Am kommenden Freitag wird in den Klassen B und C unserer Clubmeisterschaft die 8. Runde ausgetragen (für die B-Klasse ist es die erste Playoff-Runde; Spieler der Klassen A und D können die Runde als Nachspieltermin nutzen). Damit nähert sich das diesjährige Turnier seinem Ende. Höchste Zeit also für einen Zwischenbericht! 

Mit ursprünglich 32 Teilnehmern fiel die Frequenz der CM 2018 geringer als in den vorangehenden Jahren aus. Hinzu gesellten sich im Laufe des Turniers leider ein paar gesundheits- bzw. berufsbedingte Rücktritte. Spannung gab und gibt es dafür genauso viel wie immer!

Besonders ersichtlich ist dies in der A-Klasse, wo das Fehlen der zwei Topfavoriten und CM-Titelabonnenten der letzten Jahre, Hendrik Möller und Kai-Gerrit Venske, für ein besonders ausgeglichenes Feld gesorgt hat. Angeführt wird dieses momentan von Cord Wischhöfer mit 4,5 Punkten, der zudem einer von nur zwei noch unbesiegten Teilnehmern der Gruppe ist. Schade nur, dass einer von Cords Punkten wegen nicht Erscheinens seines Gegners kampflos zustande kam…
Hinter unserem „Commandante“ wird es knapp, dort lauern nämlich ganze vier Spieler mit 3,5 Zählern! Davon hat Dr. Heinz Wirth allerdings alle seine Partien bereits absolviert, wodurch er zwar nicht mehr in den Kampf um den Titel eingreifen kann, sich dafür aber ein gewisses Polster zu den Abstiegsrängen aufgebaut hat. Höhere Gefilde könnte hingegen der Große Vorsitzende Thorsten Groß erreichen, der in der letzten Runde im April auf Cord trifft und im Falle eines Sieges zumindest punktemäßig mit diesem gleichziehen würde.  Über die meisten Aussichten auf einen Gesamtsieg verfügen indessen Dr. Ingo Abraham (der zweite „Unbesiegte“) und Yannick Kather, da beide noch zwei Partien zu spielen haben und damit die einzigen sind, die theoretisch mehr als 4,5 Punkte erreichen können. Besonders pikant: Eine der erwähnten, noch offenen Paarungen dieser beiden ist ihr direktes Duell! Wird dies das Entscheidungsspiel um den CM-Titel 2018 sein?
Freilich ist bei allen Gedanken an mögliche Trophäen immer noch Vorsicht geboten! In diesem Sinne spricht auch für die besondere Ausgeglichenheit des diesjährigen Feldes, dass bis auf Cord so gut wie kein Teilnehmer seines Klassenerhalts zu hundert Prozent sicher sein kann!  So würden, obwohl sie  momentan hinten liegen, sowohl Josef Gelman (welcher sich bei seiner ersten A-Klassen-Teilnahme sehr gut schlägt und bislang nur von Yannick besiegt werden konnte) als auch Martin Kaiser bei zwei Siegen in ihren noch ausstehenden Partien (eine davon gegeneinander… Ja, in diesem Jahr stehen wirklich alle Zeichen auf Spannung) ebenfalls in der oberen Tabellenhälfte mitmischen. Der einzige, der dies ganz sicher nicht mehr kann, ist Wolfram Steiner, welcher aus dem Turnier zurückgetreten ist und damit automatisch einen der beiden Abstiegsplätze belegt.

In der B-Klasse wurde das Hauptturnier, von einer letzten Nachholpartie abgesehen, bereits abgeschlossen. Erster wurde Ralf Mohrmann mit 5 Punkten. Zusammen mit Uwe Parske (3,5 Punkte), Alexander John (momentan 3,5 Punkte bei noch einer Nachholpartie) und Gerd Biebelmann (3 Punkte) hat er sich damit für das Aufstiegsplayoff qualifiziert. In diesem spielt das genannte Quartett ein einfaches Rundenturnier (mit je umgekehrter Farbverteilung gegenüber der ersten Begegnung), bei dem die Punkte aus der Hauptrunde übernommen werden.  Auf den Plätzen 5 und 6 folgen Claudia Münstermann und Mirza Hasic, wobei die Reihenfolge hier vom Ausgang der erwähnten Nachholpaarung (John-Münstermann) abhängig ist. Diese zwei werden außerdem im Rahmen eines „Abtiegsplayoffs“ noch eine weitere Partie gegeneinander absolvieren. Bei dieser geht es jedoch „nur“ um Freude am Schach und sportlich und um nichts mehr, da, ähnlich wie im Falle von Wolfram in der A-Klasse, mit dem vorzeitig zurückgetreten Ulrich Oginski der einzige Absteiger in die C-Klasse bereits feststeht.

