BMM-Saison vor dem Start

Am kommenden Sonntag werden unsere 7 BMM-Mannschaften mit Heimwettkämpfen in den Räumen der Peter-Ustinov-Schule (Mensagebäude) in die Saison starten (Zuschauer willkommen, Beginn: 9 Uhr, Umstellung auf Winterzeit beachten). Nicht unerwähnt bleiben darf dabei, dass nach unserem Einspruch gegen die BMM-Auslosung, dem letztlich durch den Vermittlungsausschuss des BSV stattgegeben wurde, die 2. Mannschaft in der Landesliga (anstelle der Stadtliga) antreten darf und wird. Dieses – je nach Perspektive – Vorspiel oder Nachspiel war aber nicht das einzig Interessante (und Aufwändige) einer langen Saisonvorbereitung. Im folgenden deshalb nachzulesen: „The whole story“ …


Es begab sich aber zu der Zeit des Herbstes 2018 als die Blätter begannen, von den Bäumen zu fallen, dass ein langjähriges und verdienstvolles Vereinsmitglied an den Externen Spielleiter herantrat. Die letzte BMM-Saison hatte gerade erst begonnen, doch dieser „Dinosaurier“, wie Mitglieder seines Schlages gerne auch genannt werden, blickte bereits weit voraus: Die Mannschaften müssten wieder attraktiver werden (seine eigene vielleicht ausgenommen … ). Dann würden wieder mehr Spieler Interesse an der BMM haben und auch die Motivation, tatsächlich zu spielen, wäre größer. Besetzungsprobleme, wie sie nun erneut zu erwarten waren, würden der Vergangenheit angehören. „Attraktiv“ sei eine Mannschaft dann, wenn sie von einer gemeinsamen „Idee“, einem „Thema“ getragen würde, das letztlich auch die Zusammensetzung beträfe. Ein Stichwort dazu lautete „Seniorenmannschaft“. Der Leser merkt: Die visionäre Kraft unseres Dinos war beachtlich – freilich keineswegs vollkommen: Aktuell haben wir keine Seniorenmannschaft – dafür aber eine Mädchenmannschaft, die sich aus 14 (!) Spielerinnen im Alter von 8 bis 14 Jahren zusammensetzt und der zusätzlich eine weis(s)e Dame im Alter von 81 (!) Jahren angehört …

Der Externe Spielleiter bewegte jedenfalls alle diese Worte in seinem Herzen, beließ es zu diesem Zeitpunkt aber bei der Einschätzung, dass das Frühjahr der geeignete Zeitpunkt wäre, diese Gedanken wieder aufzugreifen. Vorstellbar sei ein BMM-Planungstreffen, zu dem alle Vereinsmitglieder eingeladen würden.

Nun zählt unser Dino anscheinend ganz und gar nicht zu jenen Reptilien, die in Winterstarre verfallen. Vielmehr vermochte er es offensichtlich, dass sich auch andere für seine (r)evolutionären Ideen erwärmten. Jedenfalls erreichte den Vorstand im Frühjahr 2019 ein von mehreren Vereinsmitgliedern erarbeitetes Thesenpapier mit „Anregungen für eine zukunftsgewandte Strategie der Weissen Dame“, das längst nicht nur die Planung und Teilnahme an der BMM zum Inhalt hatte.

Bis zum fürs Frühjahr „versprochenen“ Planungstreffen mussten die Vereinsmitglieder dann allerdings noch exakt bis zum Sommeranfang (21. Juni) warten, während die Jahreshauptversammlung mit der Wahl eines neuen 1. Vorsitzenden und weiterer, u.a. drei neuer Vorstandsmitglieder bereits 4 Wochen vorher stattgefunden und sich auch schon u.a. mit dem Thema BMM beschäftigt hatte. Auch die alljährliche Befragung der Mitglieder zur BMM-Teilnahme startete an diesem 21.6. – und zwar mit einem überarbeiteten, wesentlich differenzierteren Fragebogen als bisher, bereits ein Resultat der vorangegangenen Anregungen. Die Neufassung hat sich bewährt – und dennoch erkennt der Spielleiter schon weiteren Ergänzungsbedarf (bedenke: Es ist Herbst und die Blätter fallen … ). 

