BMM 2017/18 – 2. Runde: +3 =0 -3: Vorgaben nicht genutzt (2. Aktualisierung)

Nachdem die DRITTE vorgeprescht war (bei dem Ergebnis macht das Berichteschreiben selbstverständlich Spaß …) liegen nun auch noch Berichte der FÜNFTEN und SECHSTEN Mannschaft, und eine kleine Ergänzung für die ZWEITE vor.

Insgesamt vier kampflose Punkte schenkten die Gastvereine unseren Mannschaften. Genutzt hat es den derart Bedachten allerdings wenig bis nichts. Dagegen trug das einzige unbesetzte Brett unseres Vereins möglicherweise entscheidend zur 3:5-Niederlage der VIERTEN gegen SC Kreuzberg 6 bei, wobei unsere Mannschaft auch nur an den letzten beiden Brettern ihrer Rolle als leichter Favorit gerecht werden konnte.

In der Landesliga waren auch 7 Spandauer zu stark für unsere ZWEITE. An keinem der Bretter siegreich, stand am Ende eine 2,5:5,5-Niederlage. Eine kleine Momentaufnahme aus diesem Mannschaftskampf ist bei Zitadelle zu finden.

Die 3. Mannschaft des SC Zitadelle trat gar nur zu sechst und obendrein deutlich ersatzgeschwächt an, doch einer heute nicht erstklassentauglichen FÜNTEN gelang ebenfalls an keinem Brett ein Sieg und so kommt die 3,5:4,5-Niederlage einer Blamage gleich.

Rehabilitiert hat sich nach ihrer Auftaktniederlage in der 1. Runde dagegen die SECHSTE. Zwar geriet der Mannschaftserfolg trotz zwischenzeitlicher 4:1-Führung unerwartet noch einmal in Gefahr, doch am Ende stand ein etwas glücklicher, aber nicht unverdienter 5,5:2,5-Erfolg gegen SC Eintracht 4. Auch die SIEBTE gewinnt, nämlich 3,5:2,5 in einem Duell auf Augenhöhe mit SC Eintracht 7.

Die DRITTE schließlich tat sich gegen einen der beiden Außenseiter ihrer Staffel lange Zeit schwer, um dann aber gegen SC Kreuzberg 7 doch sehr deutlich mit 7,5:0,5 zu gewinnen, ein kampfloser Punkt inklusive.

 

Liga Heim Ergebnis Auswärts Platz BP MP
Landesliga WeDa 2  2,5:5,5 SC Zitadelle Spandau 9 6,0 0
Klasse 1.4 WeDa 3  7,5:0,5 SC Kreuzberg 7 1 14,5 4
Klasse 1.3 WeDa 4  3,0:5,0 SC Kreuzberg 6 4 8,0 2
Klasse 1.1 WeDa 5  3,5:4,5 SC Zitadelle Spandau 3 8 6,5 0
Klasse 3.1 WeDa 6  5,5:2,5   SC Eintracht Berlin 4 2 9,0 2
Klasse 4 West WeDa 7  3,5:2,5 SC Eintracht Berlin 7 3 7,5 4

FÜNFTE: Erstklassig waren an diesem Tag nur die Ausgangsbedingungen…

von ML Konrad Wozniak

Reichlich spät kommt dieser Bericht zum Match der FÜNFTEN in der zweiten BMM-Runde. Solch eine Begegnung zu rekapitulieren, macht jedoch wirklich wenig Spaß. Schließlich konnte die Ausgangslage kaum günstiger sein: Die Gegner von Zitadelle Spandau 3 kamen nicht nur mit gerade mal sechs Spielern im Nachbarschaftshaus an, von diesen waren auch noch vier (!) Ersatzleute aus der unteren Mannschaft. Also 2 : 0 gleich am Start (und nichts zu tun für Johannes und Christos) und ein deutlicher psychologischer Vorteil. Doch dann…

Die meisten Partien gestalteten sich lange Zeit ausgeglichen. Nach ca. drei Stunden stand einzig Björn schlechter und streckte auch bald die Waffen. Kurz darauf einigte ich mich mit meinem Gegner, als sich ein Generalabtausch klar abzeichnete, auf eine Punkteteilung. Stand 2,5 : 1,5