Stichwort C-Klasse! Auch hier ist noch alles offen. Gleichzeitig hat der bisherige Turnierverlauf so einige Überraschungen mit sich gebracht. Dazu zählt sicher das sensationelle Abschneiden von Christos Giannopoulos. Als einer von zwei DWZ-Außenseitern gestartet, verfügt er nach Siegen gegen Johannes Stöckel, Jens-Ole Schmitt und Jonathan Purol sowie einem Remis gegen Konrad Wozniak aktuell über 4,5 Punkte, mit denen er, Stand 20. März, das Feld anführt! Wird sich Christos mit seinem kompromisslosen Angriffsschach diesmal gar den Weg in die B-Klasse erkämpfen? 
Streitig machen könnten ihm das noch viele: Neben dem Christos mit 4 Punkten dicht auf den Fersen tretenden Veteranen Wolfgang Busse sicherlich Porat Jacobson, der zwar „nur“ zwei Zähler, dafür jedoch die meisten noch offenen Partien vorzuweisen hat sowie DWZ-Favorit Thomas Kögler. Der Letztgenannte hat sich nach einer unglücklichen „kurzen Rochade“ zu Turnierbeginn (Niederlagen gegen Jens-Ole Schmitt und Jörg Francke – eine weitere Überraschung) mit zuletzt drei Siegen wieder in die Erfolgsspur gebracht und sinnt nun auf Rückkehr nach oben. Nicht gänzlich abzuschreiben sind im Rennen um die zwei Aufstiegsplätze auch noch die bereits erwähnten Johannes Stöckel (3,5 Punkte) und Konrad Wozniak (2 Punkte), die dafür allerdings wohl noch zwei (Johannes) bzw. gar drei (Konrad) Siege in ihren noch ausstehenden Begegnungen bräuchten (Eine davon… ja, ihr ahnt es schon… gegeneinander!), während es bei Jens-Ole Schmitt (3,5) angesichts von nur einer einzigen noch ausstehenden Partie nicht mehr reichen wird… Im hinteren Tabellenbereich zu finden sind schließlich Jonathan Purol sowie Jörg Francke, mit dem auch die C-Klasse über einen Teilnehmer verfügt, der nach seinem (hier leider gesundheitsbedingten) Rücktritt auf dem Abstiegsplatz landet. Zumindest in Sachen Kampf um den Klassenerhalt ist damit alles geklärt… 

Eine sehr  traurige Hintergrundgeschichte hat die diesjährige Besetzung der D-Klasse. Noch im Oktober meldete sich mit Rafet Muratovic einer der regelmäßigsten Teilnehmer unserer Clubmeisterschaft für diese an. Dann erschien er jedoch zu keiner der Runden und war auch nicht zu erreichen. Erst vor Kurzem haben wir erfahren, dass Rafet zu diesem Zeitpunkt bereits im Krankenhaus war, wo er mit einer schweren Krankheit kämpfte – ein Kampf, den er, wie aus dem kürzlich auf unserer Homepage veröffentlichten Nachruf bekannt, schließlich leider verlor. Den Platz von Rafet nahm im November Vincent Pantel ein, der schon vor ca. einem Jahr kurz Mitglied bei uns war, nun wieder in Berlin ist und sich auch gleich nach seiner Rückkehr am wichtigsten Vereinsturnier versuchen wollte. 
Von den Ergebnissen her, startete die D-Klasse diesmal mit einer faustdicken Überraschung: der frisch in den Verein eingetretene Jugendliche Sebastian Lutz besiegte bei seinem zweiten richtigen Schachturnier überhaupt in der ersten Runde gleich den deutlichen DWZ-Favoriten Manfred Sieg! Und Sebastian marschierte auch weiter von Gewinn zu Gewinn, bis ihn schließlich Vincent stoppte. Diese zwei besitzen auch momentan die besten Chancen auf den Aufstieg in die D-Klasse, während Manfred, welcher neben der „Null“ gegenüber Sebastian noch einen halben Punkt an Vincent abgab, auf ein Stolpern eines der beiden hoffen muss. Ein gutes Turnier spielten auch Gerhard Eilebrecht und Klaus Uebelhöde, bei  nur einer ausstehenden Partie (die – wie könnte es wohl anders sein ? – die Paarung gegeneinander ist…) wird es für einen Aufstiegsplatz allerdings diesmal (noch) nicht reichen. Im hinteren Bereich der Tabelle platzieren sich Hans-Joachim Kaufhold und Torben Dittmer, bei denen es oft vor allem an Durchhaltevermögen gefehlt zu haben schien, um die teilweise wirklich guten Partieanlagen auch in Zählbares zu verwandeln sowie Christel Hoffmann, die noch auf ihren ersten Punkt wartet. 

Der Leser merkt: Hochspannung in wirklich allen Klassen! Es lohnt sich also auf jeden Fall,  in den nächsten Wochen zum Kiebitzen vorbeizuschauen, auch wenn man selbst nicht mitspielt. Und nach der Lieferung des neuen Kühlschranks (Siehe Thorstens ganz frischen Bericht zur 2. Runde der CBM) muss sich auch niemand mehr Sorgen machen, dass das Bier zu warm sein könnte…