Über 330 Kinder bei einem Schachturnier – das 21. Abrafaxe-Kinderschachturnier ist DAS Kinderturnier in Berlin – und durch die geschickte Gruppenaufteilung sowohl für stärkere Kinder als auch für Schachanfänger geeignet. Mit insgesamt 16 Kindern, etlichen Eltern und unseren zwei Trainern Thorsten und Hendrik war unser Verein beim Abrafaxe-Turnier vertreten. Für einige war es das erste Schachturnier überhaupt; als etwas „älterer Hase“ holte Benjamin Artukovic mit dem zweiten Platz in seiner Gruppe die beste Platzierung.
A(brax)-Gruppe
Name | Punkte | Platz |
---|---|---|
Andranik Movsisyan | 4,0 / 7 | 22. (von 61) |
Andranik spielte im vorderen Mittelfeld mit und eben dort landete er am Ende auch. Gegen die „Großen“ (Niclas Hommel & co) reichte es noch nicht zu einem Punktgewinn, dafür besiegte er die schwächeren Spieler sicher. Also insgesamt ein ordentliches Ergebnis und es bleiben ja noch drei Jahre, um das Turnier zu gewinnen. 😉
B(rabax)-Grupppe
Name | Punkte | Platz |
---|---|---|
Benjamin Artukovic | 6,5 / 7 | 2. (69) |
Davit Zohrabyan | 4,5 | 17. |
Arda Yilmazkarasu | 4,0 | 28. |
Fedir Fedorov | 3,5 | 34. |
Friedrich Maaß | 3,5 | 37. |
Mit fünf Teilnehmern war unsere Delegation in der B-Gruppe erfreulich groß. Unsere fünf Jungs zeigten größtenteils schon konzentriertes Schach, was mit entsprechenden Punktgewinnen belohnt wurde. Alle erreichten mindestens die Hälfte der Punkte! Fedir und Friedrich kamen auf genau 50%, Arda und Davit erzielten sogar noch einen halben bzw. einen ganzen Punkt mehr.
Benjamin, der trotz des Anstiegs seiner DWZ auf über 1200 nach der Anmeldung noch in der B-Gruppe mitspielen durfte, wurde seiner (Mit-)Favoritenrolle gerecht. Die ersten 5 Runden gewann er, dann kam es zum zum entscheidenden Aufeinandertreffen mit dem punktgleichen Tung Phong Nguyen (TSG Oberschöneweide). Nach gut 20 Zügen einigten sich die beiden in geschlossener Stellung auf remis, keiner wollte das letzte Risiko auf sich nehmen. So wurde der Turniersieg im Fernduell entschieden, Benjamin gewann seine letzte Partie souverän, sein Konkurrent eher etwas abenteuerlich. So musste die Buchholzwertung zu Rate gezogen werden und die entschied gegen Benjamin – kein Problem, er freute sich trotzdem über seinen 2. Platz
Auch wir sagen: Herzlichen Glückwunsch!
C(alifax)-Gruppe
Name | Punkte | Platz |
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Laurenz Preissner | 5,0 / 7 | 10. (80) |
Pierre Raffel | 4,0 | 22. |
Pierre und Laurenz spielten beide ein gutes Turnier, wobei sie kurioserweise fast das ganze Turnier über dieselbe Punktzahl hatten (1-0-1-1-1-0). Erst in der letzten Runde konnte sich Laurenz mit seinem Sieg etwas absetzen und wiederholte damit fast exakt sein Ergebnis aus dem letzten Jahr (5 Punkte, Platz 8), während Pierre sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserte (3 Punkte Platz 44).
D(ie Ratte)-Gruppe
Name | Punkte | Platz |
---|---|---|
Aurelia Raffel | 4,5 / 7 | 17. (78) |
Malte Dittmer | 3,0 | 51. |
Ibrohim Gafurov | 1,0 | 76. |
Ibrohim ist erst seit Kurzem Teil unserer MINI-Gruppe und versuchte sich nun bereits an seinem ersten Schachturnier. Nach Thorstens Beobachtungen hätte durchaus noch der eine oder andere Punkt mehr herausspringen können, aber für den Anfang ist mitspielen wohl am wichtigsten.
Im Vergleich dazu sind Aurelia und Malte schon alte Hasen beim Abrafaxe-Turnier, nahmen sie doch bereits vor zwei Jahren zum ersten mal teil. Malte kam auf 3 Punkte und damit fast auf 50%. Eigtenlich sogar ganz, denn in der 3. Runde verlor er kampflos, da er den Rundenbeginn verpasst hatte und dies erst bemerkte, als er nur noch eine Minute auf der Uhr hatte. Da lohnte sich das Spielen dann auch nicht mehr…
Aurelia war nicht nur mit viel Charme und ihrem unbezwingbaren Lachen dabei, nein sie spielte ihre Partien diesmal auch hochkonzentriert und bezwang ihre Gegner somit vermehrt mit schachlichen Mitteln. 😉 4,5 Punkte waren der verdiente Lohn, womit sie nicht nur beste WeDa-Spielerin in der D-Gruppe wurde, sondern auch drittbestes Mädchen.