Die vier verbliebenen Duelle erlaubten noch keine genaue Prognose, nach einer Matchniederlage sah es aber wirklich nicht aus. An Brett 2 hatte Jan ein sehr ausgeglichenes Endspiel erreicht, bei Jörg an Brett 6 waren noch nicht viele Züge verstrichen, wodurch erst recht alles „drin“ zu sein schien, und auch die Stellung von WeDa-Debütant Alexander an Brett 1 machte auf mich den Eindruck eines dynamischem Gleichgewichts.  Die meiste Spannung bot ganz klar das fünfte Brett von Martin: hier spielten beide Gegner mit offenem Visier kompromisslos auf Angriff. Folglich galt es in der sehr komplexen Stellung bei beinahe jedem Zug, direkte Gefahren abzuwehren. Und die Zeit wurde bei beiden langsam knapp… Ergo: keine Gründe zur Sorge, anscheinend. Fortan lief aber beinahe alles schief, was schief laufen konnte…

Zunächst unterschrieb Jan, dessen Partie immer mehr in Richtung „totremis“ abdriftete einen Friedensvertrag – so weit so unproblematisch – dann jedoch geriet Alexander im offenen Schlagabtausch unter die Räder und verlor; schließlich stellte Jörg eine Figur ein und das Spiel von Martin gipfelte in einer wilden Zeitnotschlacht, in welcher unser Mann in eine Mattkombi lief…

Beim Stand von 3 : 4 war die Partie von Jogi mit deutlicher Verluststellung die letzte, die noch lief. Als bei seinem Rivalen  aber die Zeit immer stärker zusammenschmolz ohne dass ein direkter Gewinn sichtbar war, bot er remis durch mögliche Zugwiederholung. Ich wollte zwar, dass unser sechstes Brett alles auf eine Karte setzt und weiterspielt, doch Jogi beurteilte seine Stellung als hoffnungslos und willigte in die Punkteteilung ein. Schade! Zwar wären die Chancen auf eine Wunderrettung durch Blättchenfall sicher nur sehr, sehr gering gewesen – die wenigen verbliebenen Minuten hätten dem Spandauer wohl noch zum Sieg gereicht –  dennoch auf alle Fälle höher als die 0,0% nach dem Friedensschluss. Trauriger Endstand 3,5 : 4,5.

 Fazit: Nachdem bereits das erste Match sehr unglücklich verloren ging (siehe den damaligen Bericht von Johannes), ist diese jetzt Niederlage ein ganz klarer Tiefpunkt in der jüngsten BMM-Geschichte der FÜNFTEN. Einerseits ist es schwer, konkrete Gründe für das Debakel zu benennen – es lief an diesem Tag eben wirklich so gut wie alles schief – andererseits sollte nun aber deutlich geworden sein, dass der Klassenerhalt ein hartes Stück Arbeit sein wird. Wir werden uns steigern müssen, wenn wir nicht in die 2. Klasse zurückfallen wollen. Denn erstklassig waren bei unserer Mannschaft am letzten Sonntag wirklich nur die Ausgangsbedingungen…


SECHSTE: So viel Glück ist schon fast unverschämt

Bericht von ML Jens-Ole Schmitt

Zur zweiten Runde musste unsere SECHSTE gegen den SC Eintracht Berlin 4 antreten. Trotz unserer Auftaktniederlage in der vorherigen Runde gingen wir optimistisch in diese Begegnung und wurden am Ende mit einem klaren (wenn auch etwas glücklichen) Sieg belohnt.

An Brett 1 gab es für mich an diesem Tag aber kaum Spannung in der Partie. Mein Gegner wählte eine wenig energische Eröffnungsvariante und so kam es nach etwas mehr als einer Stunde zu einer geschlossenen Stellung, in der mein Gegner mir Remis bot, welches ich auch annahm.

Benjamin spielte an Brett 7 ein nicht ganz korrektes Figurenopfer, setzte seinen Gegner damit aber scheinbar so unter Druck, dass dieser die Mehrfigur wieder zurück gab und wenig später auch noch die Qualität einstellte. Benjamin wickelte dann in ein gewonnenes Endspiel ab und konnte als erster den vollen Punkt für unsere Mannschaft einfahren.

Erik kam in seiner Partie an Brett 3 erst richtig in Fahrt, nachdem er die Qualität gegeben hatte, um die Öffnung der f-Linie gegen seinen König zu verhindern. Dafür konnte er einen starken Springer auf einem Vorposten einrichten, der den Gegner an alle seine Schwächen binden konnte. Da die Türme des Gegners auch noch so passiv standen, dass kein Fortschritt mehr möglich war, wurde die Partie wenig später mit einer Punkteteilung beendet.

