Insgesamt 9 Spieler der „Weissen Dame“ waren in der vergangenen Saison 2017/2018 in verschiedenen Mannschaften des Betriebsschachs aktiv. Ich hoffe, in den Ergebnislisten niemanden übersehen zu haben.
Die Betriebsschach-Mannschaftskämpfe in Berlin werden in 4 Klassen ausgetragen (Landesliga, A-, B- und C-Klasse), wobei A- und B-Klasse in zwei Staffeln spielten. Gespielt wird mit Sechser-Mannschaften, in der C-Klasse manchmal auch mit Vierer-Mannschaften. Bei einem Mannschaftskampf im Betriebsschach müssen mindestens 2 Spieler originäre Betriebsschachler sein, die weiteren 4 Spieler dürfen einem Verein des Deutschen Schachbundes angehören. Diese Regelung war neu, bisher mussten 3 Spieler originäre Betriebsschachler sein.
Die Spieltage sind unter der Woche, meist ist Beginn um 18 Uhr. Gewöhnungsbedürftig ist die Bedenkzeit: 2 Stunden für die ganze Partie ohne eine Zwischen-Zeitkontrolle und ohne Zeit-Bonus.
Die Spieler der Weissen Dame haben in dieser Saison gut bis sehr gut abgeschnitten und waren meist Leistungsträger in ihren Betriebssportgruppen. Im Einzelnen:
Stefan Prange, Ruprecht Pfeffer (beide bei Gardez Robe in der Landesliga)
Stefan (DWZ 2071) spielte an Brett 1 und holte 2,0 (9). Bei einem Gegnerschnitt von fast 2350 ist das eine starke Leistung. Zu den Gegnern gehörten u.a. GM Robert Rabiega, GM Jakob Meister, GM Arik Braun und IM Lars Thiede. Stefan siegte gegen Philipp Lerch.
Unser damals noch passives Mitglied Ruprecht (DWZ 2199) spielte an Brett 2 und holte 3,0 (6). Unter den Gegnern war u.a. GM Mladen Muse. Ein Gegner mit DWZ 1450 verdarb allerdings den Durchschnitt, so dass die Punkte-Ausbeute etwas zu gering ausfiel.
Jahrelang kämpfte Gardez Robe erfolgreich gegen den Abstieg. In diesem Jahr hat es leider nicht für den Klassenerhalt gereicht.
Martin Kaiser (bei SG Bund 2 in der A-Klasse, Staffel 2)
Martin (DWZ 2052) spielte an Brett 1 und blieb trotz beruflichem Stress mit 3,0 (7) sowie einem kampflosen Sieg und einem Gegnerschnitt von 2070 etwa im erwarteten Rahmen. Gegen den WeDa-Kollegen Manfred gab es ein ausgekämpftes Remis und in der letzten Runde einen schönen Sieg gegen Alina Rath.
Rafet Muratovic (bei DeTeWe in der A-Klasse, Staffel 2)
Rafet verstarb im Januar und spielte bei DeTeWe seine letzte Turnierpartie.
Dr. Akbar Nuristani (bei Rundfunk Berlin-Brandenburg in der A-Klasse, Staffel 2)
Akbar (DWZ 1591) spielte für den Aufsteiger an Brett 2 und erzielte 1,0 (7). Das hört sich nach wenig Punkten an, bei einem Gegnerschnitt von 1910 war es aber besser als der Erwartungswert. RBB konnte zwar gegen Vattenfall gewinnen, der Klassenerhalt war aber nicht zu schaffen.
Robert Radke (bei BVG Helmholtz 3 in der B-Klasse, Staffel 2)
Robert (DWZ 1842) erzielte an Brett 2 mit 5,5 (7) sowie einem kampflosen Sieg ein sehr gutes Ergebnis bei einem Gegnerschnitt von DWZ 1760.
Manfred Lenhardt, Cord Wischhöfer, Wolfgang Busse (bei Vattenfall in der A-Klasse, Staffel 2)
Hervorragend waren die Leistungen der Weisse Dame-Spieler bei Vattenfall.
Der Autor dieses Beitrages (DWZ 2037) spielte an Brett 1 und blieb mit 4,0 (7) sowie einem kampflosen Sieg ungeschlagen. Bei einem Gegnerschnitt von 2030 war dies etwas über der Erwartung. Neben dem Remis gegen Martin Kaiser, gab es u.a. auch Remisen gegen FM Klaus Lehmann und Ralf Rennoch.
Cord (DWZ 2036) an Brett 2 war der Punkte-Sammler. Es ist schon beruhigend, ihn am Nebenbrett zu haben. Mehr ging nicht: 4,0 (4) gegen einen Gegnerschnitt von 1935, u.a. gelang ein Sieg gegen Hagen Jurkatis.
Mannschaftsleiter Wolfgang (DWZ 1787) war Dank des frühzeitigen und sicheren Klassenerhalts immer bester Laune. Sein Ergebnis mit 5,0 (9) an den Brettern 2 und 3 gegen einen Gegnerschnitt von 1950 war überragend. U.a. gelang ein starkes Remis gegen Thomas Kohler.
Der Autor spielte seine beste Partie gegen Ralf Rennoch, ein sehr solider und schwer zu bezwingender Gegner, der im Nicht-Betriebsschach für Friesen Lichtenberg spielt.
Im Mittelspiel übernahm ich die Initiative und wickelte in ein vorteilhaftes Endspiel ab. Wir waren bereits im Blitzmodus: Ich hatte noch ca. 3 Minuten für den Rest der Partie und Rennoch ca. 2,5 Minuten.
In der Diagrammstellung traf ich die falsche Entscheidung und spielte 54… Lc5 ??
Lenhardt (Vattenfall, DWZ 2037)
Rennoch (SG TT/WiHeil 2, DWZ 2033)
Später konnte ich am Königsflügel zwar einen Bauern gewinnen und danach auch einen am Damenflügel. Dabei tauschten sich die restlichen Bauern und es kam ein Endspiel Läufer + 2 Bauern gegen den Springer aufs Brett. Leider ging einer der Bauern zwangsläufig verloren und der Springer opferte sich gegen den letzten Bauern. Mist! Nur Remis!
In der vorhergehenden Diagrammstellung hatte ich unbedingt meinen Zeitvorteil behalten wollen und zog rasch 54… Lc5. Richtig wäre aber gewesen, den Zeitvorteil ins Nachdenken zu investieren. Dann hätte ich auch gesehen, dass das Bauernendspiel nach 54… Lxd4 55.Kxd4 f5 56.Kd3 Kc5 57.Kc3 d4+ leicht gewonnen ist.
Lenhardt (Vattenfall, DWZ 2037)
Rennoch (SG TT/WiHeil 2, DWZ 2033)
Egal, wohin der weiße König zieht, Schwarz spielt Kb4, opfert danach den d-Bauern und räumt die Damenflügelbauern b3 und a4 ab. Weiß muss danach den a-Bauern aufhalten (zum Königsflügel zu laufen, ist viel zu langsam) und Schwarz läuft gewinnbringend zum Königsflügel.
Schade, Gewinn verpasst!