Berliner Schnellschach-Mannschaftsmeisterschaft (BSMM) 2025 mit ausführlichem Fotobericht

BSMM 2025: WeDa-Mannschaft (ohne Anton)
Von links nach rechts: Mario – Oliver – Mohamed – Martin (Foto: NN)

BSMM 2025: WeDa-Mannschaft (mit Anton – ohne Oliver)
Von links nach rechts: Anton – Martin – Mario – Mohamed (Foto: Oliver Hölscher)

BSMM 2025: WeDa-Einzelergebnisse
  20. Weisse Dame (EloDS:1919, Wtg1: 7 / Wtg2: 12,5)
Br.   Name Elo.P* Elo.INT DWZ Land FideID 1 2 3 4 5 6 7 Pkt. Anz Elo.∅
1   Bashtavy, Anton 1765 2040 2250 GER 118156120 0 0 0   ½     0,5 4 2087
2   Sechting, Martin 2173 2024 2046 GER 4687167 1 1   1 0 1 0 4,0 6 1933
3   Tepe, Mario 1921 1833 1647 GER 12949671 1 0 0 1   ½ 0 2,5 6 1973
4   Hölscher, Oliver 1931 1780 1924 GER 34667490 0   0 1 1 1 0 3,0 6 1931
5   Elkhedr, Mohamed 1792   1547 GER 533049238   0 ½ 1 1 0 0 2,5 6 1849
* Elo.P. (Elo-Performance)

BSMM 2025: Diagramm R1 – Richter vs. Sechting – Schwarz am Zug

Martin als Mannschaftsleiter bärenstark abseits vom Brett – und natürlich auch am Brett! Mit 4/6 eine Bank und maßgeblich an unseren Siegen beteiligt (und am 2:2 gegen die im Schnitt 200! Elo stärkere TSG II).“ (Diagramm und Text: Mario Tepe)

Besonders beeindruckend Martins Sieg in der ersten Runde gegen Georg Richter (TSG II). In der Partie hat Martin zunächst eine Leichtfigur geopfert, um zwei Freibauern freizuschlagen und sodann seine verbleibende Leichtfigur gegen den letzten weißen Freibauern zu tauschen. Das kulminierte in der unten stehenden Position, in der wir uns nach Martins Sieg nur noch uneins waren, was am schnellsten zum Sieg führt (Td6, Txd4, a2). Martin spielte Td6 und besiegelte damit das Ende der Partie.

BSMM 2025: Zusammenfassung von ML Martin Sechting
Runde 1

Wir spielten gegen die TSG 2. Oberschöneweide war als Heimteam hervorragend aufgestellt mit 3 Mannschaften. Wir spielten gegen sehr starke Spieler, ich hatte einen Gegner über 2100, Mario an 3 spielte gegen einen FM. Doch als die Partien begannen, war der Wertungsunterschied nicht mehr zu spüren.

Mario ragte heraus, konnte seinen Gegner, immerhin FM, schachmatt setzen mit D+L im Mittelspiel.

Oliver verlor an 4, und bei mir sah es eigentlich auch nicht gut aus. In einer materiell ausgeglichenen Stellung hätte ich nur schlechte Fortsetzungen gehabt, aber das Läuferopfer gegen a+b-Bauern war die einzige Option, die ich dann auch spielte. Mein Gegner tauschte die Damen ab, und hatte einen d-Bauern zum Sieg. Aber ich opferte meinen Springer den Riesen auf d6, dieser wäre sonst nach d8 gegangen. Mein Gegner konnte zwar mit Schach noch meinen Bauern auf e5 gewinnen, aber er übersah völlig, dass meine a- und b-Bauern ins Rollen kamen.

In dieser Stellung half mir auch, dass die Damen abgetauscht waren und ich einen aktiven Turm gegen einen passiven Turm hatte. Die Bauern a und b waren tatsächlich stärker als Springer und Läufer. In der Diagrammstellung hatte ich auch noch ausreichend Zeit, einen stillen Zug zu spielen. Nämlich Td6! Nach Wegzug des Springers käme Txd4! und Weiß gab daher auf. Denn die Grundlinie ist noch ein zusätzliches Problem für Weiß, und das mit zwei Leichtfiguren mehr gegen „nur“ zwei Bauern auf b2 und a3.

Leider verlor an 1 Anton sein schwieriges Endspiel, aber gegen einen sehr starken Gegner. Dieses 2:2 war eine erste gute Überraschung für uns.

Nun hatten wir den Vorteil, dass wir zu FÜNFT waren, Oliver setzte aus, und Mohamed spielte am 4. Brett.

Runde 2

Wir spielten gegen Schachfreunde Nord Ost. Unsere Gegner waren erneut nominell stärker besetzt als wir.

An vier musste Mohamed die Segel streichen. Ich gewann taktisch meine Partie am 2.Brett, Mario hatte anfangs Chancen und eine aktive Dame gegen zwei nicht harmonierende Türme. Doch im Laufe der Partie spielte die 2T-Partei besser, die Türme wurden aktiv und gewannen. Mario musste aufgeben, Anton hatte ein Turmendspiel mit einem entscheidenden gegnerischen Bauern, der auch durchkam. Auch Anton verlor. Wir verloren 1:3. Nun legte ich meine Pause ein und stärkte mich mit Essen. Doch auch in Runde 3 wurde verloren.

Runde 3

Mohamed konnte den einzigen Glanzpunkt setzen mit seinem Remis, aber die SF Berlin waren für uns zu stark und wir verloren 0,5:3,5.

Runde 4

Anton wollte nun pausieren, aber trotz unserer fehlenden Nr. 1 hatten wir nun die Favoritenrolle: Knapp dem Freilos entronnen, konnten wir gegen SC Kreuzberg 3 mit 4:0 überzeugen. Mohamed spielt ja zum ersten Mal diese beiden Turniere und konnte nun mit seinem Sieg Selbstvertrauen holen, das galt auch für Mario (2 Brett) und Oliver (3. Brett). Ich konnte meinen 3. Sieg einfahren, diesmal an 1 spielend.

Runde 5

Nun setzte Mario planmäßig aus, aber Oliver und Mohamed gewannen an 3 und 4, während Anton an 1 remisierte.

Runde 6

Gegen Siemens waren wir etwas favorisiert, aber ich wusste, dass ich mit meiner Niederlage nun nicht mehr den Mannschaftssieg gefährden konnte. Ich kam am Ende mit einem Spiel Turm gegen Bauern nicht zurecht und verlor.

Nun musste Anton sich leider aus privaten Gründen verabschieden, aber wir gewannen dennoch ein weiteres Mal und hatten drei Mannschaftssiege in Folge erzielt. Diesmal holten Oliver und ich Siege heraus, während Mario remisierte. Mohamed musste diesmal die Niederlage hinnehmen.

Wir haben nun nach 1:5 Mannschaftspunkten auf 7:5 hochgeschraubt, in der Schlussrunde war dann mit 0:4 Endstation.

Runde 7

Wir haben mannschaftlich geschlossen gespielt und unser Bestes gegeben. Verloren haben wir nur, weil die Gegner sehr stark waren, und das zeigt, welche Qualität in diesem Turnier steckte.

Am Ende haben wir uns noch ein Foto gegönnt, leider ohne Anton, vor dem großen Schachspiel im Freien bei der TSG Oberschöneweide.

Ich hatte übrigens lange Erinnerungen an die TSG Oberschöneweide, dort spielte ich seit den 90er Jahren legendäre Schach- und Tennis-Auswärtsspiele, mit berühmten Siegen und Niederlagen. Die Nixenstraße 3 gibt es ja auch schon länger …