WeDa: Ansetzungen – Runde 4
Drei von vier Teams gewinnen am 2. Adventssonntag und liegen nun allesamt auf Aufstiegsplätzen. Der VIERTEN gelingt dieses Kunststück sogar mit einem Spiel weniger… 🙂 Einzig die DRITTE verliert knapp und rutscht ins Mittelfeld zurück.
Liga | HEIM | Ergebnis | AUSWÄRTS | Platz | BP | MP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stadtliga A | O’weide 2 | 2: 6 | WeDa 2 | 1. | 25,5 | 8:0 | |
Stadtliga B | Mattnetz 2 | 4,5: 3,5 | WeDa 3 | 4./5. | 17,0 | 5:3 | |
Klasse 2.3 | WeDa 4 | 7 : 1 | Spandauer SV | 2. | 19,0 | 6:0 | |
Klasse 3.2 | WeDa 5 | 3,5: 2,5 | Weißensee 4 | 2. | 14,5 | 6:2 |
Berichte der ZWEITEN („Souveräner 6:2-Auswärtssieg gegen TSG Oberschöneweide 2“) und DRITTEN („3,5:4,5-Auswärtsniederlage gegen Mattnetz 2“)
DRITTE: 3,5:4,5-Auswärtsniederlage gegen Mattnetz 2
Gemeinschaftsbericht veröffentlicht von Christian Greiser
Das inzwischen wieder aktive Liga-Orakel sah ein Match auf Augenhöhe voraus. Das eigene Empfinden während des Matches pendelte sich irgendwo bei einer deutlichen Niederlage ein. Dass sogar ein hauchdünner Sieg möglich war, ergab sich erst beim Nachbetrachten der Partien.
Ausgeglichener Start
Die ersten Entscheidungen fielen an den Mittelbrettern. An Brett 5 neutralisierten sich der Berichterstatter Christian Greiser und sein Gegner: „In einer durch jegliche Konfliktvermeidung geprägten Eröffnung entstand eine verschachtelte Stellung, die jedes ansatzweise aktive Spiel ausschloss. Die beiden Schachverhinderer gönnten sich auf diese Art und Weise nach gut zwei Stunden und 18. Zügen gegenseitig einen halben Punkt.“ ½:½
Gerd Biebelmann (Brett 4)
„Ich bekam es als Schwarzer mit Thomas Mahling zu tun. Ich kam ordentlich aus der Eröffnung heraus und stand eigentlich nie vor besonders großen Aufgaben. Andererseits konnte ich auch meinen Gegner nicht groß in Verlegenheit bringen. Zwischenzeitlich bot ich Remis an, das mein Gegner aber ablehnte. Dieses Mal erlaubte ich mir keine gröberen Schnitzer. Im 45. Zug nahm ich sein Remisangebot an.“ 1:1
Thomas Kögler (Brett 6)
„Ich hatte mit Schwarz im 14. Zug nach weißem Springeropfer (13. Sxd5 exd5 14.cxd5) mit Fesselung meines Sc6 eine wichtige Entscheidung zu treffen: Eine mehr positionelle Lösung durch Wegzug meiner Dame von c7 und Rückgewinn des Bauern oder einer Gegentaktik mit Opfer meiner Dame und dem d5-Bauern für 2 Leichtfiguren + Turm als (mehr als) ausreichende materielle Kompensation. Ich entschied mich für die „Taktik“.
Nach Tausch eines Turmpaares auf der c-Linie war die Materialverteilung: Weiß D + Ls (schwarzfeldrig) + 7 Bauern gegen T-L-L-S + 6 Bauern bei mir. Zwar konnte seine Dame später auf a7 in meine Stellung eindringen, dafür hatte ich immer die „Dauerdrohung“ Damenfang auf Lager, teilweise mit Angebot von zwei vergifteten Bauern (b7, a6) , so dass die weiße Dame letztlich aus der Ecke vertrieben werden konnte, ohne Schaden anzurichten!
