Nach dieser Runde bleiben DRITTE und SECHSTE an der Tabellenspitze und alle anderen Mannschaften weisen ein ausgeglichenes Punktekonto auf; inzwischen liegen Bericht der ZWEITEN, DRITTEN und VIERTEN vor. Und auch die SECHSTE steuert diese Runde einen Bericht bei.
ZWEITE: Bittere Niederlage gegen Oberschöneweide II
Bericht von Martin Sechting
Zu Beginn sah es nach dem erwarteten Duell auf Augenhöhe aus. Wir gingen sogar nach etwa 2 Stunden in Führung: Mit einem Zwischenzug gewann unser WM-Teilnehmer Nam am 5. Brett eine Figur und verwertete den Vorteil schnell. Doch nun kippte die Begegnung langsam zu unseren Ungunsten. Stefan am 1. Brett hatte, wie wir uns hinterher angesehen haben, die Zugfolge in einer für ihn bekannten Variante verwechselt. Der Materialverlust (T gegen L+S) war nicht groß, die Löcher in seiner Stellung um so mehr: Stand 1:1.
Nur wenig später musste der Schreiber dieser Zeilen eine deutliche Packung hinnehmen. Mein, wie vorher erwartet, starker Gegner wich vom üblichen „Theoriezeug“ ab, ich hatte daher zwar Chancen, aber die waren schwer zu sehen. Später opferte er eine Figur für einen starken Angriff. Ich übersah gute Verteidigungsressourcen, mein König war nur noch eine lebendige Leiche und im 30. Zug gab ich dann auf, kurz vor der Mattsetzung: Stand: 2:1 für Oberschöneweide.
Ansteckend wirkte sich diese Partie auf die Partie nebenan aus: Lange Zeit sah die Stellung von Erwin gut aus, aber dann konterte ihn sein Gegner entscheidend aus: Stand 3:1.
In der Zeitnotphase liefen dann noch vier Partien, aber es sah nicht mehr danach aus, dass wir heute etwas holen sollten. Josef hatte Bauern und Zeit weniger, das Ende später! Thorsten blieb mit seiner Initiative am Damenflügel stecken und unterschätzte den Königsangriff, der schnell und durchdringend war. Auch Minh am 6. Brett geriet in einen heftigen Angriff, wehrte sich zwar lange, aber erfolglos und musste aufgeben zum 5:1. Nur Alexander konnte seine Partie gewinnen und rettete ein wenig das Resultat, sein Gegner opferte bei knapper Zeit aussichtsreich eine Figur, aber fand nicht die genauesten Züge, siehe weiter unten: Stand: 5:2.
So weit nach 4 Stunden, doch Josef Gelman wehrte sich weiterhin gegen die erwartete Niederlage. Am Ende waren nur noch zwei verbundene Freibauern gegen null Bauern im Turmendspiel auf dem Brett. Doch durch starkem Kampf von Josef und Konditionsschwächen seines Gegners erreichte Josef die Kling-und-Horwitz-Festung. Weiß opferte einen Bauern, aber das Turmendspiel blieb remis. Josef erwies sich heute als heroischer Kämpfer und erreichte mit einem Remis, das sich wie ein Sieg anfühlte, das 5,5:2,5 gegen uns.
Jetzt gibt es noch 5 Begegnungen, in denen es besser laufen kann als heute.
DRITTE: „Enge Kiste!“
Gemeinschaftsbericht der DRITTEN – veröffentlicht von Christian Greiser
Die DRITTE bekam es in der 4. Runde mit Empor 2 zu tun, die nach einem Fehlstart (bisher nur 1 Mannschaftspunkt) bereits mit dem Rücken zur Wand standen. Ein Kampf auf Biegen und Brechen war also zu erwarten – und er wurde es. Und unter erschwerten Bedingungen, denn unseren Gastgebern gelang es nicht für eine leibliche Versorgung – wenigstens mit Kaffee – zu sorgen. Ein „No go!“
Bevor allerdings die Uhren gestartet wurden, gedachten die Anwesenden noch des kürzlich verstorbenen Emporspielers Christian Steinert in einer Gedenkminute (zum Nachruf).
