BMM 2023/24 (R1): Ergebnisse (+3 =1 -1) mit Berichten der ZWEITEN, DRITTEN und VIERTEN

WeDa: Ansetzungen – Runde 1 am 08.10.2023
Liga HEIM Ergebnis   AUSWÄRTS Platz BP MP
Landesliga Chemie Weißensee 1 4 : 4
  WeDa 2 6. 4,0 1:1
Stadtliga B Caissa Hermsdorf-Frohnau 1 3,5 : 4,5   WeDa 3 5. 4,5 2:0
Klasse 1.4 WeDa 4 4,5 : 3,5   TSV Mariendorf 1 3. 4,5 2:0
Klasse 2.1 WeDa 5 4,5 : 3,5   SF Berlin 7 3. 4,5 2:0
Klasse 3.3 WeDa 6 2 : 4   SF Berlin 8 5. 2,0 0:2

Bei der ersten zentralen Runde der Landesliga erkämpfte die ZWEITE ein 4:4-Unentschieden. Beim Zwischenstand von 3:3 wurden zwei Stellungsruinen noch erfolgreich Remis gehalten …

Die DRITTE holte beim Auswärtsspiel in Hermsdorf wichtige zwei Punkte für den Klassenerhalt.

Für die VIERTE reichte es zu einem glücklichen Sieg, u. a. weil bei einem der Gegner sowohl das Handy als auch zwei Minuten später seine Smartwatch Alarm schlugen.

Auch die FÜNFTE schaffte einen knappen Sieg. Die einzige Niederlage an diesem Sonntag  meldete die neu formierte SECHSTE.

Es liegen Berichte der VIERTEN, DRITTEN und ZWEITEN vor:


VIERTE: Glücklicher Auftaktsieg!

Gemeinschaftsbericht – veröffentlicht von ML Christian Greiser

Die VIERTE ging leicht favorisiert in ihren ersten Mannschaftskampf gegen den TSV Mariendorf. Und obwohl es gleich wegen eines Handyklingelns beim Gegner von Johannes Stöckel an Brett 8 den ersten, schnellen Punkt gab, verlief das Match zwischenzeitlich unerwartet spannend.

Dem 1:0 folgte ein Unentschieden an Brett 2, wo sich Robert Radke und sein Gegner lieber die Hände schüttelten, als die weitere Konfrontation zu suchen. Roberts Kommentar: „Nach recht langer Theorievariante konnte ich meinen Gegner mit einem Angriffszug etwas unter Druck setzen, allerdings fühlte ich mich unsicher und bot beim Stand von 1:0 Remis an, was mein Gegner auch rasch annahm.“ 1,5:0,5

Der Ausgleich erfolgte an Brett 6, an dem Eyad Almohamad eine lange Zeit ausgeglichene Stellung durch einen zu waghalsigen Damenausflug aus dem Gleichgewicht brachte. Sein Gegner fand den korrekten Konter und gewann. Letztlich haderte Eyad „mit einem kleinen Fehler im 17. Zug, aber auch einem Patzer im 31. Zug; deswegen habe ich leider verloren.“ 🙁   1,5:1,5

Durch einen taktischen Einsteller an Brett 4 von ML Christian Greiser geriet die VIERTE dann erst einmal ins Schlingern. In einer Gewinnstellung (+2,1 lt. Blechbüchse) versuchte er sich an einer naheliegenden, „hübschen“ Taktik, die aber ein ausgenommen hässliches Loch aufwies. 1,5:2,5

Glücklicherweise geriet die Mannschaft dadurch aber nicht aus den Fugen, sondern spielte ruhig und konzentriert weiter. Für den erneuten Ausgleich sorgte diesmal Thomas „Thommy“ Kögler: „Ausgangs der Eröffnung hatte ich als Schwarzer einen Bauern gewonnen, wofür mein Gegner aber etwas Angriff erhielt. Seinen Angriff konnte ich jedoch relativ leicht abwehren und hätte später auch noch einen weiteren Bauern gewinnen können, spielte aber viel zu kompliziert! Ich sah dann eine forcierte Abwicklung mit mehrfachem Abtausch, was zu einem Endspiel mit zwei Türmen + Freibauer gegen seine Dame führte, welches leicht und schnell gewonnen war.“ 2,5:2,5

