CM 2017: Die WEISSE DAME kommt auf den Hund …

Prähistorisch begann die Hundephase des Vereins in den Siebzigern des vorigen Jahrhunderts mit Fritzes Pudel. Dieser begleitete den langjährigen WeDa-Kassenwart Fritz Stolbom, einen zierlichen, stets gut gekleideten Herren, regelmäßig zu Vereinsabenden, Mannschaftskämpfen und auch zu Vorstandssitzungen.

Königspudel
Wer möchte sich nicht von diesen weißen Königspudeln unterstützen lassen? Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pudel#/media/File:Pudel_kleinweiss.jpg (gemeinfrei)

Aktuell sind es Heerdes Huskies, die ihrem Chef Thomas durch ihre Anwesenheit Unterstützung verleihen. Gestern Abend reichte dies immerhin für ein Unentschieden gegen Mirza Hasic, obwohl dieser zwischenzeitlich über einen ganzen Turm mehr verfügte. Mindestens ein Teilnehmer der WeDa-Clubmeisterschaft ist offenbar mangels Studium der WeDa-Homepage (BMM-Berichte WeDa / Berolina) über diesen gegenwärtigen Trend nicht informiert und äußerte sich erstaunt-verwundert: „Ich habe auch Hunde, aber die bringe ich nicht mit!“, worauf es ein lakonisches „Selber Schuld!“ als Antwort gab.

Nach einer Weile wurde es den Vierbeinern dann im Spielsaal zu langweilig und sie bezogen Stellung vor dem großen Vorhang in der Nähe von Mannes Tresen und beobachteten friedlich, aber mit mäßigem Interesse die mehr oder weniger eilig Heraus- bzw. Hereinkommenden. Die schachlichen Wahrnehmungen des Berichterstatters beschränkten sich in Anbetracht der eigenen, lang andauernden Partie auf Impressionen der beiden Nebenbretter in der letzten Reihe. Zu sehen gab es die Champions-League-Paarungen Wolfram Steiner vs. Ingo Abraham auf der einen und Kai-Gerrit Venske vs. Heinz Uhl auf der anderen Seite.

Um in den Anfangsbildern des Berichts zu bleiben, ähnelte die Partie von Kai und Heinz dem wilden Getümmel von Welpen, die unbedingt ihre überbordenden Kräfte aneinander messen müssen. Von Anfang an flogen die Fetzen und eine schnelle Entscheidung in die eine oder andere Richtung schien mehr als wahrscheinlich. Aber je länger das muntere Spielchen andauerte, desto mehr erlahmten bei beiden die Kräfte und am Ende ging dann nichts mehr. Müde Krieger, aber beim nächsten Mal wird es sicherlich eine Entscheidung geben …

In der Partie zwischen Underdog Wolfram und Leitwolf Ingo ging es um nichts anderes als um die Wurst. Wolfram hatte sich im bisherigen Verlauf des Turniers schon einen „unverschämt“ großen Anteil gesichert und deutlich Appetit auf mehr. Er begann sofort mit ungestümen Attacken am Königsflügel, die sehr bedrohlich aussahen. Als Ingo das Treiben allerdings etwas genauer in Augenschein nahm, stellte sich letztlich heraus, dass der Schein größer war als das Sein. Das am Damenflügel organisierte Gegenspiel, kombiniert mit kaltblütiger Verteidigung des eigenen Monarchen, erwies sich als stark genug, um sich den letzten Wurstzipfel zu sichern.

Die vierte Partie zwischen Hendrik und Thorsten endete Unentschieden, nachdem nur noch die Könige und ein Randbauer übrig waren.

Die Tabelle ist jedenfalls ziemlich kurios, denn alle Spieler liegen lediglich 1,5 Punkte auseinander. Es bleibt spannend – im A-Zwinger!

A-Klasse

Nr. Teilnehmer NWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 Punkte
1. Thomas Heerde 2035 ** 0 1 0 ½      ½ 2.0
2. Ingo Abraham 2119 1 **   1     0 1 3.0
3. Hendrik Möller 2180 0   **     ½ ½ ½  1.5
4. Wolfram Steiner 1905 1 0   ** ½ ½ 1   3.0
5. Mirza Hasic 1960 ½      ½ **  0   1 2.0
6. Kai-Gerrit Venske 2126     ½ ½ 1 ** ½  0 2.5
7. Heinz Uhl 2112   1 ½ 0   ½  **   2.0
8. Thorsten Groß 2091 ½ 0 ½    0 1   ** 2.0

Im B-Zwinger sind die Jüngeren von der Kette. Claudia, David und Josef liegen am aussichtsreichsten im Rennen um den Aufstieg, zusammen mit Cord als Ausnahme, die die Regel bestätigt (!), während die Alten mit heraushängenden Zungen hinterher hecheln. In diesen Generationskampf gehörte gestern auch die Partie zwischen David und Christian; 80 Züge dauerte die zähe Angelegenheit, bis jeder sich die Hälfte des Hundekuchens einverleiben konnte.