Für die dann folgende Chronologie spielten die letzten vier Bretter des Matches diesmal die erste Geige. Christoph Barsch merkt hierzu an: „Während meine Partie recht ruhig verlief („Ein remisiges Endspiel mit jeweils 2L-2B, das ich unter Mithilfe meines Gegners gewann.“), konnte ich rechts neben mir den Sieg (von Gerd Biebelmann) bewundern und links neben mir unser 8. Brett (Martin Kunze), der eine Minus-2-Bauern-Stellung mit einem massiven Angriff auf dem Königsflügel konterte und gewann; sowie Brett 7 (Christian Greiser), der unter Zeitdruck die vermutlich mögliche Verteidigung verpasste.“
Nach der zusammenfassenden Schilderung dieser vier Partien führten wir also zwischenzeitlich 3:1, was im Verlaufe des Matches noch von Bedeutung werden sollte. Aber lassen wir die erwähnten Spieler auch noch selber zu Wort kommen …
Gerd Biebelmann: „Gerade nochmal gut gegangen! Ich hatte es an Brett 5 mit dem Nachwuchsstar von Empor, Nikolai Nitsche, 9 Jahre alt, zu tun. In einer unkonventionellen Partie ging es teilweise drunter und drüber. Die eine oder andere scharfe Stellung entstand, der junge Mann bescherte mir einige Probleme und hatte zwischendurch auch eine klare Gewinnchance. Nach einigen Ungenauigkeiten, man könnte auch Patzer sagen, auf beiden Seiten, machte ich aber schon um 11:30 Uhr das 1:0 klar, als meinem Gegner in remisverdächtiger Stellung ein Quasi-Einsteller passierte.“
Martin Kunze beschreibt die Ereignisse in seiner Partie so: „Die Eröffnungsphase war unspektakulär und nach 20 Zügen war die Stellung im Gleichgewicht. Im 23. Zug spielte ich ungenau und mein Gegner (Thomas Nitsche) kam in Vorteil. Daraufhin opferte ich einen Bauern für aktives Spiel und mir gelang es schließlich wieder auszugleichen. Nach 57. Kf2 bot mein Gegner remis an. Meine Zeit war schon knapp, aber ich sah den „Gewinnzug“ 57…. Dh1 und zog ihn a tempo. Mein Gegner war geschockt. Statt seine Bedenkzeit auszunutzen und nach einer Verteidigung zu suchen, zog er viel zu schnell 58. g4. Das war der letzte Fehler der Partie (die Computerbewertung springt hier von plus 8 auf minus 10). Mein Gegner gab zwei Züge später auf.“
Bleibt noch die Niederlage von Christian Greiser zu vermelden, der mit den weißen Steinen in einer Damenindischen Stellung mit klarem Vorteil aus der Eröffnung kam und in der Folge – auch zeitnotbedingt – die erforderliche Präzision fehlen ließ, um den Deckel drauf zu machen. An dieser Stelle sei gern auf den Bericht von Empor 2 verwiesen, in dem Michael Ziems seine Eindrücke zum Matchverlauf im Allgemeinen und als der Sieger dieser Partie im Besonderen ausführlicher schildert.
Als Nächster hat unser Spitzenbrett Cord Wischhöfer das Wort: „Am ersten Brett spielte ich mit den weißen Steinen einen g3-Königsinder, bei dem mir der SF Jahn von Empor deutliche Defizite im Verständnis der Feinheiten und bei der praktischen Behandlung der Gallagher-Variante aufzeigte, sodass folgerichtig schnell ein Bauer und später auch die Stellung den Bach runter ging. Nach 39 Zügen gab ich mit inzwischen zwei Minusbauern, drohendem Zentralbauerndurchmarsch und null Gegenspiel auf, um mich auf meine zum Glück von größerem Erfolg als mein Spiel gekrönte Mannschaftsleiterfunktion zu konzentrieren. Fazit: Danke, wieder etwas gelernt. Mundabwischen und weiter geht’s.“ 3:2
Damit kommen wir zur Partie von Uwe Parske, deren Ergebnis letztlich bereits einen Mannschaftspunkt absicherte. Er schreibt: „Mein Gegner gab nach 15 Zügen die Dame gegen 2 Türme. Damit hatten wir ein Ungleichgewicht, mit dem nun jeder umgehen musste. Nach 37 Zügen hörte ich plötzlich hinter mir, wir führen 3:1 und es sieht gut aus. Da in meiner Partie noch alles möglich schien, wollte ich das Risiko raus nehmen und bot mit dem 38. Zug remis an. Mein Gegner hätte wohl auch gerne angenommen, wurde aber vom Mannschaftsleiter angesichts des 3:1 zum Weiterspielen aufgefordert.
