Qualifikationsturnier zur Jugendbundesliga 2017/18 – Aufstieg!!!

Jugendbundesliga, wir kommen!

Unsere u19-Mannschaft bei ihrem letzten Wettkampf im Qualifikationsturnier zur JBL.

Im letzten Spiel des Jugendbundesliga-Qualifikationsturniers kam unsere U19-Mannschaft im Rückspiel gegen den SC Borussia 1920 Friedrichsfelde vergangenen Samstag zu einem ungefährdeten 4:2-Sieg.
Begünstigt durch einen kampflosen Punkt an Brett 4 stand der Aufstieg bereits zu Beginn des Wettkampfes fest, sodass der Rest reine Kür war – aber auch die wurde gemeistert.

Die 6. Runde des JBL-QT wurde parallel zur zentralen Endrunde der Jugendbundesliga Nord-Ost im Beethoven-Gymnasium ausgetragen. Danke an dieser Stelle der Mannschaft von Borussia Friedrichsfelde für die Bereitschaft, ihr Heimspiel nach Lankwitz zu verlegen  – für uns blieb der Fahraufwand in etwa gleich, aber unsere Gegner nahmen sicherlich eine Stunde Fahrzeit auf sich, um diese besondere Austragung der Schlussrunde zu ermöglichen.

Den ersten Punkt erzielte Nam, dessen Gegner dem Vernehmen nach den Wettkampf vergessen hatte und stattdessen ins Kino(!) gegangen war. Da er dort sein Handy vorbildlich ausgeschaltet hatte, war er auch nicht erreichbar und der Fehler konnte nicht mehr korrigiert werden. Daher… 1:0

Bei diesem Stand blieb es eine ganze Weile, bis Hakob seine Partie mit einem kleinen Drama beendete. Er hatte zunächst einen Bauern geopfert, dafür vielversprechenden Angriff erlangt und eine Qualität gewonnen. Dem möglichen Damentausch wich er zwischendurch aus, um die Partie lieber im direkten Angriff zu gewinnen, was objektiv anscheinend auch der schnellste Weg zum Sieg war. Nun wollte er gerade die Dame gewinnbringend von h5 nach g6 ziehen, als er dabei aus Versehen gleichzeitig den schwarzen Bauern auf h6 anhob. Wie das genau ging weiß ich auch nicht, ich war in dem Moment nicht im Spielsaal und habe es daher nicht mit eigenen Augen gesehen. Jedenfalls entschied der Schiedsrichter, dass nun „berührt-geführt“ anzuwenden sei, die Dame musste also den schwarzen Bauern auf h6 schlagen, woraufhin ein Turm verloren ging und Hakob aufgab. Mit ein paar Tagen Abstand würde ich die Angelegenheit doch als akrobatischen Fingerfehler verbuchen – ärgerlich, aber für den Wettkampf war’s zum Glück egal. 1:1

Zeit dem verschenkten Punkt hinterher zu trauern blieb nicht viel, denn Minh brachte uns schon bald darauf wieder in Führung. In dieser für Minhs Verhältnisse ungewöhnlich wilden Partie hingen schon im frühen Mittelspiel auf beiden Seiten Figuren, es sah doch ziemlich unübersichtlich aus. Wir konnten die mannigfaltigen Möglichkeiten beider Seiten in der Analyse nur streifen, in der Partie verlor Minhs Gegner jedenfalls recht bald den Überblick und damit eine Leichtfigur. Diese Mehrfigur baute Minh schnell zu einem Turm und dann zum Partiegewinn nach nur wenig mehr als 20 Zügen aus. Bravo! 2:1

Den nächsten Punkt erzielte Andranik.  In seiner Partie wurden nach der Eröffnung zügig alle Leichtfiguren abgetauscht und das entstandene Mittelspiel war ziemlich ausgeglichen. Im Doppelturmendspiel hatte Andranik aber doch noch die etwas besseren Ideen als seine Gegnerin, gewann einen Bauern und im einfachen Turmendspiel bald darauf einen weiteren, was zum Partiegewinn ausreichte. Auch wenn sich das Spiel beider Seiten im Endspiel sicher noch verfeinern ließe, war es unterm Strich ein verdienter Sieg für Andranik. 🙂 3:1

Damit war der erste Mannschaftspunkt bereits gesichtert und die Großen brauchten nur noch einen halben Brettpunkt zum Mannschaftssieg beizusteuern.

