Die ERSTE teilt die Punkte (4:4) mit einem ersatzgeschwächten SC Zitadelle Spandau.
Die ZWEITE hält sich wider Erwarten gut gegen den Topfavoriten SF Berlin und verliert nur knapp mit 3:5.
Die DRITTE/VIERTE gewinnt mit Glück trotz zweier unbesetzter Bretter 5:3 gegen Zugzwang 1.
Die FÜNFTE legt mit 4,5:3,5 gegen Zugzwang 3 nach.
Die SECHSTE war spielfrei.
WeDa-Ergebnisse Runde 4 (nach Ansetzung Runde 9)
Liga | HEIM | Ergebnis | AUSWÄRTS | Platz | BP | MP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Landesliga | Zitadelle Spandau 1 | 4,0 : 4,0 |
WeDa 1 | 5. | 18,5 | 4:4 | |
Landesliga | SF Berlin 1903 4 | 5,0 : 3,0 |
WeDa 2 | 10. | 10,0 | 0:8 | |
Stadtliga B | Zugzwang 1 | 3,0 : 5,0 |
WeDa 3/4 * | 5. | 16,0 | 5:3 | |
Klasse 2.3 | Zugzwang 3 | 3,5 : 4,5 |
WeDa 5 | 6. | 12,0 | 4:2 | |
Klasse 3.1 | WeDa 6 spielfrei | 5. | 10,5 | 3:3 |
* WeDa 4 wurde mangels Spieler:innen abgemeldet und bildet seitdem mit WeDa 3 eine Spielgemeinschaft.
Zugzwang gegen Weisse Dame 3
Gemeinschaftsbericht der DRITTEN veröffentlicht von Manfred Lenhardt
Zu sechst machte die Dritte/Vierte unserem Vereinsnamen alle Ehre; die 4 Weiß-Partien wurden alle gewonnen und mit etwas Glück ein 0:3-Rückstand aufgeholt und in einen 5:3-Sieg umgewandelt.
Auf dem Papier (DWZ/ELO) waren wir an den Brettern 3 und 5 leicht im Vorteil und an Brett 8 im Nachteil; die anderen Bretter waren in etwa ausgeglichen. Ganz chancenlos waren wir also nicht. Nachfolgend die kurzen Kommentare der Spieler zu ihren Partien:
Brett 6: Martin Döring:
„Ein völlig verdienter Sieg für meinen Gegner, der mutig und konsequent meine spekulative Eröffnung auszunutzen wusste. So bin ich bis zum Schluss immer einem Tempo hinterhergelaufen, um meinen König in Sicherheit zu bringen. Das nächste Mal gerne bitte eine Partie mit Weiß!“
Brett 3: Manfred Lenhardt:
„Mit der Drohung eines versteckten Figurengewinns konnte ich nach der Eröffnung die Initiative übernehmen und dem Gegner einen isolierten Bauern und einen Doppelbauern „übergeben“. Gegen meinen c-Freibauern setzte Schwarz in Zeitnot auf Königsangriff. Ich wehrte die Drohungen ab, so dass der c-Bauer letztlich durch war. Schwarz überschritt dann noch die Zeit.“
Brett 1: Heinz Wirth:
„Mein Sieg kam äußerst glücklich zustande. In der Eröffnung kam ich durch etliche Ungenauigkeiten schnell ins Hintertreffen. Mein Gegner baute seinen Vorteil systematisch weiter aus, ließ aber mindestens einmal eine gewinnversprechende Möglichkeit aus. Bei einer kleinen Kombination übersah ich einen Zwischenzug und musste einen Läufer für 2 Bauern geben. Glücklicherweise machte mein Gegner wenig später den letzten Fehler, stellte in einer Kombi seinen Läufer ein und gab sofort auf.“
Kurioserweise glaubten Thomas Kögler und Manfred Lenhardt zunächst, dass Heinz verloren hatte. Erst nach längerer Zeit registrierten beide die „1“ für Heinz und waren dann aus dem Häuschen. Nicht ein 4:4, sogar ein 5:3 war in Reichweite.
Brett 5: Sebastian Bender:
„Mit Weiß bekam ich aus der Eröffnung heraus eine schöne eigene Isolani-Stellung. Dabei hatte mir mein Gegner schon früh ein Tempo geschenkt, so dass ich einen deutlichen Entwicklungsvorsprung hatte (sein Springer auf b8 und sein Turm auf a8 kamen erst zu Beginn des Endspiels aus den Startlöchern). Als Schwarz dann auch noch seine Königsstellung schwächte, verwandelte sich meine vorteilhafte Stellung sehr schnell in eine glatte Gewinnstellung. Bei der Verwertung haperte es (mangelnde Spielpraxis) und in Zeitnot gab ich meinem Gegner einige unnötige Chancen. Am Ende konnte ich meinen Vorteil aber verwerten und den vollen Punkt sichern.“
Weiß am Zug verpasste hier den schnellen Gewinn:
Schwarz: Volker Schmidt (SC Zugzwang 1, DWZ 1733)
Weiß: Sebastian Bender (SC Weisse Dame 3, DWZ 1888)
20.Lf4 gewinnt sofort, da 20… Df6 den eigenen f-Bauern blockiert und nach 21.Lb1+ geht die schwarze Dame verloren (21… Kg7/Kh8 22.Le5) oder es wird schnell matt (21… Kg8 22.Lxh6 und dann Dxg4+ und Th3.
