JBL 6. Runde: 6:0 gegen Caissa Falkensee

Im letzten Heimspiel der Saison gelang unserer Jugendbundesliga-Mannschaft ein deutlicher Sieg gegen den einzigen brandenburgischen Vertreter in der Liga.

Als erster fertig war diesmal ganz ungewohnt Josef. Nachdem er nach etwa anderthalb Stunden Spielzeit noch ernsthaft über die Annahme eines Remisangebots seines Gegners Nicholas Gericke nachgedacht hatte, war er schon eine Viertelstunde später fertig und vermeldete seinen Sieg. Josefs schneller Sieg war umso überraschender, da Nicholas am Spitzenbrett bisher mit 3 aus 5 eine richtig gute Saison gespielt und damit bislang auch spürbar mehr Punkte als Josef gesammelt hatte… Was war passiert? Nach ruhiger Eröffnung und dem Abtausch einiger Figuren hatte sich Josef im Mittelspiel aus seiner etwas beengten Lage befreit. In ansonsten ausgeglichener Stellung übersah Nicholas an einer taktischen Variante etwas und musste zur Abwehr eines drohenden Figurenverlustes plötzlich die Dame für Turm und Läufer geben. Josef ließ aber nichts mehr anbrennen und beendete die Partie schnell im direkten Königsangriff, der weiteres Material gewann.

Das 2:0 besorgte Jonathan, der damit einen gelungenen (wenn auch späten) Saisoneinstand in der JBL feierte. In einer eher geschlossen wirkenden königsindischartigen Stellung hatte sein Gegner Eric Köhler zu viel Zeit darauf verwendet, Jonathan im Zentrum mit Dame und Leichtfiguren anzugreifen. Er konnte zwar die weiße Bauernstruktur zerstören, aber Jonathans folgender Gegenangriff auf den im Zentrum stecken gebliebenen schwarzen König kostete bereits die Dame.

Fast genauso schnell fertig war Nam, der damit endlich seinen ersten Sieg am 2. Brett feierte! Nach harmlos aussehender Eröffnung kam Nam nach einer Ungenauigkeit seines Gegners Manuel Seitz plötzlich zu einem Königsangriff, bei dem es kein Halten mehr gab. Innerhalb weniger Züge zerstörte Nam die schwarze Königsstellung und das Matt ließ nicht mehr lange auf sich warten…

Die besten Chancen auf einen Punktgewinn für unsere Gäste hatte wohl Sebastians Gegner Tim Böttcher. In einer wilden Partie mit heterogenen Rochaden und beiderseitigem Königsangriff setzte Sebastian sich schließlich nach einem Läuferopfer, das der Gegner nicht annahm, durch. Die Analyse ergab durchaus gute Chancen für Weiß, Sebastians Angriff nach Annahme des Läuferopfers zu überleben und mit Mehrfigur zum Gegenangriff überzugehen. Aber in der Partie griff Tim fehl und Sebastian konnte durch einen Doppelangriff den gegnerischen Läufer gewinnen, was auch den weißen König bald in große Bedrängnis gebracht hätte.

Die zweitlängste Partie des Tages spielte Benjamin, wobei sich sein Sieg zumindest schon lange angedeutet hatte. In der Eröffnung hatte er seinen Gegner Frederik Pitzschel zunächst zu einer Schwächung seiner Bauernstruktur gezwungen, die er (Benjamin) dann konsequent zum Bauern- und wenig später auch zum Qualitätsgewinn nutzte. Nach weiteren Vereinfachungen im Mittelspiel und der Vermeidung aller gegnerischen Grundreihentricks konnte Benjamin sich schließlich das schöne Matt mit Dame und zwei Türmen aussuchen.

Den Schlusspunkt setzte diesmal Minh, dessen Gegner Tillmann Jungandreas sich trotz des großen DWZ-Unterschiedes von 400 Punkten mit Abstand am besten verkaufte. Mit Raumvorteil und den aktiveren Figuren im Mittelspiel hatte Tillmann mit Weiß eigentlich alles im Griff, aber nach der etwas überhasteten Öffnung nebst Generalabtausch entstand ein trickreiches Dame-Läufer-Endspiel mit Freibauern auf beiden Seiten. Nach dem Abtausch der Damen konnte Minh schließlich in ein gewonnenes Läuferendspiel überleiten, indem er die gegnerischen Bauern am Damenflügel auf der Farbe der Läufer festlegte und diese später gewann. 3 Stunden Arbeit bei am Ende auch knapper werdender Zeit wurden für Minh schließlich auch noch mit einem Punkt belohnt!

  SC Weisse Dame

 

6 : 0

Caissa Falkensee

 

1

Gelman, Josef

(2027)

1:0

Gericke, Nicholas

(1842)

2

Tham, Nam

(1894)

1:0

Seitz, Manuel

(1640)

3

Tham, Minh

(1868)

1:0

Jungandreas, Tillmann

(1485)

4

Purol, Jonathan

(1562)

1:0

Köhler, Eric

(1422)

5

Lutz, Sebastian

(1494)

1:0

Böttcher, Tim

(1307)

6

Artukovic, Benjamin

(1543)

1:0

Pitzschel, Frederik

(1103)

 

Unterm Strich war der Mannschaftssieg klar, fiel in der Höhe am Ende aber etwas überraschend hoch aus. Meistens geht ja doch noch irgendetwas schief, auch wenns überall gut aussieht… Die Überraschung war diesmal also das Ausbleiben jeglicher Überraschungen, alle konnten ihrer leichten oder deutlichen Favoritenrolle letztlich gerecht werden.

In der Tabelle klettern wir mit dem Sieg nun wieder auf den 6. Platz, der bekanntlich der letzte Nichtabstiegsplatz ist!

Weiter geht es am 16.02. auswärts beim SV Empor Berlin. Empor ist eigentlich mindestens gleichstark zu uns einzuschätzen, liegt aber nur auf dem 8. Platz, da es in der bisherigen Saison läuft bei ihnen nicht wirklich rund lief (schon vier mal 2,5:3,5).