BMM 2019/20 – 4. Runde: +4 =2 -1 am 3. Advent (5. Aktualisierung)

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Die Ergebnisse sind bereits in Text und Tabelle zusammengefasst. Den Anfang bei den Berichten macht diesmal die VIERTE, gefolgt von der ZWEITEN und der DRITTEN (incl. Bericht von Eckbauer) und schließlich auch der FÜNFTEN und SECHSTEN. Außerdem gab es schon einen frühzeitigen Kommentar …


 

ZWEITE —> Bericht und DRITTE —> Bericht gewinnen beide deutlich ihre richtungweisenden Duelle. Die ZWEITE hat damit ein Polster von vier Punkten auf einen Abstiegsplatz, doch es kommen jetzt ja noch fünf schwere bis sehr schwere Gegner. Die DRITTE verlässt die Abstiegsränge, kann sich jedoch keinesfalls entspannt zurücklehnen.

Trotz eines Achtungserfolgs am 2. Brett verliert die VIERTE auch ihren 2. Auswärtskampf der Saison denkbar knapp und dürfte mit Blick auf die Aufstellungen damit sicher nicht zufrieden sein – jedenfalls sofern man zustimmt, dass das Verteilen von „Weihnachtsgeschenken“ nicht absichtlich erfolgte …  —> Bericht

Die FÜNFTE gewinnt ihr Spitzenspiel und grüßt nun von der Tabellenspitze. Beide Mannschaften traten nicht in Bestbesetzung an, wovon die FÜNFTE jedoch mehr profitierte als die Heimmannschaft, obwohl der Matchplan – vorne halten, hinten punkten – etwas „uminterpretiert“ wurde. —> Bericht

Die SECHSTE erzielt in einem Duell auf Augenhöhe ihr 3. Unentschieden der Saison, was völlig in Ordung geht angesichts eines unbesetzten Spitzenbrettes und in Anbetracht eines freimütigen „Geständnisses“ zweier Spieler am Vortag, abends noch „feiern“ zu gehen …     —> Bericht

Wie die FÜNFTE, so erklimmt auch die SIEBTE die Tabellenspitze ihrer Staffel, da beim Fernduell der bisherige Tabellenführer einen Punkt liegen ließ, während die SIEBTE ihre – allerdings auch deutlich einfachere – Aufgabe souverän meisterte.

Die ACHTE  musste einen krankheitsbedingten Ausfall verkraften, konnte aber dennoch einen Punkt holen. Nach Aussage eines Beteiligten wäre sogar mehr drin gewesen.

 

Liga HEIM Ergebnis AUSWÄRTS Platz BP MP
Landesliga SK König Tegel 1949 3  2:6 WeDa 2 5 16,5 5
Stadtliga A BSG 1827 Eckbauer  2,5:5,5 WeDa 3 6 16,0 3
Klasse 1.1 SV Turbine Berlin  4,5:3,5 WeDa 4 6 16,5 3
Klasse 2.1 SG Eckturm  3:5 WeDa 5 1 20,0 7
Klasse 2.3 SK König Tegel 1949 5  4:4 WeDa 6 5 14,0 3
Klasse 4 West SV Königsjäger Süd-West 7  1:5 WeDa 7 1 18,0 8
Klasse 4 Mix SV Turbine Berlin 3 3:3 WeDa 8 5 11,5 5

Über die Links in der linken Spalte gelangt man zu den Einzelergebnissen der jeweiligen Staffel.


ZWEITE: Souveräner Auswärtssieg

Bericht von Manfred Lenhardt

In dem wegweisenden Duell gegen König Tegel III um den Klassenerhalt in der Landesliga waren bei unserem Konkurrenten mehrere Spieler wegen überregionaler Einsätze gesperrt, während die ZWEITE erstmals in der Saison mit den von 1 bis 8 gemeldeten Spielern antreten konnte. Daher war die Mannnschaft an den meisten Brettern sogar leicht favorisiert und konnte dies eindrucksvoll bestätigen.

