Berliner Blitz-Meisterschaften: Alt vor Jung

Am vergangenen Wochenende fanden wie (fast) jedes Jahr in Lichtenrade die Berliner Blitzmeisterschaften statt. Am samstäglichen Einzelturnier nahm leider niemand aus dem Verein teil, dafür aber zwei Mannschaften beim sonntäglichen Mannschaftsturnier.

Die endgültige Anzahl an Spielwilligen aus unserem Verein stand erst am Freitagabend fest, doch hatten sich dann letztendlich genau 8 Spieler gemeldet – genug um zwei Mannschaften zu füllen. Erstmalig war in diesem Jahr Josef dabei, der bei der Clubblitzmeisterschaft schon einige Male positiv aufgefallen war. Die große Frage war nun, wie aufgestellt werden sollte. Nach längeren Diskussionen am Samstag setzte sich der Vorschlag durch, diesmal nach Alter (!) aufzustellen. Daraus ergaben sich dann die folgenden Mannschaftsaufstellungen:

WeDa 1 (Jung): Hendrik Möller, Bruno Triebus, Yannick Kather und Josef Gelman

WeDa 2 (Alt): Kai-Gerrit Venske, Thorsten Groß, Heinz Uhl und Thomas Heerde

Nachdem an Brett 2 frühzeitig eine Figur eingestellt wurde, wurde die Gelegenheit genutzt, um ein Bild der "Alten Herren" zu machen. (Foto: TG)
Nachdem an Brett 2 frühzeitig eine Figur eingestellt wurde, nutzte ich die Gelegenheit, um ein Bild der „Alten Herren“, hier gegen Empor Berlin, zu machen. (Foto: TG)

Gespielt wurde im üblichen Modus mit Vor- und Finalrunde, wobei sich die ersten 12 Mannschaften für das A-Finale qualifizierten. Als in der ersten Mannschaft Spielender kann ich sagen, dass die erste Hälfte der Vorrunde für uns im Rahmen lief, u.a. mit einer knappen Niederlage gegen die eigene zweite Mannschaft.  In der zweiten Hälfte hatten Bruno und ich dann leider keine Spielsubstanz mehr und kassierten leicht versetzt jeweils 4 Nullen in Folge. Josef konnte mal durch einen Punkt überraschen, aber grundsätzlich war, wie bei mir auch, die neue Bedenkzeit (3 Minuten + 2 Sekunden) ein Problem. Oftmals fand er sich in Endspielstellungen wieder, wo er mit 10 Sekunden gegen eine Minute des Gegners ankommen musste. Lediglich Hendrik überzeugte durchgängig am 1. Brett mit nur einer Niederlage. Und so kam es, dass wir uns mit dem 19. Platz (von 30 Mannschaften) nur für das B-Finale qualifizierten. Die Einzelergebnisse der Vorrunde: Möller 7,5, Triebus 3,5, Kather 4, Gelman 4 Punkte aus 9 Partien.

Die „alten Herren“ waren als Nummer 5 gesetzt und schafften die Qualifikation für das A-Finale mit einem 7. Platz letztlich souverän, wobei vor allem Thorsten und Heinz überzeugten. Die Einzelergebnisse der Vorrunde: Venske 3,5, Groß 7, Uhl 6, Heerde 2,5 Punkte aus 9 Partien.

Die "jungen Hüpfer", hier gegen Weißensee 2 spielend, vom Turnierleitertischaus gesehen. (Foto: TG)
Die „jungen Hüpfer“, hier gegen Chemie Weißensee 2 spielend, vom Turnierleitertisch aus gesehen. (Foto: TG)

Im B-Finale war die Leistung der 1. Mannschaft dann etwas ausgeglichener. Hendrik passte sich an das Niveau seiner Gegner an, während Yannick, Bruno und Josef immerhin mehr als 50% der Punkte holten. In der letzten Runde wäre sogar theoretisch noch der 1. Platz denkbar gewesen,  aber gegen Friesen, den Sieger der Finalrunde, wurde knapp verloren. So reichte es nur für den dritten Platz in der Endtabelle. Die Einzelergebnisse der Finalrunde: Möller 8, Kather 6,5, Triebus 7, Gelman 6 Punkte aus 11 Partien.

