BMM 2017/18 – 5. Runde: +2 =2 -2: Zum Leben zu wenig … (2. Aktualisierung)

… zum Sterben zu viel: ZWEITE und FÜNFTE holen jeweils ihren ersten Mannschaftspunkt der Saison. Während das 4:4 der ZWEITEN gegen stark aufgestellte Lichtenberger jedoch ein Achtungserfolg ist, konnte die FÜNFTE das Nicht-Erscheinen eines Spielers nicht kompensieren und verpasste mit dem Unentschieden den erhofften Befreiungsschlag.

DRITTE und SIEBTE siegen weiter, so dass wir inzwischen auch bei der SIEBTEN „akute Aufstiegsgefahr“ diagnostizieren müssen.

Niederlagen quittieren mussten dagegen VIERTE und SECHSTE. Während man von der VIERTEN zumindest mehr Brettpunkte erwartet hätte, musste die SECHSTE der Verhinderung (zu) vieler Spieler Tribut zollen, …


 

… und deshalb gibt es gleich zu Beginn der Berichte ein Lebenszeichen der SECHSTEN, die zusammen mit der DRITTEN in Neuenhagen (bei Berlin) antreten musste. Und sich dabei den Respekt ihrer Gegner verdiente – ungeachtet des Ergebnisses. Ein Extralob gebührt dabei Anna und Andranik, die am Vortag noch in der Jugendbundesliga für die WEISSE DAME angetreten waren. (Foto: CG)

Es liegen Berichte der DRITTEN und der ZWEITEN vor. Sehr spät hat schließlich auch die FÜNFTE ihren Bericht nachgereicht.

 

Liga Heim Ergebnis Auswärts Platz BP MP
Landesliga SC Friesen Lichtenberg  4:4 WeDa 2 9 15,5 1
Klasse 1.4 SV Rot-Weiß Neuenhagen  2:6 WeDa 3 1 32,5 10
Klasse 1.3 Schwarz-Weiß Neukölln  6,5:1,5 WeDa 4 6 18,0 4
Klasse 1.1 SV Motor Wildau  4:4 WeDa 5 10 15,5 1
Klasse 3.1 SV Rot-Weiß Neuenhagen 2  6:2   WeDa 6 5 19,0 4
Klasse 4 West SK Zehlendorf 5  2:4 WeDa 7 2 20,0 10

FÜNFTE: Entscheidungsspiel ohne Entscheidung

von ML Konrad Wozniak

Manchmal kann es schon in der Mitte der Saison zu einem ersten Entscheidungsspiel kommen. Vor dieser fünften Runde waren die Ausgangsbedingungen für uns sehr klar: 0 Mannschaftspunkte, letzter Tabellenplatz und ein Spiel gegen einen direkten „Abstiegskonkurrenten“, der bereits zwei Zähler vorweisen konnte. Eine Niederlage hätte unsere Chancen, in der 1. Klasse zu bleiben, auf ein minimales Minimum reduziert, durch einen Sieg wären wir wieder gut im Geschäft. Die weite Reise nach Wildau traten wir also mit einem eindeutigen Ziel an: zwei Punkte!

Und unsere Startsituation erlaubte es zunächst auf jeden Fall, vorsichtig optimistisch zu sein. Immerhin konnten an den Brettern 1 und 2 unsere stärksten Kräfte Guido und Alexander für dieses wichtige Match engagiert werden. Und auch weiter hinten war die FÜNFTE von der Papierform her fast in jeder Paarung um mind. 100 DWZ-Punkte überlegen. So weit jedenfalls die Theorie…

In der Praxis war leider wieder einmal in dieser Saison fast von Anfang an der Wurm drin. Es begann damit, dass Artur nicht erschien, wodurch wird bereits nach einer halben Stunde mit 0 : 1 hinten lagen. Auf diese Enttäuschung folgte bald die nächste, als Hoffnungsträger Guido, dessen aktive Stellung bei meinem ersten Schlendern durch den Turniersaal eigentlich recht vielversprechend wirkte, der eigenen Aussage zufolge danebengriff, seinen Gegner dadurch in Vorteil brachte und notgedrungen dessen Remisangebot annehmen musste.

