BJEMw 2022: Bislang 2 Titel für die „WEISSEN DAMEN“

Die Berliner Jugendeinzelmeisterschaft der Mädchen 2022 wurde am Wochenende 18.-20.3. in guter Zusammenarbeit von Anastasias Matt e.V. – Verein zur Förderung des Mädchen- und Frauenschachs (Koordination, Urkunden, Schiedsrichterin Fanny), der TSG Oberschöneweide (Räume, Bewirtung) und dem SC Weisse Dame (Schiedsrichter Johannes) durchgeführt.

Mit 11 von insgesamt 29 Teilnehmerinnen stellte die WEISSE DAME das größte Kontingent der Meisterschaft und mit 2 (von 5 möglichen) Titeln schnitten unsere Mädchen auch ziemlich erfolgreich ab. Als „Prolog“ wurde am Freitag Nachmittag die 1. Runde des Turniers, in der fast ausschließlich vereinsinterne Paarungen gespielt wurden, im vertrauten Ambiente am Lietzensee gespielt. Am Samstag und Sonntag mussten die Teilnehmerinnen dann den weiten Weg nach Oberschöneweide antreten.

So begann das Turnier am Freitag Nachmittag im Haus am Lietzensee mit den vereinsinternen Paarungen der 1. Runde (Foto: TG)

Für das Finale der Altersklasse u10w hatten sich eigentlich zwei unserer Mädchen qualifiziert. Leider musste Mara Dinges kurz vor dem Turnier krankheitsbedingt absagen. Sie wurde aber durch die verbliebene Teilnehmerin Helena Burchardi gut vertreten, denn diese gewann all ihre Partien und wurde mit 5,0/5 Punkten Berliner Meisterin!

Dieses Turnier war nach der BJEMw-Vorrunde überhaupt erst Helenas zweites DWZ-gewertetes Turnier. Umso höher ist die Leistung und der Titelgewinn einzustufen! Ein kleines Partiefragment aus der 3. Runde soll den Lesern des Berichts nicht vorenthalten werden. Hier war Helena (Weiß) die Dame gegen einen Springer abhanden gekommen. Dennoch wurde der Angriff am Damenflügel unverdrossen fortgesetzt und tatsächlich ist in der Diagrammstellung trotz Minusdame bereits Weiß im Vorteil! Mit Blick auf die Drohung a7+ opferte Schwarz an dieser Stelle mit Dxb6 ihre Dame, verlor aber im weiteren Verlauf dennoch die Partie.

Helena Burchardi – Mariia Klymenko, Schwarz am Zug spielt 38…Dxb6

Die für Mara kurzfristig eingesprungene Luise Rabus (TSG Oberschöneweide) wurde übrigens Gesamtvierte und errang den erstmals ausgespielten Titel einer Berliner Meisterin u8w.

Berliner Meisterin u10w: Helena (Foto: Bettina Bensch)

In der Altersklasse u12w waren  sage und schreibe vier von sechs Teilnehmerinnen aus unserem Verein. Somit war zwar damit zu rechnen, dass der Berliner Meistertitel bei WEISSE DAME bleiben würde, nicht unbedingt jedoch damit, dass Linnea John mit 5,0/5 Punkten die Dritt- und Viertplatzierten der letzten Deutschen Einzelmeisterschaft u10w, Yiyi  Xiao (Zweite) bzw. Leyi Charlotte Zhou (Vierte) hinter sich lassen würde. Alle drei werden Berlin gemeinsam mit Thao-Linh Le (Dritte, TSG Oberschöneweide) bei der Deutschen Meisterschaft u12w vertreten, da Yiyi dafür bereits über einen Freiplatz verfügt. Das WEISSE-DAME-Quartett in dieser Altersklasse komplettierte Sofia Hovhannisyan, die auf dem 5. Platz landete.

Berliner Meisterin u12w: Linnea (Foto: Alexander John)

Sehr knapp ging es in der Altersklasse u14w zu, wo jeder gegen jeden gewinnen oder verlieren konnte. Letztlich konnte sich doch die Favoritin Veronika Lorenz (TSG Oberschöneweide) durchsetzen. Sie wird als Berliner Meisterin zur Deutschen Meisterschaft u14w fahren. Die Plätze auf dem Treppchen erreichten Madiha Fock (ebenfalls Oberschöneweide) und Nare Grigoryan. Leider gibt es ab dieser Altersklasse nur noch einen Qualifikationsplatz. Mit der gleichen Punktzahl wie Nare, aber der schlechteren Wertung landete unsere zweite Teilnehmerin Bhuvana Reddi auf dem 5. Platz

Unsere nominell bei weitem stärkste Vertreterin Coco Lepo Zhou hatte in der Altersklasse u16w auf ihre Teilnahme verzichtet (dafür wird sie im April an der Meisterschaft in der „offenen“ Alterklasse u16 teilnehmen). In ihrer Abwesenheit gewann Daria Pikki (SV Königsjäger Süd-West) das Turnier überzeugend mit 5,0/5 Punkten. Unsere einzige Teilnehmerin Sophia Bauer war mit der deutlich niedrigsten DWZ in dem starken Feld nur Außenseiterin, holte aber immerhin einen Sieg und belegte den 5. Platz.

In der höchsten Altersklasse u18w gab es nur 5 Teilnehmerinnen, und von diesen fiel leider eine auch noch kurzfristig krankheitsbedingt aus. So stellte die WEISSE DAME hier 50% der Teilnehmerinnen. Sophie Fayngold belegte mit 2,0/4 Punkten den 3. Platz und sicherte sich somit die Bronzemedaille.  Anna Gutmann belegte punkt- und wertungsgleich mit Lotta Berghold (Borussia Lichtenberg) mit 3,0/4 Punkten den geteilten 1. Platz. Ob es also einen weiteren Titel und eine weitere Teilnehmerin an der Deutschen Meisterschaft gibt, entscheidet sich erst in einem auf zwei Partien angelegten Stichkampf. Bei einem Gewinn wird dann auch das bislang fehlende Siegerfoto nachgereicht…


Aus Sicht des Schiedsrichters verliefen die Meisterschaften sehr fair. Explizit und in besonderem Maße hob Johannes Stöckel  dies bei der Siegerehrung der u10 hervor und lobte dort – das Alter berücksichtigend – ausdrücklich auch das kooperative Verhalten der Spielerinnen, die sich beim Bedienen der Uhr, der Partienotation und sogar dem Organisieren von zweiten Damen gegenseitig unterstützten.

Auch die Partien wurden gleich vor Ort selbst in den Computer eingegeben. Die Mädchen konnten außerdem ihre Urkunden mit Unterstützung von Anastasias Matt teilweise selbst gestalten.

Für weitere Informationen zu den Turnieren sei auf die beiden folgenden Seiten verwiesen:

Turnierseite der Schachjugend (mit Tabellen und weiteren Fotos)

Turnierseite bei Anastasias Matt (mit noch mehr Fotos)