Die VIERTE hat inzwischen noch einen Bericht nachgereicht.
Die Meldung des Tages dürfte der knappe Erfolg der ZWEITEN bei den Schachfreunden Nord-Ost sein, ist man dadurch dem ersehnten Klassenerhalt in der Landesliga doch schon ganz nahe gekommen. —> Bericht
Die bislang erfolgsverwöhnten FÜNFTE und SIEBTE verpassten es dagegen in Oberschöneweide trotz vorhandener Chancen ihre Beinahe-Matchbälle in Sachen Aufstieg zu verwandeln. Beide bleiben dennoch auf Platz 1 der Tabelle.
Als „Dritte im Bunde“ verlor auch die DRITTE, die jedoch trotz eigener Personalsorgen die ZWEITE nach Kräften unterstützt hatte. Derzeit einen Punkt vor einem Abstiegsrang liegend, werden die nächsten drei Runden nun „sehr spannend“ werden, was den Klassenerhalt betrifft. —> Bericht
Die VIERTE holt gegen eine minimal besser aufgestellte 2. Mannschaft der Schachfreunde Nord-Ost einen Punkt und ist damit auf einem sehr guten Weg. —> Bericht
Ähnliches gilt für die SECHSTE, deren Unentschieden in Spandau nunmehr bereits das fünfte (!) in der laufenden Saison ist.
Die ACHTE machte es spannend, gewinnt am Ende aber knapp. Darüber, dass am Ende ein kampflos erzielter Punkt den Ausschlag gab, mag keine rechte Freude aufkommen, reiste so doch einer der jungen Spieler umsonst an.
Liga | HEIM | Ergebnis | AUSWÄRTS | Platz | BP | MP |
---|---|---|---|---|---|---|
Landesliga | SF Nord-Ost Berlin | 3,5:4,5 | WeDa 2 | 5 | 24,5 | 7 |
Stadtliga A | SC Kreuzberg 3 | 5,5:2,5 | WeDa 3 | 6 | 22,5 | 4 |
Klasse 1.1 | SF Nord-Ost Berlin 2 | 4:4 | WeDa 4 | 5 | 26,0 | 6 |
Klasse 2.1 | TSG Oberschöneweide 4 | 5:3 | WeDa 5 | 1 | 29,0 | 9 |
Klasse 2.3 | SC Zitadelle Spandau 1977 4 | 4:4 | WeDa 6 | 4 | 22,0 | 5 |
Klasse 4 West | TSG Oberschöneweide 6 | 3,5:2,5 | WeDa 7 | 1 | 25,5 | 10 |
Klasse 4 Mix | SK Tempelhof 1931 4 | 2,5:3,5 | WeDa 8 | 5 | 16,5 | 7 |
Über die Links in der linken Spalte gelangt man zu den Einzelergebnissen der jeweiligen Staffel.
ZWEITE: Wichtiger Sieg gegen SNOB
von Ralf Mohrmann
An diesem Wochenende führte uns unser Weg nach Buch in den Norden Berlins. Unser Gegner – die Schachfreunde Nord-Ost – hatten einen sehr guten Start in die Saison geschafft und standen mit 8:2 Punkten vor uns in der Tabelle. Trotzdem hatten wir uns wieder vorgenommen, Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Dafür hatten wir uns mit zwei kampfstarken Spielern (Cord und Heinz) aus unserer DRITTEN verstärkt.
Das Match verlief bis nach dem Mittag sehr ausgeglichen, die Entscheidungen fielen erst später. Josef beendete seine Partie an Brett 4 als Erster. Er hatte in einer Nebenvariante des Damengambits als Schwarzer Ausgleich erreicht. Nach zahlreichem Figurentausch verflachte das Spiel in ein Turmendspiel und ein Remis wurde vereinbart. Cords Partie endete als nächste. Sein Gegner spielte ein Gambit gegen sein Tarrasch-Damengambit, aber Cord gab den geopferten Bauern bald wieder zurück. Nachdem sich beide gegenseitig neutralisierten, war auch hier ein Unentschieden das Ergebnis.
Danach fielen zwei Entscheidungen zu unseren Gunsten. Alexander spielte an Brett 3 eine weitere gute Partie in dieser Saison. Bei einer taktischen Abwicklung übersah er allerdings, dass sein Gegner das Matt noch durch Damenopfer verhindern konnte. So kam es zu einem Endspiel mit Springer und Läufer gegen Turm und Freibauer, das abrupt durch eine Gabel auf Turm und König endete.