Kurz vor der ersten Zeitkontrolle gab es an Brett 1 einen Bigpoint. Verantwortlich dafür zeichnete Kai-Gerrit Venske, der das Ganze wie folgt erlebte: „Nach einer recht unambitionierten weißen Eröffnungsbehandlung nebst Remisangebot im 12. Zug entschied ich mich zum Weiterspielen. Trotz einer Abtauschserie gelang es mir, eine Schwäche ausfindig zu machen und im Doppelturmendspiel einen Mehrbauern, der zudem dann alsbald kurz vor dem Umwandlungsfeld stand, plus Stellungsvorteil zu sichern. Leider kam ich am Ende vor dem 40. Zug in Zeitnot.

Als der Schiedsrichter dann aber nach Zug 38 auf ZÜ erkannte, war es mein Gegner, der zu seiner großen Überraschung als Erster die Zeit überschritten hatte, weil er im Zug vorher offensichtlich nicht wahrnahm, dass auch 3 Minuten Restzeit schnell vorbei sein können.

Ein kurioses und gleichwohl etwas unerfreuliches Ende einer Partie, mit der ich zumindest auch unabhängig vom Ergebnis recht zufrieden sein konnte. Schlussendlich erwies es sich auch als wichtiger Sieg auf dem Weg zum Gesamterfolg.“   3,5:2,5

Mit zwei abschließenden Punkteteilungen zitterte sich die VIERTE über die Ziellinie. Nachfolgend die Einschätzung von Uwe Parske: „Meine Partie war laut Computer bis kurz vor der Zeitkontrolle sehr ausgeglichen. Als im 41. Zug Remis vereinbart wurde, habe ich einen Zug nicht gesehen, der wohl zum Gewinn geführt hätte.“

Gerd Biebelmann analysiert: „Ich hatte lange eine etwas bessere Stellung aufgrund eines mächtigen Springers. Allerdings war mein Angriff mit meinem König etwas zu optimistisch, so dass ich nur mit Mühe ein Matt vermeiden konnte und den Rückzug antreten musste. Es ging hin und her, wie mir der Computer zeigte, deutlich komplizierter als ich es am Brett gesehen hatte. Am langen Ende war es der halbe Punkt, der uns das 4,5:3,5 bescherte.“

Das FAZIT bleibt – wie so oft – Thommy vorbehalten: „An diesem „schwarzen Sonntag“ war das Motto: „Black is okay“, denn alle Siege in den tatsächlich gespielten Partien wurden mit Schwarz errungen. Wir haben etwas glücklich -– aber verdient – gewonnen und können einer eher hellen Zukunft entgegensehen!“

DRITTE: Ohne Zwei, mit Drei, macht 4,5

Bericht von ML Manfred Lenhardt

Gegen den Aufsteiger SK Caissa Hermsdorf-Frohnau gelang auswärts ein knapper, aber verdienter Auftaktsieg mit 4.5:3,5. Nominell waren beide Teams etwa gleich einzuschätzen. Vorne war es ausgeglichen, in der Mitte waren wir etwas im Vorteil und hinten der Gastgeber.

Stefan Mertens machte den Auftakt an Brett 7: Er wollte für schnelle Entwicklung einen Bauern opfern, aber sein Kontrahent nahm den Bauern auf die falsche Weise. So gewann Stefan eine Figur gegen zwei Bauern und sorgte für eine frühe Führung. Es folgte ein Remis von Manfred Lenhardt an Brett 1. Bei einem dynamischen Gleichgewicht im Mittelspiel wollte keiner der Spieler ein Risiko eingehen.

Das Match entwickelte sich prächtig. Cord Wischhöfer (Brett 2) gewann frühzeitig einen Bauern und noch einen. Und holte dann auch den vollen Punkt. Als es taktisch kompliziert wurde, hatte Carsten Miemietz an Brett 5 besser gerechnet und eine Figur mehr. Zwischenstand: 3,5:0,5

Für den Mannschaftssieg sorgten dann die beiden Remis-Partien von Katrin Lasko (Brett 8) und Bastian Deubler (Brett 3). Gegen einen der stärksten Hermsdorfer hatte Katrin zwar im Mittelspiel einen Bauern eingebüßt, jedoch das Turmendspiel exzellent behandelt, so dass der gegnerische Mehrbauer keine Rolle spielte. Bastian hatte früh die Qualität für einen Bauern gewonnen, doch die Stellung war zu geschlossen, um den Vorteil zu verwerten. Zwischenstand: 4,5:1,5. Der Sieg war sicher!

