Mit ihrem kürzlichen Sieg bei der Deutschen Meisterschaft U12w im Juni hat sich Coco für die Teilnahme an einer internationalen Meisterschaft (EM oder WM) qualifiziert. Aufgrund der wesentlich kürzeren Anreise fiel ihre Wahl (und auch die vieler anderer Berliner und anderer deutscher SpielerInnen) auf die Europameisterschaft in der slowakischen Hauptstadt Bratislava, die vom 2. bis 10. August ausgetragen wird.

Mit ihrer Elozahl von 1777 ist Coco in diesem Turnier als Nr. 9 von 96 Spielerinnen gesetzt. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass viele Teilnehmer bei internationalen Meisterschaften eher unterbewertet sind, und daher die Elo-Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind. In jedem Fall wünschen wir viel Erfolg! Leider ist Hendrik diesmal nicht als Trainer vor Ort. Daher wird die Berichterstattung etwas knapper als gewohnt ausfallen.

Runde 9 am Samstag begann bereits um 10 Uhr mit einer königsindischen Partie. Ähnlich wie in Runde 4 gelang es keiner der beiden Kontrahentinnen, einen entscheidenden Durchbruch zu erzielen. Ein Remis war das logische Ergebnis. Coco beendet damit das Turnier mit 5,5 Punkten aus 9 Partien auf Platz 17. Zur Endtabelle bei Chess-Results.

In der Runde 8 landete Coco durch Zugumstellung in einer Art Französischer Vorstoßvariante, mit einigen für ihre Gegnerin günstigen Umständen. Zu allem Unglück stellte sie bald ihren wichtigsten Bauern ein c3 und verlor. 🙁  Trotzdem sind 5/8 Punkte ein bisher gutes Ergebnis, das in Runde 9 noch einmal verbessert werden kann! Deutlich erfolgreicher als die 6.  verlief die 7. Runde. Coco spielte Wolgagambit, aber ohne den üblichen Minusbauern (den Weiß einfach nicht nahm), und setzte Weiß unter Druck. Durch eine kleine Kombination gewann sie eine Qualität und konnte den vollen Punkt sichern.

In der 6. Runde  gab es gegen eine starke Gegnerin aus der Ukraine leider die erste Niederlage. Die Gegnerin opferte in der Eröffnung einen Bauern, woraus sich eine scharfe Stellung ergeb. Ein taktisches Übersehen von Coco (18. Dc1?)  kostete eine ganze Figur.

Cocos georgische Gegnerin in Runde 5 verteidigte sich zum Glück etwas zu passiv (Le8? statt Le4). Nach dem Damentausch ergab sich ein Doppelturmendspiel mit zwei Mehrbauern, das sie sicher gewinnen konnte. Zur Halbzeit stehen somit 4,0 Punkte aus 5 Partien zu Buche.

Runde 4 brachte zum ersten Mal eine etwas bessere Gegnerin. In einer königsindischen Stellung gelang weder Weiß (auf der c-Linie) noch Coco mit Schwarz (auf der h-Linie) ein entscheidender Durchbruch. Ein Remis war daher das logische Ergebnis.

Am Sonntag in Runde 3 gab es einen kleinen taktischen „Wackler“ von Coco. Nachdem ihre Gegnerin nur die zweitbeste Fortsetzung wählte, gab es bald eine Mehrfigur und einen schnellen Sieg.

Samstag nachmittag folgte die 2. Runde gegen eine englische Spielerin. Bereits im 18. Zug gewann Coco eine Figur; brauchte aber noch bis zum 71. Zug, bis sie ihre Gegnerin mattsetzen konnte. 

In der 1. Runde gab es für Coco ein ausgekämpftes Remis gegen eine russische Spielerin (zwar 350 Elo schwächer, aber schon mit WCM-Titel). Cocos Gewinnversuche wurden zuerst von einem dominanten Springer und dann von ungleichfarbigen Läufern vereitelt. 

Alle Runden im Überblick:

Hier noch einige weiterführende Links:

Offizielle Turnierseite (leider wenig aussagekräftig)

Vorbericht beim Deutschen Schachbund

Einzelergebnisse von Coco bei Chess-Results

Alle Ergebnisse der deutschen Teilnehmer bei Chess-Results.