Sebastian spielte jedoch 20.h3 und nach dem Damentausch 20… Dg5 21.Dxg5 hxg5 22.hxg4 war sein Vorteil großteils wieder weg. Er ließ aber nicht locker und fand wenig später die entscheidende Taktik:
Schwarz: Volker Schmidt (SC Zugzwang 1, DWZ 1733)
Weiß: Sebastian Bender (SC Weisse Dame 3, DWZ 1888)
28.Lxe6! Nach 28… fxe6 29.Txe6+ Kf7 30.Te7+ geht anschließend der schwarze Läufer verloren. Weiß hat einige Bauern mehr und die Türme sind zudem im Matt-Modus.
Schwarz spielte 28… Th1+ und verzichtete auf ein Schlagen des Le6. Ohne den schwarzen Bauern e6 drangen Sebastians Türme aber trotzdem in die schwarze Stellung ein und sorgten für ein schnelles Ende.
Brett 8: Thomas Kögler:
„Ich hatte an Brett 8 mit Schwarz gegen einen nachgemeldeten italienischen Gegner zu kämpfen. Gut nur, dass ich nichts von seiner ELO 1938 wusste… ! Nach einer ungewöhnlichen Eröffnung war ich dazu noch „gezwungen“, von Anfang an länger als sonst zu überlegen. In einem lebhaften Mittelspiel nahm mein Gegner im 26.Zug einen vergifteten Bauern (Sxc4), übersah meinen Zwischenzug SxLc1 mit Angriff auf seine Dame auf e2, so dass der Springer auf c4 für nur einen Bauern verloren ging. Die Verwertung des Vorteils brauchte einige Zeit, alles in allem hatte ich aber diesmal die nötige Konzentration und Geduld, um nichts mehr anbrennen zu lassen!“
Brett 7: Johannes Stöckel:
„Ausgangs der Eröffnung tappte mein Gegner in eine teils von mir unbeabsichtigte positionelle Falle. Ich übersah ein Zwischenschlagen meines Gegners, wodurch er einen Bauern mehr ergatterte als von mir beabsichtigt. Er erhielt einen Turm und zwei Bauern für Läufer und Springer, doch die Engine sagt ca. +3 für Weiß. Seine Figuren Ta8, Tf8 und Lc8 klebten auf seiner Grundreihe, seine Dame, eingekeilt von weißen Figuren am Damenflügel, leistete keine Unterstützung. Ich verpasste tatsächlich einen möglichen Damengewinn (gegen Turm). Die Entscheidung fiel bei beiderseitig knapper Bedenkzeit, indem er eine Qualität verlor (ein übersehener Zwischenzug). Der technische Gewinn mit Mehrfigur gelang mir dann sicher.“
Das Fazit kommt von Thomas:
„Eine tolle Mannschaftsleistung, auf die wir für die Zukunft aufbauen können.“
Schachfreunde 4 gegen Weisse Dame 2
Ein Landesligabericht von Martin Sechting
Wir wussten im Vorfeld, dass wir gegen einen sehr starken Gegner nur mit 7 antreten, weswegen Brett 1 frei blieb. Nach dem kampflosen 1:0 für Schachfreunde verlor Robert Radke früh. Damit stand es um 10.10 Uhr 2:0 für Schachfreunde. An deren Brett 2 saß aber immerhin der amtierende Berliner Meister 2022 FM Johannes Florstedt.
Die anderen sechs Spiele waren lange umkämpft. An den verbliebenen vorderen Brettern spielten wir dabei gegen sehr starke Gegner.
Nach 12.00 Uhr fielen in der Zeitnotphase die nächsten Entscheidungen: Zunächst konnte Grigorios Sklavounos auf 2:1 verkürzen. Danach verloren an den vorderen Brettern Kai-Gerrit Venske (2. Brett) und Ralf Mohrmann (3. Brett) zum 4:1 für Schachfreunde. Beide boten ihren starken Gegnern lange Zeit Paroli, aber am Ende hat es nicht gereicht.
Doch gegen 13.00 Uhr konnte Philipp Stährfeldt zum 4:2 verkürzen. Restspannung war also trotz der zu erwartenden Niederlage vorhanden. Jedoch musste Lepu Coco Zhou gegen 14.00 Uhr die Segel streichen. Die Partie war mit 5:2 zu Gunsten von Schachfreunde entschieden. Der Schreiber der Zeilen konnte dann immerhin noch mit dem Schlusspunkt um 14.50 Uhr zum 5:3-Endstand verkürzen. Fragmente dieser Partie werden zeitnah nachgereicht.