An Brett 2 ergab sich bei Stefan nach frühem Abtausch der Schwerfiguren eine ausgeglichene Stellung mit Remis als logischem Ergebnis. Franko an Brett 1 befreite sich im Mittelspiel und stellte Drohungen gegen die schwarze Dame auf. Einer Zugwiederholung konnte der Gegner schlecht ausweichen; daher ebenfalls Remis. Dann folgte das nächste Remis  an Brett 5 durch Josef. Nach Tausch der Damen und der Bauern am Damenflügel war die Stellung vereinfacht und für beide Seiten gab es keine großen Möglichkeiten mehr.

Damit waren die starken Tegeler Bretter neutralisiert und der Mannschaftssieg zeichnete sich ab, denn Ralf, Thorsten und Alexander standen bereits deutlich besser und holten dann auch 3 volle Punkte.

Ralf (Brett 7) hatte einen größeren Zeitvorteil und Raumvorteil im Zentrum. Den schwarzen Aufbau mit g6 und h5 sowie unkoordinierter Figurenstellung konnte er überzeugend mit f4-f5 aufbrechen. Zunächst fiel der Bauer g6 und danach gewann Ralf 2x die Qualität. An Brett 3 saß Thorsten unserem Passiv-Mitglied Martin Kunze gegenüber und ließ sich durch diese ungewohnte Konstellation nicht beeinflussen. Nach einer Ungenauigkeit von Martin gewann Thorsten mit einer mehrzügigen Abwicklung einen Bauern und leitete in ein gewonnenes Doppel-Turmendspiel über. Er hatte bereits die einzige offene Turmlinie besetzt, deckte seinen weißen c5-Mehrbauern mit b4 und Kc4 und drang dann entscheidend mit einem Turm auf der 7. Reihe ein.

Am Nebenbrett 4 sah sich Alexander einer seltenen Eröffnungsvariante gegenüber. Doch der Tegeler Spieler gab mit Weiß sein Zentrum auf und verbrauchte viel Zeit. Als Alexander drohte, mit e6-e5 die weißen Figuren zurückzudrängen, versuchte Weiß ein Figurenopfer. Doch Alexander hatte keine Probleme, das Opfer als verfehlt nachzuweisen und hatte einfach eine Figur mehr. Damit stand es zur Zeitkontrolle bereits 4,5:1,5 und der Sieg war unser.

An Brett 6 legten es die beiden Kontrahenten auf ein scharfes, komplexes Mittelspiel an. Martin opferte mit Schwarz einen Bauern. Dafür blieb der weiße König in der Mitte und der Sd2 geriet in eine Fesselung. Weiß schien sich mit Damentausch zu entlasten, doch dann ging es taktisch erst richtig rund! Mit 2 Türmen und Springer ging Martin auf den offenen Linien d, e, und f auf den weißen König los. Eine Flucht auf den Königsflügel hätte zum Matt geführt oder zumindest eine Figur gewonnen. Die Flucht auf den Damenflügel kostete Weiß die Qualität. Danach beherrschten Martins Türme das Brett und nach einigen präzisen Zügen hatte Weiß kein Gegenspiel mehr und gab auf.

Den Schlusspunkt zum 6:2-Sieg setzte Felix am achten Brett. Felix kam gut aus der Eröffnung und konnte in ein Endspiel mit gutem Läufer gegen Springer und je 2 Türmen abwickeln. Die zur Ausnutzung des positionellen Vorteils nötige Stellungsöffnung gestaltete sich schwierig. Das Remisangebot im 25. Zug wollte der Gegner jedoch nicht annehmen.

Nach langwierigem Lavieren in geschlossener Stellung überzog sein Gegner schließlich und gab einen Bauern ohne ausreichende Kompensation. Mit deutlich weniger Zeit auf der Uhr wollte Felix nichts mehr anbrennen lassen und einigte sich in der folgenden Stellung auf Remis:

Endstellung der Partie Jan-D. Wierzbicki – Felix Zesch (Schwarz am Zug)

Am Königsflügel gibt es ein kurioses Gleichgewicht der Kräfte zwischen dem weißen Springer, der zum einen den schwarzen Turm einsperrt und den Bauern auf f5 angreift, gleichzeitig aber wegen des ungedeckten Bauern h3 gefesselt ist. Der schwarze Läufer könnte den Turm in manchen Varianten mittels Einschlag auf f4 befreien, wenn dieser Bauer nicht vom weißen Turm geschützt wird. Der weiße Turm hat natürlich Ambitionen in die schwarze Stellung einzudringen, um dort die schlechte Bauernstruktur auszunutzen, was jedoch noch vom schwarzen König verhindert wird. Ob dieser schnell genug über c6 zum Bauern d4 marschieren kann, um einen zweiten Freibauern zu erzeugen ist nicht ganz klar, daher wurde hier die Stellung mit 72. … Lb4  73. Te3 Ld2 74. Tf3 wiederholt.

