Vom 07. bis 11. September fanden die Norddeutschen Vereinsmeisterschaften (NVM) der Altersklassen u12 und u14 in Magdeburg statt. Unsere u14-Mannschaft hat sich als Berliner Meister bei der BJMM u14 im Juni diesen Jahres für die NVM qualifiziert und ist – zwar nicht in der identischen Besetzung – bereits zum vierten Mal in Folge in Magdeburg mit dabei. Dieses Jahr besteht unsere Mannschaft aus den Spielern Kevin Roho, Minh Tham, Hakob Kostanyan und Nam Tham.
Runde | Heim | – | Gast | Ergebnis |
1 | SV Rüdersdorf | – | SC Weisse Dame | 0,0 – 4,0 |
2 | SC Weisse Dame | – | SC Aurich | 2,5 – 1,5 |
3 | Hamburger SK | – | SC Weisse Dame | 3,0 – 1,0 |
4 | SC Weisse Dame | – | SK Dessau 93 | 3,0 – 1,0 |
5 | SC Weisse Dame | – | Post SV Uelzen | 1,5 – 2,5 |
6 | SV Mattnetz Berlin | – | SC Weisse Dame | 1,0 – 3,0 |
7 | SC Weisse Dame | – | Reideburger SV | 0,5 – 3,5 |
Endergebnis WeDa: | 8 – 6 MP; 6. Platz |
Turnierseite (mit Tabellen, Ergebnissen, Partien und Live-Partien der ersten beiden Ansetzungen)
Runde | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | gesamt |
Brett 1 – Kevin Roho | 1 | 0,5 | 0 | 1 | 0 | 0,5 | 0 | 3,0 |
Brett 2 – Minh Tham | 1 | 1 | 0 | 0 | 0,5 | 1 | 0,5 | 4,0 |
Brett 3 – Hakob Kostanyan | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 0 | 4,0 |
Brett 4 – Nam Tham | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0,5 | 0 | 4,5 |
Rundenergebnis | 4,0 | 2,5 | 1,0 | 3,0 | 1,5 | 3,0 | 0,5 | 15,5 |
Die Norddeutschen Vereinsmeisterschaften sind Qualifikationsturniere in den Altersklassen u12, u14 und u16, die, ausgetragen von den 8 nördlichen Landesverbänden (BER, BRA, BRE, HH, MV, NDS, SA und SH) zu den Deutschen Vereinsmeisterschaften (NVM) in den jeweiligen Altersklassen. Die jeweils fünf erstplatzierten Mannschaften qualifizieren sich für die NVM desselben Jahres. Wie in den vergangenen Jahren finden die Turniere für die AK u12 und u14 in Magdeburg statt, die u16 wird in Grömitz an der Ostsee gespielt und die u14w wie letztes Jahr in Burg Stagard.
Schon vor der 1. Runde ist (höchstwahrscheinlich) das erste Ziel für die NVM erfüllt: Da alle Mannschaften angereist sind und somit eine gerade Mannschaftsanzahl vor Ort ist, wird das sonst obligatorische Freilos vermieden. Damit spielen insgesamt 18 Mannschaften um die fünf Qualifikationsplätze für die DVM 2016; mit dabei ist auch die u14-Mannschaft des SV Mattnetz aus Berlin.
Kevin wird als „alter“ Hase (es ist bereits seine dritte NVM) das Spitzenbrett übernehmen; um Brett zwei gab es vor Ort einen kombinierten Tischtennis-/Kicker-Ausscheid zwischen Minh und Hakob, den Minh deutlich für sich entscheiden konnte und am vierten Brett wird hoffentlich Nam für viele Punkte sorgen.
Die Teilnehmerliste weist unsere u14-Mannschaft mit einer durchnittlichen DWZ von 1630 auf dem vierten Platz aus. Die an eins und zwei gesetzten Mannschaften des HSK (DWZ-∅ 1858) und des Reideburger SV (DWZ-∅ 1796) scheinen deutlich stärker als der Rest der Mannschaften; aber dahinter scheint erst einmal jede Mannschaft schlagbar zu sein. Als viertgesetzte Mannschaft darf man durchaus auch an die Qualifikation zur DVM 2016 denken; viel wichtiger ist aber, dass alle ein ordentliches Turnier spielen und wieder einiges für ihre schachliche Entwicklung mitnehmen.
