BMM 2019/20 – 3. Runde: +4 =1 -2 am 1. Advent (5. Aktualisierung)

Ergänzt wurde nun auch ein Bericht der VIERTEN. Eine Zusammenfassung, Randnotizen nebst Berichten und Fotos der ZWEITEN, DRITTEN und SIEBTEN sind bereits nachzulesen; aus gegebenem Anlass wurde zum Thema „Damenendspiel mit 2 verbundenen Randbauern“ auch noch ein kleines Lehrstück in Diagrammform beigefügt.


 

Die ZWEITE hatte heute sichtlich Spaß – jedenfalls seit sich beim Stande von 3,5:3,5 ein Erfolg in der letzten Partie abzeichnete – und scheint mit einem Platz im Mittelfeld endgültig in der Landesliga angekommen zu sein. —> Bericht 

Nicht so komfortabel, sagen wir „ernst, aber nicht hoffnungslos“, ist die Lage der DRITTEN nach der 2. Niederlage in Folge. > Bericht 

Die VIERTE knöpfte dem Favoriten ihrer Staffel, der jedoch weder in Bestbesetzung noch vollzählig angetreten war, einen Mannschaftspunkt ab. —> Bericht

Die FÜNFTE polierte mit einem hohen Erfolg rechtzeitig vor dem Spitzenduell in der kommenden Runde sowohl ihr Brettpunktekonto als auch ihr Selbstbewusstsein auf.

Die SECHSTE „entledigte“ sich mit einer deutlichen Niederlage gegen starke Gäste vorerst  der ihr gelegentlich auferlegten „Bürde“, ein Geheimfavorit zu sein.

Die SIEBTE setzte den ebenso einfach wie martialisch klingenden Matchplan ihrer aufgrund von Verpflichtungen abwesenden Mannschaftsleiterin (beinahe) perfekt um und gewann auch ihren 3. Mannschaftskampf. —> Bericht 

Die ACHTE gewann sogar noch deutlicher und blieb in diesem Wettkampf ohne Niederlage.


Randnotizen zur 3. Runde

von Johannes Stöckel

Nach einem Drittel der Saison wird deutlich, dass viele BMM-Mannschaften regelmäßig nicht in Bestbesetzung antreten, sondern teils sogar deutlich schwächer aufgestellt sind. Manche vermeintliche Favoriten sind dadurch in Wahrheit keine. Da wir die Gründe dafür nicht kennen, stellen wir schlicht fest, dass dieser Umstand etwas den Druck von unseren Mannschaften 2, 3 und 4 nimmt.

Für die FÜNFTE bedeutet dies, dass man in der 4. Runde als Tabellenzweiter zum Spitzenspiel beim bislang verlustpunktfreien Tabellenführer SG Eckturm antritt. Verliert man dort nicht, nehmen die Ambitionen, am Saisonende einen Aufstiegsplatz zu belegen, konkrete Formen an. Jedenfalls sind die am höchsten gehandelten Mannschaften in dieser Staffel davon im Moment weit entfernt.

Eine Randnotiz wert ist vielleicht auch, dass alle drei Gastmannschaften des SC Zugzwang ohne Punkte blieben. U.a. musste sich dessen 1. Mannschaft erneut einer Mannschaft unseres Vereins geschlagen geben: In der letzten Saison der DRITTEN, diesmal der ZWEITEN, jeweils denkbar knapp mit 3,5:4,5. In der letzten Saison trat nur eine weitere Mannschaft des SC Zugzwang bei uns an, nämlich deren dritte, die unserer VIERTEN 1:7 unterlag! 

Die durchaus umfangreichen Auf- und Abbauarbeiten (z.B. mussten im Mensabereich erst noch die Tische gewischt werden!) wurden mit vereinten Kräften relativ entspannt gestemmt. Positiv zu erwähnen ist auch, dass erst in der 3. Runde – erstmals in der laufenden Saison überhaupt – ein Brett auf unserer Seite unbesetzt blieb, nämlich das letzte Brett der 8. Mannschaft.


