Normalerweise reichen 9 zu 5 Mannschaftspunkte um sich für die Deutsche Vereinsmeisterschaft zu qualifizieren – normalerweise. Doch dieses Jahr war der Kampf um die vier Qualifikationsplätze der NDVM u16 an der Spitze so ausgeglichen, dass es für unsere Jugendlichen knapp nicht reichte. Punktgleich mit der am Ende viertplatzierten Mannschaft landete unsere Mannschaft auf dem 6. Platz – in dem ausgeglichenen Feld nichtsdestotrotz eine tolle Leistung!
Brett/Runde | 1. | 2. | 3. | 4. | 5. | 6. | 7. | Ergebnis |
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Coco Zhou | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | ½ | 1 | 2,5/7 |
Nam Tham | 1 | ½ | 1 | ½ | 1 | ½ | 0 | 4,5/7 |
Benjamin Artukovic | 0 | ½ | ½ | 1/3 | ||||
Andranik Movsisyan | ½ | 0 | 1 | 1 | 1 | ½ | 4/6 | |
Ozan Tunc | 1 | 1 | 1 | 1 | ½ | 4,5/5 | ||
Mannschaftsergebnis | 3,5 BP – 2 MP | 1,5 BP – 0 MP | 3 BP – 2 MP | 2,5 BP – 2 MP | 2 BP – 1 MP | 2 BP – 1 MP | 2 BP – 1 MP | 9 MP – 6. Platz |
Mit Coco, Nam, Benjamin, Andranik und Ozan haben wir mittlerweile eine recht spielstarke und ausgeglichene u16-Mannschaft im Verein zusammen. Coco und Nam weisen Spielstärken um die 2000 DWZ aus; die anderen drei auch immerhin um die 1700 DWZ. Mit Setzlistenplatz 5 auf der diesjährigen in Berlin durchgeführten NDVM u16 war das vorab ausgegebene Ziel einen der vier Qualifikationsplätze zur DVM u16 zu belegen.
In Runde 1 wurde die Pflichtaufgabe gegen den KSV Rochade Göttingen mit 3,5 zu 0,5 Punkten sehr souverän gelöst – der DWZ-Schnitt war aber auch um ca. 250 Punkte höher auf unserer Seite.
Gleich in der 2. Runde bekamen unsere vier mit dem Hamburger SK eine der vier weiter oben gesetzten Mannschaften zugepaart. Um auf einem der Qualiplätze am Ende zu landen, mussten den vorderen Mannschaften Punkte abegnommen werden – gegen den HSK gelang dies noch nicht, aber die 1,5 Brettpunkte waren durchaus wichtig für die weiteren Wertungen. Der Wettkampf gegen die Hamburger blieb auch der einzige, der verloren ging.
In Runde 3 traf unsere Mannschaft auf den SV Werder Bremen, der an Brett 1 mit Colin Colbow immerhin einen 2300er-Spieler aufgestellt hatte, aber an den hinteren Brettern nicht so spielstarke Jugendliche auffahren konnte. So erfüllten unsere drei Jungs Nam, Andranik und Ozan an den hinteren Brettern die Erwartungen voll und holten die 3 Brettpunkte zum Mannschaftssieg.
Auch in Runde 4 schaffte unsere Mannschaft gegen den TuS Makkabi Rostock den Pflichtsieg, der mit 2,5 zu 1,5 aber deutlich knapper ausfiel.
In den letzten drei Runden warteten jetzt also noch die anderen Mannschaften von „oben“: Mit den Schachzwergen aus Magdeburg trennten sich unsere Jugendlichen friedlich 2 zu 2 in der 5. Runde – dabei waren alle Partien ausgekämpft. Erwähnenswert ist, dass in dieser Begegnung die einzigen beiden an der NDVM u16 teilnehmenden Mädchen Elina Heutling und Coco am 1. Brett aufeinandertrafen – leider mit dem schlechteren Ausgang für Coco. Erstmals spielte auch Benjamin, der in seiner Einstandspartie aber noch nichts Zählbares holte. Nam und Andranik holten in diesem Wettkampf glücklicherweise die beiden so wichtigen Punkte.