B-Klasse

Nr. Teilnehmer NWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Punkte
1. Gerd Biebelmann 1930 ** 1 ½ 0 ½             2.0
2. Christian Greiser 1972 0 ** ½ ½              ½ 1.5
3. Heinz Wirth 2035 ½ ½ **             1 0 2.0
4. David Hörmann 1885 1  ½   **         1 1   3.5
5. Claudia Münstermann 1671 ½       **     ½ 1 1 ½ 3.5
6. Cord Wischhöfer 2057           ** 1 1 ½ 1 ½ 4.0
7. Sebastian Böhne 1860           0 ** ½ ½ 1 0 2.0
8. Wolfgang Busse 1816         ½ 0 ½ ** 0 ½    1.5
9. Ulrich Oginski 1867       0 0 ½ ½ 1 **     2.0
10. Thomas Kögler 1844      0 0 0 0 0 ½    **   0.5
11. Josef Gelman 1769   ½ 1   ½ ½ 1       ** 3.5

Im C-Zwinger liegt derzeit Marcus Bertz vorne. Alexander John verlor gegen Christos Giannopoulos, der mit 3/4 ebenfalls vorn gut im Rennen liegt.

C-Klasse

Nr. Teilnehmer NWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 Punkte
1. Johannes Stöckel 1673 **  1 0 0 ½    ½   2.0
2. Rafet Muratovic 1648  0 ** (-)       0 0 0.0
3. Alexander John   1 (+) **     1 ½ 0 3.5
4. Marcus Bertz 1796 1     ** 1 1 ½   3.5
5. Jörg Francke 1778 ½      0 ** 0 1 1 2.5
6. Manfred Sieg 1610     0 0 1 ** ½  0 1.5
7. Konrad Wozniak 1578 ½ 1 ½ ½ 0 ½  **   3.0
8. Christos Giannopoulos 1573   1 1   0 1   ** 3.0

Den D-Zwinger führt Joachim Glass (Mitglied seit 1980) mit lupenreiner Weste an. Mit nur einer Niederlage gegen Joachim liegt Jonathan Purol (Mitglied seit 2016) auf Platz 2.

D-Klasse

Nr. Teilnehmer NWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Punkte
1. Kazem Weis   ** 0 0   (-)         0.0
2. Joachim Glass 1462 1 ** 1 1 1       1 5.0
3. Linus Floyd   1 0 ** 0       1 1 3.0
4. Jonathan Purol     0 1 **     1 1 1 4.0
5. Hans-Joachim Kaufhold   (+) 0     ** 1 1 0 1 4.0
6. Tim Klaas 1295         0 ** 1 1   2.0
7. Gerhard Eilebrecht 1192       0 0 0 ** 0 1 1.0
8. Wolfgang Geist 1206     0 0 1 0 1 **   2.0
9. Christel Hoffmann 724   0 0 0 0   0   ** 0.0

Wuff – wuff!“

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1 Kommentare zum Beitrag “CM 2017: Die WEISSE DAME kommt auf den Hund …

  1. Da es bei der Weissen Dame seit der Freischaltung der Kommentar-Funktion (siehe den Bericht „Kommentierung von Beiträgen auf unserer Homepage“ vom 08.02.17) ja keinen Maulkorb mehr gibt, möchte ich hier meine eigene, völlig andere Sichtweise zu meiner Partie gegen Kai-Gerrit Venske kundtun:
    Die Partie verlief ganz überwiegend in ruhigen, positionellen Bahnen. Von der Eröffnung bis ins Endspiel hinein verfügte ich durchgehend über leichten Stellungsvorteil, den ich jedoch aufgrund einer umsichtigen Verteidigung von Kai nicht zu etwas Verwertbarem verdichten konnte. In ein objektiv entscheidendes Ungleichgewicht geriet die Partie erst, als ich das entstandene Turmendspiel zu optimistisch anging und überzog. In beiderseitiger Zeitnot fand Kai die Gewinnfortsetzung zu meinem Glück aber nicht.
    Ein wildes Gemetzel, wie es der Bericht andeutet, lieferten wir uns somit zwar gerade nicht, zeigten aber immerhin in der Schlussphase beide eine gewisse Angriffslust: Bevor wir uns im vorletzten Zug vor der Zeitkontrolle schließlich doch noch die Hand zur Punkteteilung reichten, lehnten wir kurz hintereinander wechselseitig jeweils ein Remisangebot des anderen ab. Doch wie heißt es auch so schön: Hunde, die bellen, beißen nicht!

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