 

Liga HEIM Ergebnis AUSWÄRTS Platz BP MP
Landesliga WeDa 2
4,5:3,5 SC Zugzwang 95 1
5 10,5 3:3
Stadtliga A WeDa 3  3:5 SG Narva Berlin 1 9 10,5 1:5
Klasse 1.1 WeDa 4  4:4 SV Empor Berlin 2
6 13,0 3:3
Klasse 2.1 WeDa 5  6,5:1,5 SC Zugzwang 95 4
2 15,0 5:1
Klasse 2.3 WeDa 6  2:6 SV Empor Berlin 3
6 10,0 2:4
Klasse 4 West WeDa 7 4,5:1,5 BSC Rehberge 1945 4
2 8,5 6:0
Klasse 4 Mix WeDa 8 4,5:0,5 *) SC Zugzwang 95 6
5 8,5 4:2

*) Es wurde nur an 5 Brettern gespielt, da beide Mannschaften das 6. Brett frei ließen.

Über die Links in der linken Spalte gelangt man zu den Einzelergebnissen der jeweiligen Staffel.

 


ZWEITE: 4,5:3,5-Sieg über Zugzwang als wichtiger Schritt zum Klassenerhalt

Von Ralf Mohrmann (Text), Martin Sechting (Partie) und Christian Greiser (Fotos)

Wir haben in Runde 3 einen wichtigen Mannschaftssieg errungen und sind nun im Mittelfeld der Landesliga angekommen. Zu Hause empfingen wir die Mannschaft des SC Zugzwang 95, die genau wie wir als ein potentieller Abstiegskandidat gehandelt wird. Deshalb wollten wir dieses Match gut bestreiten und um den Sieg kämpfen.

Da unsere Gegner Ihr Spitzenbrett nicht aufbieten konnten, gestaltete sich die Ausgangssituation erfreulicherweise besser als erwartet. Es begann ein spannender und knapper Kampf. Relativ schnell klärten sich die Verhältnisse bei Robert an Brett 8. In einem Abtauschfranzosen reduzierte sich das Material und die Stellung verflachte schnell. Als sein Gegner remis bot, nahm Robert dankbar an.

 

Am linken Bildrand spielt Amina Fock gegen Manfred Lenhardt (1:0), in der Mitte sitzen sich Arno Kirchhof und Martin Sechting gegenüber (0:1) und rechts daneben bearbeitet René Schildt Josef Gelman (remis). (Foto/Text: CG)

 

Im weiteren Verlauf ergaben sich leicht vorteilhafte Stellungen für die Weisse Dame. Josef spielte eine relativ ausgeglichene Partie gegen Rene Schildt, der unbedingt gewinnen wollte und seine Stellung schließlich etwas überzog. In großer Zeitnot bekam Josef schließlich ein Remisangebot, das er trotz leicht besserer Stellung annahm.

Eine wichtige erste Führung entstand durch Alexanders Sieg. Er konnte in einer französischen Abtauschvariante mit Schwarz kleine Fehler seines Gegners nutzen und  entscheidend die offene e-Linie erobern. Danach erhöhte er ständig den Druck und gewann zum Stand von 2:1. Manfred hatte leider nicht seinen besten Tag. Dem Königsangriff seiner engagierten Gegnerin Amina Fock setzte er zu wenig entgegen und verlor sehr schnell. Dafür konterte Martin kurz darauf mit schönen, harmonischen Figurenspiel (siehe Partie im Anschluss) gegen Arno Kirchhoff und konnte kurz vor der Zeitkontrolle die Führung wieder herstellen 3:2.

Die drei verbliebenen Stellungen boten spannende Stellungen: Ralf  hatte ein Endspiel T+T gegen T+L. also eine Qualität mehr, aber auch wenig Zeit (3 min ggü 50 min). Thorsten stand nach gutem Start  und zwischenzeitlichen Mehrbauern nicht mehr gut. Franko hatte den typische Wolgagambit-Bauern weniger, konnte aber die Stellung am Damenflügel geschlossen halten und kämpfte auch ums remis.