Runde 1: SV Rüdersdorf – SC Weisse Dame: 0 – 4
In der ersten Runde bekamen wir den SV Rüdersdorf zugelost, ein Gegner mit einem DWZ-∅ von 1292, der besiegt werden sollte und auch souverän besiegt wurde!
Minh, Hakob und Nam gingen an den Brettern 2-4 als klare Favoriten in ihre Partien, während Kevin nicht soo viel stärker war als sein Gegner.
Minh kombinierte seinem Gegner im Mittelspiel einen Bauern weg und stellte sich danach erstmal sicher hin. Mit etwas aktiverer Verteidigung wäre die weiße Stellung wohl noch eine Weile zu verteidigen gewesen, aber da sein Gegner eher passiv spielte und seine Stellung weiter schwächte, fiel ein zweiter Bauer und danach ließ der Sieg im Turmendspiel nicht mehr lange auf sich warten.
Hakob gewann im Mittelspiel ebenfalls einen Bauern, wehrte danach alle gegnerischen Drohungen ab und erreichte dadruch ein einfaches Turmendspiel, in dem er neben dem Mehrbauern auch noch über die gesündere Bauernstruktur verfügte. Dadurch konnte er schließlich den Turmtausch erzwingen und in ein leicht gewonnenes Bauernendspiel überleiten.
Nam geriet in der Eröffnung (Mittelgambit) mit Schwarz unter Druck und verteidigte sich mit einem Bauernopfer kreativ, aber wahrscheinlich nicht 100%-ig korrekt. Mit genauem Spiel hätte Weiß sich wohl Vorteil sichern können, stattdessen gestatte sein Gegner Nam einen hübeschen Damenfang, der einen ganzen Turm kostete. Nam gab zwar später nochmal unfreiwillig Material zurück, gewann aber trotzdem zügig. Die Partie war also zum warm werden oder wie Nam sagen würde: „Naaaaa ja“ .
Nach zweieinhalb Stunden war der Mannschaftssieg beim Stand von 3:0 gesichert und Kevin kämpfte noch zwei weitere Stunden mit seinem Gegner um den Punkt. Am Ende konnte Kevin seine lange Zeit ausgeglichene Partie in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und je einem Springer für sich entscheiden.
Die Pflichtaufgabe 1. Runde wurde mit Bravour absolviert!
Runde 2: SC Weisse Dame – SC Aurich: 2,5 – 1,5
Gegen die an 7 und damit nur wenige Plätze hinter uns gesetzten Auricher gingen wir nur noch als leichter Favorit ins Rennen. Nur an Nams Brett verfügten wir über einen (deutlichen!) DWZ-Vorteil, ansonsten schien der Wettkampf völlig offen… und so kam es dann auch.
Nam war bereits nach einer halben Stunde fertig. In weniger als 20 Zügen hatte er seinem Gegner Dame, Läufer und Bauer weggenommen und dann auch noch Matt gesetzt. Viel mehr lässt sich zu der Partie nicht sagen – es war der erhoffte frühe Führungstreffer an Brett 4.
An den anderen Brettern sah es jedoch nicht so rosig aus: Hakob und Kevin standen jeweils mit Schwarz richtig unter Druck und Minh hatte zwar Gewinnchancen, aber ein 2:2 erschien mir zwischendurch schon fast optimistisch.
Es ging dann doch nochmal alles gut:
Minh hatte seinen zwischenzeitlichen Mehrbauern zwar durch eine Fehlkombination wieder eingestellt, doch dann griff seine Gegnerin im Turmendspiel einmal daneben und erlaubte ihm, mit seinem Turm die 7. Reihe zu besetzen und dadurch einen Bauern zu gewinnen. Bei je 4 Bauern auf dem Königsflügel und einem weißen b7-Freibauern für Minh entschied er die Partie durch ein hübsches doppeltes Bauernopfer und gewann dadurch den gegnerischen Turm. Stark gespielt!
Kevin konnte seine Partie, nachdem er lange Zeit bedenklich stand und sein Gegner zwischendurch sogar mal den a7-Bauern hätte gewinnen können (was er aus unerfindlichen Gründen nicht tat), zumindest Remis halten, was angesichts des Partieverlaufs definitiv ein Erfolg war und vor den Mannschaftssieg sicherstellte!
