LiraH 2017: „Aber das Turnier ist doch wie Urlaub!“

LiraH 2017: „Aber das Turnier ist doch wie Urlaub!“

Diese schlagfertige Antwort erhielt der gerade erst zurückgekehrte Kiebitz auf seine entschuldigende Feststellung gegenüber dem bestens gelaunten Rainer Albrecht, dass vier Tage Kurzurlaub das Mitspielen in diesem Jahr leider unmöglich gemacht hätten. Der relaxte Senior hatte aber auch gut lachen, war er doch gerade erfolgreich darin gewesen den Kategoriepreis seiner Altersklasse zu erringen; der eigentlich vor ihm liegende Finne hatte noch einen anderen Kategoriepreis (DWZ 1900 bis 1999) erspielt. Good Vibrations …

 

Urlaubstabelle der WEISSEN DAME im Süden von Berlin

Die DWZ-Auswertung ist inoffiziell und vorläufig.

 

So manch einer der Teilnehmer hätte sich wohl auch lieber in weit entferntere Gefilde gewünscht; wie man so hört, ist Jamaika gerade extrem angesagt.

Nicht dazu gehören dürfte sicherlich Nam Tham, der in seiner Ratinggruppe (Jugend B, DWZ 1500-1800) den 2. Kategoriepreis gewann, insgesamt ein bärenstarkes Turnier spielte und mit 83 DWZ-Punkten zusätzlich noch einen satten Wertungsbonus einfuhr. Nam hatte auch noch das Glück des Tüchtigen, dass die vor ihm platzierte Amina Fock sensationell den Damenpreis gewann und er dadurch vom Bronze- auf den Silberrang hochrutschte.

 

Preisträger der Jugend B – von links nach rechts: Nam Tham, Sana Fock, Olaf Bartoczewski-Reiski, Jonathan Sondermann und Hauptorganisator Fabian Gallien (Foto: CG)

 

Der nächste WeDa-Kategoriepreisgewinner (Jugend C) heißt Andranik Movsisyan. Ohne zu übertreiben darf festgestellt werden, dass er unter Wert abschnitt, da er an zwei der neun Runden aus persönlichen Gründen leider nicht teilnehmen konnte.

Bei Jonathan Purol reichte es zwar nicht für einen Kategoriepreis, da er wegen kurzfristiger anderweitiger Verpflichtungen sogar drei Runden sausen lassen musste. Dennoch aber hat er seine DWZ um einen dreistelligen Wert erhöhen können; da war erstaunlicherweise auch noch Luft nach oben.

Eine sehr stabilen Eindruck hinterließ Yannick Kather; als Kategorievierter (DWZ 1900 bis 1999) verpasste er einen Geldpreis nur um Haaresbreite. Besonders wertvoll war das Remis gegen FM Daniel Malek (SK Zehlendorf, DWZ 2368). Wenn Yannick die so erreichte Form konservieren kann, wird er in der Landesliga eine wertvolle Verstärkung der ZWEITEN sein.

Ein sehr ausgeglichenes Turnier legte Hakob Kostanyan hin. In der letzten Runde hätte er sein Abschneiden mit einem Sieg gegen den Zehlendorfer Bundesligaspieler Joachim Behrmann veredeln können, aber dieser Brocken erwies sich dann doch (noch) als zu dick.

Mit geringen identischen DWZ-Verlusten (-22) beendeten Minh Tham und Wolfgang Geist den Lichtenrader Herbst. Da kommen auch wieder bessere Tage …

Nach einem durchwachsenen Verlauf endete das Turnier für Hendrik Möller durch die Niederlage in der letzten Runde zunächst mit einer herben Enttäuschung. In dieser Situation war eine unverzügliche Wiederaufbauhilfe angezeigt, wobei ein Teller Wurstsuppe nebst koffeinhaltiger Brause den Ausgangspunkt bildete; begleitet wurde das Ganze von einer Partieschnellanalyse. Diese führte zu folgenden Schlüssen: Hendrik stand gegen seinen (nominell schwächeren) Gegner zwischenzeitlich deutlich besser, verlor aber zunehmend den Faden und geriet in Zeitnot, was den Abwärtstrend weiter verstärkte.

Dennoch – körperlich, geistig und moralisch wieder gestärkt ließ sich die Wartezeit bis zur Preisverleihung dann ganz gut ertragen und mit den Erfolgen der vereinseigenen Jugendlichen war das Turnier letztlich doch ziemlich gelungen – zumindest für den Jugendtrainer.