Mit dem verdienten Sieg und 5:3 Mannschaftspunkten hat sich die Zweite in die vordere Tabellenhälfte „abgesetzt“. Form und Mannschaftsgefüge stimmen; die Zweite kann frohen Mutes die Aufgaben im neuen Jahr angehen!

Kleine Ergänzung (TG): Ein Dankeschön hat sich auch unser bisher nicht erwähnter „non playing captain“ Manfred verdient, der als 9. Mann in Tegel mit dabei war! Aufgrund des eindeutigen Spielverlaufs hatte er einen eher ruhigen Job an diesem Tag.

Die SECHSTE spielte übrigens an gleicher Stelle, allerdings auf der anderen Seite des Raums. Diese lief lange Zeit dem kampflosen Punkt hinterher, konnte aber am Ende (Ben W. mit souveräner Endspielbehandlung) noch ein 4:4-Unentschieden erzielen. 


 

DRITTE: „Alle Neune!“

Gemeinschaftsbericht veröffentlicht von Christian Greiser

Die Anleihe beim Kegeln liegt nahe, war doch die vollzählige DRITTE nebst NPC (Non-Playing Captain) Torsten Meyer beim Griechen am Klausener Platz zum Nachfeiern aufgelaufen. Der Zusammenhalt der Mannschaft hat offensichtlich auch die beiden vorangegangenen Niederlagen gegen NARVA und die SG LICHTENBERG schadlos überstanden. Und das, obwohl es eigentlich genau wieder so begann wie gegen NARVA – nämlich mit den schnellen Ergebnissen von Cord Wischhöfer und Christian Greiser, dieses Mal an den Brettern 3 und 4. Der entscheidende Unterschied war allerdings, dass Cord nach 12 Zügen bereits gewonnen hatte – und das kam so …

Seinem hochgeschätzten Gegner war ein fataler Fehler unterlaufen; er hatte im Eifer seines Organisationsmarathons vor Spielbeginn schlicht übersehen sein Handy auszuschalten. Und wie das Schicksal es dann unerklärlicherweise bestimmte, trat das „Worst-Case“-Szenario ein. Zur bis dahin entstandenen Stellung ließ Cord sich nur entlocken, dass ihm „als Weißspieler in einer zweischneidigen Réti-Eröffnung aufgrund eines Versehens seines Gegners ein Sieg gelang“. Stand: 1:0

Berichterstatter Christian mit den schwarzen Steinen gelang es erneut einem Gegner durch Langweilen – diesmal mittels frühem Generalabtausch – einen halben Punkt (nach nur 14 Zügen) abzutrotzen; die Stellung war eine Winzigkeit (-0,07) besser für Schwarz, sodass man – allen Ernstes – von einer Punkteteilung aus einer Position der Stärke sprechen könnte. 1,5:0,5

Für die nächste unentschiedene Partie sorgten dann an Brett 5 Sebastian Böhne und sein Gegner. Beide fühlten sich auf ihren jeweiligen Brettseiten eher unwohl, sodass nicht aufs Ganze gegangen wurde. 2:1

Den Ausgleich gab es dann am 8. Brett, an dem Ulrich Oginski eine scharfe Abwicklung zuließ und sich dann im Verlauf der Partie an einem wichtigen Punkt verrechnete. In der Folge wurde der Angriff seines Gegners immer wuchtiger und schlug letztendlich durch. 2:2

Danach wurde es richtig heikel und zwar am von Uwe Parske bespielten Brett 6: …

 

Zu diesem früheren Zeitpunkt war in der Partie zwischen Dieter Warken und Uwe Parske (0:1) das sich später ereignende Drama erst schemenhaft zu erkennen. Der vom NPC verordnete „Schoggischock“ ist noch teilweise ersichtlich. (Foto/Text: CG)

