OLNO-Saisonbericht: Platz 4 für den Aufsteiger

Mit einem 4:4 gegen den Spitzenreiter verabschiedet sich die ERSTE aus einer beachtlichen Saison und hält Platz 4 in der Oberliga

Nachdem Manfred dankenswerterweise bereits von unserer letzten Heldentat, dem 4:4 gegen den bis dahin verlustpunktfreien SK König Tegel II berichtet hat, bleibt es mir vergönnt, das letzte Wort zu haben und einen kurzen Saisonrückblick zu wagen. Der letzte Kampf offenbarte noch einmal gut unser prinzipielles Potential, das wir in dieser Saison besser als in früheren Jahren zur Geltung zu bringen vermochten. Tatsächlich ist der vierte Platz mit 10:8 MP das drittbeste Ergebnis, das wir bislang hatten und nebenher die beste Platzierung in der Oberliga, die ich als Stammspieler der Ersten (und natürlich auch als Captain) je erreicht habe – und dies haben wir auch  noch als Aufsteiger erspielt.

  Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Sp MP BP BW
1. SK König Tegel II  +  5 4 6 7 9 17 49½ 210½
2. SC Rotation Pankow  +  6 7 9 14 49½ 206½
3. Greifswalder SV 3  +  5 5 6 8 9 12 46 206
4. SC Weisse Dame 4 3  +  3 5 6 4 9 10 40½ 177½
5. TuS Makkabi Berlin 5  +  4 4 5 9 10 34½ 165½
6. SV Empor Berlin 2 3  +  4 9 9 37 177½
7. TSG Oberschöneweide 3 4  +  3 9 7 38 181½
8. LOK RAW Cottbus 2 2 2 4 4 5  +  4 9 7 29 128½
9. TSG Neuruppin 1 1 0 4 3  +  9 3 23 115½
10. FHSH Stralsund ½ ½ ½ ½ 4  +  9 1 13   51

Zu verdanken haben wir dieses in dieser Saison nicht zuletzt einem überraschend gut gelungenen Start, zunächst durch den Sieg bei Empor Berlin, dann aber auch das 4:4 gegen Neuruppin. Gegen die hatten wir bislang noch nie etwas gerissen; sie traten gegen uns auch wieder mit ihren ungarischen Spitzen an, sodass das 4: 4 nominell eine tolle Sache war. Was wir damals noch nicht ahnen konnten: das war es dann für Neuruppin – die Ungarn kamen nach weiteren Niederlagen alsbald nicht mehr zum Einsatz und Neuruppin ist neben Stralsund der zweite Absteiger. Gegen Neuruppin, nicht zuletzt auch in der letzten Runde gegen Tegel II, zeigte sich gleichwohl ein Grundproblem – die Chancenverwertung: wir hätten nämlich beide Kämpfe auch relativ locker gewinnen können. Dafür soll es gegen Oberschöneweide, gegen die ich nicht mitspielen konnte, mit dem Sieg etwas glücklich gewesen sein, was in gewisser Weise auch für die Startrunde gilt. Nach diesem euphorischen Start mit 5:1 MP lag gegen den hohen Favoriten Rotation Pankow, denen wir als Zweitem nunmehr herzlich zum Aufstieg gratulieren dürfen, auch tatsächlich etwas in der Luft. Leider erwiesen sie sich dann doch als die etwas Clevereren.

Dass wir trotzdem noch eine Chance auf den Aufstieg gehabt hätten, glaubten wir wohl nicht so richtig; jedenfalls gelang uns diesmal gegen Greifswald ärgerlicherweise nur wenig. Erfreulich ist aber, dass wir uns danach am Riemen rissen und souverän mit 7,5: 0,5 bei Schlusslicht Stralsund gewannen und gegen Cottbus, gegen die wir auch noch etwas gut zu machen hatten, gleich noch mal kräftig nachlegten. Der Abstieg war damit zwei Runden vor Schluss bereits verhindert, wir wollten uns aber überzeugend aus der Saison verabschieden. Gegen Makkabi erwischten wir leider keinen guten Tag; Ingo fehlte leider krankheitsbedingt und nachdem Josef bei seinem Oberliga-Debüt seinen bereits überspielten Gegner wieder entwischen ließ und dann sogar noch verlor, kippte der Kampf gegen uns. Umso erfreulicher, dass wir in der letzten Runde gegen König Tegel II noch einmal demonstrieren konnten, dass der vierte Platz kein Zufall war.

