BMM 2023/24 (R9): Zusammenfassung
Die ZWEITE spielte letztmalig im World Chess Club und traf dort auf das favorisierte Kreuzberg 2. Da unklar war, wie viele Mannschaften letztlich als Sonderabsteiger die Liga verlassen müssen, mussten unsere Gegner nach Möglichkeit voll punkten. Darin lag (vielleicht) die Chance der ZWEITEN, die sie tatsächlich nutzen konnte. Ein gelungener Abschied aus Berlins Top-Liga, der versöhnlicher stimmt!
Für die DRITTE galt auch gegen Friedrichshagen 1: Wenn’s nicht läuft, kommt meistens auch noch Pech dazu, diesmal in Form eines durch ein Unwetter auf Sardinien lahmgelegten Ersatzspielers. Dessen Ersatzmaschine landete erst weit nach Beendigung der Schlussrunde in Berlin …
Die VIERTE musste nach Köpenick (gegen O’Weide 3) – zusammen mit der FÜNFTEN (gegen O’Weide 6). Unsere beiden Mannschaften waren nicht abstiegsgefährdet und konnten ohne Druck agieren, was sie auch taten. Insgeheim waren alle Verantwortlichen eher froh, dass beide Mannschaften überhaupt vollzählig angetreten waren. Am Ende standen zwar zwei Niederlagen zu Buch, die aber nicht mehr wirklich wehtaten, wie sich beim siebenköpfigen, sehr unterhaltsamen Postludium im „Stern von Köpenick“ (ital.: „Stella del Köp“) zeigte.
Die SECHSTE sollte bei Eintracht Rochade 5 antreten, bekam jedoch nicht (mehr) genug Spieler:innen zusammen.
BMM 2023/24 (R9): WeDa-Ergebnisse
Liga/Klasse* | HEIM | Ergebnis | AUSWÄRTS | Platz | BP | MP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Landesliga | WeDa 2 | 4,5 : 3,5 | Kreuzberg 2 | 9. |
31,0 | 5:13 | |
Stadtliga B | WeDa 3 | 1,5 : 6,5 | Friedrichshagen 1 | 8. | 27,0 | 6:12 | |
Klasse 1.4 | O’Weide 3 | 6,0 : 2,0 | WeDa 4 | 4. | 31,0 | 9:7 | |
Klasse 2.1 | O’Weide 6 | 5,0 : 3,0 | WeDa 5 | 7. | 34,5 | 8:10 | |
Klasse 3.3 | Eintracht Rochade 5 | + : – | WeDa 6 | 6. | 16,0 | 4:10 |
* Alle Links führen nur noch zum neuen BMM-Skript, da das alte BMM-Skript inzwischen wegen Pflegenotstands zu viele Fehler aufweist.
Abschlussbericht der ZWEITEN
von Martin Sechting
Die Ausgangslage
Wir waren auch diesmal (gegen Kreuzberg 2) knapp besetzt, erhielten aber optimale Unterstützung aus der Dritten: Heinz Wirth, der bereits gegen den Berliner Mannschaftsmeister KöTe2 zum Einsatz kam und Remis spielte, und Carsten Miemietz, der heute zum dritten Mal in der Zweiten spielte. Beide haben uns geholfen, gegen die favorisierten Kreuzberger zu kämpfen. Wir waren klare Außenseiter, denn die Gegner traten mit ihren Stammspielern an und hatten insgesamt einen großen ELO- und DWZ-Vorsprung.
Zwei Paukenschläge zu Beginn
Dann begann die Begegnung mit zwei Paukenschlägen:
Mein Gegner verlor durch einen Eröffnungsfehler Bauer und Stellung, am Nebenbrett gewann Ralf Mohrmann taktisch einen Bauern. Es gab in den ersten Stunden nie den Eindruck, dass wir hinten lagen, sodass die Remisen mit meiner Absprache erfolgen konnten: Erst Carsten, dann Heinz und schließlich Stefan Prange spielten remis, was uns in die Karten spielte. Denn Max Krause stand bereits gut und gewann um 12.40 Uhr zum 2,5:1,5 für uns. Kurz danach konnte auch Martin Kaiser am 1. Brett ein Remis erzielen zum 3:1-Zwischenstand.
Ich hatte meinen Gegner stark unter Druck gesetzt, traute mich aber im Mittelspiel nicht zu einem interessanten Zug. Nach Computeranalyse hätte ich in zwei Situationen klare Gewinnstellungen erzielen können, aber dies sah ich in der Partie nicht. Ich war dann doch zu ängstlich, und kam in ein Turmendspiel mit nur einem Mehrbauern und einem passiven Turm. Ich sah aber, dass Ingo Abraham inzwischen mit Mehrfigur und Mehrbauer haushoch besser stand.