 

Gebannt beobachtet Alexander Kysucan nach seinem eigenen Sieg die Partien an den beiden Spitzenbrettern. Im Vordergrund sitzen sich Ali Polatel und Franko Mahn gegenüber. Dahinter versucht Thorsten Groß seine mittlerweile arg ramponierte Stellung gegen Adis Artukovic, der gerade die ebenfalls noch laufende Partie zwischen Ralf Mohrmann und Ricardo Arevalo beobachtet, zu verteidigen. (Foto/Text: CG)

 

Etliche Züge nach der Zeitkontrolle versuchte Frankos Gegner im Endspiel mit einem Bauerndurchbruch am Königsflügel einen Vorteil zu erzielen … dieser war jedoch ganz schlecht vorbereitet. Durch einen Konter gewann Franko nicht nur seinen Bauern wieder zurück, sondern übernahm sogar die Initiative. Obwohl er nun die bessere Stellung hatte, konnte er das Remisangebot seines Gegners aufgrund der Zeitknappheit nicht ablehnen. Somit stand es um 14.10 Uhr durch Frankos Remis 3,5:2,5. Thorsten hatte nach zunächst guter Stellung den Faden verloren und geriet in einen Königsangriff. Er verlor zum 3;5:3,5.

 

Die Bedeutung historischer Ereignisse“ steht auf der Wandtafel über der Partie von ML Ralf Mohrmann und Ricardo Arevalo (1:0), mit der das Vier-Punkte-Spiel zwischen der ZWEITEN und ZUGZWANG zugunsten der Gastgeberin endete. (Foto/Text: CG)

 

Ralf konnte mit stoischer Ruhe und einem langem Gewinnweg Stück für Stück zeigen, dass das Endspiel gewonnen ist. Am Ende geriet sein Gegner sogar in Zeitnot. Um 14.40 Uhr entschied die Zeitüberschreitung des Gegners, aber die Stellung war auch schon klar gewonnen. Die ZWEITE gewinnt 4,5:3,5, der Sieg hätte sogar noch ein wenig höher ausfallen können, weil auch Thorsten und Josef  Chancen zum Sieg hatten.

Damit sind wir als Setzlistenletzter auf dem 5. Platz angekommen und zeigen, dass wir konkurrenzfähig und vor allem motiviert sind.


 

Hier nun noch ein Partieausschnitt:

Kichhof-Sechting, nach dem 24. Zug von Weiß

Ich zog 24…Sc4, es folgte: 25.Da2 Lf5 26.a4 De6 27.Kf1 g5 28.Td1 g4? Das ist ein  Schnitzer! 29.Sfe5? Zeitnotfehler Nr.1 – stattdessen wäre 29.Sfe1 solider gewesen. Der Computer fand jedoch das noch bessere 29.Sf4! und der schwarze Vorteil ist dahin. Weiß hatte aber weniger als 10min (+30s/Zug). 29…Lxe5 (nicht Sxe5 wg. Sf4) 30.Sxe5 Sxe5 31.dxe5 Dxe5

Kirchhof-Sechting, nach 30…Dxe5

32.Dxd5? 2. Zeitnotfehler 32…Dxh2 (droht Dh1#) 33.Lc4 Le6 34.Dc6? 3.Zeitnotfehler 34….Tc8 35.Dxc8+ Lxc8 36.Td8+ Kg7 37.Txc8 Dh1+ 38.Ke2 Dxg2 39.Td8?? 4.Zeitnotfehler (besser 39.Tc7) 39…g3 ! Ein schöner Schlusszug! 0:1

Fazit: Mein 28. Zug war ein Schnitzer, den (zum Glück) nur der Computer sah. Meine Idee, den Gegner in Zeitnot in Schwierigkeiten zu bringen, ist mir jedoch gelungen. Endlich mal wieder ein Sieg in der BMM!


 

DRITTE: Die zweite empfindliche Niederlage hintereinander …

Gemeinschaftsbericht – veröffentlicht von Christian Greiser

In Anbetracht der jeweiligen Mannschaftsaufstellungen war ein enger Matchausgang gegen NARVA zu erwarten. Der stv. ML Cord Wischhöfer hatte vorab die Devise ausgegeben vorne zu halten und hinten zu punkten („Vohahipu“). Dies gelang auch trefflich an den Brettern 2 und 3, an denen schnelle Remisschlüsse vereinbart wurden.