 

„… Nach 20 Zügen hatte ich einen Freibauern auf der b-Linie, der allerdings zuverlässig blockiert war. Da Weiß auch noch drohte mit den Türmen auf der a-Linie einzudringen und einige Springergabeln beachtet werden wollten, schmolz die Bedenkzeit dahin. Obwohl mir ab dem 29. Zug nur noch 2 Minuten verblieben, “verwirrte“ ich meinen Gegner in der Folge damit, den entscheidenden Fehler nicht zu begehen. Der unterlief ihm dann im 40. Zug. Einen Doppelangriff auf f7 ignorierend konnte ich nun den b-Bauern entscheidend mit dem Turm unterstützen und führte den 40. Zug zur Freude meines Mannschaftsleiters 1 Sekunde vor dem Blättchenfall aus … 2 Züge später gab mein Gegner auf – die Umwandlung des Bauern war nur noch unter Opfer des verbliebenen Springers zu verhindern.“ 3:2

 

Ein kurzer Blick auf die ersten beiden Bretter mit den Partien Michael Kyritz vs. Wolfgang Stark (remis) im Vordergrund und FM Klaus Zschäbitz vs. Heinz Wirth (0:1) im Hintergrund. (Foto/Text: CG)

 

Kurze Zeit später einigten sich die beiden Spieler am 1. Brett auf eine Punkteteilung, wobei rein optisch zwischenzeitlich „etwas möglich schien“ für Michael Kyritz mit den weißen Steinen; erste Analysen ergaben allerdings jeweils ausreichende Verteidigungsressourcen für den Schwarzspieler. 3,5:2,5

Richtig rund lief es dagegen für den derzeit in sehr guter Form agierenden Heinz Wirth an Brett 2: „Die Eröffnung war unspektakulär und führte zu einer ziemlich ausgeglichenen Stellung. Für den isolierten d-Bauern hatte ich etwas Figurenspiel. Im Mittelspiel konnte ich als Folge von einigen Verwicklungen und mit einer guten Prise Stellungsglück nacheinander zweimal die Qualität gewinnen. Nach einigen Abtauschen ergab sich ein Endspiel mit T + S + 2 B gegen T +3 B, das ich schließlich gewinnen konnte.“ 4,5:2,5

Den Schlussakkord setzte am 7. Brett Robert Radke, der seinen Gegner in einer intensiven Partie derart mächtig unter Druck setzte, dass dieser am Ende in verlorener Stellung die Zeit überschritt: …

 

Das Foto ist bedauerlicherweise etwas unscharf, aber Robert Radke hatte in seiner Partie gegen Stefan Rohrbach (1:0) trotzdem den vollen Durchblick. (Foto/Text: CG)


„… Nachdem mein Gegner einen Wackler in der Eröffnung nicht konsequent verfolgte, verlief die Partie zusehends einseitig. Nach und nach baute ich meine Stellung aus. Insgesamt eine Partie mit vielen taktischen Drohungen, die in „nur“ einem Bauerngewinn – allerdings mit völlig überlegener Stellung – gipfelte. Im 38. Zug überschritt dann mein Gegner auch noch die Zeit und der 5,5:2,5 Sieg war perfekt.“


Das Resumé bleibt NPC Torsten überlassen:
„Mit 3:5 Punkten überwintert die DRITTE nun auf dem 6. Platz in der SLA; Luft nach oben ist hoffentlich noch, denn in 2020 stehen die „dicken Brocken“ an. Zumindest aber hat der erste Saisonsieg die Stimmung merklich gelockert, wie das stundenlange post mortem, an dem alle Recken teilnahmen, zeigte. In diesem Sinne allen Lesenden an dieser Stelle ein frohes Weihnachten und einen guten Rutsch in das Neue Jahr.!“


Nicht vorenthalten wollen wir den geneigten Lesenden den von Eckbauer veröffentlichten Bericht zur BMM-R4.


 

VIERTE: Geben ist besser als nehmen !?