Daher war ich froh, dass ich zwar nicht mehr gewinnen konnte, aber wenigstens das Remis erzielen konnte zum 3,5:2,5. Ingo konnte seine Stellung taktisch hervorragend zum Sieg tragen und uns den Mannschaftssieg einbringen. Auch wenn er anfangs nicht so gut stand – ich sah erst die Gewinnstellung – war es doch Balsam auf unsere Seele.
Nach dem 4,5:2,5 musste Ralf Mohrmann leider im Endspiel die Segel streichen. Er geriet nach anfänglich gutem Start mit Mehrbauern, in Zeitnot unter Druck, hatte im Endspiel vielleicht noch Chancen, aber am Ende war nichts mehr drin: Trotzdem am Ende ein knapper 4,5:3,5-Mannschaftssieg!
Fazit
Wir haben uns heute rehabilitiert für eine aufgrund der Ligareform schwierige Saison mit unnötig vielen Niederlagen. Wir sind zwar mit 5:13 Mannschaftspunkten nur Neunter geworden, aber wir haben jetzt schon mal die Form, die wir auch am 29.09.2024 in der neuen Saison haben möchten.
DRITTE: Niederlage zum Abschluss der Stadtliga B
Kurzbericht von Manfred Lenhardt
Gegen die Schachfreunde aus Friedrichshagen war die Dritte erneut Außenseiter, zudem konnte Brett 4 wegen Personalknappheit nicht besetzt werden.
Die Gäste setzten sich mit 6,5:1,5 klar durch. Zählbares holten Manfred Lenhardt, Cord Wischhöfer und Stefan Mertens mit ihren Remis-Partien.
Die Dritte war an Position 8 gesetzt und holte mit 6:12 Punkten genau Platz 8. Mehr war unter dem Strich nicht drin. Der Spielstärkeunterschied zu den vorderen Mannschaften konnte nur vereinzelt kompensiert werden.
Nächste Saison ist die Dritte in der 1. Klasse sicherlich besser aufgehoben.
Beste Spieler waren Bastian Deubler mit 5,5 (7) und Carsten Miemietz mit 4,5 (7).
VIERTE: „Chancenlos gegen die Aufsteiger“
Gemeinschaftsbericht – veröffentlicht von Mannschaftsleiter Christian Greiser
Die Ausgangslage
Aufgrund einer außergewöhnlichen Personalknappheit in allen WeDa-Mannschaften musste die VIERTE auf die FÜNFTE zurückgreifen und gleich zwei Ersatzspieler um Hilfe bitten. Sowohl den beiden Spielern Benjamin Wolgast und Roland Tschendel als auch dem Mannschaftsleiter Dennis Bertuch sei an dieser Stelle nochmals für ihren starken Einsatz- und Kooperationswillen in besonderer Weise gedankt.
Gegen den nominell dadurch noch deutlicher überlegenen Tabellenführer O’Weide 3 war insoweit der Verlauf des Mannschaftskampfs bereits vorgezeichnet. Vom Mannschaftsleiter gab es deshalb für diesen Mannschaftskampf auch erstmals keine Vorgabe hinsichtlich der Vereinbarung von Punkteteilungen. Dies unter anderem deswegen, weil für die VIERTE nichts weiter auf dem Spiel stand – außer im ungünstigsten Fall der bisher erreichte 4. Platz.
Frühe Entscheidungen an den ersten beiden Brettern
An Brett 1 bekam es Uwe Parske mit einem scharfen Abspiel der Tarrasch-Verteidigung, dem Schara-Hennig-Gambit, zu tun. Er umschiffte alle Eröffnungsklippen und stand dann früh vor der Entscheidung, ein Remisangebot seines Gegners anzunehmen oder abzulehnen: „Die Blechkiste hat meine Entscheidung bestätigt; mit +0,63 stand ich etwas besser, ohne dass es etwas Entscheidendes gibt.“ ½:½
Zeitgleich hierzu hatte Wolfgang Busse an Brett 2 als Nachziehender jegliches aktive Spiel seines jungen Kontrahenten im Ansatz abgewürgt, sodass hier der Friedensschluss in einer symmetrischen Bauernstellung – zwar noch mit allen Schwerfiguren, aber ungleichfarbigen Läufern – gerechtfertigt war. 1:1
Richtungsweisender Doppelschlag vor der ersten Zeitkontrolle
An Brett 4 kam Thommy Kögler schnell unter die Räder: „Mit Schwarz hatte ich es mit dem gefühlt stärksten Gegner (5/5 !!) der gesamten Saison zu tun und lieferte dabei die gefühlt schwächste Leistung ab …
Gesundheitlich angeschlagen spielte ich um so schwächer, je länger die Partie dauerte, hatte Raumnachteil und unkoordinierte Figuren – und ein Riesenproblem mit der Entwicklung meines weißfeldrigen Läufers. Das Beste an dieser „Partie zum schnellen Vergessen“ war noch, das ich nur bis zum Matt um etwa 11:30 Uhr leiden musste.