In Jonathans Partie gelang dies allerdings noch nicht. Im Mittelspiel verfügte er zunächst im Gegenzug für eine permanente Bauernschwäche über das Läuferpaar und gutes Spiel auf den halboffenen Linien. Die vielversprechenden Chancen blieben jedoch ungenutzt und nach Abtausch der Damen und des guten Läufers landete Jonathan in einem Turm-Läufer-Endspiel mit dem schlechteren Läufer sowie einer schlechten Bauernstruktur. Das Ende wurde dann abgekürzt, indem der schlechte Läufer mitten auf dem Brett gleichzeitig gefangen und zu Tode gefesselt wurde. Das war dann doch zu viel… 3:2

Damit blieb es Josef am Spitzenbrett überlassen, den Mannschaftssieg perfekt zu machen, was ihm auch auf überzeugende Art und Weise gelang. Nachdem er mit Raumvorteil aus der Eröffnung gekommen war, manövrierte Josef geschickt mit seinen Figuren, bis er schließlich einen Bauern gewann. Danach setzte er druckvoll fort, vergrößerte seinen Raumvorteil konsequent weiter, besetzte mit seinem Turm die 7. Reihe, bildete sich einen gefährlichen Freibauern und setzte schließlich mit einem hübschen Turmopfer matt. Sehr schön!

Josef Gelman – Niels Bennett Lilienthal

Endstand: 4:2

Mannschaftsergebnis:

Runde Datum Heimmannschaft   Auswärtssmannschaft Ergebnis
1 05.11. 2016 SC Weisse Dame SC Eintracht Berlin 5,5 – 0,5
2 26.11. 2016 BSV 63 Chemie Weißensee SC Weisse Dame 1,5 – 4,5
3 21.01. 2017 SC Weisse Dame SC Borussia 1920 Friedrichsfelde 4 – 2
4 25.02. 2017 SC Eintracht Berlin SC Weisse Dame 2 – 4
5 25.03. 2017 SC Weisse Dame BSV 63 Chemie Weißensee – entfällt –
6 13.05. 2017 SC Borussia 1920 Friedrichsfelde SC Weisse Dame 2 – 4
  Endergebnis SC WeDa:     8 – 0 MP; 17,5 BP; 1. Platz!!!
 

Einzelergebnisse:

Brett Runde 1 2 3 4 5 6 gesamt
1 Josef Gelman 1 ½ ½ 1  1 4,0/5
2 Kevin Roho 1         1,0/1
3 Minh Tham 1 + 1    1 4,0/4
4 Hakob Kostanyan 1 0 1 ½  0 2,5/5
5 Nam Tham 1 1 1 1  + 5,0/5
6 Benjamin Artukovic       1  –   1,0/1
7 Laurenz Preissner   +       1,0/1
8 Jonathan Purol ½ 1 0 0  0 1,5/5
9 Andranik Movsisyan     ½ ½  1 2,0/3
Rundenergebnis 5 ½ 4 ½ 4 4  4 22,0/30

Auf der Turnierseite der Schachjugend in Berlin sind neben unserer eigenen Mannschaftsmeldung auch die Mannschaftsaufstellungen und Ergebnisse der gegnerischen Mannschaften zu finden; hier geht es zur Gesamttabelle.


Bericht vom 28.02.2017:

Vierte Runde, vierter Mannschaftssieg – so lautet die Bilanz nach der ersten Runde der Rückrunde im Qualifikationsturnier zur JBL! Beim zweiten Aufeinandertreffen mit dem SC Eintracht Berlin am 25.02.2017 gewann unsere u19-Jugendmannschaft wieder mit 4-2 – wenn auch nicht annähernd so souverän wie letztes Mal…

Als erstes war dieses Mal Jonathan fertig, der als Weißspieler gegen Felix Karnstedt einen immer größer werdenden Raumvorteil mit Zentrumskontrolle erhielt. Als er taktisch einen Bauern gewinnen wollte, übersah er einen Zwischenzug des Gegners, der seine Dame bedrohte und stellte damit eine Leichtfigur ein. Wenige Züge später fiel auch noch der letzte verbliebene Zentrumsbauer und die Partie war beendet.
Stand: 0-1