Hierbei hatte der Erste Vorsitzende Cord Wischhöfer in seiner zweiten Funktion als Playing Captain selbstverständlich den Vortritt: „Es gelang mir in effektiver Weise die Matchtaktik nach 11 Zügen mit einem Weißremis in einem Botwinnik-Engländer gegen den SF Bernd Daverkausen sicherzustellen.“ Stand: 0,5:0,5

Nur unwesentlich später offerierte der an Brett 3 mit den schwarzen Steinen spielende Christian Greiser seinem Gegner Norbert Harmanus nach Damentausch im 14. Zug in einer ausgesprochen langweiligen, weil nahezu symetrischen Abhandlung des Londoner Systems die Punkteteilung, die nach einigen Bedenkminuten angenommen wurde. 1:1

 

Beim Stand von 1:1 oblag es Heinz Wirth (Brett 1), Uwe Parske (Brett 4), Gerd Biebelmann, Ulrich Oginski (fehlt auf dem Foto), Peter Becker und Christoph Barsch (Bretter 5 bis 8) „das Kind zu schaukeln“. (Foto/Text: CG)

 

Leider hatte Christoph Barsch am 8. Brett in der 4. Stunde einen entscheidenden Moment der Unaufmerksamkeit („… ärgerlicher Flüchtigkeitsfehler …“), der gravierende Folgen in Form eines Figurenverlustes nach sich zog. Danach war nichts mehr zu retten. 1:2

Dann kippte auch noch die Stellung von Gerd Biebelmann, der in dieser BMM-Saison ungewohnte Anlaufprobleme zeigt: „An Brett 5 kam ich etwas passiv aus der Eröffnung heraus und musste die eine oder andere Drohung abwehren. Im 18. und 20. Zug machte ich zwei eher nicht optimale Züge an meinem Königsflügel, die die Stellung schwächten. Der eigentliche Verliererzug war dann im 27. Zug ein Damenzug. Ein Springerzug, den ich überlegte, aber dann verwarf aufgrund zu kurzer Berechnung, hätte die Stellung zunächst zumindest gerettet. Aber war nicht, bin derzeit wohl etwas außer Form.“ 1:3

Peter Becker gelang immerhin noch der Anschlusstreffer: „Am siebten Brett spielte ich konsequent auf Bauern- und Felderschwächen im Zentrum und am Damenflügel. Weiss suchte durch ein Bauernopfer nach Remis-Aussichten im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern. Doch weil ich die Felderblockade auf der Farbe des gegnerischen Läufers verhindern konnte, brachte der zentrale Mehrbauer bald den dieses Mal leider einzigen Gewinn für die DRITTE.“ 2:3

Der die ganze Woche über erkältungsgeplagte Uwe Parske fand diesmal nicht zur gewohnten Form und unterlag seinem konsequent agierenden Kontrahenten Hilmar Petzold: „Eine lasch gespielte Eröffnung meinerseits und einige pointierte Züge des Gegners führten zu starken Drohungen, die schließlich nicht mehr zu parieren waren und eine Figur kosteten.“ 2:4

Und obwohl die beiden noch offenen Partien von Ulrich Oginski und Heinz Wirth jeweils noch Chancen auf mehr als eine Punkteteilung boten, sollte es an diesem Spieltag einfach nicht sein. So willigte Ulrich nach einigen vergeblichen Versuchen mehr zu erreichen schließlich ins Remis ein – verständlicherweise schweren Herzens. 2,5:4,5

Den Schlussstrich zog dann letztlich unfreiwillig Heinz: „Meine Partie begann mit der eher seltenen Eröffnung 1.b3 und 2.e3. Es ergab sich eine Stellung mit einer strukturellen Schwäche (Doppelbauer auf der c-Linie) bei Schwarz und der Hoffnung auf eine gewisse Initiative als Kompensation. In der Folge konnte ich zweimal Matt drohen, was aber leicht zu sehen und zu parieren war. Dennoch konnte meine Dame eine beachtliche Aktivität entfalten, was sie mit einigen Zwischenstationen von h3 nach a3 führte, wo sie einen Bauern gewinnen konnte.