Andranik hatte an Brett 5 mit Schwarz nach einer interessanten Partie mit entgegengesetzter Rochade diese Stellung erreicht:

Dr. Wahner – Movsisyan (Schwarz am Zug)

Andranik zog jedoch nicht Ta3, wonach Weiß direkt aufgeben kann (es droht Turmverlust durch Ta2+ und d6 verliert sofort wegen Tb5 mit Mattdrohung), sondern Tc3. Zum Glück für Andranik antwortete sein Gegner nicht mit d6, denn danach scheitert sowohl Tc2+ Kf3 Txh2 an d7 (und der Bauer läuft durch), als auch Ta5 an Tc7 (wonach Weiß zumindest das Remis sicher hat). Stattdessen stellte Weiß mit Txh3 seinen Turm ein, verlor wenig später und schenkte uns so den nächsten vollen Punkt.

Leon konnte an Brett 2 seinen Gegner auf der halboffenen f-Linie stark unter Druck setzen. Am Ende wurde er für sein offensives Spiel belohnt und konnte durch einen Doppelangriff eine Figur und damit auch die Partie gewinnen. Somit stand es bereits 4:1, aber der Mannschaftssieg war noch lange nicht sicher, denn an allen drei noch laufenden Partien musste weiterhin gezittert werden…

Philipp an Brett 4 hatte einen starken Freibauern gebildet, doch sein Gegner drohte, sich mit einem Dauerschach ins Remis zu retten. Um dies zu verhindern stellte Philipp leider seine Dame sehr passiv. Kurz darauf ging der Freibauer und wenig später auch die Partie verloren.

Anna an Brett 6 konnte zwar die Qualität gewinnen, aber ihr Gegner bekam zwei starke Freibauern im Zentrum, die nur schwer zu stoppen waren. Anna war gezwungen, die Qualität zurück zu opfern um die Freibauern zu bekommen und wieder auszugleichen. Ihr Gegner wickelte danach in ein Bauernendspiel ab, in welchem er zwar seinen Bauern zuerst zur Umwandlung bringen konnte, ihm aber ein Tempo fehlte, um das Umwandlungsfeld von Annas h-Bauern zu besetzen. Somit endete diese Partie remis und der Mannschaftssieg war erreicht.

Sophie an Brett 8 konnte ihren Gegner auf der halboffenen g-Linie unter Druck setzen, stellte dann aber zwei Bauern ein und geriet in ein verlorenes Damenendspiel, in dem ein weiterer Bauer fiel. Ihr Gegner wähnte sich offenbar schon als Sieger, bis er erkannte, dass sich diverse Drohungen hinsichtlich eines Dauerschachs auftaten. Die Krönung der Partie war dann aber sein einzügiger Dameneinsteller, der Sophie sogar noch den Sieg und unserer Mannschaft ein schönes 5,5:2,5 einbrachte.

Verdient oder nicht sei mal dahingestellt… Wir freuen uns auf jeden Fall über den klaren Sieg und über den zweiten (!) Tabellenplatz, den unsere SECHSTE zur Zeit in der Klasse 3.1 belegt. Leider deuten sich für das nächste Spiel gegen den Tabellenführer nun auch bei uns erste Aufstellungsprobleme an. Wir werden sehen, was sich machen lässt. Aber sollten wir auch die kommende Runde gewinnen, wäre ein großer Schritt in Richtung Aufstieg geschafft.


DRITTE: Das Glück der Tüchtigen …

Bericht von Christian Greiser

7,5:0,5! Ein derart hoher Sieg – auch gegen einen vermeintlich Kleinen – ist sicher kein Zufall. Aber garantiert war es für den Außenseiter nicht gerade ermutigend, in einem ohnehin erwartet schwierigen Match gleich zu Beginn noch ein Gastgeschenk in Form eines kampflosen Punktes auszupacken. Dann fehlen eben Selbstvertrauen und Zuversicht, um in objektiv ausgeglichenen bzw. besseren Stellungen auch an höhere Ziele zu glauben. Vielleicht ist dies ein Erklärungsansatz, warum es in drei bis vier kritischen Partien doch nicht zu einem zählbaren Ergebnis gereicht hat. Gelegenheiten hätte es jedenfalls gegeben …

Als Erster (kampflos) gewonnen und als Letzter die Nachbesprechung verlassen – Sebastian konnte seine Energie erst spät nutzbringend einsetzen und damit gleichzeitig ein gutes Zeichen für die Stimmung in der Mannschaft setzen. 1:0