Kurz vor der Zeitkontrolle verlor mein Gegner dann die Geduld und griff ungestüm am Königsflügel an und damit fiel die Entscheidung. Zum zweiten Mal in der Partie bot ich ihm zwei Bauern zum Verzehr an (diesmal die Bauern f6 und d6), den Damenverlust nach Dxf6 durch die Gabel Sh5+ (der weiße König stand auf g3) sah er noch, nicht aber meinen hinter dem Ld7 gut „versteckten“ anderen Läufer auf d8, der die Dame nach Dxd6 entscheidend fesselte. Das war reine Ermüdung bei meinem Gegner, der sofort aufgab.“ 2:1
Düstere Prognose
Alles in allem – trübe Aussichten: Brett 1 = ½, Brett 2 = 0, Brett 3 = 0, Brett 7 = 0, Brett 8 = 0.
Cord Wischhöfer (Brett 2)
„An Brett 2 spielend verlor ich als Schwarzer in der Eröffnung einige Tempi, kam dem Ausgleich nah, wählte aber eine aktive Abwicklung, die meinem Gegner mehr Chancen einräumte als mir. Im 37sten Zug überschritt ich in aussichtsloser Stellung die Zeit.“ 2:2
Carsten Miemietz (Brett 3)
„Mit den weißen Steinen unterliefen mir bereits in der Eröffnung mehrere Ungenauigkeiten, woraufhin ich dauerhaft in die Defensive geriet. Fünf Züge vor der Zeitkontrolle kamen wir beide in die Zeitnotphase und es folgte ein besonders schwerer Fall von doppelter Schachblindheit! Mein Gegner drohte mit einem „Scheinopfer“ eine Qualität zu gewinnen. Hätte ich seinen Läufer mit meiner Dame geschlagen, wäre ich Matt gesetzt worden; dachten wir beide. Tatsächlich wurde das drohende Matt aber auch noch von einem meiner Türme gedeckt; seinen ungedeckten Läufer hätte ich einfach schlagen können! Nach dem Abtausch der Damen und dem Verlust der Qualität gab ich die Partie nach wenigen weiteren Zügen auf.“ 2:3
Martin Döring (Brett 7)
„Als Anziehender war ich dank schneller Entwicklung mit meiner erreichten Stellung eigentlich zufrieden. Die Partie wurde dann zur ersten Zeitkontrolle hin etwas hektisch und unübersichtlich. Leider übersah ich in dieser Phase, dass meine Dame gefangen werden kann und musste entscheidendes Material hergeben. Die Partie war dann zwangsläufig nicht mehr zu halten. Schade, denn ohne diesen taktischen Patzer war deutlich mehr möglich gewesen.“ 2:4
Wolfgang Busse (Brett 8)
Seiner jungen Gegnerin gelang es von Beginn an, das Heft des Handelns gegen unser Ehrenmitglied in beide Hände zu nehmen. Ihr schwungvoll vorgetragener Königsangriff wurde mit einem Mehrbauern im Doppelturmendspiel bei aktiver Stellung belohnt: T-T-Ls + 3B vs. T-T-Lw + 2 B. Auch wenn es sich um ungleichfarbige Läufer handelte, waren die weißen Perspektiven auf einen Partiegewinn mehr als aussichtsreich. Am Ende konnte Wolfgang durch seine Zähigkeit das Unentschieden zwar retten, der Mannschaftskampf war damit aber auch verloren. 2½:4½
Heinz Wirth (Brett 1)
„Meine Partie bewegte sich in der Eröffnung und im Mittelspiel in der Remisbreite. Im Turmendspiel verlor mein Gegner durch eine Fesselung einen Bauern. Mit dem damit entstandenen Freibauern konnte ich schließlich eine Gewinnstellung herbeiführen und gewinnen.“ 3½:4½
Das Schlusswort kommt – wie immer in dieser Saison – von Thommy: „Ein Mannschaftskampf mit Fehlern und Müdigkeit auf beiden Seiten; insgesamt muss sich unsere Zeiteinteilung verbessern!“
ZWEITE: Souveräner 6:2-Auswärtssieg gegen TSG Oberschöneweide 2
von Martin Sechting
Wir waren im Vorfeld ersatzgeschwächt, da uns nur nur sechs Spieler aus den eigenen Reihen zur Verfügung standen. Wir hatten aber mit Sebastian Böhne und Philipp Stährfeldt starken Ersatz aus der DRITTEN erhalten.