Im Folgenden werden einige Punkte aus dem Diskussions- und Vorbereitungsprozess benannt und ggf. auf ihre Umsetzung hin überprüft: Nicht weniger als 5 neue Mannschaftsleiter wurden benötigt, für die erste, zweite, vierte, fünfte und achte Mannschaft. Vier davon fanden sich erfreulicher Weise schon am oder vor dem 21.6. und konnten somit wie gefordert von Anfang an an der Zusammenstellung der Mannschaften beteiligt werden. Dafür waren zwei „Idealmodelle“ im Gespräch: Zum einen Mannschaften nach „Dino-Art“: Feste Mannschaftskerne, ergänzt durch so viele weitere Spieler, dass jede Mannschaft ihren Ersatzspielerbedarf weitgehend aus den eigenen Reihen würde decken können, auch saisonübergreifend eine möglichst stabile Zusammensetzung, um einen identitätsstiftenden Zusammenhalt zu fördern. Dies würde auch dem bislang offensichtlich unterschätzten Wunsch einer Reihe von Vereinsmitgliedern gerecht, beim Mannschaftskampf auf vertraute Menschen zu treffen, mit denen man hinterher noch gerne zusammensitzt. Zur Umsetzung dieses Modells sollte ggf. auch die Reduzierung der Anzahl an Mannschaften in Kauf genommen werden.

Zum anderen das Modell „Vereinus unus sumus“ (wir sind EIN Verein): Optimierung der vorhandenen und gewachsenen Strukturen, die – aufgrund Ersatzspielerbedarfs teils zwangsläufig – eine hohe Durchlässigkeit zwischen den Mannschaften bedeuten, gegenseitige Unterstützung als Zeichen des Zusammenhalts. Die „Macht der Fakten“, sprich die ermittelte, tatsächliche Spielbereitschaft der Vereinsmitglieder, inkl. Zu- und Abgängen, sorgte dann freilich dafür, dass es bei der Umsetzung nicht um ein einfaches „Entweder – Oder“ ging. Für die Mannschaften 1 bis 3 einigten sich die Beteiligten in einem aufwändigen, m.E. zugleich sehr konstruktiven Prozess auf maximale Flexibilität: Für die 1. und 2. Mannschaft wurden jeweils nur 8 Spieler gemeldet (für die Oberliga-Mannschaft wie üblich zusätzlich 10 auch anderen Mannschaften zugehörige Ersatzspieler). Für die Mannschaften 4 bis 8 wiederum darf man zum jetzigen Zeitpunkt vorsichtig optimistisch sein, dass der Bedarf an Ersatz aus der jeweils tieferen Mannschaft geringer ausfallen wird als dies in den vergangenen Jahren der Fall war. Dies insbesondere dank der nach Anzahl, Spielerfahrung und Spielstärke im unteren und mittleren Bereich stark gewachsenen Jugend.

Diskutiert wurde auch über die Bedeutung von Saisonzielen für die Motivation der Spieler. Die (inoffizielle) Haltung des (alten) Vorstands, es gäbe im Prinzip nur zwei Ziele, nämlich Klassenerhalt und Aufstieg, wurde in Frage gestellt. Sportliche Ziele müssten wieder mehr Gewicht erhalten. Um die Bedeutung jedes einzelnen Mannschaftskampfes hervorzuheben, sei auch ein Spielen „auf Platzierung“ sinnvoll – und zwar i.d.R. nach Maßgabe des Mannschaftsleiters oder der gesamten Mannschaft selbst. Ehrgeizig in diesem Sinne gibt sich die FÜNFTE, die unter Leitung ihres neuen Leiters Wolfgang Busse um einen Aufstiegsplatz kämpfen möchte. Mindestens einen von zwei schweren Brocken müsste man dafür in der Endabrechnung hinter sich lassen. Abermals von den Fakten eingeholt wurden die 1. bis 3. Mannschaft. Nach dem unglücklichen Auftakt der ERSTEN in der Oberliga, der merklich gestiegenen Leistungsdichte in der Stadtliga und dem am „grünen Tisch“ erfolgten, nachträglichen Aufstieg der ZWEITEN in die Landesliga (der sportlich von der DRITTEN erkämpft wurde, s.u.), müsste es m.E. als riesiger Erfolg gewertet werden, sollten alle drei Mannschaften ihre Klasse halten können.