Im weiteren Verlauf wurden alle Figuren außer den Damen abgetauscht. Im Endspiel konnte ich einen weiteren Bauern gewinnen und spielte ein Damenendspiel mit zwei verbundenen Mehrbauern. Von Damenendspielen weiß ich nur, dass die Hauptmethode des Verteidigers Spiel auf Dauerschach ist. Diese Grundregel vergaß ich irgendwann einmal und schob meine beiden Bauern mutig nach vorne. Es kam, wie es kommen mußte: Mein König konnte den Schachs nicht entfliehen und es wurde nur remis. Alles in allem: eine ganz ordentliche Partie mit einem verschenkten halben Punkt und der Erkenntnis, daß man sich auch mit Damenendspielen beschäftigen sollte.“ 3:5

 

Die erreichte Stellung in der Spitzenpaarung Shenis Slepuschkin vs. Heinz Wirth ist laut Datenbank nicht mehr zu gewinnen. Da auch unter den Kiebitzen einige Verwirrung hinsichtlich des korrekten Gewinnplans herrschte, folgt am Berichtsende eine kleine Einweisung in diesen Endspieltyp … (Foto/Text: CG)

 

FAZIT:

Es läuft nicht in dieser BMM-Saison; die Leichtigkeit der letzten Jahre, mit der immer wieder auch schwierigste Situationen gemeistert werden konnten, will sich partout (noch) nicht einstellen.

AUSSICHTEN:

Dennoch wäre es gerade jetzt vollkommen sinnfrei den Kopf in den Sand zu stecken, stellt doch bekanntermaßen der Allerwerteste auch eine gute Zielscheibe dar. Will sagen: Kopf hoch und neu fokussiert ins nächste Match, das mit dem Ortsderby gegen Eckbauer einen Vergleich der ganz besonderen Art bietet. (Foto: WIKIPEDIA – gemeinfrei)

 

 

In diesem Stellungstyp versucht die Partei mit den zwei Randbauern den sicheren Hafen vor den eigenen Bauern zu erreichen. Bei optimalem Spiel sollte dies in rund 30 Zügen gelingen; vor der 50-Züge-(Remis-)Regel braucht niemand Angst zu haben, da zwischenzeitlich immer wieder Bauernzüge erfolgen (müssen), die diese Regel dann jedes Mal aufs Neue beginnen lassen. (Diagramm/Text: CG)

„Nur wer das Ziel kennt, wird es auch finden!“

(Zitat: NN – vielleicht Onkel Chaotse oder Onkel Confusius)

 


VIERTE: In der Kürze liegt die Würze …

Bericht von Marcus Bertz

Die vierte Mannschaft konnte gegen SV Empor Berlin II ein 4:4 erreichen, im Einzelnen:

Brett 1: Stefan Brehm

Stefan bekam gegen seinen 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegner eine königsindische Struktur aufs Brett. Sein Gegner hatte nach der Eröffnung offensichtlich keine Lust mehr auf eine Fortsetzung der Partie und bot Remis. Dies nahm Stefan an.

Brett 2: Guido Weyers

Guido spielte gegen einen starken Nachwuchsspieler von Empor, der ca. 150 DWZ-Punkte mehr auf dem Konto hatte. Die Eröffnung lief gut für Guido. Bis zum 23. Zug wurde nichts geschlagen. Als Guido dann im 24. Zug g4xf5 spielte und sich die g-Line nach dem Zurückschlagen öffnete, hatte er bereits starken Königsangriff und drohte einen Zug später Matt in einem Zug. Guidos Gegner verteidigte sich dann schlecht, verlor einen Turm und zwei Bauern und gab im 32. Zug in klarer Verluststellung auf.