Dass es alles in allem gut lief in dieser Saison, hing auch damit zusammen, dass letztendlich niemand völlig unter seinen Möglichkeiten spielte. Heinz wird zwar mit seinem Saisonausklang und am Ende 3/9 Punkten nicht ganz zufrieden sein, aber es war auch seine erste Saison in der Oberliga an Brett 3. Bei allen anderen wechselten Licht und Schatten; stärkere und schwächere Perioden, die jeder mal hatte, ließen sich mannschaftsintern ein wenig ausgleichen. Auch Ralf, der erstmalig Stammspieler der Ersten war, erwies sich als solide Bereicherung. Spitzenmäßig sind natürlich die 6,5/9 von Hendrik an Brett 2, mit denen er nach einem kleinen Fehlstart (1/3) wohl kaum noch zu hoffen wagte.

  Spieler Nat Elo Tit 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Pkt Par
1 Waldmann, Hans-Joachim GER 2290   1 ½ 0 0 0 1 1 0 ½ 4 9
2 Moeller, Hendrik GER 2273   1 0 0 1 1 1 ½ 1 1 9
3 Hansen, Kay AUT 2133               1     1 1
4 Uhl, Heinz GER 2151   ½ ½ ½ 0 0 ½ 1 0 0 3 9
5 Abraham, Ingo, Dr. GER 2216   ½ ½ 1 0 1 1 ½   ½ 5 8
6 Venske, Kai-Gerrit GER 2183   1 1   ½ 0 1 1 0 ½ 5 8
7 Kaiser, Martin GER 2130   ½ ½ ½ 1 0   0 ½ 1 4 8
8 Mohrmann, Ralf GER 2074   ½   1 0 ½ 1 1 ½ 0 8
9 Kysucan, Alexander GER             ½         ½ 1
10 Mahn, Franko GER 2128       ½             ½ 1
11 Lenhardt, Manfred GER 2057   0 0       1   1 ½ 5
12 Gross, Thorsten GER 2170     1 1             2 2
13 Wirth, Heinz, Dr. GER 2060             1       1 1
14 Wischhoefer, Cord GER 2120                        
15 Heerde, Thomas GER 2010                        
16 Kather, Yannick GER 2084         1           1 1
17 Gelman, Josef GER 2007                 0   0 1
18 Roho, Kevin UKR 1902                        

Der Zusammenhalt in der Mannschaft war traditionell gut; neu war, dass jeder von uns sich diesmal im Wechsel zuständig für die Vorbereitung eines Wettkampfes fühlte, was auch zur allgemeinen Steigerung der Motivation beitrug. Die Ersatzspieler, von denen wir diesmal häufiger Gebrauch machen mussten, erwiesen sich auch wie gewohnt fast durchgängig als sichere Bank. Hier hatten wir eher immer die Qual der Wahl. Kay war bei seinem einzigen Einsatz nicht nur eine Überraschung für den Gegner, sondern auch eine Verstärkung und hat am Ende als einziger Stammspieler von uns 100%… Manfred, der ursprünglich quasi als Stammspieler eingeplant war, ließ sich in einer angespannten Phase für eine Weile noch mal in die Dritte zurückfallen, um dann ab dem Kampf in Stralsund wieder richtig zuzuschlagen. Zudem war er ein super Co-Captain. Verlass war schließlich noch auf unsere treuen Fans und auf unsere „Mannes“ vom Dienst – wobei neben Claudia vor allem Hans-Joachim Kaufhold hervorzuheben ist, der uns gleich drei Mal hervorragend bewirtete.

Ein bisschen schade ist es schon, dass wir nicht noch mehr gerissen und zur Abwechslung mal nach den Sternen gegriffen haben – diese waren näher, als die Abschlusstabelle glauben lässt; aber das soll unsere Leistung nicht schmälern. Wenn wir diese in der nächsten Saison noch einmal abrufen können, sollten wir mit dem Abstieg erneut nichts zu tun haben. Dass dies kein Selbstläufer ist, haben wir aber schon ein ums andere Mal mehr als bitter erfahren müssen. Man muss auch davon ausgehen, dass wir spielstarke Aufsteiger erwarten können. Für Spannung ist jedenfalls wieder reichlich gesorgt und sicherlich wird es angesichts der internen Leistungsdichte auch wieder keine ganz leichte Aufgabe, eine optimal besetzte Erste für die neue Saison zusammenzustellen.

Bis dahin verabschiede ich mich von all unseren getreuen Fans und verbleibe in alter Verbundenheit

Ihr und Euer Captain Kai

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