An Brett 4 gab Philipp Stährfeldt schließlich auf. Der Übergang ins Mittelspielt misslang und führte zu einem Qualitätsverlust. Einfach nur Schade war der Ausgang an Brett 6. Richard Mertens hatte ausgezeichnet gespielt und die Partie dominiert. Bei knapper Zeit verrechnete er sich und anstatt eine Figur zu gewinnen, ging sein Freibauer auf der vorletzten Reihe verloren. Das Endspiel war dann deutlich schlechter und nicht zu halten. Endstand: 4,5:3,5

Ein Auftaktsieg ist immer wertvoll. Wir hätten sogar deutlich höher gewinnen können. Mit Selbstvertrauen gehen wir daher die nächsten Aufgaben an!

Was bedeutet nun die Überschrift „Ohne Zwei, mit Drei, macht 4,5“ ?

  • Ohne Zwei: zum Auftakt fehlten bei uns zwei starke Spieler: die Bretter 2 und 3.
  • Mit Drei: mit Katrin, Bastian und Stefan spielten 3 Spieler:innen ihre ersten Partien für die Weisse Dame und das gleich in der DRITTEN! Die Drei haben sich sehr gut eingefügt und mit schönen Partien wichtige Punkte geholt.
  • 4,5: klar. Das ist der Endstand gegen Hermsdorf.

ZWEITE: In der Landesliga angekommen

Bericht von Martin Sechting

Unsere Zweite ist letzte Saison gleich wieder aufgestiegen in die Landesliga, und nun ging es gegen Chemie Weißensee los. Gespielt wurde die 1. Runde zentral (mit allen 10 Mannschaften) im World Chess Club, die Spielbedingungen lauteten: „Lieber hartes Brot als gar kein Brot“! Ich war zuletzt verwöhnt von den optimalen Spielbedingungen beim Albrecht-Beer-Turnier in Gera, nun weht ein anderer Wind. Kleine Bretter, viele Menschen in einem engen Raum, „besondere Stühle“, die Härte der Landesliga hat uns in jeder Hinsicht erreicht.

Zum Schachlichen: Wir haben als Aufsteiger optimale Unterstützung, weil unser Verein auch in der Spitze breit aufgestellt ist, so konnten wir nun viele Spieler mit Oberliga-Erfahrung einsetzen, die Oberliga startet ja erst am 22.10.23. So dachte ich im Vorfeld, dass wir gute Chancen haben werden, doch Chemie Weißensee zeigte uns gleich die Härte der Landesliga auf. 

In den ersten drei Stunden tat sich noch nichts Entscheidendes, aber dann kamen die ersten Ergebnisse in der Zeit, in der ich mit der Zeit zu kämpfen hatte: Michael Kyritz und Stefan Prange spielten remis, Martin Kaiser verlor, Franko Mahn gewann Qualität und Partie, danach schaffte Ingo Abraham ein Remis mit zwei Bauern weniger, aber ungleichfarbigen Läufern.  Es folgte kurz vor 13.00 Uhr ein Remis am 8.Brett durch Felix Zesch. Ich hatte die Stellung wohl zu optimistisch eingeschätzt, denn sein Freibauer war blockiert und ließ sich wohl nicht verwerten. Vielleicht war auch der Wunsch „Vater des Gedankens“, denn nun stand es 3:3, aber nicht wenige gingen von einer 3:5-Niederlage aus, weil Thorsten am 5. Brett und ich am 7. Brett eigentlich hoffnungslose Stellungen hatten. Aber es kam anders…

Thorsten Groß beschäftigte seinen Gegner im Damenendspiel so lange, bis dieser seinen weit vorgerückten Freibauern einstellte. Nach Damentausch entstand ein Endspiel mit L+B gegen S+2B. Der Springer wurde – vielleicht etwas zu früh – gegen den letzten Bauern geopfert. Läufer und König hielten gerade so Remis gegen die verbundenen Freibauern. 