(Kevins Partie ist übrigens falsch eingegeben, statt 22…b6 wurde natürlich 22…h6 gespielt)
Hakob hatte in seiner Partie offenbar mehr als nur ein „Leben“. Nach ungenauer Eröffnungsbehandlung geriet er in einen Königsangriff, der bei besserem gegnerischen Spiel leicht tödlich hätte verlaufen können (1). Stattdessen hatte er nur einen Bauern weniger bei spielbarer Stellung, nach dem nächsten Fehler ging jedoch forciert ein zweiter Bauer verloren und die schwarze Stellung sah schon wieder aufgabereif aus (2). Auch aus dieser scheinbar hoffnungslosen Lage konnte Hakob sich nochmal befreien und erreichte ein Springerendspiel mit einem Minusbauern (3). Dieses schien eventuell sogar haltbar zu sein, da Weiß über keinen Freibauern verfügte und der h4-Bauer sehr schutzbedürftig war. Nun, es gelang Hakob nicht, seinem Gegner ein weiteres Mal von der Schippe zu springen und so ging der Punkt doch an die Auricher.
Unterm Strich ein knapper und hart erkämpfter 2,5-1,5 Sieg. Morgen gibts zur Belohnung den HSK, worauf ich mich natürlich besonders freue!
Runde 3: Hamburger SK – SC Weisse Dame: 3 – 1
Der HSK ist mit deutlichem Abstand und einem DWZ-∅ von 1858 an 1 gesetzt. In der zweiten Runde gewannen sie hoch mit 4-0 gegen die zweite berliner Mannschaft im u14-Turnier, den SV Mattnetz mit Bao Anh Le Bui am 1. Brett. Da die Begegnung am 1. Tisch stattfindet, werden die Partien gegen den HSK morgen früh ab 8:30 Uhr live übertragen!
Das war nichts! Nam ist noch im Halbschalf, als er einzügig in eine Bauerngabel läuft und nach dem nächsten „zweitbesten“ Zug ist statt einer Figur sogar ein ganzer Turm weg.
Minh läuft voll in die gegnerische Vorbereitung und steht im Mittelspiel schwierig, da er kaum Gegenspiel hat und sein Gegner ihn langsam zu überrollen droht. Den dreizügigen Figurenverlust sieht Minh normalerweise und auch wenn er danach noch Schadensbgrenzung betreibt, ist mit Qualle und Bauer weniger gegen einen Gegner dieses Kalibers nichts mehr zu holen.
Hakob spielt die Eröffnung gut und greift dann konsequent an im Mittelspiel. Bei korrekter Verteidigung hätte es noch eine spannende Partie werden können, aber da sein Gegner bei erstbester Gelegenheit die Figur einstellt, fährt Hakob einen ungefährdeten Sieg ein. Glückwunsch!
Kevin ist es beim Stand von 1:2 überlassen noch den Ausgleich zu versuchen, allerdings kippt seine im Mittelspiel noch ausgeglichene Stellung immer mehr in die falsche Richtung und er wird langsam, aber sicher überspielt.
Ein 1:3 gegen den Topfavoriten ist kein Beinbruch, auch wenn bei normalem Partieverlauf an allen Brettern durchaus mehr drin gewesen wäre.
Runde 4: SC Weisse Dame – SK Dessau 93: 3 – 1
Wir bekamen am Nachmittag zum Glück wieder einen schwächeren Gegner zugelost, während die anderen stärkeren Mannschaften untereinander spielten.
Der Wettkampf verläuft zäh, nur Minh kann schon früh durch eine Kombination einen Bauern gewinnen und bekommen klaren Vorteil. Alle anderen Partien verlassen die Remisbreite lange nicht.
Am Ende kommt es aber genau andersherum: Minh übersieht ein Zwischenschach und verliert eine Figur, wovon seine Stellung sich nicht mehr erholt. Hakobs Gegner stellt irgendwann eine Figur ein und auch Nam und Kevin überspielen ihre Gegner langsam zum 3:1 Endstand.
Runde 5: SC Weisse Dame – Post SV Uelzen: 1,5 – 2,5
Gegen die einen Platz vor uns (also an 3) gesetzten Uelzener gab es eine sich schon früh abzeichende knappe Niederlage.
