gegnerische Freibauern besaß. Es wurde noch sehr viel herummanövriert, doch am Ende konnte weder der Mariendorfer einen seiner Bauern durchbringen, noch Gerd diese aufhalten, ohne dabei seinen Turm zu geben. Folgerichtig wurde der Punkt auch hier nach 4,5 Stunden Kampf geteilt. Endstand 2,5 : 5,5

Fazit: Eine erwartete Niederlage gegen einen sehr starken Gegner. Die Bezeichnung „deutlich“ aus der Überschrift bezieht sich allerdings weniger auf ihre Höhe – man hat schon weitaus schlimmere „Klatschen“ gesehen – als vielmehr auf die Tatsache, dass wir diesmal an keinem der Bretter jemals in ernsthafte „Gewinngefahr“ geraten waren. Wir bleiben jedoch weiterhin in der Mitte der Tabelle und haben nach wie vor ein gutes Punktepolster auf die hinter uns liegenden Mannschaften. Ist das nicht schön, auch nach einer verlorenen Schlacht zufrieden sein zu können?