Nach der Schlacht bei Dennewitz waren mit Dr. Sebastian Böhne, Wolfgang Busse, Josef Gelman sowie dem Verfasser dieses Berichts noch ein weiteres Mal im Spätsommer, genauer gesagt am letzten Samstag vor dem astronomischen Herbstbeginn, vier Weisse Damen gemeinsam im Umland von Berlin unterwegs – diesmal allerdings als Team, und zwar beim 20. Mannschaftsschnellschachturnier der SSG Lübbenau um den Spreewaldpokal. Der Auftrag des Quartetts bestand dabei einmal mehr in der bereits traditionellen Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung der Weissen Dame mit knackigen Spreewaldgurken auf der Weihnachtsfeier – durch das zielgenaue Erreichen einer hierfür erforderlichen, nämlich auch keinesfalls zu guten Endplatzierung.
Mission erfüllt – das darf vorab mit Stolz vermeldet werden! Schließlich hatte Christian Greiser ja auch schon am Tag nach dem Turnier das obligatorische Foto mit dem Gurkenfass von der Siegerehrung veröffentlicht. An dieser Stelle sei nun in einem Fotobericht noch die taktische Meisterleistung auf dem Weg zum Objekt unserer Begierde hin nachgezeichnet:
Im Vordergrund das erfolgreiche WeDa-Quartett – ach nein, falsches Foto: Bereits die richtige Zusammenstellung des Teams erforderte strategisches Kalkül. Keinesfalls wollten wir daher auf irgendwelche wahllos dahergelaufenen Ziegen zurückgreifen. Diese sollen lediglich als Beleg für den ländlichen Charakter der Umgebung dienen – ebenso wie auch …
… liebevoll angelegte Gemüsebeete hinter dem Spiellokal.
Nicht zuletzt wohl wegen der terminlichen Überschneidung mit der Berliner Einzelmeisterschaft im Blitzschach war der Spreewaldpokal diesmal signifikant schwächer besetzt als in den Jahren zuvor. Folglich durften auch wir nicht in einer zu starken Besetzung antreten, wenn wir bei unserer Jagd nach dem Gurkenfass einen der mit Geldpreisen honorierten drei ersten Plätze vermeiden wollten. Durch die kurzfristige Streichung des einen oder anderen zuvor bereits fest eingeplanten Schnellschachspezialisten unseres Vereins konnten wir dem letztlich Rechnung tragen.
Pünktlich mit dem Pkw angereist, verschafften wir uns mithilfe einer an der Außenwand des Spiellokals angebrachten Umgebungskarte zunächst einmal einen genauen Überblick über das Gewirr der miteinander verflochtenen, zu den Spreewaldgurken führenden Kanäle.
Praktischerweise gab ein Hinweisschild vor Ort auch gleich Auskunft darüber, wo wir im Fall eines zu erfolgreichen Aufspielens den Kies – wie Geld übrigens nicht nur zuweilen umgangssprachlich bezeichnet wird, sondern was sogar offiziell laut Duden ein salopp gebrauchtes Synonym für das Wort Geld ist – oder auch nur unsere Chancen auf solchen hätten begraben können.
Der Verfasser dieses Berichts kam dem aber zuvor, indem er in der letzten Runde gegen den Potsdamer SV Mitte beim Stand von 2,0:1;0 seine klare Gewinnstellung zu einem Mannschafts-Unentschieden vergab, um im Endklassement nicht doch noch auf dem 3. Platz zu landen. Letztlich erwies sich diese Sorge aber als unbegründet. Denn bei einem Schlussrundensieg hätten wir zwar nach Mannschaftspunkten (12:6) mit der ersten Mannschaft des Gastgebers gleichgezogen, nach Zweitwertung mit dem geringstmöglichen Rückstand von nur einem halben Brettpunkt aber ebenfalls den erwünschten 4. Platz belegt. Leider blieb es uns so verwehrt, als einziges Team den souveränen Turniersieger zu bezwingen.
Im Gegensatz zum Vorjahr, als wir auf dem 7. Platz bei der Siegerehrung noch darauf hoffen mussten, dass gleich zwei der vor uns platzierten Teams nach einem anderen Sachpreis als einem der beiden zur Auswahl stehenden Gurkenfässer greifen würden, konnten wir uns das Objekt unserer Begierde diesmal allerdings souverän aus eigener Kraft sichern.
Hier nun endlich das erfolgreiche WeDa-Quartett mit dem Gurkenfass. Dass der Spreewald-Kahn auf dem Bild nicht mehr unbedingt einen einsatzbereiten Eindruck vermittelte, störte uns dabei natürlich in keiner Weise – denn eines sollte allen Lesern ja hinlänglich bekannt sein:
Aber eins, aber eins – das bleibt besteh’n: Die Weisse Dame wird nicht untergeh’n!