Damit war die Stellung zwar nicht leichter zu spielen, aber der Druck größer geworden. Es gab zahlreiche etwa gleichwertige Fortsetzungen, zwischen denen sich mein Gegner nicht so recht entscheiden konnte, wodurch er etwas unglücklich im 40. Zug die Zeit überschritt. In der nachfolgenden Analyse sah es ganz gut für mich aus, während Fritz jedoch die Stellung des Gegners bevorzugt. Also ein glücklicher Sieg zum wichtigen 4:2 Zwischenstand!“
An dieser Stelle sei eine klarstellende Anmerkung zum oben erwähnten Empor-Bericht angebracht, da der Eindruck entstehen könnte in der Partie an Brett 3 zwischen Uwe Parske und Jakob Scheinhütte sei hinsichtlich der ZÜ des Emporspielers etwas unklar geblieben. Dem ist nicht so, denn der Nachwuchsspieler von Empor bestätigte fairerweise (!!) auf Nachfrage, dass seine Zeit auf Null abgelaufen war und er die Uhr zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht gedrückt hatte; mit anderen Worten hatte er seinen 40. Zug zwar ausgeführt, nur bedauerlicherweise – aus seiner Warte – nicht vollständig und damit nicht regelkonform.
Nun aber zurück zu den beiden verbliebenen Partien; an Brett 2 hatte Heinz Wirth seinen geschätzten Grünfeldinder bekommen und schipperte durch bekanntes Fahrwasser, was er wie folgt schildert: „Eigentlich begann der Spieltag bei Empor für mich ganz gut. Die Eröffnung verlief ohne große Überraschungen und kostete wenig Bedenkzeit. Vielleicht war ich dadurch zu optimistisch und nachlässig bei der Suche nach einem konkreten Plan. Während mein Gegner seine Stellung Zug um Zug verbesserte, wechselte ich öfter die Richtung und kam nicht voran.
Schließlich sah ich mich einem bedrohlichen Freibauernpaar am Königsflügel gegenüber, während meine Bauernmehrheit am Damenflügel noch in den Startlöchern wartete. Als meines Gegners Bauern auf f5 und e5 auftauchten, war die Partie eigentlich entschieden. Ich schöpfte etwas Hoffnung, als mein Gegner eine kleine Taktik übersah und einen der beiden Monsterbauern einbüßte.
Danach wäre die Stellung vielleicht noch zu halten gewesen, wenn ich den richtigen Verteidigungsplan gegen die gegnerischen Stärken (Freibauer auf f6, unterstützt von seinem König und bessere Leichtfiguren) gefunden hätte.
Hätte, hätte, … ; so gewann mein Gegner hochverdient, in dem er seinen Freibauern zielstrebig zur Dame führte. Ich habe gelernt, dass es beim Schach manchmal hilft, sein Spiel an einem Plan auszurichten und die Koordination der Figuren im Blick zu behalten.“ 4:3
Somit heißt unser Matchwinner Sebastian Böhne, der mit seinem Unentschieden gleichzeitig die Tabellenführung der DRITTEN verlängerte. Hinter einer verschachtelten Stellung verbarrikadiert wartete Sebastian auf Aktivitäten seines Gegners, um diesen bei passender Gelegenheit aus zu kontern. Als er ihm jedoch gestattete einen Springer auf d6 einzupflanzen, wäre das ganze Konzept beinah gescheitert, wenn der Gegner seine Aktivitäten auf den Königsflügel fokussiert hätte. Tat er aber nicht, sondern versuchte es stattdessen mit einem Zentraldurchbruch, der einzig Sebastian half. Trotz einer gewissen Zeitnot blieb Sebastian sehr gelassen und verzichtete in der Folge staubtrocken und humorlos auf jeglichen, durchaus denkbaren Gewinnversuch. 4,5:3,5
Fazit: Bei nüchterner Betrachtung sollten wir die aufgezeigten Defizite annehmen und Besserung geloben, aber vor allem CAISSA für die im Übrigen erwiesene Gunst danken. Auf dass sie uns auch fürderhin unterstützen möge …
Man kann es aber auch sehen wie Christoph, der „ … seinen Spaß an einem schönen Mannschaftssieg mit 7 ausgekämpften Partien hatte.“
Zum Schluss sei noch kalauernd eine alte Berliner Spruchweisheit zitiert, nach der „Keine Feier ohne Meyer!“ stattfindet. An diesem Spieltag leider schon, war doch unser Non-playing Captain nicht im Kreise derer anwesend, die eine vergnügliche Nachspielzeit im „Café Meta“ verbrachten; und dies waren immerhin 18 WeDa-Spieler/-innen, die sich von vier über ganz Berlin verteilten Spielstätten am Prenzlberg zusammengefunden hatten. Immer wieder gern … !