Brett 3: Philipp Stährfeldt

Nach der Eröffnung Philipp eine gedrängte Stellung. Beim Befreiungsversuch hat er eine Taktik übersehen. Somit gewann sein Gegner einen Bauern und gleichzeitig Angriff auf den König. Der Angriff schlug durch und Philipp hätte das Matt nur noch durch einen zu hohen Preis an Material abwenden können.

Brett 4: Coco Lepu Zhou

Coco verlor.

Brett 5: Marcus Bertz

Marcus kam in einer Altindischen Struktur nach dreißig Zügen in ausgeglichener Stellung zum Remis.

Brett 6: Carsten Miemietz

Carsten gewann kampflos.

Brett 7: Thomas Kögler 

Thomas verlor.

Brett 8: Martin Döring

Martin gewann.

 


SIEBTE: Zauberhaft gezaubert!

Bericht von Johannes Stöckel

Der Externe Spielleiter vertrat die abwesende Mannschaftsleiterin, Claudia Münstermann, und stimmte sechs dem Anschein nach ausgeschlafene und gut gelaunte Spielerinnen auf den Wettkampf ein – sofern das überhaupt notwendig erschien. Dabei übertrug er mit Verweis auf seine eigene Partie die Leitung während des Wettkampfes mit entsprechenden Hinweisen kurzerhand auf die Vorkämpferin am 1. Brett, was nicht ohne Kommentare und Einwände blieb, aber am Ende doch akzeptiert wurde … Immerhin fand der Spielleiter für Blicke auf die Bretter soviel Zeit, um ein grobes Bild des Wettkampfverlaufs – schnelle Führung, am Ende 4,5:1,5 – zeichnen zu können:

Am 6. Brett erlangte Sophia schnell eine erdrückende materielle Überlegenheit und nutzte beim Mattsetzen geschickt die Fesselung eines Bauern aus. Überhaupt habe sie während der gesamten Partie mit dem Mittel der Fesselung gearbeitet, resümierte Sophia im Anschluss.

Am 4. Brett kamen die Figuren von Bhuvanas Gegnerin nicht recht aus den Startlöchern und so ereilte den in der Mitte befindlichen König recht bald ein Matt durch Läufer und Dame auf der Grundreihe.

Am 5. Brett gelang Maria eine sehr erfolgreiche Premiere in der Mannschaft (bzw. „Mädchenschaft“): Durch ein durchaus unangenehmes, aber nicht sehr koordiniertes Vordringen von des Gegners Dame am Damenflügel ließ sich Maria nicht irritieren, sondern verfolgte konsequent einen Angriff auf des Gegners König – und zauberte „plötzlich“ mitten im Getümmel ein Matt durch Springer und Turm aufs Brett.

Etwas später war es dann Shandy, die mit einem respektablen Remis am 3. Brett nach nur etwa 1,5 Stunden Spielzeit den Mannschaftssieg bereits sicherstellte.

Nicht so gut lief es am 1. Brett bei Daria, der irgendwann eine Figur abhanden kam. Zum „Zaubern“ gab es danach keinen Spielraum mehr und auch eine kämpferische Leistung konnte die Partie nicht mehr retten.

Am 2. Brett dauerte die Partie von Luise schon recht lange an, bevor sie aus den Verwicklungen mit einem ganzen Turm mehr hervorging. Da ihr Gegner das Endspiel – aus seiner Sicht Bauern und ein Turm gegen Bauern und zwei Türme – nicht aufgab, wurde es sogar die längste Partie im gesamten Untergeschoss. Und die zahlreicher werdenden Kiebitze wurden durchaus noch unterhalten, denn nach maximalem Abtausch weiteren Materials machte Luise ein „Geheimnis“ daraus, ob sie nun mit Turm und König matt setzen oder erst noch ihren letzten Bauern umwandeln wollte. Ein Pattmotiv sorgte für zusätzliche Spannung. Nach einer beachtlichen Ausdauer- und Konzentrationsleistung von insgesamt über 4 Stunden dann die „Überraschung“: Ein Mattbild mit Bauer, Turm und König, das somit als „Luises Matt“ in die Schachgeschichte eingehen kann …  

 

Die beiden Spitzenbretter waren stets eng umlagert. (Foto/Text: CG)