Bericht von Marcus Bertz und Spielern

Die 4. Mannschaft musste sich gegen SV Turbine Berlin knapp 3,5 : 4,5 geschlagen geben. Getreu Motto „Geben ist besser als nehmen“ unterstützten wir Turbine nach Kräften, auf die Siegerstraße einzubiegen. Im nächsten Jahr wollen wir es besser machen und wieder siegen! Im Einzelnen:

Brett 1: Lysan Stemmler

 Lysan durfte mit Christian Syré vor dem hell erleuchteten Weihnachtsbaum sitzen. Sie hat mit Weiß im Skandinavier ungünstig abgewickelt. Christian konnte seine positionell bessere Stellung zunehmend ausbauen und eine schwache Königsstellung ausnutzen, bis nur noch die Aufgabe für die weißen Steine blieb.

 Brett 2: Philipp Stährfeldt

Philipp geriet mit Schwarz in eine gefährlich aussehende Nebenvariante mit frühem weißem Damenausfall nach h5. Allerdings war er mit der Theorie vertraut. Sein Gegner hätte in eine extrem scharfe Variante überleiten können, entschied sich jedoch für ein damenloses Mittelspiel und tauschte im sechsten Zug die Damen ab. Die sich daraus ergebende Stellung war völlig ausgeglichen. Trotzdem verbrauchte sein Gegner in der Folge relativ viel Zeit und hatte für die letzten 15 Züge nur noch fünf Minuten, während Philipp eine halbe Stunde zur Verfügung stand. In Zeitnot patzte sein Gegner, indem er kompensationslos einen Läufer einzügig einstellte. Philipp musste den Materialvorteil nicht mehr verwerten, denn sein Gegner gab sofort auf.

Brett 3: Coco Zhou

Cocos Gegner spielte Skandinavisch. Aus der Eröffnung kam sie gut heraus. Für Angriff auf offener Linie gegen den kurz rochierten König opferte sie mit g2-g4 einen Bauern. Doch ihr Gegner verteidigte sich gut und gewann schnell einen weiteren Bauern. In bereits deutlich schlechterer Stellung lief sie schließlich in ein Mattnetz und verlor.

Brett 4: Marcus Bertz

Marcus spielte mit den schwarzen Steinen gegen einen sehr passiven Weißen, der die Englische Eröffnung wählte. Marcus beantwortete dies mit dem Aufbau e5, d6, f5, c6 und konnte ziemlich schnell durch e5-e4 und d6-d5 Raumvorteil im Zentrum erlangen. Sodann spielte sich das ganze Kampfgeschehen am Königsflügel ab, bei dem Weiß nach und nach immer weiter eingeschnürt wurde. Schließlich brachte ein Springeropfer den Durchbruch, in dessen Folge Marcus die Dame und einen Bauern gegen Turm und Springer gewann. Den Materialvorteil verwertete er nach einem weiteren schweren strategischen Fehler des Anziehenden schließlich zum Sieg.

Brett 5: Carsten Miemietz

Carsten hatte mit den weißen Steinen die Englische Eröffnung auf dem Brett. Lange Zeit war die Partie ausgeglichen, bis Carsten aufgrund eines Konzentrationsfehlers einen Bauern tauschte, anstelle ihn eigentlich wie geplant nach vorne zu ziehen. Dies öffnete die Stellung im Zentrum und ermöglichte dem Gegner einen Angriff nebst Bauerngewinn. Carsten, mit dem sicheren Verlust vor Augen, spekulierte nun auf die bereits knappe Zeit des Gegners und holte zum Gegenangriff auf den gegnerischen König aus. In dem darauffolgenden Schlagabtausch übersah sein Gegner in akuter Zeitnot unter anderem ein Matt in 2 Zügen. Mit viel Glück konnte Carsten am Ende noch ein Remis dank Dauerschachs erzwingen!

Brett 6: Thomas Kögler

Thomas bekam es mit Schwarz mit der Geheimwaffe von Turbine zu tun, dessen DWZ von 1200 angesichts seiner bisherigen Leistungen (2,5 aus 3) reichlich zu niedrig angesetzt sein dürfte. Thomas spielte die Sizilianische Verteidigung. Er opferte zwei Bauern für reichlich Entwicklungsvorsprung, sein Angriff schlug jedoch nicht durch. Er konnte nur noch einen Bauern zurückgewinnen, das Damenendspiel ließ sich jedoch angesichts zweier weißer Freibauern nicht mehr halten. Schade!

