BMM 2022/23 (R5): Ergebnisse (+2 =0 -2) mit den Berichten der ZWEITEN und DRITTEN

WeDa: Ergebnisse – Runde 5
Liga HEIM Ergebnis   AUSWÄRTS Platz BP MP
Stadtliga A WeDa 2 5,5 : 2,5   Kreuzberg 3 1. 31,0 10:0
Stadtliga B WeDa 3 2,5 : 5,5   Friesen Lichtenberg 1 6./7. 19,5 5:5
Klasse 2.3 TSV Mariendorf 2 2 : 6   WeDa 4 2. 25,0 8:0
Klasse 3.2 SNOB 4 3,5 : 2,5   WeDa 5 2. 17,0 6:4

Die ZWEITE (zuhause) und VIERTE (auswärts) konnten ihre Spiele deutlich gewinnen und behalten auch über den Jahreswechsel ihre weißen Westen. Bei der VIERTEN musste sogar noch krankheitsbedingt ein Punkt kampflos abgegeben werden. Die DRITTE verlor – diesmal eindeutig – erneut und ist damit endgültig ins Mittelfeld abgerutscht. Die FÜNFTE verlor knapp im Nord-Osten, bleibt aber weiterhin auf einem Aufstiegsplatz.


DRITTE: Verdiente 2,5:5,5-Heimniederlage gegen Friesen Lichtenberg 1

Gemeinschaftsbericht veröffentlicht von Christian Greiser

Das Team von Friesen Lichtenberg gehört(e) – vor allem auch nach eigener Einschätzung – zu den Staffelfavoriten, hatte aber überraschend bereits zwei Mannschaftskämpfe verloren. Obwohl stark ersatzgeschwächt, waren sie gegen uns an sechs Brettern noch immer deutlich im DWZ-Plus. Unsere Niederlage kam also nicht überraschend, war aber deutlich, wobei alle Schwarz-Partien verloren gingen und wir nur eine der Weiß-Partien für uns entscheiden konnten. Es folgen die Kommentare der jeweiligen Spieler:

Brett 6: Philipp Stährfeldt

„Mein Gegner opferte mit Schwarz im 5. Zug einen Bauern. Da er die Variante relativ schnell spielte, kannte er sich bestimmt gut aus. Als Kompensation für den Bauern hatte er meinen König im Zentrum fixiert, Entwicklungsvorsprung sowie Druck auf den Mehrbauern. Somit stand mein König etwas unsicher und ich hatte vor allem Probleme, meinen Turm auf der Damenseite zu aktivieren. Lange konnte ich die Gefahren umschiffen und hatte eine aktive Stellung mit Mehrbauern; aber alles blieb kompliziert. Schließlich gab ich den Bauern zurück, weil mir meine Königsstellung zu unsicher war und ich taktische Motive ausschließen wollte (allerdings hatte ich Gespenster gesehen). Als mir mein Gegner Remis anbot, nahm ich an.“ 0,5:0,5

Brett 8: Felix Landsgesell

„In meiner Partie kam ich nicht besonders gut aus der Eröffnung heraus, sodass ich trotz der weißen Steine eine zwar ausgeglichene, aber passive Stellung erreichte. Meinem stark remisaffinen Gegner fiel es dadurch leicht, das Mittelspiel fehlerfrei zu gestalten. Das tat ich ihm gleich, vor allem aufgrund nur noch kleiner Zeitreserve, nahm ich das Remisangebot an.“ 1:1

Zwischenfazit

Damit hatten wir unser Pulver auch schon fast verschossen. Ich (Manfred) stand etwas besser, aber die anderen Partien waren gleich oder deutlich schlechter, mit geringen Aussichten etwas Zählbares zu holen. Nur bei Carsten war die Stellung kompliziert genug, hier konnte in der Zeitnotphase noch alles passieren.

Brett 7:  Richard Mertens

„Ich habe mit Schwarz spielend schnell einen Isolani-Bauern bekommen und ging fälschlicherweise davon aus, ihn nicht decken zu können. Nachdem ich den Bauern aufgab, für ein wenig aktives Spiel, habe ich mich nicht richtig aufgestellt und sah mich nach einer selbst initiierten taktischen (Fehl-)Kombination zwei verbundenen Freibauern meines Gegners gegenüber. Die Partie konnte ich nicht mehr halten.“ 1:2

Brett 2: Manfred Lenhardt

„Im frühen Mittelspiel hatte ich eine taktische Sequenz besser berechnet und erreichte aufgrund der Bauernstruktur ein leicht vorteilhaftes Schwerfigurenendspiel (je D+T+6 Bauern). Ein Öffnen des Königsflügels hätte beide Könige entblößt und war mir dann zu risikoreich.“ 1,5:2,5

Brett 5: Guido Weyers

„In einer ausgeglichenen Eröffnungsphase entwickelte sich ein positioneller Kampf am Damenflügel, der sich lange Zeit im Gleichgewicht hielt, ohne dass eine Seite sich einen klaren Vorteil erarbeiten konnte. Als es dann in der Zeitnotphase taktischer wurde, verlor ich die Konzentration und verpasste mehrfach die Möglichkeit zum Ausgleich. Stattdessen verlor ich im Endspiel eine Figur und musste aufgeben.“ 1,5:3,5