VIERTE: „Läuft doch!“
Bericht von Ersatzspieler und Ersatz-ML Johannes Stöckel
Der Missmut im Vorfeld des Mannschaftskampfes gegen die 3. Mannschaft des SV Empor Berlin war unüberhörbar: Wieder fielen einige starke Spieler aus, zum 2. Mal in dieser Saison würde man nur zu siebt antreten. Nur Spaßbremse das Ganze. Bloß nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen, wünschte sich einer …
Gemessen daran schien die Stimmung am Sonntagmorgen im Cafe en passant recht gut zu sein – und sie sollte es bleiben. Vor Wettkampfbeginn wurde es aber erst einmal ernst: Empor bat um eine Schweigeminute für den überraschend verstorbenen Christian Steinert, der in der laufenden Saison noch zweimal für seine Mannschaft am 2. Brett gesessen hatte, just jenem Brett, dass wir heute unbesetzt lassen würden.
An den meisten Brettern ging es ziemlich schnell zur Sache: Martin (Brett 6) erzielte durch fehlerhaftes Spiel des Gegners früh überwältigenden Materialvorteil, ließ sich mit der Verwertung aber aufreizend viel Zeit – so wirkte es zumindest für die Außenstehenden, die gerne zügig ein optisch ansprechendes 1:1 sehen wollten.
Stattdessen musste erst einmal Heinz (Brett 7) den Strapazen einer vorabendlichen Weihnachtsfeier Tribut zollen: Das Verhältnis von Komplexität der Stellung zu verbleibender Bedenkzeit erreichte mit Blick auf etwas Zählbares recht bald einen „point of no return“, so dass es zwischenzeitlich erst einmal 0:2 stand.
Mehr Biss entwickelten Robert (Brett 3) und Thomas (Brett 5), die mit ihren Siegen zusammen mit Martin den Grundstein zum Erfolg legten. Den Verlauf seiner Partie fasst Robert in folgende Worte: „Ich hatte die weißen Steine und mein Gegner wählte einen Igel-Aufbau. Direkt nach Erreichen der üblichen Ausgangsstellung wählte Schwarz ein etwas umständliches Springermanöver. Dies nutzte ich zu aktivem Figurenspiel am Damenflügel. Dieses in Zusammenspiel mit dem üblichen Raumvorteil von Weiß im Igel führte zu sehr wenig Bewegungsfreiheit von Schwarz. Diesen Vorteil konnte ich bis zum Endspiel konservieren und in eine günstige Bauernstruktur überführen mit dauerhaft drohendem Bauerndurchbruch am Damenflügel. Dadurch konnte der schwarze König nicht richtig in die Verteidigung eingreifen und die Stellung brach rasch auseinander.“
Nachdem zuvor Willy (Brett 4) remisiert hatte, bedeutete dies den Anschluss zum 1,5:2,5. Kurz darauf warf Thomas‘ Gegner das Handtuch, der gegen zwei verbundene Freibauern am Damenflügel ohne jede Kompensation nicht weiterspielen wollte und auch Martin konnte schließlich Vollzug melden. Nach etwa 3,5 Stunden Spielzeit gingen wir damit 3,5:2,5 in Führung.
