Die letzte Partie des letzten Spieltages endete kurz nach Mitternacht – durch Blättchenfall. Wobei allerdings der Sieger Martin Kunze auch nur noch neun Sekunden Restbedenkzeit auf der Uhr übrig hatte.

Es wurde also äußerst verbissen gekämpft, wie auch der Turniersieger Dirk Paulsen in seiner eigenen Schlussrundenpartie erfahren musste. Aber trotz der Tatsache, dass er zeitweise zwei Bauern weniger hatte, gelang es ihm im Endspiel seine Partie am Spitzenbrett gegen Matthias Budt letztlich dank seines aktiven Königs in den Remishafen zu lenken.

Entsprechende Ergebnisse vorausgesetzt, hätte auch Thorsten Groß noch Turniersiegchancen gehabt. Doch in seiner Partie am 2. Brett gegen Thomas Heerde erlaubte er seinem Gegner eine „petite combinaison“, die ihn einen Bauern kostete und mit einer schlechten Stellung zurückließ. Thomas ließ sich nicht zweimal bitten und verwertete seinen Vorteil problemlos, womit er gleichzeitig „Bester WeDa-Spieler“ wurde und sich als Bonus die Qualifikation für die A-Klasse der Clubmeisterschaft 2017 verdiente.

An Brett 3 hatte Ulf von Herman einen recht geruhsamen Dienst zu verrichten. Mit seinem Sieg gegen Fernschach-GM Heinrich Burger konnte er seinen Titel aus dem Vorjahr zwar nicht mehr verteidigen, was auch bereits vorher klar war, aber für das Treppchen reichte es dann doch noch.

Im zweiten Vereinsduell an den Vorderbrettern einigten sich Thomas Kögler und Cord Wischhöfer nach einigen ausgelassenen Chancen auf ein an diesem Abend leistungsgerechtes Unentschieden. Für beide sprang durch dieses Ergebnis im Endklassement jeweils ein Preis heraus: Cord wurde 6. Hauptpreisträger und Thomas wurde Zweiter in der u2000-Kategorie.

Dazu allerdings bedurfte es eines Sieges von Martin Kunze gegen Veit Godoj am 5. Brett, dessen dramatisches nächtliches Ende bereits eingangs geschildert wurde. Durch seinen Sieg gewann Martin Kunze den 5. Hauptpreis, und da es keine Doppelpreise gibt, fiel Thomas Kögler das Glück des Tüchtigen in Form des 2. Kategoriepreises u2000 zu.

Der 1. Platz in der u2000-Kategorie ging etwas überraschend an den jungen Lichtenrader Robin Kevin Krüger, der Ralf Mohrmann in einem Endspiel „Guter Springer gegen schlechten Läufer“ effektvoll ausbremste.

Gedanken zum Fairplay darf sich hingegen der Gegner von Stefan Lippianowski machen, der eine kurze Abwesenheit seines Matchpartners dazu nutzte, seine Partie nach einem groben Einsteller stillschweigend aufzugeben und sich ohne Gratulation klammheimlich vom Acker zu machen. Die drei von Stefan erreichten Punkte reichten in der u1400-Kategorie („Ralph-Schiffmann-Preis“) immerhin zum 3. Platz. Die beiden ersten Plätze in dieser Kategorie belegten die Schachfreunde Cesar Vargas Casaseca und Bernd Hubbe.

Auffällig war am Schlusstag die relativ hohe Zahl der nicht gespielten Partien, wofür teilweise auch eine Unterbrechung der Ring-S-Bahn verantwortlich war. Sollte dies jedoch eine Konsequenz des gestrichenen Reuegeldes gewesen sein, wird der Veranstalter über die Wiedereinführung dieses kleinen Druckmittels erneut nachdenken müssen.

Zum guten Schluss hier nun noch die Abschlusstabelle:

Und die Ergebnisse der letzten Runde:

Weitere Tabellen werden zeitnah auf der Turnierseite veröffentlicht.