Auf die „Punktemaschine“ Nam (4 Partien, 4 Punkte) war auch dieses Mal wieder verlass: Gegen Nadin Schiewe erhielt er als Weißspieler am dritten Brett gegen einen Skandinavier mit Da5 eine aktive Stellung. Als seine Gegnerin sich verkombinierte, verblieb er mit einer Figur gegen zwei Bauern. Diesen Materialvorteil verwandelte er souverän in einen Sieg.
Stand: 1-1

Gegen den stärksten Eintracht-Spieler Tobias Goldenbaum erreichte Josef am ersten Brett eingangs des Endspiels eine aktivere, aber materiell ausgeglichene Stellung. Optisch hielt sich die Stellung im Gleichgewicht, aber die Heimanalyse ergab, dass ein gegnerischer Bauer nur sehr vorausschauend verteidigt werden konnte. Josef gewann diesen Bauern und als der Gegner die letzten verbliebenen Figuren freiwillig abtauschte, fand sich Josef in einem gewonnen Bauernendspiel wieder.
Stand: 2-1

Hakob – dieses Mal am zweiten Brett, da Minh aussetzte – gewann nach einer mehrzügigen taktischen Abwicklung im Mittelspiel eine Qualität gegen Jannis Schulz, musste aber Einbußen bei seiner Königssicherheit hinnehmen. In der Partie entschied er sich dann die Qualität zurück zu geben um ein Turmendspiel mit Freibauern zu spielen. Nachdem alle Bauern am Damenflügel getauscht waren, landete er in einem Turmendspiel mit h-Bauern, welches der Gegner gut verteidigte und im Unentschieden endete.
Stand: 2½-1½

Zu diesem Zeitpunkt war Benjamin Artukovic, der seinen ersten Einsatz bei den „Großen“ bekam und gegen den in Relation zur eigenen DWZ stärksten Gegner spielte, noch zu Beginn des Mittelspiels und hatte schon sehr viel Bedenkzeit verbraucht. Ein Gewinn der Partie konnte zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht eingeplant werden. Am letzten Brett hatte Andranik sogar eine ganze Figur weniger – mit viel Optimismus unter den anwesenden Jugendtrainern wurde auf ein Mannschaftsunentschieden spekuliert.

Doch dann kam plötzlich Benjamin freudestrahlend in den Analyseraum: Gegen den ca. 400 DWZ-Punkte stärkeren Jannis Suckert hatte er plötzlich und unerwartet gewonnen. Sein Gegner wollte durch eine nette Kombination einen Bauern gewinnen, Benni spielte die „erzwungenen“ Züge sehr schnell und plötzlich sah Jannis, dass ein Zwischenschach doch nicht die erwünschte Springerrettung brachte, sondern diesen einstellte. Mit der Mutmaßung, dass Benjamin den entsprechenden Königszug auch sah und spielen würde, gab er die Partie auf. Im Nachhinein meinte Benni, der somit den „Big Point“ holte, dass er wahrscheinlich den anderen, „falschen“ Königszug gewählt hätte, aber zu diesem kam er ja nicht mehr…
Stand: 3½-1½ (plötzlich und unerwartet)

Damit hatten unsere Jugendlichen den Wettkampf gewonnen und Andranik konnte in Ruhe seine eigentlich verlorene Partie zu Ende spielen. Doch Oliver Hamm fand trotz Mehrfigur oft nicht die beste Fortsetzung, so dass Andraniks Ehrgeiz zum Weiterkämpfen geweckt wurde. Im Turm-Läufer-gegen-Turm-Endspiel mit einigen Bauern auf beiden Seiten stellte er dem Gegner immer neue Aufgaben, die schlussendlich in einen Freibauern mündeten. Den holte der Gegner zwar ab, doch das entstandene Endspiel Läufer und Bauer gegen zwei Bauern am selben Flügel sicherte wieder hohes Remispotenzial. Einen Zug vor Schluss traute Andranik sich nicht in die klassische Remisposition König und Bauer gegen König abzuwickeln, so dass der Gegner einen von Andraniks Bauern gewann, doch irgendwie schien ihm die Gewinnidee mit richtigen Läufer für den Randbauern noch nicht ganz geläufig zu sein. Schlussendlich einigten sich die beiden nach 3,5 Stunden Spielzeit auf Unentschieden.
Endstand: 4-2