Ein solches erhielt kurz darauf auch Björn. Als er mich diesbezüglich konsultierte, hatte ich eine schwere Entscheidung zu treffen. Einerseits lagen wir natürlich hinten, andererseits deutete sich bei Björn aber ein Generalabtausch mit Übergang zu einem sehr remislichen Endspiel an… Nach einigem Überlegen ließ ich unserem vierten Brett schließlich freie Hand; er akzeptierte das Angebot, womit der Zwischenstand 1 : 2 lautete.

Die verbliebenen Partien erlaubten zu diesem Zeitpunkt noch keine genauere Prognose; am ehesten schien aus unserer Sicht an den Brettern von Martin und mir „etwas möglich“ zu sein, die wir beide über deutlich aktivere Stellungen verfügten. In meinem Fall hatte ich mit Schwarz einen klassischen königsindischen Angriff gestartet: meine Schwerfiguren waren alle auf dem Königsflügel positioniert und drängten den Wildauer in die Defensive… Spannendes Angriffschach ließ sich auch – natürlich – auf dem achten Brett von Christos beobachten. Nach einer seiner geliebten Gambiteröffnungen lag unser Mann schon früh einen Bauern hinten, hatte dafür jedoch sehr viel freien Raum und offene Linien, um mit Hilfe seiner Türme dem König des Rivalen an die Pelle zu rücken…

Leider kamen nicht aus allen diesen Offensivchancen am Ende auch Punkte heraus.  Während Martin seine Stellung verwerten konnte, parierte der Schlussmann der Gegner alle Attacken von Christos erfolgreich und setzte sich letztlich im Endspiel – nachdem zwischenzeitlich ein weiterer Bauer von Christos dran glauben musste – mit seinem materiellen Vorteil durch. Zwischenstand 2 : 3.

Und der Mannschaftsleiter? Nun, es kam schließlich so, dass von meinem Spiel der Ausgang des gesamten Matches abhängig war… Ermöglicht wurde diese spannungsvolle Situation einerseits durch Johannes, der in einer qualitativ guten Partie eine „eins“ für uns holte und den so wichtigen Ausgleich erzielte und einerseits durch ein Unentschieden von Alexander, bei dem es bis zum totremisen Endspiel keinem der Kontrahenten gelang, einen Vorteil zu erreichen. Also 3,5 : 3,5.

Ich war inzwischen weit am Königsflügel vorgerückt, mein Gegenüber verteidigte sich jedoch sehr gut. Erschwerend hinzu kam, dass ich im Vorfeld, ganz auf die Attacke konzentriert, den richtigen Moment verpasst habe, um meinen am Damenflügel positionierten Springer zu aktivieren, so dass Weiß diesen schließlich passiv stellen und jeder Chance, sich am Angriff zu beteiligen, berauben konnte – und dieser Springer war genau die eine Figur, die mir noch fehlte, um die Schutzdämme vor dem König ins Wanken zu bringen. Als mein Rivale dann nach der Zeitkontrolle noch die A-Linie öffnete, schien plötzlich erstmalig in der Partie eine Wende möglich. Weil ich auf keinen Fall für eine Mannschaftsniederlage verantwortlich sein wollte, unterbreitete ich dem Wildauer ein Remisangebot. Nach längerem Nachdenken willigte er ein, um ebenfalls das Risiko einer Niederlage seiner Mannschaft zu vermeiden. So gab es mit dem Endstand von 4 : 4 also keine Entscheidung in diesem entscheidenden Spiel. Durch den einen Mannschaftspunkt haben wir uns jedoch die Chance auf eine Rettung bewahrt…

Fazit: Es will einfach nicht richtig laufen in dieser Saison! Zum wiederholten Mal, blieben wir der der Durchsetzung unserer besseren „Papierform“ auf den Brettern schuldig. Die Tabellensituation bleibt sehr unschön – wird sind immer noch auf dem letzten Platz. Langsam wird es eng für die FÜNFTE. Was wir deshalb auf keinen Fall gebrauchen können – und was wirklich ärgerlich ist – sind verschenkte kampflose Punkte… Dennoch ist der Klassenerhalt immer noch realistisch, wenn es uns nur endlich gelingt, unsere beste Form auch wirklich aufzurufen.

 

Befreiungsschlag der ZWEITEN geglückt! Abstiegsgespenst gebannt!