Kurz danach gewann auch Franko an Brett 1 sein Londoner System. Unter Ausnutzung der schwachen Grundreihe seines Gegners erarbeitete er sich kleine Vorteile und baute diese mit sehr präzisem Spiel aus. Die Partie endete kurios: Im 40. Zug erwartete Franko den Damentausch, wurde aber vom „starken“ Zug Tf6 überrascht. Allerdings stand der schwarze König im Schach, also war dieser Zug illegal… Da der legale Zug Tf7 die Dame einstellte, gab sein Gegner auf – Zwischenstand: 3:1
Meine eigene Partie mit Schwarz gegen Hendrik Schmedes gestaltete sich auch der Eröffnung heraus eher passiv. Im Mittelspiel gelang mir ein taktischer Konter, der bei korrektem Spiel zu leichtem Vorteil hätte führen können. Durch Fehler in der Zeitnotphase verlor ich aber letztlich die Partie. Besser machte es Thorsten an Brett 2 gegen den nominell stärksten Gegner. Aus der Caro-Kann-Eröffnung entwickelte sich ein Mittelspiel mit Läuferpaar gegen Springerpaar, in der beide Seiten hin und her lavierten. Kurz vor der Zeitkontrolle konnte er in ein Turmendspiel abwickeln und sicherte ein Remis – Zwischenstand: 3,5:2,5
Die letzten beiden Partien gingen auch unentschieden aus. Martin spielte eine lange, forcierte Eröffnungsvariante und konnte starken Druck auf den rückständigen Bauern d7 entwickeln. Er erarbeitete sich Vorteile, konnte diese aber nicht konsequent weiterentwickeln. Am Ende ergab sich ein Remis durch Dauerschach, das für den Gesamtsieg sehr wichtig war. Heinz spielte an Brett 7 eine Französische Partie und setzte seinen Gegner dauerhaft unter Druck. Als nun ein Unentschieden zum Mannschaftsieg reichte, bot er in einem Turmendspiel mit Mehrbauern ein Remis an, das sein Gegner nicht ablehnen konnte. Er komplettierte den Mannschaftserfolg zum Endstand von 4,5:3,5
Damit sind wir fast an unserem Saisonziel des Klassenerhalts angekommen. Aber sich zurücklehnen wäre verfrüht. Ein weiterer Mannschaftspunkt wird wohl noch nötig sein, um den Klassenerhalt ganz sicher zu haben, da noch zusätzliche Absteiger möglich sind.
SF Nord-Ost Berlin |
SC Weisse Dame 2 |
3,5 : 4,5 |
|||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 |
1 |
Jens-Uwe Jaeschke |
2082 |
1 |
Franko Mahn |
2115 |
0:1 |
2 |
2 |
Patrick Werner |
2166 |
3 |
Thorsten Groß |
2045 |
½:½ |
3 |
3 |
Julian Nöldner |
2029 |
4 |
Alexander Kysucan |
2091 |
0:1 |
4 |
4 |
Klaus Welke |
2070 |
5 |
Josef Gelman |
1950 |
½:½ |
5 |
5 |
Jeffrey Janke |
1920 |
6 |
Martin Sechting |
1975 |
½:½ |
6 |
6 |
Hendrik Schmedes |
2047 |
7 |
Ralf Mohrmann |
2013 |
1:0 |
7 |
7 |
Stefan Knappe |
1955 |
303 |
Heinz Wirth |
2012 |
½:½ |
8 |
8 |
Wolfgang Süß |
1992 |
305 |
Cord Wischhöfer |
2047 |
½:½ |
DRITTE: Zwei Premieren in der Stadtliga!