So sicher wie im ersten Durchgang gewann unsere Jugendmannschaft zwar nicht, aber mit ein bisschen Glück und viel Kampfeswillen gewinnt man auch einmal solche Wettkämpfe.
Damit sind wir dem Ziel in die Jugendbundesliga aufzusteigen wieder einen großen Schritt näher gekommen. Mit einem Mannschaftsunentschieden in der letzten Runde ist die Mannschaft sicher erste – wenn der SC Eintracht in der nächsten Runde gegen den SC Borussia gewinnen sollte, könnten wir den letzten Wettkampf auch verlieren.

Da der Wettkampf gegen den BSV 63 Chemie Weißensee im März ausfällt, geht es erst im Mai in der letzten Runde am 13.05.2017 auswärts gegen den SC Borussia 1920 Friedrichsfelde weiter.

Bericht vom 21.01.2017:

Auch das Spitzenspiel des Qualifikationsturniers zur Jugendbundesliga gegen den SC Borussia 1920 Friedrichsfelde gewann unsere Jugendmannschaft deutlich mit 4 – 2. Damit führen wir nun nach dem ersten Durchlauf die Tabelle mit voller Mannschaftspunkte-Ausbeute an. Bevor im Mai der Aufsteiger zur Jugendbundesliga feststeht, erfolgt noch die Rückrunde. Da der BSV 63 Chemie Weißensee seine Mannschaft zurückgezogen hat, spielt unsere Mannschaft nur noch die beiden Auswärtsspiele gegen den SC Eintracht Berlin und ein weiteres Mal gegen den SC Borussia 1920 Friedrichsfelde.

Die Mannschaft des SC Borussia trat – wie in den Runden zuvor – wieder sehr stark an und dass ein Sieg gegen die vermeintlich schwächste Mannschaft kein Kinderspiel werden sollte, mussten auch schon die deutlich höher einzuschätzenden Jugendmannschaften des SC Eintracht und des BSV Chemie Weißensee erfahren… Dennoch erreichten unsere Kinder und Jugendlichen schlussendlich doch einen sicheren Sieg – Spielstärke und ein wenig Glück helfen häufig.

Zuerst gewann Hakob seine Partie gegen Gustav Klühs, der in optisch ansprechender Stellung eine Qualität gab und mit einem schlechten Läufer im Endspiel verblieb. Das ein oder andere Manöver mit Bauernopfer seitens Hakob stellten dann noch gegnerischen Turm und Läufer passiv – eine schöne Mattkombination beendete dann die Partie zügig.
Stand: 1-0

Mit einem mutigen Königsschritt nach vorne – anstatt zu rochieren – versuchte Jonathan seinen König für das Endspiel zentral zu stellen. Leider lief er in die ein oder andere Fesselung durch die gegnerischen Schwerfiguren. Durch umsichtige Verteidigung gelangte er noch in ein Endspiel mit zwei Türmen gegen Dame, doch leider stand die gegnerische Dame so aktiv, dass sich seine Stellung immer weiter verschlechterte und Adrian Kraft den vollen Punkt mitnahm.
Stand: 1-1

In einer kurzen Live-Berichterstattung an den Jugendwart Hendrik und 1. Vorsitzenden Thorsten übermittelte ich den aktuellen Stand und Prognosen für die anderen Partien. Ich schätzte Nams und Andraniks Partien als kritisch, aber nicht sofort verloren und Josefs und Minhs Stellungen als positionell aktiver ein.

