Der erste deutsche Schachgipfel ist Geschichte und die Weisse Dame hat ihre Spuren hinterlassen…
Die Festung Mark in Magdeburg war ein außergewöhnlicher Rahmen. Eben kein normaler Turniersaal: mit allen Vor- und Nachteilen. In den Mauern war es etwas kühl, aber die durchgehend konstante Temperatur war von Vorteil bei der Hitze am Freitag und am Samstag. Die Lichtverhältnisse waren nicht an allen Brettern optimal. In den Ecken war es etwas dunkler und die Figuren warfen Schatten auf die Bretter. Im Innenhof konnte man sich hinsetzen und analysieren.
Gespielt wurde auf drei Ebenen der Festung. Wir Vier spielten auf der unteren Ebene und nahe beieinander, so dass wir jederzeit mal kurz bei den anderen kiebitzen konnten. Von den Masters-Turnieren und den Deutschen (Meisterschaften m/w) auf Ebene 3 bekamen wir allerdings kaum was mit.
Für das nächste Jahr müssen die Organisatoren unbedingt den Ablauf des Abschlussabends verbessern. Der erste Teil der Siegerehrung verlief rascher als geplant und das Dinner wurde eröffnet; der Caterer war darauf allerdings nicht vorbereitet und die hungrigen Spielerinnen und Spieler standen erstmal Schlange …
Schachlich überwog das Positive:
- Bei Claudia (Gruppe D) mit 3,5 (5) sowieso. Herausragend war der Sieg in der vierten Runde als sie Ihren Gegner über das ganze Brett beherrschte. Dieser konnte zum Schluss nichts mehr ziehen ohne Material zu verlieren.
- Yannick (Gruppe A) war sicherlich auch zufrieden und erspielte sich mit 2,5 (5) ein kleines DWZ-Plus. Er spielte gut und sicher und kämpfte die Partien aus. Ein halber Punkt mehr wäre vielleicht drin gewesen.
- Hendrik (Gruppe A) holte ebenfalls 2,5 (5), verlor aber einige DWZ-Punkte. Der halbwegs versöhnliche Sieg in der Schlussrunde sicherte die 50%-Marke.
- Ich (Manfred, Gruppe B) stoppte meinen Abwärtstrend und konnte mit 3,0 (5) ein paar DWZ-Punkte gewinnen. Aber eigentlich spielte ich nur eine einzige Partie. Runde 1 gewann ich kampflos, in den Runden 3 und 5 nahm ich nach 15 bzw. 16 Zügen gegnerische Remis-Angebote an und in Runde 4 sah ich kein Land. Mit der schnellen Spielweise meines Gegners (Daniel Sulayev von Empor Berlin) kam ich überhaupt nicht zurecht und verlor spielentscheidend einen Bauern. Eine „richtige“ Partie hatte ich nur in Runde 2 gegen einen 11-Jährigen mit DWZ 1912. Hier hielt ich mich an Christians Devise (gegen jugendliche Gegner ein Endspiel anzustreben) und wickelte in ein vorteilhaftes Turm-Endspiel ab. Zwei Bauernschwächen auf a7 und d5 konnte Schwarz noch verteidigen. Die dritte Schwäche (Bauer g6), die ich erzwingen konnte, war dann zu viel des Guten.
Auch 2020 ist ein Schachgipfel in Magdeburg geplant. Wir werden erneut versuchen, uns zu qualifizieren. Vielleicht schaffen wir es ja, den diesjährigen WeDa-Rekord von 4 Final-Teilnehmern zu übertreffen.
NEWS vom 30.05.-01.06.2019/CG
Runde 5:
Claudia (3,5/5) hat zwar leider verloren, bleibt aber die beste Spielerin der D-Gruppe und darf sich somit „Deutsche Frauen Schach-Amateurmeisterin 2018/19 der D-Gruppe“ nennen – Glück im Unglück! Herzlichen Glückwunsch!
Manfred (3/5) und Yannick (2,5/5) haben remisiert und Hendrik (2,5/5) hat sich im Finish noch einen Sieg geholt.
Runde 4: Yannick (2/4) und Claudia (3,5/4) gewinnen, Manfred (2,5/4) und Hendrik (1,5/4) verlieren.
Runde 3: Hendrik (1,5/3) und Claudia (2,5/3) gewinnen, Manfred (2,5/3) remisiert und Yannick (1/3) verliert.
Runde 2: Manfred (2/2) und Claudia (1,5/2) gewinnen, Yannick (1/2) und Hendrik (0,5/2) remisieren.
Runde 1:
Der Auftakt war gemischt mit einem (kampflosen) Sieg von Manfred Lenhardt, zwei Unentschieden von Claudia Münstermann und Yannick Kather, bei einer Niederlage von Hendrik Möller.