Ich hatte Oberschöneweide 2 als mittelschwer eingestuft und im Schnitt sogar leichte Vorteile in der DWZ-Erwartung für unseren Gegner gesehen. Gleichfalls habe ich aber keinen groben Unterschied gesehen und mir Chancen aufgrund unserer starken Form erhofft – und wurde zum vierten Mal in dieser Saison positiv überrascht!
Gelungener Frühstart
Ich hatte am 3. Brett mit FM Reinhard Postler einen nominell sehr starken Gegner. Doch ich erwischte ihn in der Eröffnung auf dem linken Fuß und konnte mit Weiß eine ungenaue Zugfolge konsequent nutzen. Ich ließ meinen Gegner keine Chance zurückzukommen. Bereits um 10:30 Uhr gewann ich in 15 Zügen zum 1:0 für uns. Schach macht mir gerade viel Freude, was auch meine 4/4 Siege bisher zeigen.
4:0 bis 13 Uhr
Dann konnte ich mich den anderen Partien zuwenden. Nicht alle standen gut, aber Anton Bashtavy hatte früh eine Qualität gewonnen und wickelte geschickt in ein Endspiel mit einem Freibauern ab. Außerdem spielte Stefan Prange am Spitzenbrett solide und hatte zwei Mehrbauern, während Philipp den a-Bauern gewann und ein Freibauernpaar auf der a- und b-Linie erhielt.
An Brett 4 bei Greg sah es schwierig aus, und auch am 1. Brett kippte die Stellung, weil Stefan eine Figur verlor und nun mit zwei Bauern gegen Springer kämpfte. Gegen 12 Uhr gewann Anton souverän zum 2:0 für uns. Glückwunsch an Anton zu bisher 3/3 Punkten und schönen Partien. Wenig später gewann Philipp mit seinen Freibauern und erhöhte auf 3:0 für uns. Auch er konnte bereits zwei Siege in der ZWEITEN einfahren! Kurz vor 13 Uhr schaffte Greg durch eine kleine Taktik Materialgewinn und den Sieg zum 4:0.
Wackelige Schlussphase
Wer jetzt denkt, der Kampf war entschieden, nein, denn alle anderen Bretter standen wacklig. Thorsten schaffte gerade so die Zeit bis zum 40. Zug, Sebastians Stellung kippte nach aussichtsreicher Stellung in der Zeitnotphase, Ralf hatte im Endspiel einen Bauern weniger, Stefan kämpfte mit zwei Mehrbauern und Turm gegen Turm und Springer (und weitere Bauern), sein Gegner spielte natürlich auf Sieg.
Aber wir hatten den Vorteil, dass nur noch ein halber Punkt herausspringen musste. Um 13:45 Uhr war es dann soweit: Thorstens Gegner ließ eine Stellungswiederholung zu. Damit war die Entscheidung zum 4,5:0,5-Zwischenstand geschafft.
Nach 14 Uhr gab es noch Erfreuliches für unser Brettpunktekonto: Ralf erzielte im Endspiel K+L+B gegen K+S+2B ein Remis, tolle Endspielleistung! Leider musste Sebastian sein verlorenes Endspiel aufgeben. Toller Kampf bis zum Schluss und für die nächsten Partien besseres Spielglück! Den krönenden Abschluss erzielte am 1.Brett Stefan um 14:30 Uhr. Er hielt nicht nur ein Remis, sondern gewann am Ende sogar noch das Endspiel nach 5,5 Stunden Kampf.
Fazit
6:2 gegen einen mittelschweren Gegner und nun 8:0-Mannschaftspunkte und 25,5:5,5 Brettpunkte sind das Resultat einer grandiosen Mannschaftsleistung – inklusive des Einsatzes von Sebastian und Philipp aus der DRITTEN!
„Wir wollen einfach weiter zeigen, dass mit uns zu rechnen ist in dieser Saison!“