Keine zwei Minuten später war Nams Partie mit einem Sieg gegen Ansgar Zielke beendet. In seinem typischen Morra-Gambit gab er dieses Mal nicht nur einen Bauern vor, sondern stellte später noch einen zweiten hinterher ein. Damit einher ging aber eine Schwächung der gegnerischen Königsstellung, die Nam eindrucksvoll ausnutzte.
Stand: 2-1

Andraniks Stellung gegen Kilian Kruse, die nach der Eröffnung nicht gerade unkritisch war, verflachte in dieser Phase zusehends in ein remises Turmendspiel mit Wenigerbauern, aber alle Bauern befanden sich auf einem Flügel. Dieses Endspiel hielt er ohne Mühe remis.
Stand: 2½-1½

Mit einem Bauern weniger – und dies nachdem er richtig aktiv aus der Eröffnung herausgekommen war – erhielt Josef am Spitzenbrett von Nils Bennett Lilienthal ein Remisangebot. Um die Entwicklung am zweiten Brett abzuwarten musste er bis zur Annahme desselben noch ein paar Minuten warten.
Stand: 3-2

In der letzten laufenden Partie trug Minh gegen Jonathan Sondermann eine saubere positionelle Leistung vor, doch irgendwann war ein Bauer weg. Durch einen taktischen Einsteller des Gegners gewann er aber die Qualität. Ganz trocken wickelte er dann seine Partie in ein gewonnenes Turmendspiel ab.
Stand: 4-2

Die Hinrunde ist nun beendet. Da – wie in der Einleitung erwähnt – der BSV 63 Chemie Weißensee seine Jugendmannschaft vor Beendigung der ersten Hälfte des Turniers aus eben jenem zurück gezogen hat, zählen die gegen diese Mannschaft erzielten Punkte nicht für die Tabellenwertung. Unsere Jugendlichen stehen derzeit natürlich trotzdem auf dem ersten Rang – schließlich haben sie ja alle Begegnungen gewonnen.

Für die Rückrunde stehen damit nur noch zwei Auswärtsspiele an: Am 25.02.2017 geht es nach Berlin-Marzahn zum SC Eintracht; nach fast dreimonatiger Pause wird dann beim SC Borussia 1920 Friedrichsfelde am 13.05.2017 höchstwahrscheinlich um den Turniersieg und damit um den Qualiplatz gespielt.

Bericht vom 26.11.2016:

Mit einem deutlichen 4½ – 1½ Auswärtssieg am 26.11. 2016 gegen  den nominellen Staffelfavoriten Chemie Weißensee verteidigte unsere Mannschaft ihre Spitzenposition im JBLQT.  Begünstigt wurde der Sieg allerdings durch zwei geschenkte (kampflose) Punkte.

Wir gingen fast mit derselben Aufstellung wie beim 5,5-Auftaktsieg in die zweite Runde, lediglich Kevin kam kurzfristig etwas dazwischen und so kam Laurenz zu seinem ersten Einsatz in diesem Turnier. Danke nochmal für die spontane Zusage am Freitagabend!

Vor Ort erfuhr ich zunächst, dass unsere Gegner zwar stärker als in der 1. Runde (diesmal mit Moritz Gressmann und Erik Fanin), aufgrund zweier krankheitsbedingter Ausfälle aber nicht vollständig antreten würden. Die „Überschneidung“ mit der BMM am Sonntag verhinderte zudem noch das Auffüllen der Mannschaft mit schwächeren Spielern, da vielen Spielern bzw. deren Eltern Partien am Samstag und Sonntag zu viel sind. Da bin ich doch froh, dass unsere Stammspieler sich diese Saison entweder auf die Jugendwettkämpfe konzentrieren oder bereit sind an beiden Tagen zu spielen.

Kleine Anekdote zu den Aufstellungen: Kurz vor Rundenbeginn waren bis auf Laurenz (alias Kevin) alle unsere Spieler da, aber ich hatte unsere Aufstellung natürlich noch nicht abgegeben. Unsere Gegner überlegten nämlich noch, wie sie aufstellen, also welche Bretter sie freilassen sollten. Die Bretter 1-3 und 6 waren klar, nur WeDa-Schreck Florian Pascal Schmidt (2 aus 3 gegen Minh & Hakob in den BJEM-Vorrunden!) schwankte noch zwischen Brett 4 und 5. Er wollte offenbar ungern gegen Nam, den er an Brett 5 vermutete, spielen und wählte daher das 4 Brett. Glück für uns, denn so hatte Laurenz spielfrei und Florian musste doch noch gegen Nam spielen… 😉