Coco und Qing Zhou vertraten die in die ZWEITE abkommandierten Heinz Wirth und Cord Wischhöfer und gaben damit ihr Debüt in der Stadtliga! Mit ihnen hat sich die DRITTE bei Kreuzberg 3 letztlich achtbar geschlagen, aber ein zählbares Ergebnis in Form wenigstens eines Mannschaftspunktes sprang leider nicht heraus. Und das kam so …
An Brett 4 einigte sich Uwe Parske, geplagt von Kopfschmerz und aufziehender Erkältung, mit seinem Gegner früh auf eine Punkteteilung. ½:½
Es folgte nach gut drei Stunden das Unentschieden von Manfred Lenhardt am Spitzenbrett: „Im Übergang zum Mittelspiel verpasste ich eine Zugfolge mit leichtem Vorteil und Öffnung des Damenflügels. Das war ärgerlich, da ich etwas später dann doch dieselbe Idee spielte, allerdings mit 2 Tempi weniger, so dass Schwarz den Damenflügel bequem abriegeln konnte. Danach „investierte“ ich für einen offensichtlichen Zug (Abriegeln des Zentrums) fast 30 Minuten wertvolle Bedenkzeit. Bevor Schlimmeres passierte, riegelte ich auch den Königsflügel ab. Da keine Seite eine sinnvolle Möglichkeit der Stellungsöffnung hatte, nahm Schwarz mein Remisangebot an.“ 1:1
Bei Robert Radke am 5. Brett war von Beginn an ziemlich was los; gleich zweimal wurden gegenseitige Remisangebote zum jeweiligen Zeitpunkt abgelehnt. Mit zunehmendem Partiefortschritt gelang es Robert am Damenflügel – nach vorhergegangenem Qualitätsopfer – eine stattliche, siegverheißende Bauernmajorität zu installieren. Als er jedoch in Zeitnot den gebotenen Damentausch unterließ, zeigten sich die Unzulänglichkeiten der eigenen Königsstellung zu deutlich. Schade drum! 1:2
Damit kommen wir zur Debütantin Coco Zhou, die einen äußerst mutigen Stadtligastart hinlegte. Mit den weißen Steinen kämpfte Coco von Beginn an um die Initiative, für die sie bis zu zwei Bauern ins Geschäft steckte. Das resultierende Endspiel K-3B gegen K-4B hielt sie scheinbar mühelos. 1½:2½
Debütant Nummer 2, Cocos Vater Qing Zhou (sprich: Tsin), legte einen starken kämpferischen Auftritt hin; ihm fehlte an den entscheidenden Stellen aber etwas das glückliche Händchen. 1½:3½
Sebastian Böhne erhielt am 3. Brett nach frühem Damentausch eine geschlossene Stellung, die aufgrund seiner beiden Springer (S-S-L versus L-L-S) optisch einen vielversprechenden Ausblick bot. Die Stellung verhakte sich jedoch immer weiter, sodass am Ende die Punkteteilung unvermeidlich wurde. 2:4
Am 2. Brett kam erwartungsgemäß 1. c4 aufs Brett, sodass der Berichterstatter seine Eröffnungsvorbereitung zumindest teilweise verwenden konnte. In einem kritischen Moment der Partie erfolgte ein interessanter Materialtausch (Dame gegen Turm, Springer und einen Bauern), die dem Nachziehenden mindestens Ausgleich einbrachte. Die vom Mannschaftsresultat gebotenen Gewinnversuche führten leider nicht zum erwünschten Sieg, sodass die Punkteteilung sowohl die Partie als auch den Mannschaftskampf besiegelte. 2½:4½
Als Letzter quälte sich die dritte Leihgabe der VIERTEN, Philipp Stährfeldt, über die Runde. Seine eigene Einschätzung hierzu lautet: “Nach einer Ungenauigkeit im frühen Mittelspiel geriet ich unter Druck. Diese Initiative meines Gegners hielt so lange an, dass am Ende ein Turmendspiel mit zwei verbundenen Freibauern für meinen Gegner heraus kam. Beide Spieler waren aber inzwischen offensichtlich sehr müde nach der langen Partie: erst übersah mein Gegner einen Patt-Trick und verlor dadurch einen Bauern. Dann fühlte ich mich in der eingenommenen Philidorstellung sehr sicher und konnte meine Konzentration nicht mehr aufrecht erhalten … und fand den Verlustzug.“ 2½:5½
FAZIT:
Die Niederlage ist deutlich zu hoch ausgefallen, aber CAISSA und FORTUNA waren heute beide abwesend. Dann schauen wir mal, ob wir die beiden in den kommenden Runden doch noch das ein oder andere Mal auf unsere Seite ziehen können …
VIERTE: Wichtiger Mannschaftspunkt für den Klassenerhalt
Bericht von Marcus Bertz
Die 4. Mannschaft errang gegen die Schachfreunde Nord-Ost Berlin II ein Unentschieden und kann sich über die Mitnahme eines Mannschaftspunktes freuen. Bis kurz vor 14 Uhr stand der Mannschaftskampf auf des Messers Schneide, ehe unser Debütant Christos Giannopoulos seine Partie remisieren konnte und damit den für die Punkteteilung notwendigen letzten halben Brettpunkt holte. Nach sechs Spieltagen liegen wir mit sechs Mannschaftspunkten knapp über den Abstiegsrängen. In den verbleibenden drei Runden werden wir gegen drei starke Mannschaften unser ganzes schachliches Können aufs Brett bringen müssen, um auch im nächsten Jahr in der 1. Klasse spielen zu dürfen. Die 7. BMM-Runde könnte vorentscheidend sein, denn wir spielen gegen unseren direkten Abstiegs-„Konkurrenten“ SG Lichtenberg II.