Brett 7: Martin Döring

Gegen Sizilianisch wählte Martin die Alapin-Variante, opferte unmittelbar nach einer Ungenauigkeit seines Gegners im 6. Zug einen Bauern und erreichte eine angenehm zu spielende Stellung. Sein Gegner verteidigte sich zwar sehr umsichtig, geriet aber dennoch in Zeitnot. Anstatt den Zeitvorsprung von einer Stunde zu nutzen, um einen geeigneten Gewinnplan zu finden, spielte Martin aber zu schnell weiter und irgendwann verpuffte der übereilig gestartete Königsangriff. Der Springer, der zusätzlich noch ins Geschäft gesteckt wurde, ging schließlich ohne Kompensation verloren und damit auch die Partie. 

Brett 8: Qing Zhou

Unser Debütant Qing kam aus der Eröffnung mit entgegengesetzten Rochaden suboptimal heraus. Sein Gegner startete sodann einen Königsangriff, hatte jedoch keinen richtigen Plan und bot daher nach 20 Zügen Remis an. Dies nahm Qing auf Geheiß des Mannschaftsführers nicht an und verbesserte nach und nach seine Stellung: Er versuchte, beide starken gegnerischen Springer abzutauschen, und verbesserte die Position seiner Figuren. In etwa ausgeglichener Stellung griff Qings Gegner fehl. Nach dem Damenabtausch erlangte Qing positionellen Vorteil, den er schließlich zum ersten Sieg des Tages für die Weisse Dame verwertete. Sein Gegner gab nach vierzig Zügen auf.


FÜNFTE: Träumen erlaubt, gewonnen noch nichts …

Bericht von Johannes Stöckel

Mit überraschender Leichtigkeit, so die Einschätzung aus der Retrospektive, gewann die FÜNFTE beim bisherigen Tabellenführer und verschaffte sich damit eine ausgezeichnete Ausgangsposition für die 2. Saisonhälfte. Noch 3x trifft man auf Mannschaften, gegen die man mit Normalform gewinnen sollte, in den Runden 6 und 7 warten die „Wochen der Wahrheit“, in denen man, nimmt man die bisherigen Aufstellungen als Maßstab, keinesfalls als Favorit antritt und in denen es den aktuellen Vorsprung zu verteidigen gilt. Für Rechenspiele darüber hinaus ist es natürlich noch zu früh. Nun der Rückblick auf den Verlauf des Mannschaftskampfs:

Die Aufstellung des Gegners, dessen 1. Brett ausfiel, signalisierte zwar deutlich „da geht was“, aber der Auftakt war wenig verheißungsvoll: Björn (Brett 6) erwischte einen schlechten Tag und musste früh die Segel streichen. An den Brettern 3 (Konrad) und 4 (Heinz) entwickelten sich die Partien so zäh, dass es einem Kombinationsspieler die Tränen in die Augen und einen Freund freien Figurenspiels in tiefste Depressionen gestürzt hätte. Das wollten sich die Protagonisten auch selbst nicht ewig antun und schlossen Frieden bevor die Partien (vollständig) ausgekämpft oder besser gesagt ausgesessen waren. Die Minen hellten sich wieder auf, als Wolfgang wohl einem Fehler des Gegners geschuldet am 1. Brett der Ausgleich zum 2:2 gelang.

Große Freude dann, als Rainer am 8. Brett mit einer „petit combinaison“, eingeleitet durch ein Qualitäts-„Opfer“, eine ganze Figur gewann und diesen Vorteil auch sicher zum Sieg führte.

Doch dann gab es nochmal Sorgenfalten: Leon (Brett 5) hatte eine Figur eingebüßt und würde das wohl nicht mehr reparieren können (so war es dann auch). Und auch bei Klaus-Michael (Brett 7) war die Lage alles andere als klar. Aus der Eröffnung war er mit Entwicklungsvorsprung und Läuferpaar, aber Minusbauer hervorgegangen und schien aus seinen Vorteilen nichts gemacht zu haben: Im Endspiel Läufer gegen Springer „verwaltete“ er immer noch seinen Minusbauern. Johannes stand an Brett 2 zu diesem Zeitpunkt zwar bereits auf Gewinn (Mehrbauer + starkes Läuferpaar, nachdem seine Gegnerin eine Damenindische Verteidigung und das frühe Mittelspiel „misshandelt“ hatte), doch mit der Vorteilsverwertung ist das ja immer so eine Sache … 

