Aktualisierung (1): Bericht der DRITTEN
Die BMM-Heimwettkämpfe wurden mit einer Schweigeminute für unser verstorbenes Vereinsmitglied Rafet Muratovic eingeläutet.
Wer mag, kann es als symbolische Verbeugung vor ihm deuten, dass „seine“ VIERTE heute mit einem knappen Erfolg sehr wahrscheinlich den Klassenerhalt sichergestellt hat und dabei an den Brettern 5 bis 8 durch Vorstandsmitglieder vertreten wurde.
Mit einer beeindruckenden Leistung bewies die ZWEITE, dass sie noch gewinnen kann. Dennoch steigt sie ebenso ab wie die FÜNFTE, die geschwächt durch den Aderlass für die VIERTE erneut verlor. Ein ausdrücklicher Dank gebührt für ihren teils spontanen Einsatz dennoch den Ersatzspielern aus der SECHSTEN, die heute ebenso wie die SIEBTE spielfrei hatte.
Um 13.34 Uhr war im Saal ein dezentes „Aufstieg“ zu vernehmen, denn in diesem Moment wurde durch einen Sieg am 3. Brett der heutige Mannschaftserfolg und damit der 1. Tabellenplatz der DRITTEN zum Saisonende sichergestellt.
DRITTE: „Non-Stop!“
oder:
„… sie erwiesen sich als kompromisslose Kämpfer – man ist an den Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga erinnert – und wollten auch die verbleibenden Partien unbedingt gewinnen.“
(Zitat: Thomas Binder – Siemensstadt)
Bericht von Christian Greiser u. a.
War die Freude angesichts des erreichten Klassenziels bei der DRITTEN im Spielsaal noch recht verhalten, zeigte sich anschließend beim Postludium dann umso mehr die Erleichterung über den Erfolg. Denn auch – und gerade – Favoritenerfolge wollen erst einmal erspielt bzw. erarbeitet werden.
Und es ging ziemlich fix los. Robert hatte als Erster fertig: „Ausgangs der Eröffnung agierte mein Gegner ungenau. Ein einleitendes Schach brachte den unrochierten König in Bewegung und danach folgte ein überfallartiger Angriff auf selbigen. Diesem Angriff hielt die Stellung nicht lange stand und nach knapp zwei Stunden konnte ich den ersten Punkt des Tages vermelden.“
Den nächsten schnellen Punkt fuhr Christoph ein, der von der VIERTEN dankenswerterweise als Ersatzmann für die DRITTE abgestellt wurde. In bekannt offensiver Manier („Alles andere ist doch langweilig!“) nutzte er die entstandenen Schwächen der gegnerischen Königstellung kompromisslos.
„Heinz kam – auch dank der etwas zurückhaltenden Spielweise seines Gegners – recht gut aus der Eröffnung. Nach Abschluss der Entwicklung führte ein zentraler Bauernhebel zu leichtem Vorteil durch aktiveres Figurenspiel. Die Partie fand ein abruptes Ende, als sein Gegner eine Fesselung übersah, eine Figur einstellte und sofort aufgab.“
Die fünf verbliebenen Partien entwickelten sich deutlich langsamer. Ein Missgeschick von Philipp (Selbstfesselung nebst Figurenverlust in gewonnener Stellung) erwies sich letztlich als einmaliger Ausrutscher, führte aber zum 3:1-Anschlusstreffer.
Den entscheidenden Punkt zum Aufstieg steuerte dann Martin bei, der im Übrigen eine Riesensaison spielt und beste Chancen auf den „Saisonmeister“-Titel hat: „Ich hatte heute meinen Gegner ständig unter Druck gesetzt. Dreimal habe ich ein Remisangebot abgelehnt, im gleichfarbigen Läuferendspiel alles probiert, um ihm zwei Schwächen aufzuerlegen („Prinzip der zwei Schwächen“ von GM Karsten Müller). Es ist noch eine genauere Analyse zu tätigen, ob das Endspiel bei bester Verteidigung für meinen Gegner zu halten gewesen wäre. Am Ende gewann ich klar und deutlich bei gewonnener Stellung und 40 Minuten mehr auf der Uhr.“
„An Brett 2 spielte Cord mit Weiß einen geschlossenen g3-Grünfeldinder, in dem sich der eher passiv spielende Schwarze in einer symmetrischen und ziemlich statischen Bauernstellung einen rückständigen Bauern c6 auf der halboffenen c-Linie einfing. Diesen belagerte Cord mit Schwerfiguren, doch die eine Schwäche konnte Schwarz erfolgreich verteidigen. Nach dem Übergang in ein Doppelturmendspiel gelang es Cord eine zweite Front am Königsflügel zu eröffnen und die höhere Beweglichkeit seiner Türme erst zu steigendem positionellem Vorteil (zweite und dritte Schwäche) und später zu einem beweglichen Freibauernpaar auf den f- und g-Linien zu verwerten. Diese Bauern waren dann am Ende auch die Garanten für den vollen Punkt.“
Sebastian agierte aus einer festen, aber geschlossenen Stellung heraus sehr sicher, verpasste aber im entscheidenden Moment die befreiende Stellungsöffnung. Sein Gegner agierte sehr clever und konnte im Verlauf der Partie Sebastians Möglichkeiten immer weiter einschränken, so dass das Unentschieden in Ordnung ging.
Der Berichterstatter ging mit seinem Gegner bis an die Schmerzgrenze der Schwerstarbeit. Trotz eines beim Übergang vom Mittel- zum Endspiel eroberten Mehrbauern war das Endspiel S-5B gegen S-4B wegen positioneller Schwächen der materiell überlegenen Partei nicht zu gewinnen. Auch die Blechbüchse ist mit dem Remis grundsätzlich einverstanden, und da sich die beiden Kontrahenten nichts geschenkt haben, brauchen sie sich auch keine Vorwürfe hinsichtlich großartiger, ausgelassener Chancen zu machen.
Erlaubt sei am Ende noch der Hinweis auf den – wie immer lesenswerten – Bericht von Siemensstadt zu diesem Aufeinandertreffen, dem auch die eingangs zitierte gewinnorientierte Feststellung entnommen wurde.
Fazit:
Die DRITTE hat an diesem 8. Spieltag bestens funktioniert, nicht nur schachlich, sondern auch organisatorisch. Der GröStvMLd3aZ (Copyright: Manfred) übernahm den Chauffeurdienst für Christoph, während vor Ort der Auf- und Abbau in Rekordzeit erledigt wurde – und beim Feiern macht uns sowieso keiner etwas vor!
Liga | AUSWÄRTS | Ergebnis | HEIM | Platz | BP | MP |
---|---|---|---|---|---|---|
Landesliga | BSV 63 Chemie Weißensee | 2,5:5,5 | WeDa 2 | 9 | 28,0 | 3 |
Klasse 1.4 | SF Siemensstadt | 2:6 | WeDa 3 | 1 | 51,0 | 16 |
Klasse 1.3 | SC Weißensee 49 | 3,5:4,5 | WeDa 4 | 6 | 29,0 | 7 |
Klasse 1.1 | SF Friedrichshagen 2 | 5:3 | WeDa 5 | 10 | 24,5 | 1 |
Klasse 3.1 | spielfrei | WeDa 6 | 6 | 28,5 | 6 | |
Klasse 4 West | spielfrei | WeDa 7 | 2 | 25,0 | 12 |