Mannschaftsleiter Franko und die Vision, mit seinem Team schlussendlich doch noch eine zufriedenstellende Saison absolviert zu haben

Damit die zugegebenermaßen den Ereignissen schon sehr weit vorgreifende Überschrift am Ende nicht doch nur ein müder Kalauer bleibt, sondern nach den kommenden Runden hoffentlich immer weiter an Wahrhaftigkeit zunehmen wird, legte die Zweite am vergangenen Sonntag beim SC Friesen Lichtenberg den Grundstein mit dem Gewinn ihres ersten(!) Mannschaftspunktes der Saison. Gewiss, wir sind mit erheblicher Verspätung in die Saison gestartet, haben erst jetzt etwas Zählbares auf der Habenseite, wollen darauf allerdings weiter aufzubauen versuchen.

Und dabei begann der Mannschaftskampf noch vor dem ersten gespielten Zug mit einer großen Überraschung für uns. Habe ich nämlich im Vorfeld bei unserer Einstimmung auf die Friesen – die in den vorangegangenen Runden stets mit einem festen Personalstamm antraten -, überhaupt nicht erwartet, dass ihr Spitzenspieler FM Bart Karstens  ausgerechnet gegen uns aufgestellt würde, so staunten wir alle nicht schlecht, als der Niederländer auf einmal wie selbstverständlich an Brett 1 seinen Platz einnahm. Die Partievorbereitung eines jeden von uns (sofern vorhanden) war somit komplett hinfällig, was wir uns aber nicht groß anmerken ließen.

Icke war dann der Erste, der seine Partie beendete; mit Weiß an Brett 5 spielte ich gegen Paul Meyer-Dunker. Mein Gegner hielt hartnäckig an dem von ihm gewonnenen Damenflügelbauern fest, was jedoch auf Kosten der Entwicklung seines Königsflügels ging. Im Zentrum konnte ich mich daraufhin schön mit meinen Bauern ausbreiten, hatte das Läuferpaar, und ganz sicher genügend Spiel für das kleine materielle Defizit. Ganz clever bot mir dann mein Gegner in einer Stellung Remis an, in der ich einen konkreten Plan hätte finden müssen, um meine leichte Initiative beizubehalten. Da ich so richtig nichts Zwingendes für mich sah, meine Bedenkzeit schon etwas drückte, und wir in dieser Phase des Mannschaftskampfes an einigen Brettern sehr gut standen, willigte ich in die Punkteteilung ein. Zwischenstand: 0,5 : 0,5

Wenig später folgte ein weiteres Remis von Stefan, der mit Weiß an Brett 3 gegen Jan Elsing zu spielen hatte. Stefan besaß das Läuferpaar, aufgrund der verschachtelten Bauernstellung konnte er dieses jedoch nie so richtig zur Geltung bringen. Möglicherweise stand sein Gegner bei der Punkteteilung etwas besser, da dieser über den einzigen Bauernhebel in der Stellung verfügte. Er hatte andererseits aber sehr wenig Zeit auf der Uhr, und ein Weiterspielen unter diesen Umständen war zu riskant für ihn. Zwischenstand: 1,0 : 1,0

Eine ganz starke Partie gelang David, der mit Weiß an Brett 7 gegen Andreas Mai spielte. David nutzte einen frühen Fehler seines Gegners konsequent aus, nistete sich mit einem Springer auf e6 ein, ließ ihn nicht mehr zur Rochade kommen, verstärkte geduldig seine eigene Figurenstellung und bahnte sich mit einem Qualitätsopfer den Weg zum gegnerischen König. Bravo! Eine wirklich sehr flotte Angriffspartie. Zwischenstand: 2,0 : 1,0

Thorsten, der mit Schwarz an Brett 2 gegen Jörg Sawatzki anzutreten hatte, musste leider unsere erste Niederlage an diesem Tag hinnehmen. Thorsten spielte die Eröffnung ambitioniert, nahm einen schwachen Bauern in Kauf, hatte dafür aber alle seine Figuren entwickelt. Sein Gegner manövrierte unterdessen sehr geschickt und konnte ganz sicher aufgrund seines Raumvorteils einen dauerhaften Vorteil für sich verbuchen. Die Partie endete jedoch urplötzlich und überraschend, nachdem Thorsten eine fiese Taktik übersehen hatte, die ihm entscheidendes Material kostete. O-Ton Thorsten nach der Partie: „Ich kann nur Oberliga!“ Zwischenstand: 2,0 : 2,0

