Die Berichte der ZWEITEN und DRITTEN sind bereits eingetrudelt.
DRITTE: “Pläne, die nicht aufgehen … oder gute Laune – trotz Niederlage!“
Gemeinschaftsbericht der DRITTEN – veröffentlicht von Christian Greiser
PC Torsten Meyer zur Vorgeschichte des Mannschaftskampfes: „Im Vorfeld der 8. Runde hatten sich die Mannschaftsleiter darauf verständigt, die ZWEITE maximal zu stärken, die VIERTE minimal zu schwächen und die DRITTE dergestalt geschwächt aufzustellen. Verbunden mit dieser äußerst vereinsdienlichen Haltung der DRITTEN war die Hoffnung, dass am Ende des Spieltages 4:2 MP stehen und die ZWEITE und VIERTE den Klassenerhalt sicher haben. Da aber 0:6 Punkte resultierten, war dieser Plan schlussendlich „für die Katz“.“
Zu seiner eigenen Partie, die zeitig unentschieden endete, hat Torsten folgendes anzumerken: “Unspektakulär begann das Match mit einer Punkteteilung an Brett 5 zwischen Frank Hoppe und mir; hatte zunächst ich mich in der Stellung unwohl gefühlt, so war es am Ende mein Gegner.“ ½:½
Es folgte die Niederlage am 8. Brett, an dem Qing Zhou, der die DRITTE zum zweiten Mal unterstützte, gegen einen übermächtigen Gegner schnell verlor. Sitznachbar Peter Becker schildert seine Eindrücke zu diesem Match: “Das letzte Brett ist oft undankbar. Diese Erfahrung musste auch Qing Zhou machen und eine Niederlage quittieren. Nach Qings frühzeitigem Tempoverlust konnte der erfahrene Weißspieler vorteilhaft die Stellung durch eine bekannte Wendung auf f7 öffnen und auch noch die schwarze Bauernstruktur dauerhaft schwächen. Trotz aller Mühen gelang kein wirkliches Sanieren der Position und so führte forciert ein Figurenverlust zum Ende der Partie.“ ½:1½
Es folgte ein weiteres Unentschieden aus einer Position der Stärke, hatte doch Ulrich Oginski mit einem bärenstarken Auftritt seinen bis dahin mit 7/7 notierten Gegner am Rande einer Niederlage. 1:2
Für den Ausgleich sorgte Robert Radke, dem anschließend das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht ging: “Nachdem ich in der Eröffnung Züge vertauscht hatte und anfangs etwas verknotet stand, setzte mein Gegner nicht entschlossen genug nach und ließ zu, dass es zu einem ausgeglichenen Spiel kam. Hier erblickte ich eine nette Taktik, die es mir erlaubte etliches Material zu tauschen und wenigstens einen Bauern zu erobern und die gegnerische Bauernphalanx aufzubrechen. Das entstandene Endspiel sah für ihn vielversprechend, aber nach einem langen Kampf aus. Just in dem Augenblick, als es darum ging die Figuren in eine bestmögliche Position für das Endspiel zu bringen, übersah Weiß eine weitere Ressource und der scheinbar sehr sicher im Eck stehende weiße König wurde mattgesetzt.“ 2:2
So weit – so gut! Dann allerdings begannen die Dinge schief zu laufen. Den Auftakt hierzu machte Peter Becker, der am Ende wegen Zeitüberschreitung verlor: “Am siebten Brett investierte ich viel Zeit in die Eröffnung und in den Übergang in ein vielversprechendes Mittelspiel. Genau diese Zeit fehlte dann an mehreren Stellen, um klaren Materialgewinn zu realisieren oder um sich danach auf sehr aussichtsreiche Komplikationen im späteren Mittelspiel einzulassen. Logisches Ende der ungünstigen Zeiteinteilung: In immer noch remislicher Stellung zeigte der Blick auf die Uhr „ZÜ“ als wenig rühmlichen Abschluss.“ 2:3
Mit Blick auf die verbliebenen Partien stimmte Manfred Lenhardt am Spitzenbrett der Punkteteilung zu: “Lange Zeit hatte mein Gegner die Initiative und das bequemere Spiel; einmal hätte er auch in Vorteil kommen können. Sein vermeintlich aktiver Zug f5 spielte dann mir in die Karten. Ich konnte günstig die Situation am Damenflügel klären und mir in offener Stellung einen starken Läufer sichern. Bei beidseitiger knapper Zeit und reduziertem Material bot mein Gegner im 37. Zug geschickt remis. Da die Verluste von Christian und Sebastian abzusehen waren, nahm ich das Angebot an. Die Analyse zeigte, dass meine Figuren viel besser koordiniert waren und ein Königsangriff gute Aussichten geboten hätte.“ 2½:3½
Sebastian Böhne am 3. Brett wollte seinen Gegner an beiden Flügeln überrennen, bekam aber die dafür erforderliche Koordinierung seiner Figuren nicht rechtzeitig hin und wurde ausgekontert. Mit der Konzentrierung seiner Kräfte auf einen Flügel wäre vermutlich mehr drin gewesen als eine optisch überlegene Stellung. 2½:4½
Der Berichterstatter hatte – wie so häufig – die letzte laufende Partie: „Aus einem Standard-Russen entwickelte sich eine jederzeit im Gleichgewicht befindliche Partie. Daran vermochte auch die Änderung des Stellungstyps nach einem Materialtausch (S-L vs. T-2B) nichts zu rütteln, außer dass die Initiative jetzt auf mich übergegangen war. Dann führte eine kleine Ungenauigkeit zu einem vermeidbaren Bauerverlust, ohne dass die erhoffte Kompensation in Form eines durchschlagenden Angriffs eingetreten wäre. Ein zweiter Fehler in leichter Zeitnot bedeutete dann das Ende der Partie.“ 2½:5½
Fazit: Beinahe erwartungsgemäss verlor die DRITTE gegen eine stark aufgestellte erste Mannschaft von Berolina Mitte 5,5:2,5. Damit darf den Schachfreunden von Berolina zum vorzeitigen Aufstieg in die Landesliga hier gratuliert werden!