Brett 3: Sebastian Bender

„Als Schwarzer bekam ich eine Eröffnungsvariante aufs Brett, an die ich eine nur äußerst vage Erinnerung hatte. Es war eine scheinbar einfache Stellung, die ich nicht ganz richtig einschätzte. Insbesondere, wie schnell Weiß mit einfachen Mitteln meinen König in ernste Gefahr bringen konnte. Ich verlor zwei Bauern und schließlich die Partie.“ 1,5:4,5

Brett 4: Carsten Miemietz

„Aufgrund einer Fehleinschätzung stand ich aus der Eröffnung heraus sehr passiv und versuchte mit Weiß Gegenspiel mit Hilfe des Bauernvorstoßes g4-g5 zu erzeugen. Allerdings schwächte ich damit nicht nur die Königsstellung meines Gegners, sondern auch meine eigene, was meinen Stellungsnachteil eher noch verschlimmerte. Wohl unter dem Einfluss zunehmender Zeitnot in der sehr komplexen Stellung ließ mein Kontrahent gleich mehrere taktische Gewinnmöglichkeiten aus. Trotz zweier Minusbauern war es plötzlich wieder ausgeglichen. Nach einem weiteren groben Fehler drehte sich die Partie sogar noch zu meinen Gunsten und der Lichtenberger gab wenige Züge vor dem drohenden Matt auf.“ 2,5:4,5

Brett 1: Heinz Wirth

„In meiner Partie bewegte sich die Bewertung im Laufe der Zeit von fast ausgeglichen über deutlich schlechter bis total verloren. In der Eröffnung verlor ich einen Bauern, hatte dafür aber mit Läuferpaar und einem Anschein von Initiative einen gewissen Ausgleich. Dies änderte sich im Mittelspiel. Während mein Gegner nach und nach seine Figuren besser stellte und meine aktiven Figuren abtauschte, antwortete ich eher planlos und geriet immer mehr in die Defensive. Im Ergebnis erhielt ich ein aussichtsloses Doppel-Turmendspiel mit einem Bauern weniger. Gegen sehr starke weiße Türme, einen aktiven gegnerischen König und zwei bewegliche verbundene Freibauern hatte ich keine Chance.“ Endstand: 2,5:5,5

Fazit

Nach der zweiten Niederlage in Folge findet sich die DRITTE zur Saisonmitte – wie vom Liga-Orakel erwartet – im unteren Mittelfeld unserer Gruppe wieder. Wenn wir im Jahr 2023 einigermaßen Normalform erreichen, sollten wir aber noch genügend Punkte für einen sicheren Klassenerhalt holen.

„Haken wir also den letzten Spieltag ab und gehen frohgemut ins neue Schachjahr!“


ZWEITE: Schwer erkämpfter 5,5:2,5-Heimsieg gegen Kreuzberg 3 

Heute erwarteten wir hoch motivierte Gegner, wie der Partienverlauf auch gezeigt hat. Zu Beginn gab es jedoch erst einmal ein Remisangebot am 1. Brett. Stefan Prange holte sich von mir als ML die Erlaubnis ein, das Remis anzunehmen: 0,5:0,5 nach 15 Minuten. Doch an den anderen sieben Brettern wurde hart gekämpft, und so war es erfreulich, dass wir um 11:44 Uhr in Führung gehen konnten: Nam Tham spielte seinen Gegner an Brett 7 taktisch aus und gewann mühelos zum 1,5:0,5 für uns.

Danach standen viele Partien auf der Kippe, und auch mir fiel es heute schwerer als bisher, den Überblick zu behalten, weil ich selber eine anstrengende Partie hatte. In der Zeitnotphase gab es mehrere Entscheidungen. Minh Tham konnte gewinnen, Thorsten Groß spielte remis nach verwickeltem Spiel und Martin Kaiser verlor kurz nach der Zeitnotphase. Danach konnte Ralf Mohrmann jedoch gewinnen und kurz nach 13 Uhr auf 4:2 erhöhen.

Nun brauchten wir zum Mannschaftssieg noch einen halben Punkt, allerdings hatte Grigorios „Greg“ Sklavonous einen Bauern weniger. Aber wie schön, dass ich ja auch noch spielte! Eine sehr interessante, aber auch kraftraubende Partie neigte sich dem Ende zu. In der Zeitnot hätte mein Gegner im 39. Zug zum Ausgleich kommen können; nach der Zeitnot, im 41. Zug, hätte ich schneller gewinnen können, aber die Abwicklung ins Endspiel reichte auch. Auch wenn diese Partie viel Nerven gekostet hat, so bin ich doch froh, dass ich gegen 13:30 Uhr zum 5:2 erhöhen konnte. Damit erzielte ich meinen 5. Punkt (aus fünf Partien) und wir hatten den Mannschaftssieg sicher.

Danach kämpfte Greg in einem Doppelläufer-Endspiel mit einem Bauern weniger noch um das Remis. Nachdem ein Läuferpaar getauscht wurde, konnte Greg das Endspiel tatsächlich remis halten zum 5,5:2,5-Mannschaftssieg. Das war gegen 14:45 Uhr nach knapp sechs Stunden Spielzeit!

Fazit

Auch wenn es eng wird, behalten wir die Nerven! 10:0 Mannschaftspunkte, 31:9 Brettpunkte und souveräner Platz 1 zum Jahresende in der Stadtliga Gruppe A für uns! So kann es gerne auch in 2023 weitergehen.

 

Viele Grüße von Martin Sechting, ML der ZWEITEN