Die 50% Punkteausbeute von mir sind keine Katastrophe, trotzdem kann ich damit aufgrund meiner extrem schwankenden Leistungen während dieser Saison nicht zufrieden sein. Spaß gemacht hat es allemal, in der Vierten zu spielen !!“ 1:2
Auch seine umständehalber anstrengende persönliche Situation hielt Eyad Almohamad nicht davon ab, sich in der Schlussrunde doch noch einmal mutig ans Brett zu setzen. Sein gewohnt opferbereites, angriffslustiges Spiel wurde vom Routinier auf der anderen Brettseite jedoch eiskalt ausgekontert.
Trotz dieser erneuten Niederlage hat Eyad seiner Mannschaft – vor allem aber seinem Mannschaftsleiter – mit seiner bewundernswert positiven Grundeinstellung über die gesamte Saison sehr geholfen. 1:3
Von nun an ging’s weiter bergab … *
Den ersten halben Schritt ging ML Christian Greiser mit Weiß voran: „Mit seiner Tempo verschwendenden Eröffnungsbehandlung landete mein junger Gegner im Halbslawen in einer äußerst prekären Stellung (+3,3), die ihn konsequenterweise eine Qualität kostete. Es bedurfte gleich mehrerer Fehlentscheidungen meinerseits, um die Stellung nicht nur erneut ins Gleichgewicht zu bringen, sondern obendrein noch nachhaltig zu verhunzen (-3,2). Gesagt, getan! Eine 180°-Wendung, die beiden Kontrahenten letztlich zu einem friedvollen Einsehen verhalf, hatte CAISSA dann aber doch noch vorgesehen.“ 1½:3½
Zu diesem Zeitpunkt war leider die Niederlage von Benjamin Wolgast am 7. Brett seit einiger Zeit absehbar. Sein gut 500 DWZ-Punkte schwererer Gegner hatte eine Mehrfigur erobert bei anhaltendem Königsangriff. Da half auch Bens legendärer Kampfgeist nicht mehr … 1½:4½
Unsere zweite Leihgabe aus der FÜNFTEN, Roland Tschendel, ließ sich auf eine als remisträchtig bekannte Variante im Königsinder ein, verhedderte sich aber im Variantengestrüpp. Danach war nicht mehr viel zu retten, was sein Gegner unnachgiebig bewies. 1½:5½
Nach einer bislang erfolglosen BMM-Saison erzielte Max Hoyer in einer ansprechenden Partie mit Schwarz am 6. Brett ein mehr als verdientes Unentschieden gegen die amtierende Deutsche u14w-Meisterin Veronika Lorenz. Bei etwas mutigerem Spiel wäre für ihn durchaus auch ein ganzer Punkt drin gewesen. 2:6
Fazit – ausnahmsweise nicht von Thommy
„Ohne ihre besten Punktesammler war die VIERTE an diesem Tag chancenlos. Wir gratulieren unseren Gegner:innen zum Aufstieg!“
* Musikalisch haben auf YouTube diesen Mannschaftskampf begleitet: Hildegard Knef – und in einer etwas schnelleren, härteren Coverversion – die Beatsteaks.
Vorbericht
05.05.2024 / CG
Die ZWEITE spielte wieder im World Chess Club und trifft dort auf Kreuzberg 2. Da unklar ist, wie viele Mannschaften letztlich als Sonderabsteiger die Liga verlassen müssen, müssen unsere Gegner nach Möglichkeit voll punkten. Darin liegt vielleicht die Chance der ZWEITEN.
Friedrichshagen 1, der Gegner der DRITTEN hat mit dem Aufstieg nichts mehr zu tun und sollte selbst bei einer Niederlage die Stadtklasse halten können. Dass es überhaupt soweit kommen wird, ist aber eher unwahrscheinlich …
Die VIERTE muss – zusammen mit der FÜNFTEN – nach Oberschöneweide. Unsere beiden Mannschaften sind nicht abstiegsgefährdet und können ohne Druck agieren. O’Weide 3, der Gegner der VIERTEN, könnte bereits mit einem Unentschieden den Aufstieg als aktueller Tabellenführer sicherstellen. Bei O’Weide 6, dem Gegner der FÜNFTEN, geht weder etwas nach oben noch nach unten.
Die SECHSTE soll bei Eintracht Rochade 5 antreten.