Da aber alle weiteren Mitabstiegskandidaten ebenfalls verloren, ändert sich aufgrund unserer guten Brettpunktzahl nichts an den immer noch intakten Chancen auf den Klassenerhalt.
ZWEITE: Leider nur ein 3:5 gegen Mattnetz
Bericht Ralf Mohrmann
Obwohl der bisherige Saisonverlauf sehr erfolgreich verlaufen ist, bleibt es im Abstiegskampf der Landesliga knapp. Mit einem weiteren Mannschaftspunkt im Kampf um den Klassenerhalt wollten wir uns aller Sorgen entledigen. Mit diesem Ziel fuhren wir nach Treptow, verstärkt durch drei spielstarke Spieler unserer 3. Mannschaft.
Wir spielten in einem sehr schönen, repräsentativen Saal des Rathauses Treptow. Die Bedingungen waren also sehr gut. Unser Gegner mussten auf seinen DWZ-stärksten Spieler verzichten. Corona-bedingt begannen die Partien ohne den üblichen Handschlag. Es entwickelte sich ein spannendes Match, dessen Ausgang über lange Strecken unklar war.
Die erste Entscheidung des Tages fiel an Brett 7, wo Cord mit den weissen Steinen gegen eine Königsindische Verteidigung spielte. Nachdem die Eröffnung noch relativ ausgeglichen bestritten wurde, geriet Cord im Mittelspiel deutlich in Nachteil. Seine Bauernstruktur wurde zerpflückt und er verlor schließlich.
Heinz war an Brett 6 mit Schwarz gut aus der Eröffnung gekommen. Sein Gegner spielte aber sehr druckvoll und erzeugte Schwächen in Heinz´s Verteidigung. Das führte bald zur Überlastung und auch Heinz musste aufgeben.
Meine eigene Partie gegen den Nachwuchsspieler Anh Le Bui gestaltete sich erfolgreich. In einem offenen Katalaner konnte ich deutliche positionelle Vorteile erzielen. In der Zeitnotphase gewann ich ein Figur und wenig später die Partie.
Alexander spielte mit Schwarz an Brett 2 eine solide Eröffnung und stand etwas unter Druck mit Gegenchancen. Sein Gegner rückte am Königsflügel vor und öffnete die Stellung. Dabei übersah Alexander eine Taktik und verlor zwei Figuren gegen einen Turm. Das führte zu Alexanders erster Saisonniederlage. Stand 1:3
Jetzt wurde langsam klar, dass es sehr schwer werden würde. Uwe hatte nach einer soliden Französischen Verteidigung ausgangs des Mittelspiels leichte Vorteile errungen. Er bildete einen Freibauern und es sah sehr gut aus. Doch leider verteidigte sich sein Gegner sehr genau und Uwe konnte keinen Gewinnweg finden. Schließlich einigte man sich auf remis.
An Brett 4 spielte Martin; hier seine Schilderung: „Ich wusste vor der Partie, dass ich gegen einen starken Gegner spielen werde; Ralf Schnabel hat DWZ 2199. Die Eröffnung kam wie erwartet, aber im Mittelspiel hatte ich mit Schwarz ordentlich zu kämpfen. Durch ein Bauernopfer konnte ich taktisch das Spiel verbessern, aber stets hatte mein Gegner bessere Varianten. Am Ende hatte ich zwar das erhoffte Remis, nur im Gegensatz zur vorherigen Situation bedeutete das die Mannschaftsniederlage, weil insbesondere am 3. Brett die Stellung kippte.“ Stand 2:4
Auch Josef hatte seine Partie sehr gut begonnen und konnte den Damenflügel dominieren. Er bildete einen Freibauern, den er dann aber ungeschickt aufgab. Er bezog daraufhin eine sehr passive Festungsstellung, die aber letztendlich nicht sicher war. Die Niederlage war sehr lehrreich.