Nam brachte uns nach gut 2 Stunden zwar mal wieder in Führung, nachdem er seiner Gegnerin erst eine Qualität und dann alle Bauern abnahm, aber an den anderen Brettern reichte es nur noch zu einem halben Punkt bei Minh.
Seine Partie verlief relativ ruhig und ohne größere Schnitzer auf beiden Seiten, sodass am Ende im ungleichfarbigen Läuferendspiel der Punkt gerecht geteilt wurde.
Kevin kam schon in der Eröffnung auf Abwege, statt für seinen geopferten Bauern Entwicklungsvorsprung zu haben, hing er zurück, was auch das Läuferpaar nicht kompensieren konnte. Schließlich schlug der gegnerische Angriff gegen seinen unrochierten König durch.
Hakob spielte die Eröffnung besser als beim letzten Mal, suchte aber noch nicht entschieden genug Gegenspiel im Zentrum und geriet so in eine schwierige Lage. Als er versuchte die Probleme taktisch zu lösen, ging der Schuss nach hinten los und er wurde Matt gesetzt.
Unterm Strich knapp verloren, in den letzten beiden Runden scheint hinter dem HSK und Uelzen im Kampf um die insgesamt 5 Qualiplätze aber noch vieles möglich.
Runde 6: SV Mattnetz Berlin – SC Weisse Dame: 1 – 3
Gegen eine Mannschaft aus demselben Landesverband möchte man – wenn es um die Qualifikation zur DVM geht – eigentlich nicht spielen. Aber da beide Teams durchaus das schachliche Potenzial für die DVM haben, war ein Aufeinandertreffen in einer der sieben Runden schon recht wahrscheinlich. Glücklicherweise findet die Begegnung nicht in der Schlussrunde statt.
Die Auslosung kam diesmal erst 13:45 Uhr heraus, eine Dreiviertelstunde vor Rundenbeginn. Viel Zeit zur Vorbereitung blieb also mal wieder nicht und da die Mattnetzer mit fünf Spielern vor Ort waren, waren die Paarungen an den hinteren Brettern nur schwer vorherzusagen. Die einzige Variante, die bei uns länger als zwei Minuten auf dem Vorbereitungsbrett stand, war der schottische „Blumenfeld-Angriff“, weil Minhs potentieller Gegner Max Hüls den in einer Partie schonmal gespielt hatte…
Dann gings auch schon los und ich staunte nicht schlecht, als ich nach wenigen Minuten einen Blick auf die Bretter warf. Nicht nur bei Minh, sondern auch bei Nam war der Blumenfeld-Angriff aufs Brett gekommen, wenn auch nicht die Untervariante, die wir uns angeschaut hatten. Beide hatten im 12. Zug noch dieselbe Stellung auf dem Brett! Das war mir dann zu nervenaufreibend…
Nach anderthalb Stunden wagte ich dann wieder einen Blick in den Turniersaal, kurz nachdem Nams Partie durch eine Zugwiederholung, der er schwerlich ausweichen konnte, Remis geendet hatte. Wie sich herausstellte, hätte Nams Gegner zwischendurch mal eine Figur gewinnen können, tat es aber nicht weil er dachte, es ginge auch ohne… Die Partie ging also eher glücklich für uns remis aus. Minh wich an exakt der Stelle des Figureneinstellers von Nams Partie ab und stand lange unklar. Am Ende konnte er seinen Mehrbauern aber verwandeln und gewann. Hakob gewann, nachdem sein Gegner im Mittelspiel inkorrekt eine Figur geopfert hatte und er dessen Angriff abgewehrt hatte schließlich im Endspiel.
Beim Stand von 2,5 – 0,5 für uns durfte Kevin dann remis machen, da er keinen rechten Plan fand und der Wettkampf ja entschieden war.
Das berliner Derby gegen Mattnetz konnten unsere Jungs also am Ende mit 3 – 1 für sich entscheiden. Der Sieg war jedoch nicht so deutlich, wie er auf im Ergebnis aussah und wies einige Kuriositäten auf.