Doch auch das hätte nichts genützt bei meiner Stellung: Die Härte der Landesliga zeigte sich gerade an meinem Brett. Selten war ich in einem Mannschaftskampf so mit meiner eigenen Partie beschäftigt, Pausen gab es kaum, war ja zweimal in Zeitnot.

Die Eröffnung war wie geplant auf das Brett gekommen, aber im Mittelspiel „fand“ ich schlechte Fortsetzungen, die Computeranalyse zeigte mir, dass ich hätte in Vorteil kommen können. Ich überlegte lange, spielte schlecht, mein Gegner Steffen Poseck zog schnell und gut.

Ich wickelte in ein leicht schlechteres T+L gegen T+S-Endspiel mit einem Bauern weniger ab – mit etwas Hoffnung, weil mein Gegner  einen Doppelbauern hatte. Doch das Muster änderte sich nicht: Ich spielte langsam, kam bald in die zweite Zeitnot, mein Gegner zog schnell und erlangte eine Gewinnstellung. Mein Gegner spielte im Turmendspiel immer noch schnell, aber wickelte schlecht ab (siehe Diagramm):

Partie Sechting – Poseck

Jetzt hatte er nur noch einen c-Freibauern und einen Bauern auf f6, den er mit dem passiven Turm auf h6 decken musste. Mein König stand auf e6 bereit, um den Bauern f6 zu schlagen. Sein c-Bauer konnte konnte nicht umgewandelt werden, weil ich den weißen König mit Turmschachs nervte. Es musste schon der Turm zur Hilfe kommen (Th6-h1), dann opferte ich meinen Turm auf c2, nahm mit dem König den Bauern auf f6 und ging in das (remise) Endspiel Freibauer gegen Turm über. Am Ende nahm er frustriert meinen Bauern auf f7. Im 95.Zug waren nur noch die beiden Könige auf dem Brett und wir konnten das 4:4 erreichen. 

Die Härte der Landesliga, aus der viele Vereine absteigen werden, hat uns erreicht, aber Chemie Weißensee wird mehr zu knabbern haben an den verlorenen Chancen. Wir sind knapp am Leben geblieben in Runde 1 der Landesliga! Wir müssen die Lehre ziehen und das harte Brot in jeder Hinsicht annehmen, dann können wir doch noch viel erreichen in der Landesliga. Nach den über 5 Stunden harter Auseinandersetzung bin ich froh, dass ich mich nun erholen kann, am 12.11.2023 geht es weiter!


Mannschaftsaufstellungen

Interessierte können durch Anklicken der Mannschaft in der oben stehenden Tabelle das jeweilige BMM-Mannschaftsheft aufrufen und damit die Mannschaftsaufstellungen und Spielorte schon einmal vorab anschauen.

Das (derzeit noch nicht funktionierende) neue Skript soll in Kürze auf dieser Seite zu finden sein.


Wichtiger Hinweis

Der aktuell wichtigste Hinweis bezieht sich auf die Nummerierungen der einzelnen Mannschaften in den Mannschaftsheften. In der gegenwärtigen Ausführung werden die überregional spielenden Mannschaften nämlich nicht berücksichtigt.

Für die Weisse Dame bedeutet dies, dass in der Landesliga immer noch die gerade aufgestiegene ZWEITE spielt und nicht – wie gegenwärtig im Mannschaftsheft angezeigt – die ERSTE. Die ERSTE spielt nach wie vor in der Oberliga Nord-Ost.

Aussichten

Zu den Saison-Aussichten der einzelnen WeDa-Mannschaften können sich die BMM-Mannschaftsleiter hier zeitnah äußern. Den Anfang machen die VIERTE und die DRITTE


VIERTE

ML Christian Greiser: „Der Kern der VIERTEN, die im Vorjahr aufgestiegen ist, besteht weiterhin. Er wurde verstärkt durch einige wettkampferfahrene Spieler der ZWEITEN und DRITTEN. Das ergibt eine spannende Mischung aus jungen, ambitionierten Spielern und einigen alten Hasen. Insgesamt streben wir eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte an.“


DRITTE

ML Manfred Lenhardt: „Wie in der VIERTEN haben wir eine Mischung aus jungen, ambitionierten Spieler:innen und einigen alten Hasen. Die DRITTE möchte die guten Leistungen der letzten Saison bestätigen und erneut die Klasse halten.“