An Brett 7 offenbarte sich dann aber zum Entzücken der Mannschaft die Pointe von Klaus-Michaels Konzept: Er opferte seinen Läufer für einen Bauerndurchbruch am Königsflügel, bei dem König und Springer des Gegners nur hilflos zusehen konnten, und auch Johannes verwertete seinen Vorteil diesmal sicher und ohne größere Aufregung zum Endstand von 5:3 für die FÜNFTE.  


 

SECHSTE: Mit Glück und Können zu einem 4:4 gegen SK König Tegel V

Bericht von Manfred Lenhardt und Benjamin Wolgast

Gegen den gleichstarken Gegner kam die SECHSTE angesichts eines freigelassenen Brettes und der Partieverläufe mit einem „blauen Auge“ zu einem glücklichen 4:4.

Am 8. Brett hatte sich Jakob gut aufgebaut, fand aber keine Verteidigung als sein Gegner mit seinen Figuren am Königsflügel angriff: 0:2.

Andranik hatte auf Verdacht eine Figur geopfert und auf Königsangriff gesetzt. Der Tegeler wehrte die Drohungen ab und hatte zum Schluss einen Turm mehr. Da noch die Damen und weitere Figuren auf dem Brett waren und seine Kollegen gut standen, bot er Remis an. Er hatte noch ca. 30 Minuten und man kann schon davon sprechen, dass dieses Remis ein echtes Geschenk war: 0,5:2,5.

Benjamin (der Jüngere) kam mit der Eröffnung nicht zurecht und hatte zudem eine offene Königsstellung. Mattdrohungen kosteten dann entscheidend Material: 0,5:3,5.

Auch Sophie hatte mit Weiß die Eröffnung nicht optimal gespielt, geriet in eine passive Lage und versuchte Ihr Glück mit einem Figurenopfer am Damenflügel (gegen 3 Bauern). Der Tegeler hätte nun die Damen und Türme auf dem Brett behalten sollen, um Drohungen gegen den König aufstellen zu können. Doch er tauschte alles runter, wonach Sophie das Endspiel gewann. Ihr König lief vom Damen- zum Königsflügel und räumte dort die Bauern ab, während Schwarz zunächst die 3 Damenflügelbauern aufhalten musste und dann am Königsflügel zu spät kam: 1,5:3,5.

Sebastian verkürzte dann den Rückstand. Gegen das U10-Talent Laurin Jahnz stellte er sich geschickt auf. Er provozierte einen weißen Bauernvormarsch am Königsflügel, dafür zentralisierte er seine schwarze Dame auf e5. Im Springerendspiel waren dann die weißen Bauern schwach und wurden abgeholt: 2,5:3,5.

Jens-Ole hatte durch eine Fesselung im Mittelspiel einen Bauern gewonnen, aber viel Zeit verbraucht und noch ca. 5 Minuten für 10 Züge. Er übersah dann, dass der Gegner seine Bauern am Damenflügel zersplittern konnte, ging kein Risiko ein und bot Remis: 3:4. …

… denn Benjamin (der Ältere) stand klar auf Gewinn und hatte im Läufer-gegen-Springer-Endspiel 3 Bauern mehr. Im Mittelspiel hatte er konsequent einen gegnerischen vereinzelten Doppelbauern erobert, ließ dann nichts mehr anbrennen und brachte den Vorteil sicher „nach Hause“. Endstand: 4:4.

 

Ein Kommentar zum Beitrag “BMM 2019/20 – 4. Runde: +4 =2 -1 am 3. Advent (5. Aktualisierung)

  1. Einen herzlichen Glückwunsch an die Spieler und Mannschaftsleiter der ZWEITEN und DRITTEN zu deren heutigen Mannschaftssiegen!

    P. S.:
    Dieser Kommentar wurde beim Stand von „+2 =1 -0 ?4“ erstellt; daher möge man mir bitte nachsehen, dass hoffentlich noch nachfolgende Siege der übrigen WeDa-Mannschaften keine Erwähnung finden konnten!

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