Runde 7: SC Weisse Dame – Reideburger SV: 0,5 – 3,5
In der letzten Runde traten wir wie erwartet gegen die an zwei gesetzten Reideburger an, also das schwerstmögliche Los. Vor der Runde lagen wir auf dem 5. Platz. Ein Sieg sollte für den sicheren 3. Platz reichen, ein Unentschieden wahrscheinlich zumindest noch um den 5. Platz und die damit verbundene Qualifikation zur DVM zu sichern. Im Falle einer knappen Niederlage wäre bei entsprechender Schützenhilfe theoretisch auch noch Platz 5 drin… Es wurde also richtig spannend, leider (für alle Zuschauer in Berlin) spielten wir an Tisch 3 knapp nicht in der Live-Übertragung.
Ansetzungen der 7. Runde:
1 | 1. | Hamburger SK | (11) | – | 8. | KSV Rochade Götti | (8) |
2 | 3. | Post SV Uelzen | (9) | – | 7. | SC Aurich | (7) |
3 | 4. | SC Weisse Dame | (8) | – | 2. | Reideburger SV | (8) |
4 | 11. | Delmenhorster SK | (6) | – | 5. | Königsspringer Ha | (7) |
5 | 9. | TuS Makkabi Rosto | (7) | – | 6. | SV Mattnetz Berli | (6) |
Als Erster war mal wieder Nam fertig. Er wurde von seinem nominell nur etwas stärkeren, aber deutlich erfahreneren Gegner langsam, aber sicher im Mittelspiel überspielt.
Der restliche Wettkampf sah aber noch okay aus. Hakob stand ausgeglichen, wobei das sich anbahnende Springerendspiel aufgrund eines potentiellen entfernten Freibauern sogar eher vorteilhaft wirkte. Minh stand im Mittelspiel etwas besser und Kevin zumindest ausgeglichen. Sollte es also noch für ein Unentschieden reichen?
Die Frage wurde schneller beantwortet, als mir lieb war. Hakob war als nächster fertig und hatte verloren. Er hatte zwar besagtes Springerendspiel erreicht, war dort aber in eine Springergabel gelaufen und hatte dadurch einen Bauern verloren. Als bald ein zweiter folgte, gab er auf.
0 – 2 und bei Kevin sah es inzwischen auch nicht mehr so rosig aus, während Minhs Stellung immer mehr auf ein Remis zusteuerte. Ein Blick auf die anderen Wettkämpfe zeigte, dass von den Mannschaften mit 7 Punkten nur Königsspringer Hamburg sicher gewinnen würde. Aurich schien gegen Uelzen zu verlieren und Rostock führte gegen Mattnetz zwar 2 – 0, stand aber an den beiden verbliebenen Brettern schlecht. Sollten tatsächlich nur 4 Mannschaften auf 9 oder mehr Mannschaftspunkte kommen? Minh und Kevin bekamen jedenfalls die Erlaubnis Remis anzubieten, für den Fall dass es am Ende doch auf die Brettpunkte ankommen sollte und da ein Unentschieden mittlerweile doch unrealisitisch war. Minhs und Kevins Gegner lehnten jedoch beide ab.
Schließlich hatte Mattnetz das 2 – 2 gegen Rostock gesichert und Aurich verlor deutlich gegen Uelzen. Wir mussten also nur noch einen halben Brettpunkt gegenüber Göttingen aufholen. Göttingen? Die hatte ich vorher tatsächlich gar nicht auf der Rechnung gehabt, da sie im Laufe des Turniers an den vorderen Tischen kaum in Erscheinung getreten waren, vor der letzten Runde nur einen halben Brettpunkt vor uns lagen und gegen den designierten Norddeutschen Meister aus Hamburg antreten mussten.
Am Ende war es ausgerechnet der HSK-Topscorer am 4. Brett, der nach bisher 6 aus 6 seinen ersten halben Punkt abgab, sodass Göttingen „nur“ 0,5 – 3,5 verlor. Da bei uns nur noch ein halber Zähler bei Minh heraussprang, wurden wir tatsächlich mit einem halben Brettpunkt Rückstand (bei deutlich besserer Drittwertung…) 6. und verpassten die Qualifikation zur DVM damit um Haaresbreite.
Zum Abschluss wurde noch ein Foto mit allen nach Magdeburg gereisten Berliner Jugendmannschaften angefertigt, also mit den u-12 Mannschaften der Schachpinguine, des SV Empor Berlins und den beiden u14-Mannschaften des SV Mattnetz Berlin und unserer Mannschaft (nur die u12-Mannschaft der Schachfreunde Nord-Ost war leider nicht anwesend).