An Brett 1 spielte Thomas mit Weiß gegen den „Überraschungsmann“ FM Bart Karstens. Wie mir Thomas nach der Partie sagte, wollte er eigentlich mit normalen Entwicklungszügen eine halbwegs übersichtliche Stellung aufbauen. Wer Thomas jedoch kennt, der weiß, dass dies bei ihm eigentlich so gut wie nie der Fall ist. Aber sein starker Gegner hielt energisch dagegen, legte ebenfalls eine kreative Spielweise an den Tag, die in einem Figurenopfer gipfelte. Restlos überzeugt von der Korrektheit war ich als Kiebitz davon nicht, aber selbst in der anschließenden Analyse brauchten wir etliche Anläufe, um den Laden am Königsflügel zusammenzuhalten. Umso schwieriger war diese Aufgabe natürlich für Thomas am Brett zu bewerkstelligen, da man dafür bekanntlich nur einen Versuch hat. Durch den zusätzlichen Druck auf der Uhr ist dann zu erklären, dass Thomas eine kleine Taktik übersah, die sofort die Partie kostete. Zwischenstand: 2,0 : 3,0

Nach dieser kleinen Durststrecke verbuchten wir durch Alexander wieder einen vollen Zähler. Alexander, der mit Schwarz an Brett 4 gegen Dieter Eisenträger zu spielen hatte, konterte einen ins Stocken geratenen Angriffsversuch seines Gegners energisch, eroberte einen Bauern und wickelte anschließend ganz gradlinig ab in ein Turmendspiel, in welchem er noch einen weiteren Bauern einstreichen konnte. Die Verwertung des Materialvorteils meisterte Alexander problemlos. Souverän gespielt. Zwischenstand: 3,0 : 3,0

Nachsitzen mussten nun noch Yannick, der an Brett 6 gegen den unverwüstlichen Altmeister FM Dr. Friedrich Baumbach anzutreten hatte, und Josef, der an Brett 8 gegen Volker Schulz spielte. Mit jeweils knapp fünfstündiger Spielzeit wurden dies zwei wirklich lange Partien. Dachte ich gleich nach der Zeitkontrolle noch, dass beide Partien „ganz locker“ remis werden müssten, so wurde ich diesbezüglich immer skeptischer, je länger die Partien andauerten. Es gab dann auch den Zeitpunkt, an dem ich mir recht sicher war, dass wir den Kampf 3,0 : 5,0 verlieren würden! Zunächst stellte nämlich Josef nach einem bösen Versehen seinen wichtigsten Damenflügelbauern ein, und bei Yannick tauchte auf einmal der gegnerische König in seiner Stellung auf und sorgte dort für gewaltige Unruhe. In diesen Momenten ist das Kiebitzen und Mitfiebern unheimlich stressig und nervenaufreibend.

Unsere beiden jungen Heroen jedoch sind ihrerseits bewundernswert ruhig und konzentriert am Brett geblieben. Sie hielten diesem Druck stand, und durch jeweils große Beharrlichkeit, Nervenstärke und enormen Kampfgeist haben sich beide dann fast zeitgleich ihr verdientes Remis erarbeitet und unserer Mannschaft damit den ersten Mannschaftspunkt erspielt. Yannick gelang es, die letzten Bauern abzutauschen und in ein Endspiel Springer+Läufer gegen Läufer abzuwickeln. Josef konnte im Damenendspiel ein Dauerschach erzwingen. Ganz stark gemacht! Endstand: 4,0 : 4,0

