WeDa: Ansetzungen – Runde 3
Ein Sonntag mit viel Sonnenschein – drei deutliche Siege und ein Unentschieden!
Liga | HEIM | Ergebnis | AUSWÄRTS | Platz | BP | MP | |
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Stadtliga A | WeDa 2 | 7 : 1 | SNOB 2 | 1. | 19,5 | 6:0 | |
Stadtliga B | WeDa 3 | 4 : 4 | Rehberge 1 | 2. | 13,5 | 5:1 | |
Klasse 2.3 | Eckturm 2 | 2 : 6 | WeDa 4 | 3. | 12,0 | 4:0 | |
Klasse 3.2 | Zitadelle 4 | 1 : 5 | WeDa 5 | 2. | 11,0 | 4:2 |
Berichte der ZWEITEN („7:1-Kantersieg gegen SF Nord-Ost Berlin 2“) und DRITTEN („Unglückliches 4:4 gegen Rehberge 1“) und Bericht zur VIERTEN
Bericht von Dr. Rolf Bartonek zum Eckturm-Team 2 vs. WeDa 4 (2:6)
Peter Stapelfeldt hatte an Brett 1 mit Kai-Gerrit Venske (2043) den nominell mit Abstand stärksten Gegner, der seiner Favoritenrolle leider auch gerecht wurde. An Brett 2 hatte es Jörg Schimmel ebenfalls mit einem „dicken Brocken“ zu tun: Robert Radke (1888). Jörg gelang immerhin ein Unentschieden durch Zugwiederholung. Am 3. Brett holte Uwe gegen Johannes Stöckel (1722) den einzigen vollen Punkt, obwohl er nach eigener Aussage schlecht aus der Eröffnung kam. Man muss eben auch mal Glück haben. Sehr gut auch die Leistung von Florian Vüllings, der Dennis Bertuch (1761) ein Remis abtrotzte.
Damit ging der Kampf an den ersten vier Brettern gegen nominell deutlich stärkere Gegner unentschieden aus. Leider verloren wir an den Brettern 5 bis 8. Gerhard Mannsfeld, Albert Markert, Hartmut Balke und Horst Penack konnten sich gegen Eyad Almohamad (ohne DWZ), Benjamin Wolgast (1533), Max Hoyer (ohne DWZ) und Davide Suriano (ohne DWZ) nicht behaupten.
Quelle: Homepage SG Eckturm
ZWEITE: 7:1-Kantersieg gegen SF Nord-Ost Berlin 2
Bericht von ML Martin Sechting
Wir waren im Vorfeld als Tabellenerster Favorit dieser Begegnung, hatten jedoch wg. Krankheit und aus anderen Gründen auch Ausfälle zu beklagen. Doch diese konnten ausgeglichen werden, weil wir ein großer Verein sind und aus der starken DRITTEN zwei Spieler erfolgreich aushalfen. Im Unterschied dazu waren die Personalsorgen unseres Gegners SF Nord-Ost Berlin 2 noch größer. Um 9.30 Uhr gewannen wir am 2. Brett kampflos durch Martin Kaiser. 1:0
An dieser Stelle wünsche ich auch den SF Nordost zukünftig weniger Ausfälle und dass alle Schachspieler:innen von schlimmen Krankheiten verschont bleiben mögen!
Mannschaftssieg noch vor 12 Uhr
Heute fuhr der schnellste ICE bei unserer ZWEITEN, nicht bei der Bahn, denn wir konnten in atemberaubendem Tempo nachliegen, aber nun auf dem Schachbrett. Ich hatte mit Schwarz eine gewohnte Eröffnung auf dem Brett und konnte nach guter Überlegung ein Bauernopfer anbringen. Dessen Annahme führte zu taktischen Vorteilen, und, weil mein Gegner nicht alles sah, gewann ich im 24. Zug eine Figur und die Partie zum 2:0.
Noch besser sah die Partie von Nam Tham aus: Er konnte die Schwächen der gegnerischen Stellung zu einem Mattangriff nutzen, gewann am Ende genügend Material und holte noch vor 11.00 Uhr das 3:0. Glückwunsch zu dieser schönen Partie – es war seine erste Saisonpartie!
Ich schaute mir kurz im Nebenraum die Post-mortem-Analyse an, da ereilte mich das nächste Ergebnis: Am 4. Brett gewann Felix Zesch zum 4:0! Felix hatte einen eroberten Gambit-Bauern nicht verteidigt, sondern das Läuferpaar und besseres positionelles Spiel behalten. Am Ende kam sein Gegner mit der Stellung überhaupt nicht zurecht, sodass Felix sicher gewann.
Fast zeitgleich kam die Nachricht, dass auch Philipp gewonnen hat: Glückwunsch an Philipp Stährfeldt zu seinem 1. Saisonspiel und gleich zu einem Sieg! 5:0 – vor 12.00 Uhr; das ist ja Wahnsinn!!