Im Gegensatz zu der bereits eingangs erwähnten Schlacht bei Dennewitz begegneten uns tropische Temperaturen diesmal übrigens erst auf der Rückfahrt und zum Glück auch nur in großer Entfernung. Falls jetzt jemand mit dieser Information auf den ersten Blick nicht allzu viel anzufangen weiß: Der Leitpfosten auf dem vorstehenden Bild weist den Weg!
Nachfolgend noch der Endstand des diesjährigen Spreewaldpokals sowie die Einzelergebnisse unserer Spieler. Ein Turnierbericht des Veranstalters sowie detaillierte Informationen zum Turnierverlauf in Form von PDF-Dokumenten zum Download finden sich auf der Turnierseite der SSG Lübbenau.
20. Mannschaftsschnellschachturnier um den Spreewaldpokal – Endstand
Rg. | Mannschaft | TWZ-Ø | S | U | N | MP | BP | Bh. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Potsdamer SV Mitte | 2032 | 7 | 2 | 0 | 16:2 | 27,5 | 99 |
2. | SV Erkenschwick | 1969 | 6 | 2 | 1 | 14:4 | 22,5 | 99 |
3. | SSG Lübbenau I | 1977 | 4 | 4 | 1 | 12:6 | 23,5 | 99 |
4. | SC Weisse Dame | 1973 | 4 | 3 | 2 | 11:7 | 22,0 | 97 |
5. | SC Senior Cottbus | 1851 | 5 | 1 | 3 | 11:7 | 21,5 | 95 |
6. | SG Weißensee | 1957 | 5 | 1 | 3 | 11:7 | 20,5 | 100 |
7. | SK Zehlendorf | 2074 | 3 | 5 | 1 | 11:7 | 20,0 | 102 |
8. | Futureboys | 1708 | 5 | 1 | 3 | 11:7 | 19,5 | 91 |
9. | Viadrina Frankfurt I | 1870 | 3 | 4 | 2 | 10:8 | 20,0 | 89 |
10. | SV Briesen | 1798 | 4 | 2 | 3 | 10:8 | 19,5 | 94 |
11. | Rotation Berlin I | 1886 | 3 | 4 | 2 | 10:8 | 17,0 | 94 |
12. | NARVA Berlin | 1703 | 3 | 3 | 3 | 9:9 | 19,5 | 69 |
13. | FdP HW Seiffen I | 1717 | 4 | 1 | 4 | 9:9 | 19,0 | 71 |
14. | Glaskönig Döbern | 1487 | 4 | 1 | 4 | 9:9 | 19,0 | 69 |
15. | Rotation Berlin II | 1724 | 3 | 3 | 3 | 9:9 | 19,0 | 67 |
16. | Lok RAW Cottbus | 1819 | 4 | 1 | 4 | 9:9 | 18,5 | 88 |
17. | FdP HW Seiffen II | 1732 | 4 | 1 | 4 | 9:9 | 17,5 | 84 |
18. | SSG Lübbenau II | 1777 | 3 | 3 | 3 | 9:9 | 16,5 | 81 |
19. | SV Senftenberg | 1669 | 2 | 4 | 3 | 8:10 | 18,5 | 63 |
20. | TSV Mariendorf | 1854 | 3 | 2 | 4 | 8:10 | 17,5 | 79 |
21. | Viadrina Frankfurt IV | 1749 | 4 | 0 | 5 | 8:10 | 17,0 | 79 |
22. | Freibauer Schöneberg | 1590 | 2 | 4 | 3 | 8:10 | 17,0 | 73 |
23. | Pneumant Fürstenwalde | 1587 | 3 | 2 | 4 | 8:10 | 16,5 | 60 |
24. | TXL Berlin | 2 | 3 | 4 | 7:11 | 16,5 | 75 | |
25. | Viadrina Frankfurt II | 1346 | 2 | 3 | 4 | 7:11 | 14,5 | 60 |
26. | Viadrina Frankfurt III | 1526 | 2 | 1 | 6 | 5:13 | 14,0 | 61 |
27. | SSG Lübbenau III | 1178 | 1 | 1 | 7 | 3:15 | 10,0 | 66 |
Einzelergebnisse der Weissen Damen
Br. | Spieler | TWZ | 1 | ½ | 0 | Pkt. | Bh. | S.-B. |
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1 | Uhl, Heinz | 2144 | 6 | 0 | 3 | 6,0/9 | 38,5 | 23,00 |
2 | Gelman, Josef | 1992 | 4 | 3 | 2 | 5,5/9 | 39,5 | 22,25 |
3 | Böhne, Sebastian | 1970 | 1 | 5 | 3 | 3,5/9 | 53,0 | 17,00 |
4 | Busse, Wolfgang | 1787 | 6 | 2 | 1 | 7,0/9 | 44,5 | 31,75 |