SC Friesen Lichtenberg

SC Weisse Dame 2

4,0 : 4,0

101

FM Bart Karstens

2282

201

Thomas Heerde

2010

1:0

102

Jörg Sawatzki

2142

202

Thorsten Groß

2031

1:0

103

Jan Elsing

2052

203

Stefan Prange

2042

½:½

104

Dieter Eisenträger

2095

204

Alexander Kysucan

2091

0:1

105

Paul Meyer-Dunker

1990

205

Franko Mahn

2046

½:½

106

FM Dr. Friedrich Baumbach

2110

206

Yannick Kather

1981

½:½

108

Andreas Mai

1969

208

David Hörmann

1948

0:1

109

Volker Schulz

2063

209

Josef Gelman

1912

½:½


DRITTE wahrt die „weisse Weste“ im Brandenburgischen

Bericht von ML Torsten Meyer

In der ersten BMM-Runde des Jahres 2018, der fünften der laufenden Saison, verschlug es die DRITTE in das brandenburgische MOL nach Neuenhagen. Eine weite An- und Rückreise war damit garantiert, die generalstabsmässig von den Automobilisten Cord und Christian vorbereitet worden war. Die Cord’schen Mitfahrer begrüsste, kaum war Berlin verlassen, ein wunderbarer Sonnenaufgang im Brandenburgischen – quasi ein gutes Omen. Das alle hoch motiviert waren, zeigte schon das mehr als pünktliche Erscheinen der Mannschaft.

 

Die DRITTE gewinnt souverän mit 6:2 in Neuenhagen:  +4 =4 -0. (Foto: CG)

 

Neuenhagen trat in etwa so an, wie wir es erwartet hatten, also vor allem ohne ihr nominelles Spitzenbrett. Recht schnell sah es an den Brettern 6-8 gut bis sehr gut für die DRITTE aus, doch die ersten zählbaren Resultate steuerten Manfred und der ML bei. In den guten alten 1970/80er Jahren hätten man hier noch von GM-Remisen gesprochen. Irgendwie war bei Manfred und Torsten die Luft schon nach 15 Zügen raus und da ein Weiterspielen und Überziehen gegen 11.00 Uhr nicht zwingend war, teilte man schiedlich-friedlich die Punkte. Durchaus auch mit Blick auf die übrigen Stellungen, die grossteils vielversprechend schienen.

Christian und Robert hatten beide in früher Eröffnungsphase einen Bauern eingesammelt und verbuchten weitere, strukturelle Vorteile. Sebastian, der eine wunderbare Angriffspartie spielte, hatte gar eine Mehrfigur und auch an den Brettern 2-4 zeichneten sich keine unmittelbaren Gefährlichkeiten ab. Sebastian fuhr gegen 12.00 Uhr den ersten vollen Punkt ein, dem sich wenig später der Sieg von Robert anschloss.

Der 3:1 Führung folgte mit den Remisen von Heinz und Cord eine kleinere „Schwächeperiode“. Cords Gegner hatte es geschickt verstanden, den klassischen Minoritätsangriff im Damengambit zu verhindern, woraufhin der Commandante aggressive Möglichkeiten am Königsflügel suchte, die in einem undurchsichtigen Bauernopfer mündeten. Auch postmortem blieb unklar, ob Schwarz mehr als nur remis hatte. Heinz sicherte sich in der Eröffnung das Läuferpaar, das bei frühzeitig reduziertem Material langfristig Perspektiven schaffen sollte. Sein Gegner aber verteidigte sich zäh und hartnäckig. Nachdem Heinz sich nicht zum heftig postmortal diskutierten Bauerndurchbruch d4 entschied, mündete auch diese Partie leistungsgerecht in der Punkteteilung. Gegen 13.00 Uhr lautete der Zwischenstand somit 4:2, dies kommunizierte der ML wunschgemäss auch dem leider nicht abkömmlichen Gerd.

Christian knetete, von einer kleinen Ungenauigkeit abgesehen, das Endspiel guter Springer gegen schlechten Läufer (bei gleichzeitigem Mehrbauern) lehrbuchhaft und durfte kurz vor 14.00 Uhr den verdienten Lohn einsammeln. Als letzter Spieler der DRITTEN steuerte Martin den Schlusspunkt bei. In seiner Partie wurde bereits in der frühen Eröffnungsphase kreatives Schach gespielt und die Partie wogte lange Zeit hin und her, einer Schwächephase von Martin schloss sich eine des Gegners an und in beidseitiger Zeitnotphase reklamierte Martin das „Glück des Tüchtigen“, die hier in den letzten 30er Zügen gesammelten Vorteile verwertete er dann in der „Nachspielzeit“ recht souverän.