Die Geschichte des eigentlichen Wettkampfes ist schnell erzählt:
Minh und Laurenz überzeugten durch Anwesenheit und während Minh natürlich auf seinen Bruder warten musste und sich die Zeit mit dem Lösen von Schachaufgaben vertrieb, konnte Laurenz nach einer kurzen Übungspartie (ein bisschen Schach muss ja sein!) noch zu seinem eigentlich schon abgesagten Fußballspiel und danach noch zum Schachtraining weiterdüsen. 2:0

Jonathan und Laurenz

Den ersten „richtigen“ Punkt erspielte Jonathan an Brett 6. Er beging im Mittelspiel zwar den ersten Fehler und verlor einen Bauern, konnte sich diesen aber nach einem gegnerischen Fehler direkt zurückholen und gewann kurz darauf durch eine hübsche Kombination sogar noch einen weiteren Bauern. Im Mittelspiel mit jeweils Dame+Turm hätte die „normale“ Verwertung des Mehrbauern wohl noch etwas gedauert, daher ging Jonathan zum direkten Königsangriff über. Sein eigener (schwarzer) König musste zwar bis nach f5 laufen, dort stand er dann aber überraschend sicher und der Angriff auf den weißen König entschied die Partie zu Jonathans Gunsten. Glückwunsch! 3:0
Weniger gut lief es dafür bei Hakob gegen den deutlich stärkeren Erik Fanin an Brett 3. Erik gewann im Mittelspiel (für mich) überraschend einen wichtigen Bauern, da Hakobs Figuren nicht optimal koordiniert waren. Hakob verschärfte die langfristig hoffnungslose Stellung daraufhin konsequent und konnte auch die gegnerische Dame gewinnen, der Preis war mit 2 Türmen + Springer allerdings zu hoch, sodass der Punkt an unsere Gegner ging. 3:1
Nun liefen nur noch Nams und Josefs Partie und es war Nam der dafür sorgte, dass der Wettkampf nicht nochmal spannend wurde. Wie genau es zu seinem relativ schnellen Sieg gegen Florian kam weiß ich gar nicht, als ich das letzte Mal aufs Brett geschaut hatte stand es noch sehr ausgeglichen in einer Italienisch-Stellung. Wie auch immer, jedenfalls stand es damit 4:1 für uns und der Wettkampf war damit gewonnen!
Somit war Josefs Ergebnis nur noch kosmetischer Natur, was seine Leistung natürlich nicht schmälern soll. Im Mittelspiel hatte er auf einige aktivere Möglichkeiten verzichtet, sodass er sich im Turmendspiel gegen Moritz Gressmann doch noch ein bisschen verteidigen musste. Das gelang ihm dafür recht gut, sodass das Remis nie in großer Gefahr war und am Ende sicher erreicht wurde zum 4,5:1,5 – Endstand.

Nam, Hakob, Minh und Josef

Borussia Friedrichsfelde setzte sich im Parallelkampf etwas überraschend gegen Eintracht Berlin durch, sodass unser Aufeinandertreffen mit Borussia in der 3. Runde im Januar zum echten Spitzenspiel wird. Bis dahin überwintert unsere Mannschaft aber auf dem Platz an der Sonne – ihr habt es euch verdient!

Der nächste Wettkampf steht am 21.01. 2017 zu Hause gegen die vermeintlich schwächste Mannschaft vom SC Borussia 1920 Friedrichsfelde an, die allerdings – genau wie unsere Mannschaft – bisher zwei Mal gewonnen hat.

Bericht vom 05.11.2016:

Mit einem deutlichen 5½ – ½ startet unsere Jugendmannschaft gegen den SC Eintracht Berlin in das Qualifikationsturnier zur Jugendbundesliga Nord, Staffel Ost. Dabei war schon recht früh klar, dass der Wettkampf durch unsere Jugendlichen gewonnen werden würde – nach ca. 2 Stunden waren nur vorteilhafte bzw. gewonnene Stellungen auf den Brettern. Dass das Endergebnis so hoch ausfallen würde, war aber noch nicht absehbar.

