Nachruf auf Hartmut Obal

Liebe Schachfreunde, der Schachclub WEISSE DAME trauert um sein langjähriges Mitglied Hartmut Obal, von dessen Ableben wir vor kurzem erfahren haben. Ich bedanke mich bei Wolfgang Christ, der den folgenden Nachruf verfasst hat.

Im Namen des Vorstandes,

Kai-Gerrit Venske (1. Vorsitzender)


Eines der langjährigsten Mitglieder des Vereins, Schachfreund Hartmut Obal, ist um den 10. Februar 2022 herum, wenige Tage vor seinem 74. Geburtstag verstorben.

Hartmut, der ursprünglich aus Hamburg stammte und dort auch das Schachspielen erlernte, kam Anfang der 1970’er Jahre zwecks Fortsetzung seiner juristischen Ausbildung nach Berlin, wo er später auch seinen Beruf als Justitiar der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ergriff. Seine schachliche Heimat fand er – durch meine Vermittlung – sehr rasch beim SC WEISSE DAME, wo er erstmals im Jahre 1973 eintrat.

Obwohl er durch mehrere dauerhafte Erkrankungen, u.a. eine massive Einschränkung seiner Bewegungsfähigkeit, einem schweren Schicksal ausgesetzt war, zeigte er sich stets als liebenswürdiger Mensch mit scheinbar unbegrenztem Lebensmut.

Seine jahrzehntelange Mitgliedschaft – auch als zuverlässiger Mannschaftsspieler sowie kurzzeitig als Vorstandsmitglied – erfuhr zweimal krankheitsbedingte Unterbrechungen. Seiner Liebe zum Schach und seinem Interesse am schachlichen Zeitgeschehen, bis zuletzt u.a. als Abonnent einer Schachzeitung, tat dies keinen Abbruch.

Hartmut war übrigens, wie ich aus zahlreichen Gesprächen mit ihm weiß, ein „Fan“ des Anfang 2002 verstorbenen Vereinsgründers und Ehrenvorsitzenden Otto Christ. So stammt auch das Foto auf der Titelseite der Trauerausgabe von GARDEZ Nr. 1/2002 von Hartmut. In dieser Ausgabe findet sich auch das Protokoll der Jahreshauptversammlung 2001, wonach der Vorsitzende unter TOP 1 bekannt gab, dass Schachfreund Obal dem Verein 10 Holzbretter und 2 Uhren spendete.

Wer mal mit ihm ein Partiechen spielte, durfte Erfahrung machen mit seinem ausgesprochen wagemutigen Stil, bei dem Schlag auf Schlag alles, was da war, vorne eingesetzt wurde. Allerdings teilte er dann nicht selten das bekannte Schicksal der bedingungslosen Angriffsspieler, die am Ende nur „Stellung überzogen…“ konstatieren können.

In den letzten Jahren konnte er wegen der Verstärkung seiner Gehbehinderung nicht mehr am aktiven Vereinsleben teilnehmen. Wer ihn kannte, wird ihn in seiner sympathischen und den Mitmenschen gegenüber aufgeschlossenen Art in Erinnerung behalten.