Vorweihnachtliches Brettpunktesammeln
Die letzten drei Spieler wussten, dass es nun vor allem noch um die Brettpunkte ging, weil der Mannschaftssieg schon eingefahren war. Am 1. Brett geriet Stefan Prange allerdings zunehmend unter Druck und musste gegen 13:00 Uhr nach Materialverlust aufgeben. 5:1
Doch postwendend legten wir nach: Anton Bashtavy konnte seine Partie im Endspiel gewinnen zum 6:1. Anton hat jetzt zwei Punkte aus zwei Partien und spielt für seine erste BMM-Saison sehr souverän.
Den Schlusspunkt brachte die Lucena’sche Gewinnstellung. Mit dieser konnte Sebastian Bender das krönende 7:1 erzielen. Herzlichen Glückwunsch!
Fazit
Wir haben ein munteres Team mit alt-erfahrenen Spielern, starken Neuzugängen und heute mit zwei Siegen von Spielern, die aus der Dritten stammen. Alles hat gepasst und meine Nervenanspannung ob der Ausfälle vor dem Spiel löste sich in Wohlgefallen auf. Unsere ZWEITE weiß, dass es neue Herausforderungen geben wird, aber wir werden die Energie aus diesen Spielen mitnehmen. Wir sind Tallebellenerster und haben als einziges Team 6:0 Mannschaftspunkte. Grandioser Saisonstart!
DRITTE: Unglückliches 4:4 gegen Rehberge 1
Gemeinschaftsbericht veröffentlicht von Christian Greiser
Der heutige Gegner der DRITTEN, Rehberge 1, hatte in letzter Zeit einen großen spielerischen Aderlass zu bewältigen. Gleich mehrere Topspieler (darunter Sergej Krefenstein, Sergey Burow und FM Thomas Heuer) wechselten zu anderen Vereinen und mussten durch jüngere, unerfahrene Spieler ersetzt werden.
Aber auch die DRITTE musste auf spielstarke Stammspieler verzichten, so dass die Vorzeichen beiderseits ungünstig schienen. Im Verlauf des Matches sollte sich aber zeigen, dass die DRITTE zunächst besser mit den entstandenen Problemen klar kam.
Gemächlicher Start
Mit zwei Unentschieden an den ersten beiden Brettern startete der Mannschaftskampf friedvoll. Cord Wischhöfer vermeldete den Vollzug des ersten halben Punktes: „An Brett 1 einigte ich mich als Schwarzer mit meinem Gegner Herbert Kauschmann bald nach der Eröffnung auf ein leistungsgerechtes Unentschieden. Damit war der Score eröffnet.“ ½:½
Kurze Zeit später verkündete Carsten Miemietz seine Punkteteilung: „Ich trat meine Partie unter denkbar schlechten Vorrausetzungen an. Müde und mit erkältungsbedingten Kopf- und Halsschmerzen lag mein Fokus darauf, die Partie möglichst kurz zu halten. Die Eröffnungsphase lief überraschend gut. Bereits nach den ersten 10 Zügen hatte ich das Gefühl deutlich besser zu stehen. Allerdings hielt sich mein Optimismus in Grenzen, zu groß war die Angst, die Partie mangels Konzentrationsfähigkeit am Ende zu verschenken. Noch immer mit der besseren Stellung, aber ohne klarem Gewinnplan bot ich meinem Gegner mit dem 16. Zug ein Remis an, welches dieser sofort annahm.“ 1:1
Von nun an ging’s bergauf …
Danach dauerte es ein Weilchen bis Felix Landsgesell (Brett 7) seinen ganzen Punkt eingefahren hatte: „In meiner Partie entstand sofort ein Ungleichgewicht, das wir durch beidseitig etwas ungenaues Eröffnungsspiel rasch in ein wildes Mittelspiel trugen. Mein Läuferpaar hatte in der resultierenden offenen Stellung leichteres Spiel, was die weiße Entwicklung beeinflusste und zu Bauernverlusten führte. Aufgrund dieser sowie positioneller und taktischer Schwierigkeiten gab Weiß nach dem 29. Zug auf.“ 2:1
Bald darauf folgte am 6.Brett die Punkteteilung zwischen Richard Mertens und Ronald Schwarz: „Ich bin gut aus der Eröffnung herausgekommen mit gutem Spiel am Königsflügel. Leider hatten meine Figuren doch nicht genug Kraft, um allein einen Mattangriff zu starten. Mein Gegner bot einen Damentausch an, den ich ablehnte. Nach einem Fall von gegenseitiger Schach-Blindheit geriet ich nach einer Reihe von Abtauschen in ein schlechteres Endspiel. Mein Gegner bot mir Remis an, das ich dankend annahm.“ 2½:1½
Den nächsten vollen Punkt steuerte Guido Weyers an Brett 4 bei: „Mit Weiss kam ein ruhiger, symetrischer Aufbau aufs Brett, bei dem erst im 16. Zug das erste Material abgetauscht wurde. Thematisch ging es darum, dass Schwarz b5 mit Angriff am Damenflügel durchsetzt, was ihm auch gelang. Danach stand ich etwas schlechter, konnte aber im Gegenzug ein starkes Zentrum etablieren, bei dem ich im 25. Zug zwei starke verbundene Bauern auf d5 und e5 vorgeschoben hatte.