In Runde 6 wurde das Vorrundenergebnis von 2 zu 2 wiederholt – dieses Mal gegen die Sfr. Nord-Ost Berlin, allerdings endeten konträr dazu alle Partien unentschieden. In diesem Wettkampf wurden dem Vernehmen nach nicht alle Partien bis zum Ende ausgekämpft, daher wäre hier eventuell mehr drin gewesen gegen eine Mannschaft, die am Ende vor uns gelandet ist. Mit einem Mannschaftssieg und dann 9 Mannschaftspunkten auf dem Konto wäre die Quali in durchaus realistische Weiten gerückt. Mit dem Unentschieden in der Vorschlussrunde waren die Chancen zur Qualifikation deutlich gesunken, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit mussten unsere Jugendlichen in der letzten Runde noch gegen die stärkste Mannschaft des Turnier antreten.
Und natürlich kam es auch so: Mit dem SV Mattnetz Berlin wartete tatsächlich der Setzlistenerste in der 7. Runde auf unsere Spieler:innen. Mit dem Turnierhighlight für Coco, dem Sieg über Bao Anh Le Bui am 1. Brett, erspielte sich unsere Mannschaft gegen den Turniersieger aus dem Süd-Osten Berlins aber ein nicht unbedingt erwartbares 2 zu 2. Wobei für unsere Mannschaft sogar mehr drin war, denn Nam hatte zwischenzeitlich beim Stand von 1,5:0,5 für uns gegen Oliver Röhr, den erfolgreichsten Einzelspieler des Turniers, deutlichen Vorteil, war dann bei der Verwertung seines Mehrbauern zu ungeduldig und verlor am Ende sogar noch. Benjamin spielte bis zuletzt, kam aber bei beidseitig knapper Zeit über ein Remis nicht mehr hinaus.
Zum Ende des Turniers kamen insgesamt 3 Mannschaften auf 10 zu 4 Mannschaftspunkten – alle qualifizierten sich zur DVM u16 – und 4 weitere Mannschaften auf 9 zu 5 Mannschaftspunkten, so dass die Zweitwertung, die Mannschafts-Sonneborn-Berger-Wertung, über die Qualifikation entschied. Leider hatten in dieser Wertung der HSK und die Schachzwerge aus Magdeburg die bessere Wertung, so dass unsere Jugendlichen auf dem 6. Platz landeten. Immerhin war unsere Mannschaft mit dem HSK brettpunktgleich, s.d. eine Wertung in anderer Reihenfolge (Brettpunkte vor Mannschafts-SoBerg) ebenfalls nicht den angestrebten Qualiplatz erzielt hätten.
Fazit: Auf der Haben-Seite steht vor allem, dass nur ein einziger Wettkampf verloren ging und in den letzten drei Runden gezeigt wurde, dass mit den vorderen Mannschaften durchaus mitgehalten werden konnte. Die Ergebnisse von Ozan (4,5 zu 0,5), Nam (4,5 zu 2,5) und Andranik (4 zu 2) sind besonders hervorzuheben – diese drei legten immer wieder den Grundstein zum Mannschaftssieg. Aber auch Coco (2,5 zu 4,5) und Benjamin (1 aus 3) zeigten tolle Leistungen, die vielleicht nicht so spektakulär in der Gesamtpunkzahl aussehen, aber schaut man auf die DWZ-Auswertung, spielten beide durchaus innerhalb ihrer Erwartungen. Gegebenenfalls wird der Verein für diese tolle Mannschaft einen Freiplatzantrag für die DVM u16 stellen – dies ist jedenfalls der Wunsch der Spieler:innen.
Weitere Infos zur NDVM u16 sind auf der Turnierseite der Schachjugend in Berlin veröffentlicht.