Für einen kleinen Lichtblick sorgte am Spitzenbrett Franko. Aus anfänglich ausgeglichener Stellung setze er seinen Gegner schrittweise immer mehr unter Druck. Er drang wie als Weißer im Königsinder üblich auf den Damenflügel ein und baute seinen Vorteil immer weiter aus. Sein Sieg verkürzte den Rückstand auf 3:5!
Damit konnten wir zwar nicht den sicheren Punkt für den Klassenerhalt holen, aber die Spiele der anderen Abstiegskandidaten liefen für uns. Im letzten Spiel müssen wir uns nochmal anstrengen, dann reicht es hoffentlich.
NEWS vom 08.03.2020/JSt
Zwar waren die Voraussetzungen, unter denen unsere Mannschaften in dieser Runde antraten, höchst unterschiedlich, dennoch muss zunächst konstatiert werden, dass der Misserfolg mit 6 Niederlagen pandemische Ausmaße annahm. Einzig die SIEBTE hatte am Weltfrauentag etwas Zählbares vorzuweisen.
Dennoch hellten sich die Minen der Spieler von 2. und 3. Mannschaft im Verlauf des gut besuchten Postludiums wieder auf, denn nachdem schließlich alle Staffelergebnisse eingetrudelt waren, war klar, dass ZWEITE und DRITTE nach wie vor beste Chancen auf den Klassenerhalt haben, weil die Konkurrenz perfekt „für“ uns gespielt hatte. -> Berichte
Deutlich kritischer ist die Lage der VIERTEN, die gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt im Kampf zweier etwa gleich stark besetzter Mannschaften eine knappe und ärgerliche Niederlage einstecken musste. Nun liegt man punktgleich vor einem weiteren Konkurrenten auf dem 8. Platz. Nach Brettpunkten liegt man zwar uneinholbar vor dem SC Eintracht Berlin, hat aber die schwierigere Aufgabe in der Schlussrunde, was zu der einfachen Rechnung führt: Erzielt man genauso viele Mannschaftspunkte wie die Eintracht, so ist der Klassenverbleib gesichert.
Da wäre es beruhigend gewesen, hätte die FÜNFTE bereits den Aufstieg perfekt gemacht, nach dem im Zweifelsfall alles beim Alten bliebe. Doch bei der FÜNFTEN grassierte heute die Seuche und die Party muss verschoben werden. In guter Besetzung als klarer Favorit angetreten, betrug die Mortalität 50%. Zzgl. eines Remis stand am Ende eine knappe und vermeidbare Niederlage. Damit verlor man zwar auch die Tabellenführung, muss die Aufstiegspläne aber keineswegs beerdigen. Für einen Erfolg in der Schlussrunde – evtl. reicht sogar ein 4:4 – bedarf es allerdings einer deutlichen Leistungssteigerung.
Die SECHSTE spielte an den besetzten Brettern wieder einmal unentschieden (3:3), was bei zwei unbesetzten Brettern dann eine verschmerzbare 3:5 Niederlage bedeutete.
Die SIEBTE blieb heute an allen Brettern ungeschlagen, klettert damit dank eines Punktverlustes der Konkurrenz wieder auf einen direkten Aufstiegsplatz, ist in der letzten Runde aber nur Zuschauer und kann somit wieder auf den 3. Platz verdrängt werden.
Die ACHTE verlor gegen einen stärkeren Gegner, schlug sich den Ergebnissen nach aber an mindestens zwei Brettern achtbar.
Liga | HEIM | Ergebnis | AUSWÄRTS | Platz | BP | MP |
---|---|---|---|---|---|---|
Landesliga | SV Mattnetz Berlin |
5:3 | WeDa 2 |
7 | 29,5 | 7:9 |
Stadtliga A | SV Berolina Mitte | 5,5:2,5 | WeDa 3 | 6 | 30,5 | 6:10 |
Klasse 1.1 | SV Berolina Mitte 2 | 4,5:3,5 | WeDa 4 | 8 | 31,5 | 6:10 |
Klasse 2.1 | SG Narva Berlin 2 | 4,5:3,5 | WeDa 5 | 2 | 37,5 | 11:5 |
Klasse 2.3 | SC SW Lichtenrade 2 | 5:3 | WeDa 6 | 4 | 31,5 | 7:9 |
Klasse 4 West | SC SW Lichtenrade 5 | 1:5 | WeDa 7 | 2 | 32,5 | 12:4 |
Klasse 4 Mix | SV Berlin-Friedrichstadt 2 | 4,5:1,5 | WeDa 8 | 4 | 23,0 | 9:7 |
Über die Links in der linken Spalte gelangt man zu den Einzelergebnissen der jeweiligen Staffel.
Berichte folgen…