Die 17. Auflage der Deutschen Betriebsschach-Mannschaftsmeisterschaft (DBMM) wurde vom 02.-05. November 2017 in Berlin ausgetragen. 36 Vierer-Mannschaften waren in 7 Runden am Start. Den Titel sicherte sich die Vertretung der Deutschen Bahn Berlin (GM Rabiega, GM Muse, IM Muse, 2x Kleeschätzky und Baumbach) mit 12:2 Punkten vor dem Bezirksamt Tempelhof mit 11:3 Punkten. Gewöhnungsbedürftig war die Bedenkzeit von 70 Minuten für 40 Züge + 15 Minuten für den Rest + 30 Sekunden pro Zug vom ersten Zug an.
Wie erwartet hatte Hauptschiedsrichter Robert Radke alles im Griff. Stefan Prange spielte für Gardez Robe an Brett 1 und holte 1,5 (4). In der ersten Runde musste er gegen GM Muse ran; leider habe ich von seinen Partien nichts mitbekommen.
Die Sensation des Turniers war die Mannschaft von Vattenfall mit Manfred Lenhardt und Wolfgang Busse an den Brettern 1 und 2. Auf Rang 23 gesetzt, erspielte das Team 9:5 Punkte und belegte mit Rang 9 einen Platz in den Top Ten!
Die Mannschaftsergebnisse der einzelnen Runden unterstreichen das erfolgreiche Abschneiden; in Klammern ist der jeweilige DWZ-Schnitt der Mannschaften angegeben:
Team 1 | Team 2 | Ergebnis | ||
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1 | Vodafone Düsseldorf (2082) | – | Vattenfall (1794) | 2,5 : 1,5 |
2 | Vattenfall (1794) | – | Baubehörde Hamburg 2 (1606) | 3,0 : 1,0 |
3 | Deutsche Bahn Berlin2 (1888) | – | Vattenfall (1794) | 1,5 : 2,5 |
4 | Vattenfall (1794) | – | RWE Essen (1984) | 2,0 : 2,0 |
5 | Vattenfall (1794) | – | Commerzbank Frankfurt (1948) | 2,5 : 1,5 |
6 | R+V Versicherung Wiesbaden (2068) | – | Vattenfall (1794) | 3,0 : 1,0 |
7 | Deutsche Bahn Frankfurt (1893) | – | Vattenfall (1794) | 1,5 : 2,5 |
Wir brachten einen DWZ-Schnitt von 1805 an die Bretter und die Gegner einen Schnitt von 1924. Und gegen die erspielten wir 9:5 Mannschaftspunkte! Das ist vergleichbar mit einem Erfolg unserer FÜNFTEN gegen die Dritte!
Auch die erzielten Brettpunkte unterstreichen das gute Abschneiden: Gegen unsere Gegner hätten 9,5 Brettpunkte erspielen müssen. Tatsächlich geholt haben wir 15,0 (28). Und dazu haben alle Spieler beigetragen; jeder spielte über seinem Erwartungswert. Manfred und Wolfgang kamen auf 4 (7) bzw. auf 2,5 (7).
Des Weiteren spielten für Vattenfall Norbert Schulze an Brett 3 (reiner Betriebsschachler) und an Brett 4 wechselten sich Wolfgang Schirmag (Lasker Steglitz), Sylvester Lewandowski (reiner Betriebsschachler) und Karl-Heinz Krombach (Hilchenbach/NRW, früher auch bei Weisse Dame) ab.
Die beiden Diagramme zeigen gelungene Kombinationen. Es sind zwar Standardmotive, aber der Gegner muss ja immer mitspielen.
Diagramm 1:
Scheffner (Vodafone, DWZ 2135)
Busse (Vattenfall, DWZ 1780)
22… Txb2!
Schwarz gewinnt einen Bauern, da 23.Dxb2 Sxf3+ die weiße Dame verliert. Wenige Züge zuvor hatten die Springer auf c3 und f6 noch die Diagonale a1-h8 blockiert. Weiß war wohl zu sorglos. Wolfgang gewann nach 41 Zügen.
Diagramm 2:
Hänisch (Dt. Bahn Frankfurt, DWZ 2154)
Lenhardt (Vattenfall, DWZ 1971)
13.b5 Sbd7? (Besser 13… Df7 oder Kh8) 14.bxc6 bxc6 15.Scxd5! Sxd5 16.Sxd5 Dd6
Auf 16… cxd5 17.Lxd5+ geht der Ta8 verloren und Weiß hätte Qualität und 2 Bauern mehr. Nach 16… Dd6 hat Weiß einen wichtigen Bauern gewonnen und gewann nach 45 Zügen.