Mit Tobias Goldenbaum, Robin Straßburg, Florian Zappe, Jannis Schulz, Jannis Suckert und Maximilian Schulz brachte der SC Eintracht Berlin eine recht starke Mannschaft an die Bretter – zwar hatten unsere Spieler an den Brettern 1 bis 5 einen guten DWZ-Vorteil, aber gerade Jonathan spielte nach seiner Partie in der Clubmeisterschaft am Freitagabend seine zweite Normalschachpartie für die Weisse Dame und seine erste im Jugendbereich und 100 DWZ-Punkte sind im Jugendbereich kein unüberwindbares Hindernis…

Als erstes vermeldete Nam seinen Sieg gegen Jannis Suckert, der im Mittelspiel eine Leichtfigur einstellte.
Minh verteidigte seine Königsstellung gegen einen von Florian Zappe energisch vorgetragenen Angriff sehr umsichtig, ging dann mit einem Mehrbauern ins Endpiel und verwertete diesen sehr sicher.
Auch Hakob gewann ausgangs des Mittelspiels gegen Jannis Suckert einen gegnerischen Bauern, den er im doch sehr remisträchtig wirkenden Damenendspiel geduldig durch diverse Damenmanöver in ein sofort gewonnenes Bauernendspiel mitnahm.
Eine Parallelität der Ereignisse ließ auch Josef, der ein striktes Remisverbot auferlegt bekommen hatte, gegen Tobias Goldenbaum beim Übergang ins Endspiel einen Bauern gewinnen, dem er durch geschicktes Zusammenspiel von Turm und Läufer einen zweiten folgen ließ. Das entstandene ungleichfarbige Läuferendspiel mit drei gegen einen Bauern gewann er souverän.
Kevin bestrafte den in der Mitte verbliebenen gegnerischen König von Robin Straßburg nach Abtausch aller Leichtfiguren durch schnelles Öffnen des Zentrums und setzte durch perfekte Zusammenarbeit aller drei Schwerfiguren Matt.
Bei Jonathan wäre vielleicht auch mehr als das Remis gegen Maximilian Schulz drin gewesen, denn im Mittelspiel gewann er erst einmal eine gegnerische Figur. Leider war diese auch schnell wieder eingestellt, aber zwei Bauern mehr sollten dennoch zum Gewinn ausreichen. Nachdem der Gegner mit seinen Schwerfiguren Jonathan zur Lockerung seiner Königsstellung verführt hatte, sicherte sich Jonathan durch Dauerschach den halben Punkt.

Theoretisch sieht der 5½ – ½-Sieg gegen Eintracht etwas zu hoch aus, aber unsere Jugendlichen schaffen es mittlerweile dank ihrer Erfahrung aus kleinen Vorteilen größere zu erzeugen und diese dann in den vollen Punkt umzusetzen. Wenn diese Qualität in allen sechs Spieltagen an die Bretter gebracht wird, kann der Aufstieg in die Jugendbundesliga Nord tatsächlich machbar sein…

Meldung vom 04.11.2016:

Auch in diesem Jahr haben wir wieder eine Mannschaft zum Qualifikationsturnier zur Jugendbundesliga 2017/18 gemeldet. Gespielt wird an sechs Terminen über die Saison 2016/17 verteilt; der Sieger qualifiziert sich für die Jugendbundesliga Nord, Staffel Ost.

Insgesamt meldeten vier Mannschaften, so dass ein Rundenturnier mit Hin- und Rückrunde gespielt wird. In den sechs Runden müssen wir gegen den SC Eintracht Berlin, den BSV 63 Chemie Weißensee (der übrigens nach der letzten Saison am 01.07. 2016 seine Mannschaft aus der JBL zurückgezogen hat) und den SC Borussia 1929 Friedrichsfelde antreten. Alle Termine, Ergebnisse und auch Berichte werden in diesem Beitrag gesammelt.

Am morgigen Samstag steht ab 10:00 Uhr die erste Runde an: Das Heimspiel gegen den SC Eintracht Berlin. Fans zum Daumen drücken sind gerne gesehen! Gespielt wird im Jugendspielort im Mensagebäude der Peter-Ustinov-Schule, Trendelenburgstr. 1, 14057 Berlin.