Die Einzelergebnisse:
Brett 1: Stefan Brehm
Stefans Gegner (fast 150 DWZ-Punkte stärker) bot im 34. Zug in ausgeglichener Stellung und mit fast 30 Minuten Rückstand auf der Uhr Remis an. Die Frage an dieser Stelle war nun, ob es für die Mannschaft reichen würde und Stefan es annehmen kann oder nicht. Nachdem Stefan die Uhr fast 25 Minuten herunterlaufen gelassen hatte, entschied er sich, es zu riskieren und weiterzuspielen. Und genau danach patzte sein Gegner und stellt einen Springer ein, der am Rand gefangen war. Tatsächlich wurde auch im Laufe der Zeit deutlich, dass Stefan für die Mannschaft gewinnen muss. Mit einem Läuferpaar und sieben Bauern gegen einen Läufer und sieben Bauern in geschlossener Stellung konnte Stefan jedoch nicht sofort den Gewinnweg finden und musste über eine halbe Stunde verbrauchen, bis er dann endlich einen Weg gefunden hatte und den vollen Punkt einfuhr.
Brett 2: Wiktor Pronobis
Wiktors Gegner hatte aus dem Mittelspiel heraus Raumvorteil, während Wiktors Stellung am Königsflügel wackelig war. Wiktor griff dann am Damenflügel an, wo sich sein Gegner nicht präzise verteidigte. Nach Abwicklung in ein Bauernendspiel mit Läufer gegen Springer (Wiktor hatte den Springer) hatte Wiktor eine Gewinnstellung. Er fand dann allerdings den richtigen Plan nicht und wickelte das Endspiel zum Remis ab.
Brett 3: Lysan Stemmler
Lysan verlor.
Brett 4: Marcus Bertz
Marcus erreichte mit den schwarzen Steinen ein niemals gefährdetes Remis. Nach der Zugfolge 1. e4 d6 2. d4 Sf6 3. f3 e5 4. dxe5 dxe5 5. Dxd8 Kxd8 entstand ein damenloses Mittelspiel, in dem Marcus an einer Stelle die Möglichkeit hatte, am Damenflügel Vorteil zu erlangen. Nachdem er diese Gelegenheit ungenutzt hatte verstreichen lassen, verflachte die Partie zusehends und endete schließlich mit einem Patt des weißen Königs remis.
Brett 5: Carsten Miemietz
Carsten hatte mal wieder seine Lieblingsvariante, die klassische Englische Eröffnung auf dem Brett. Sein Kontrahent zog sehr früh die Bauern am Königsflügel auf die 5. Reihe vor, welche ihm reichlich Raumvorteil gaben, aber objektiv gesehen auch mehrere Schwächen schafften. Folglich übersah sein Gegner eine drohende Springergabel, die er aber nach längerer Bedenkzeit mit einem sehenswerten Gegenangriff parieren konnte. Die Qualität konnte somit gerettet werden, aber ein Bauer im Zentrum ging für die schwarze Seite dennoch verloren. Nur 2 Züge später stellte Carstens Widersacher in Zeitnot eine Figur ein und gab die Partie auf.
Brett 6: Thomas Kögler
Thomas‘ Niederlage am 6. Brett war extrem ärgerlich, weil er gegen einen „Orang-Utan“ des Gegners gut aus der Eröffnung herausgekommen war. Im Mittelspiel berechnete er eine komplizierte Variante (mit mehreren Bauernschlagmöglichkeiten) zwar richtig, schlug dann aber zu hastig den falschen Bauern des Gegners! Durch diese Unkonzentriertheit verlor Thomas schnell einen und später zwangsläufig noch einen weiteren Bauern, ohne etwas „Greifbares“ dafür zu bekommen. Der Gegner machte keine größeren Fehler mehr, sodass Thomas schließlich aufgeben musste.
Brett 7: Martin Döring
Martins jugendlicher Gegner erwies sich in dem von ihm gewählten Grünfeld-Inder auch mit der von Martin gewählten Nebenvariante gut vertraut und spielte schnell und sicher. Auch die spätere Computer-Analyse zeigte, dass die Partie zu jedem Zeitpunkt ausgeglichen war. Nach dem Generalabtausch aller Figuren war nach 52 Zügen ein totes Remis-Endspiel auf dem Brett. Die gerechte Punkteteilung war das zwangsläufige Ergebnis.
Brett 8: Christos Giannopoulos
Christos spielte Remis.