Der nächste Punkt kam von Thommy, der aufgrund personeller Probleme, die sich aus der ERSTEN bis in die DRITTE durchzogen, einen Sieg bringenden Auftritt in seinem alten Stammachter hinlegte. 2:0

Auf diesem Polster kehrte erst einmal etwas Ruhe ein, wobei zumindest die Partien von Martin, Lastboard-Heinz und Christian nicht auf volle Punkte hindeuteten. Die genaue Reihenfolge bis zum 4,5:0,5 ist zwar nicht bekannt, aber die Beteiligten sind es immerhin; es waren Cord, Gerd und Topboard-Heinz. Nachfolgend die eigenen Einschätzungen der Spieler:

Mit Weiß spielend durfte Cord an Brett 2 eine ruhige und ausgeglichene nimzowitschindische Stellung interpretieren. Nach leichtem Geplänkel im Mittelspiel ließ sich sein Gegner in hoher Zeitnot auf eine fehlerhafte Damenjagdvariante ein, die aufgrund eines trägen Restabbilds trivial eine Figur verlor, was zur Aufgabe der Partie durch Schwarz vor dem 30. Zug führte.“ 3:0

In einer zunächst lange ausgeglichenen Partie (ein Doppelbauer, dafür aber das Läuferpaar), konnte ich (Gerd) zunehmend mehrere kleinere Drohungen aufstellen, die meinen Gegner doch sehr beschäftigten und ihn Zeit und vermutlich auch etwas Kraft kosteten. In der Folge konnte ich dann einen Bauern und damit das Spiel relativ ungefährdet gewinnen.4:0

Die Partie von Heinz bewegte sich durchgehend im engeren Remisbereich. Er konnte im Endspiel zwar einen Läufer für einen Freibauern gewinnen, musste dafür aber drei Minusbauern in Kauf nehmen. Der Gegner konnte seinen letzten Bauern erobern, damit war das Unentschieden perfekt.“ 4,5:0,5

In den drei letzten verbliebenen Partien waren die Chancen auf einen halben bzw. ganzen Punkt für die Kreuzberger am Konkretesten.

„In einer „Jung-gegen-Alt“-Konstellation an Brett 6 schaffte es Christian, der Erfahrenere, sich mit den schwarzen Steinen einigermaßen ungerupft durch Eröffnung und Mittelspiel zu lavieren und ein leicht vorteilhaftes Endspiel (Mehr-Doppelbauer und guter Springer gegen schlechten Läufer) zu erreichen. Bei bestem weißem Spiel hätte dieses Endspiel dennoch unentschieden enden sollen. Erst das Angebot eines unerwarteten Springeropfers und dessen nicht zwingende Annahme verunsicherte Jonas, den Jüngeren, so sehr, dass er trotz mehrerer Möglichkeiten nicht den Remisweg fand und ein Endspiel mit nunmehr einem Läufer gegen drei verbundene Freibauern (a-b-c) nicht zu retten vermochte.“  5,5:0,5

Martin gibt zu Protokoll:

Nach der Eröffnungsphase hatte ich „schwache“ Züge gefunden. Mit etwas Glück konnte ich bei zwei Bauern weniger einen Mattangriff starten, der zu typischen Motiven der Tarrasch-Verteidigung führte. Am Ende gewann ich – Matt war nicht mehr zu verhindern.“ 6,5:0,5

Lastboard-Heinz stellte in ausgeglichener Stellung schlicht seinen a-Bauern ein und musste – um das Schlimmste zu verhindern – an dessen Stelle seinen weißfeldrigen Läufer zu einem Großbauern auf a2 umfunktionieren, um nicht auch noch den b3-Bauern zu verlieren. Traurig, aber wahr …

Mit allen Vorteilen versehen, verpasste sein Gegner jedoch gleich reihenweise gute Gelegenheiten und am Ende wurde ausgerechnet der deplatzierte Großbauer auch noch zum Matchwinner. Kurios – und eher unverdient! 7,5:0,5

Fazit: Der 2. Schritt in Richtung Aufstieg ist gemacht und die Tabellenführung mit nunmehr vier Brettpunkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten und –dritten erst einmal beruhigend. Im kommenden Match in vierzehn Tagen gilt es bei Mattnetz 2 zu bestehen.


Hingewiesen sei an dieser Stelle auch auf Claudias Trainingsangebot am Di, 21.11., 19 bis 21 Uhr in der Peter-Ustinov-Schule. Hierzu können wieder gerne BMM-Partien mitgebracht und gemeinsam analysiert werden.

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