Thema war weiter das sogenannte Postludium. Natürlich steht es jedem Vereinsmitglied und jeder Mannschaft frei, sich nach den Wettkämpfen zu treffen wo und mit wem man will. Doch dem Postludium als Treffpunkt aller Mannschaften nach den Wettkämpfen wird eine hohe Bedeutung bzgl. des Zusammenhalts im Verein beigemessen. Um dessen Wirkung und Attraktivität zu stärken, bewarb sich unser Verein bei der BMM-Meldung erfolgreich für fünf Heimspiele, darunter die erste und die letzte Runde. Insbesondere bei Auswärtsspielen wird die Lokalität für das Postludium zukünftig flexibler bzw. nach den  wechselnden geographischen und kulinarischen Gesichtspunkten ausgewählt.

Nachdem ein intensiver, zugleich auch lohnender Planungsprozess mit der Meldung von sieben BMM-Mannschaften (eine mehr sogar als im Vorjahr) zu Ende gegangen war, hätten ein paar entspanntere Wochen folgen können. „Es ist vollbracht“ betitelte der Externe Spielleiter seinen letzten Beitrag zum Thema auf dieser Homepage. Doch der Dinosaurier schlug mit der scharfen Wahrnehmung und Unerbittlichkeit eines Raptors (lateinisch für „Räuber“, Fleisch fressender Dinosaurier) erneut zu und der Spielleiter wurde am dritten Tage aufgeschreckt aus seiner Ruhe (dabei war doch noch gar nicht Herbst und die Blätter fielen erst vereinzelt … ): Zur Beute unseres Dinos war die Auslosung der BMM geworden. Durch den Rückzug einer Mannschaft aus der Landesliga, was selten vorkommt, musste der frei gewordene Platz neu besetzt werden. Dies war, wie sich zeigen sollte, gemäß der nicht sehr prägnant formulierten und den Vereinen wenig exakte Hilfestellung gebenden BMM-Ausschreibung, nicht jedoch gemäß der gültigen Turnierordnung geschehen. Dieser zufolge hatte die DRITTE als besserer Tabellenzweiter der Stadtliga am Ende der Saison 2018/19 das Recht, als zusätzlicher Aufsteiger nachzurücken. 

Da es sowohl im Vorstand als auch unter den betroffenen Spielern eine Mehrheit dafür gab, wurde dieses Recht beim Spielleiter der BMM per Einspruch gegen die Auslosung eingefordert. Entscheiden musste letztlich der Vermittlungsausschuss, der zwar nicht der Argumentation des SC Weisse Dame folgte, dass die Bestimmungen einer Turnierordnung grundsätzlich Vorrang vor denen einer Ausschreibung zu haben hätten, aber Verfahrensmängel seitens des BSV feststellte und uns deshalb am Ende Recht gab. Da eine dritte Mannschaft aus formalen und praktischen Gründen nicht über einer zweiten spielen kann, erbte damit unsere ZWEITE das Recht, in der Landesliga zu spielen, dem Dino sei Dank.

Apropos: Natürlich sollten hier der bzw. die Dinosaurier unseres Vereins an keiner Stelle in Misskredit gebracht werden. Vielmehr zeigt sich doch immer wieder, dass sie mit ihrem „Gewicht“ wichtige Anstöße geben und Dinge ins Rollen bringen können …