Finalrunde Gruppe B

Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 MP BP
1. SC Friesen Lichtenberg ** 1 2 4 3 3 3 3 4 19 32.5
2. Berolina Mitte (1) 3 ** 2 2 4 3 3 18 29.5
3. SC Weisse Dame (1) ** 1 3 3 2 4 4 15 27.5
4. Königsjäger Süd-West 2 3 ** 2 2 2 2 3 15 25.0
5. SC Kreuzberg (2) 0 2 1 ** 2 2 2 3 3 4 14 24.0
6. SG Narva Berlin 1 1 2 1 2 ** 4 3 2 3 2 12 24.0
7. SF Nord-Ost (2) ½ ½ 2 2 0 ** 3 3 12 20.0
8. Berolina Mitte 2 1 2 2 1 ** 2 2 3 8 20.0
9. TSV Mariendorf 1 0 2 1 2 ** 3 3 8 19.0
10. SG Lichtenberg ½ 1 0 2 2 2 1 ** 3 3 7 17.5
11. Chemie Weißensee (2) 1 2 1 1 1 1 ** 3 3 16.0
12. Läufer Reinickendorf 0 1 0 1 0 2 1 1 1 1 1 ** 1 9.0

Die „alten Herren“ schlugen sich im A-Finale wacker. Immerhin konnte gegen den souveränen Blitzmeister TSG Oberschöneweide und den Vizemeister Kreuzberg jeweils ein 2:2-Unentschieden erzielt werden. Auf der anderen Seite wurde z.B. gegen den Tabellenletzten Empor Berlin mit 1:3 oder die D-Mannschaft der Schachfreunde gar mit 0:4 verloren, so dass man nie in Gefahr war, einen der drei Qualifikationsplätze für die Norddeutsche Meisterschaft  zu erlangen.

Vor allem Heinz hatte im Finale einen Sahnetag erwischt. Gegen durchaus namhafte Gegnerschaft holte er sagenhafte 9/11 Punkte. Erst in der letzten Runde musste er seine einzige Niederlage hinnehmen. Kai, der im Finale an Brett 4 rotiert war, punktete ebenfalls ordentlich. Der große Vorsitzende hatte dagegen offenbar in der Vorrunde sein Pulver verschossen, während Thomas eben dieses wohl ganz zu Hause gelassen haben muss. Ein Ersatzspieler wäre also ganz hilfreich gewesen, aber der musste zu Hause Klausuren korrigieren. 😉 Die Einzelergebnisse der Finalrunde: Heerde 1, Groß 1,5, Uhl 9, Venske 8 Punkte aus 11 Partien.

Finalrunde Gruppe A

Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 MP BP
1. TSG Oberschöneweide ** 2 4 3 2 2 4 4 4 19 33.5
2. SC Kreuzberg (1) 2 ** 4 2 2 1 2 2 3 3 15 27.0
3. SF Nord-Ost (1) 0 ** 2 2 2 3 15 25.0
4. Chemie Weißensee (1) 0 2 2 ** 2 0 3 3 3 15 23.5
5. SC Rotation Pankow ½ 2 2 ** 3 2 2 3 4 14 26.0
6. SK König Tegel 1 2 2 4 1 ** 2 3 2 2 11 23.0
7. Hermsdorf 2 3 ½ 1 2 2 ** 1 3 3 4 11 23.0
8. SC Weisse Dame (2) 2 2 2 3 ** 2 0 2 1 9 19.5
9. BSC Rehberge 0 ½ 1 2 ** 3 7 17.5
10. SF Berlin 1903 (1) 0 2 ½ 1 1 1 4 ** 2 6 17.0
11. Queer-Springer ½ 1 ½ 2 1 2 2 ** 3 5 16.5
12. SV Empor Berlin 0 1 1 1 0 2 0 3 1 1 ** 5 12.5

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ein interner Meldeschluss eine Woche vor dem Turnier für die nächsten Jahre wünschenswert wäre, um die Diskussion um die Aufstellung rechtzeitig führen zu können.

Turnierseite beim Berliner Schachverband

(Bericht von Yannick Kather, ergänzt um Fotos und Tabellen von Thorsten Groß)