Johannes (Brett 8) hatte gegen eine Flankeneröffnung seines Gegners einen soliden, aber auch etwas passiven Aufbau gewählt. Dennoch ergab sich ausgangs der Eröffnung nach einer unscheinbaren taktischen Ungenauigkeit von Weiß die Gelegenheit, mindestens einen Bauern zu gewinnen, die Johannes jedoch ausließ. Seinen kleinen, dauerhaften positionellen Vorteil in geschlossener Stellung konnte Johannes in der Folge nur zu einem ungefährdeten Remis führen, was immerhin die Nerven der Mitspieler in einer kurzen Zeitnotphase schonte.
Mit bangeren Blicken wurde zu diesem Zeitpunkt noch auf das 1. Brett, an dem Philipp spielte, geschaut. Philipp hatte lange Zeit mit einem (geopferten?) Bauern weniger angegriffen, ohne jedoch durchzudringen. Schließlich musste bzw. konnte er mit Minusbauer in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abwickeln, das nach Meinung einiger Beobachter u.U. jedoch für ihn verloren war. Philipps Gegner produzierte durch sein Spiel dann aber doch rasch eine Position, die nicht mehr zu gewinnen war.
Das Remis bedeutete zugleich den Mannschaftssieg, so dass die VIERTE mit 4:4 Punkten erst einmal aufatmen kann.
SECHSTE: Sieben Sieger und ein Unentschieden
Bericht von Benjamin Wolgast
Gegen Rotation Berlin 2 sah alles nach einem ausgeglichenen Wettkampf aus. Insgesamt fehlten uns nur etwa 100 Zähler zur Punktegleichheit bei den Wertungszahlen – auf dem Papier jedenfalls. An Brett 7 fehlte uns leider nämlich Anna, die krankheitsbedingt nicht spielen konnte (ein herber Verlust bei bisher 2 ½ Punkten aus 3 Partien). 1:0
Der Gegner des Berichterstatters kam 20 Minuten verspätet an und nie in die Partie. Er zog schneller als sein Schatten, übersah ein Zwischenschach und durfte sich dann eines von fünf Feldern aussuchen, um seinem Läufer ade zu sagen. Nach eineinhalb Stunden Spielzeit gab er auf und das Gleichgewicht war wieder hergestellt. 1:1
Bald darauf konnte Erik seinen Sieg verkünden. Seine Partie floss lange Zeit so dahin. Yin und Yang waren im Einklang, als plötzlich sein Pferd ins Zentrum sprang. Das hätte so oder so ausgehen können. Sein Gegner entschied sich jedoch für einen sicheren Abtausch und das Equilibrium kehrte zurück. Schließlich übersah er Eriks lang vorbereiteten Angriff auf den c-Bauern, da war es vorbei mit dem Gleichgewicht und bald auch mit der Partie. 1:2
Den Vogel abgeschossen hat definitiv Andranik! Naja, eigentlich hat er den Affen abgeschossen. Aber zuvor hatte der ihn geärgert, wurde gefangengenommen und später wieder freigelassen. Daraufhin lehnte Andranik es ab sich mit ihm zu vertragen, wurde ganz schön von ihm vermöbelt und ERST DANN hat er ihn schließlich abgeschossen..! Hier folgt die Übersetzung, dieser wahnwitzigen Metapher in eine ebenso wahnwitzige Partie:
Andraniks Gegner spielte den Orang-Utan 1. b4; den er leider mit 1..e5 2..Sc6? beantwortete, was schnell zum Verlust seines e-Bauern führte. Dann aber gewann er eine Figur und verlor sie erst spät in der Partie auch wieder. Als er mit L-B-B-B gegen S-B-B-B-B einen Bauern im Minus war, bot sein Gegner ihm Remis. Ohne einen Sekundenbruchteil zu zögern kam Andraniks Antwort: „Ich nehme es nicht an.“ Bald darauf wurde klar: Der Mehrbauer würde nicht mehr aufzuhalten sein. Da es nicht schön ist, wenn man verliert und lauter Menschen dabei zusehen, zogen wir Kibitzer uns zurück. Eine Minute später kam Andranik dann mit der Nachricht, die alle komplett aus den Socken haute. Ganz ruhig, so als wäre es das Natürlichste der Welt verkündete er: „Als mein Gegner Remis bot, hatte er nur noch fünf Minuten auf der Uhr. Da habe ich einfach in seiner Zeit nachgedacht. Dann habe ich gewonnen.“ Affengeil! Das hatten wir alle übersehen, sein Gegner auch. Dieser hat wohl ein kleines bisschen geschimpft, als Andranik ihn darauf hinwies, das er verloren habe. Das kann man verstehen, nach so einem Affentheater. 1:3