E(ichhörnchen)-Gruppe
Name | Punkte | Platz |
---|---|---|
Jakob Galushko | 3,0 / 7 | 23. (40) |
Maya Georgieva | 3,0 | 24. |
Linnea John | 3,0 | 25. |
Elisa Raffel | 2,5 | 31. |
Mariia Fedorova | 0,0 | 40. |
Bei den Kleinsten waren wir mit 5 Teilnehmern, davon 4 (!) Mädchen, gut vertreten. Für alle war es die erste Teilnahme an einem auswärtigen Turnier, wobei Elisa in den letzten Jahren immerhin schon als Fan ihrer älteren Geschwister dabei war. Auch sind alle fünf (bis auf Elisa) erst relativ kurz beim Kindertraining dabei, sodass die Teilnahme an sich schon der erste Erfolg war.
Jakob zeigte schon gutes Schach und mischte in den ersten Runden kräftig vorne mit. Zum Ende hin ging ihm etwas die Puste aus, auch weil er sich in einigen guten Stellungen mattsetzen ließ. Die drei erzielten Punkte spiegeln sein Potential jedenfalls noch nicht wider, sodass wir auf die nächsten Turniere gespannt sein dürfen.
Ebenfalls drei Punkte erzielten Maya und Linnea, die damit in der Tabelle direkt hinter Jakob landeten. Maya spielte in einigen Partien schon sehr gut und nahm ihren Gegnern alles weg, in anderen Partien klappte das noch nicht ganz so gut. 😉
Linnea war zum Anfang noch nicht ganz wach und verlor eine Partie sehr unglücklich, steigerte sich aber im Laufe des Turniers und gewann danach noch einige schöne Partien.
Auch Elisa darf stolz auf ihre 2,5 Punkte sein. In einigen Fällen war sie sogar noch zu „nett“ zu ihren Gegnern und wies diese nicht auf „berührt-geführt“ hin, wenn diese eine Figur berührt hatten und es sich dann wieder anders überlegten. Umgekehrt kam bei ihr die eine oder andere Figur durch berührt-geführt abhanden.
Mariia nutzte ihre Bedenkzeit schon so gut aus, dass sie zwei Partien durch Zeitüberschreitung verlor – zumindest zu schnell hat sie also nicht gespielt. Insgesamt nahm sie ihren Gegnern allerdings noch zu wenige der angebotenen Figuren weg, das können wir bis zu nächsten Turnier nochmal üben. In einer ihrer Partien ergab sich außerdem die Kuriosität, dass sie erst matt, dann patt gesetzt wurde (siehe Video, wenn keiner es merkt, geht’s einfach weiter…) und am Ende doch verlor.
Alle Ergebnisse und die Ranglisten sind auf der Turnierseite der SG Lichtenberg veröffentlicht.
Auf der Homepage des Deutschen Schachbunds ist auch ein Bericht zum 21. Abrafaxe-Kinderschachturnier erschienen, auf dem weitere Bilder veröffentlicht sind. Besonders empfehlenwert ist ein vom Turniertag zusammengeschnittenes Video, welches auf dem Youtube-Kanal des Deutschen Schachbunds veröffentlicht wurde. Der ein oder andere wird sich und/oder seine Kinder in den Aufnahmen entdecken, aber besonders möchte ich auf die Einzelaufnahmen einiger unserer Vereins-Kinder hinweisen: Arda ab 6:09 Min., Aurelia ab 8:36, Jakob ab 11:43, Elisa in grüner Jacke von hinten ab 12:02 und Mariia ab 12:41.
Einmal mehr ein sehr lesenswerter Bericht – vielen Dank für diesen (in Form der Fotos auch im wahrsten Sinne des Wortes gewährten) Einblick in die erfolgreiche Jugendarbeit unseres Vereins!
Eine kleine Anregung: Ich persönlich würde mir noch Altersangaben zu unseren Youngstern wünschen!
Hallo Heinz,
die Jüngsten in der E-Gruppe sind Jahrgang 2010 und 2011, also je nach Geburtstag zwischen 5 und 7 Jahre alt.
Der älteste Teilnehmer war Davit mit Jahrgang 2005. Andranik musste wegen seiner (zu) guten DWZ in der A-Gruppe spielen, obwohl er vom Alter her (Jahrgang 2006) noch in die B-Gruppe gehörte.
Danke, Thorsten, für deine Auskunft!
Noch zu dem im Bericht in Bezug genommenen Youtube-Video:
Die Partie von Mariia könnte man auch als Retroanalyse-Aufgabe betrachten! 😉
Allein anhand des Videos lässt sich ein zwischenzeitliches Matt meines Erachtens nicht beweisen. Neben einem offensichtlichen Patt belegt das Video allerdings noch zwei weitere Regelwidrigkeiten: Im einen Fall wurde entweder ein irregulärer Zug gespielt oder ein weiteres Mal die Partie aus einer Pattstellung heraus fortgesetzt und im anderen Fall ist neben einem irregulären Zug alternativ auch eine Partiefortsetzung sowohl nach Patt als auch Matt denkbar.
Hallo Heinz,
schön, dass du dich so für die Abenteuer unserer Kleinsten interessierst. 🙂
Im Kinderschach gelten allerdings andere Gesetze, z.B. „Matt ist, wenn zwei sich einig sind“. Patt wird natürlich auch nicht immer erkannt. Insbesondere lange Diagonalzüge (wie z.B. die weiße Dame auf d7, die das Feld a4 kontrolliert), bereiten jüngeren Kindern oft Schwierigkeiten.
Insofern ist es für die Kinder nicht so wichtig, wie viele Matts und Patts unterwegs nicht erkannt werden. Hauptsache, sie spielen und trauen sich auch an Turniere ran. 🙂