Diesen positionellen Vorteil konnte ich letztlich in einen vollen Punkt umwandeln, wobei ich gegen Ende der Partie noch einige Mattangriffe meines Gegners abwehren musste. Die Partie endete taktisch im 41. Zug mit einem Doppelangriff meiner Dame auf f6 auf den Tb2 und den Le6, was Figuren- bzw. mindestens Qualitätsverlust im Endspiel für Schwarz bedeutete. Mit zusätzlich dem Freibauer auf d6 und einem entlbößten König lohnte sich das Weiterspielen für Schwarz nicht mehr und er gab folglich auf.“ 3½:1½
Von nun an ging’s bergab …
Den Anfang machte Sebastian Böhne an Brett 3. Nachdem er im Verlaufe seiner Partie mehrere verheißungsvolle Fortsetzungen ausgelassen hatte, triefte er sich in Zeitnot und stellte in materiell ausgeglichener Stellung einen Springer ein. Nach einigen weiteren Alibizügen gab er konsequenterweise auf. 3½:2½
Unglücksrabe des Tages war Gerd Biebelmann: „In der Eröffnung kam ich gut ins Spiel. Mein Gegner Helmut Schöffler rochierte kurz, ich lang und so kam es, dass ich ab ca. dem 15. Zug schon einen Vorteil von +2 hatte. Im 22. Zug gewann ich den 1., im 30. Zug den 2. Bauern. Soweit – so gut.
Dann fing es aber an. Ab dem 32. Zug machte ich einen ungenauen Zug nach dem anderen. Schon im 35. Zug stellte ich mehr oder weniger eine Figur ein, aber auch da stand ich noch leicht im Vorteil. Im 40. Zug gab mein Gegner die Figur zurück bei dann ausgeglichenem Material. Aber mit Turm und Dame beidseitig, stand mein König ziemlich offen da und es wurde für mich damit kompliziert. Ich merkte, dass ich müde wurde und so kam es wie es kommen musste. In Remisstellung (lt. Fritz) machte ich einen Fehlzug und musste sofort aufgeben – schade.“ 3½:3½
Schlussakkord
Den steuert Thomas Kögler bei: „Ich hatte als Weißer in einer symmetrischen Eröffnung schon kurz rochiert, als ich mich entschloss, mit dem etwas riskanten g4 nebst Bauernopfer und Damenschach auf h5 den gegnerischen König in der Mitte festzuhalten. Leider übersah ich kurze Zeit später die konsequente und auch korrekte (aber „suspekt“ aussehende) Fortsetzung des Angriffs mittels De6 und es kam dann nach Damentausch und einigen weiteren Abtauschen zu einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern plus jeweils einem Turm, das ich trotz Minusbauern aufgrund des viel stärkeren und aktiveren Läufers und der Beherrschung der offenen g -Linie eigentlich nicht verlieren, wohl aber bei genauem Spiel gewinnen konnte …
Beide Seiten hatten witzigerweise die gleiche „Hauptdrohung“, nämlich ein „Qualle“-Opfer mit anschließendem Bauerndurchbruch, wobei die jeweilige Königsstellung von entscheidender Bedeutung war. Nur für mich war es aber dazu in bestimmten Stellungen auch möglich, ein reines Läuferendspiel und auch ein Bauernendspiel zu gewinnen. Das hatte ich zwar richtig erkannt, aber es haperte an der Umsetzung …
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Analyse der Partie beim „Italiener“ ergab, das ich tatsächlich alle drei Gewinnmöglichkeiten für kurze Zeit auf dem Brett hatte, sie aber leider nicht nutzte, weil ich zum sturen Zu-Ende-Rechnen der Varianten etwas zu müde war. So konnte ich zwar den Bauern zurückgewinnen, aber eben auch nicht mehr; ein ärgerliches Remis, wie auch insgesamt das Ergebnis der gesamten Mannschaft. An sich ein gutes Ergebnis gegen Rehberge, aber diesmal war viel mehr drin!!“ 4:4
Fazit
Thommy: „Trotzdem können wir als Tabellenzweiter optimistisch in die Zukunft schauen: Das Glas ist halbvoll, nicht halbleer.“ 🙂