Während Sophie lange Zeit souverän den Ausgleich hielt, musste sie doch am Ende leider den ersten Punktverlust im vierten Spiel hinnehmen. Naja, das kann mal passieren. Sie trug es mit Fassung. 2:3
Claudia erwischte eine sehr positionelle Partie und wurde nach eigener Aussage bereits früh in der Eröffnung „gemoveordered“, was ihr Kopfzerbrechen bereitete. Trotz Improvisation folgte sie dann einige Züge der Theorie und stand nach einigem Manövrieren gut da. Als ihr Gegner seinen Turm gegen einen Bauern auf d5 eintauschte, war sie davon ziemlich überrumpelt. Am Ende der Taktik wartete eine Gabel, die ihren Springer und einen weiteren Bauern einsammeln würde. Ihr blieb nicht viel Zeit um die passende Antwort zu finden und so verlor sie leider eine Figur. 3:3
Benjamin A. spielte sehr konzentriert und versuchte alles um ein Spiel mit materiellem Nachteil hinzubiegen. Sein Gegner ließ sich den Vorteil jedoch nicht mehr nehmen und gewann die Partie. 3:4
Jetzt lag es also an Brett 1 und Björn. Und da sah es in einem komplizierten Endspiel ganz nach Remis aus. Wie sich später zeigen sollte, wäre das Bauernendspiel zu gewinnen gewesen. Durch geschicktes Aufbewahren eines Bauernzuges galt es ein Patt zu vermeiden. Björn wird jedoch nie erfahren, ob er diese Idee noch gesehen hätte, da sein Gegner einen einfachen Fehler beging und die Partie direkt nach dem Ziehen seines Königs aufgab. Am Ende hatten wir dann also doch das Ergebnis erreicht, welches uns das Papier vorausgesagt hatte. Der Weg dahin war allerdings etwas verrückt. 4:4
PS: Und das hier gehört garnicht in die Berichterstattung. Aber als mir das aufgefallen ist, hatte ich den Beitrag leider schon hochgeladen =)
NEWS vom 09.12.2018/JS
Die ZWEITE kann sich nach ihrer 2. Saisonniederlage nun wohl endgültig auf das einstellen, was Realisten auch erwartet hatten: eine „Übergangssaison“.
Der Gegner der DRITTEN war schwächer aufgestellt als erwartet, was die DRITTE für einen knappen Erfolg und die Verteidigung der Tabellenführung zu nutzen wusste.
Obwohl nur zu siebt, gewinnt auch die VIERTE knapp und liegt damit nun voll im Soll.
Die FÜNFTE wähnte sich als Favorit, wurde aber erneut kalt erwischt, diesmal von den „Giftzwergen“ – so ein Spieler – von Empors 4. Mannschaft (womit ausdrücklich und ausschließlich nur die erstaunlich reife Spielweise der jungen Spieler gemeint war … ).
Die SECHSTE liegt trotz des ersten Punktverlustes weiter als Tabellenführer auf Aufstiegskurs.
Bei der SIEBTEN erreichten 2 von 6 Spielern nicht das Spiellokal – einer der Gründe, die zu einer klaren Niederlage führten.
Liga | HEIM | Ergebnis | AUSWÄRTS | Platz | BP | MP |
---|---|---|---|---|---|---|
Stadtliga A | TSG Oberschöneweide 2 |
5,5:2,5 | WeDa 2 | 5 | 18,5 | 4 |
Stadtliga B | SV Empor Berlin 2 | 3,5:4,5 | WeDa 3 | 1 | 20,0 | 7 |
Klasse 1.3 | SV Empor Berlin 3 | 3,5:4,5 | WeDa 4 | 3 | 17,0 | 4 |
Klasse 2.4 | SV Empor Berlin 4 | 5,5:2,5 | WeDa 5 | 5 | 14,5 | 4 |
Klasse 3.2 | Rotation Berlin 2 | 4:4 | WeDa 6 | 1 | 20,0 | 7 |
Klasse 4 West | TuS Makkabi Berlin 3 | 5:1 | WeDa 7 | 6 | 9,0 | 4 |