Mit insgesamt 19 Kindern und Jugendlichen stellte unser Verein in diesem Jahr eine der größten Delegationen bei den Turnieren der 1. Vorrunde zur BJEM 2018. Einige unter ihnen versuchten sich an der Qualifikation zur Berliner Jugendeinzelmeisterschaft 2018 (BJEM) in den Altersklassen u10, u12 und u14, andere spielten ihre ersten ernsthaften Partien mit „langer“ Bedenkzeit und wieder andere probierten sich in einem der beiden angebotenen Schnellschach-Open, dem kleinen und großem Jugendsommeropen (kJSO/gJSO). Am Ende des zweiten Wochenendes gewann Hakob Kostanyan das u14-Turnier und qualifizierte sich damit für die in den Winterferien stattfindende Jugendmeisterschaft (Minh und Nam Tham sind bereits von der Leistungssportkommission für das Finale u14 bzw. u12 gesetzt worden). Außerdem belegte Sebastian Lutz in seinem ersten Schachturnier den zweiten Platz in der u18-Wertung des großen Jugendsommeropens.
1. Vorrunde
Name | AK | R1 | R2 | R3 | R4 | R5 | R6 | R7 | Gesamt | Endplatzierung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Aurelia Raffel | u10 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | + | ½ | 1,5 / 7 | 29. |
Andranik Movsisyan | u12 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | ½ | 0 | 4,5 / 7 | 6. |
Lionel Krüger | u12 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | + | 1 | 4 / 7 | 16. |
Arda Yilmazkarasu | u12 | + | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 3 / 7 | 21. |
Pierre Raffel | u12 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 1 | 3 / 7 | 24. |
Justus Pattberg | u12 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | 2 / 7 | 27. |
Fedir Fedorov | u12 | 0 | 1 | ½ | – | 1,5 / 4 | 30. | |||
Hakob Kostanyan | u14 | 1 | ½ | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 5,5 / 7 | 1. |
Anna Gutmann | u14 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 4 / 6 | 11. | |
Davit Zohrabyan | u14 | 0 | 1 | 0 | ½ | 0 | 1 | 1 | 3,5 / 7 | 18. |
Sophie Fayngold | u14 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | ½ | 0 | 2,5 / 7 | 27. |
Aurelia, die in diesem Jahr das letzte Mal in der u10 starten darf, spielte ihr erstes richtiges Einzelturnier mit „langer“ Bedenkzeit. Enstprechend lag der Fokus in der Partie- und insbesondere der Eröffnungsanalyse, denn auch in der scheinbar leichten Italienischen Eröffnung muss auf den ein oder anderen Trick geachtet werden. In der 5. Runde war ein Sieg schon fast erreicht, doch die Gegnerin wandelte ihren Bauern schneller um und die Partie kippte noch. In der letzten Runde machte Aurelia dann alles richtig (und das Trainerherz stolz!), doch bot sie mit Mehrbauern am Ende ein Remis an, welches der Gegner annahm. Aber mit 1,5 Punkten holte sie immerhin einen halben Punkt mehr als ihr Bruder im letzten Jahr bei der 1. Vorrunde ;-).
Nur ganz knapp an der Qualifikation zum Finale der Alterklasse u12 gescheitert ist Andranik, der – abgesehen von einem Ausrutscher in der 2. Runde – bis zur 6. Runde 4,5 Punkte einheimste und in der vorletzten Runde den Sieg gegen den Turnierfavoriten Gustav Klühs hauchdünn verpasste. Leider verlor Andranik in der letzten Runde gegen Felix Reichmann (ebenfalls ein Top-Spieler in Berlin), holte aber immerhin 1,5 Punkte mehr als letztes Jahr und landete am Ende auf dem 6. Platz.
Ein tolles Turnier spielte Lionel, der besonders am zweiten Wochenende (3 Punkte aus 3 Partien!) schachlich überzeugte. Seine Pläne setzte er konsequent um und zeigte damit, dass er trotz seiner ruhigen Art im Training doch einiges gelernt hat, was er auch anwenden kann. Der kampflose Gewinn in der 6. Runde wäre nicht nötig gewesen, denn gegen seinen zu spät eintreffenden Gegner spielte er trotzdem eine Freundschaftspartie, die er souverän gewann!
Letzter der Setzliste bei ungerader Teilnehmerzahl bedeutet einen kampflosen Gewinn in der 1. Runde. Genauso erging es Arda, der dadurch insbesondere in den beiden darauffolgenden Runden starke Gegner bekam, die bereits mehr Erfahrung im Turnierschach aufwiesen, denn auch für Arda war die Vorrunde das erste richtige Schachturnier. In der 4. Runde dann überspielte er seinen Gegner, doch gab er dann Material zurück und verlor so noch seine Partie. Am zweiten Wochenende überzeugte er dann aber mit bis zum Schluss gut gespielten Partien und zwei weiteren Punkten.
Pierres Partien waren meist bis ins Endspiel ausgekämpft – die Entscheidung fiel demnach häufig sehr spät, auch weil er zu denjenigen gehörte, die ihre Bedenkzeit vorbildlich ausnutzten. So lieferten seine Partien zweimal die Vorlage für eine kurze Trainingseinheit (bspw. die bereits erwähnte „Rolltreppe“). Er zeigte damit eine deutliche Steigerung sowohl in der Qualität seiner Partien als auch in der Punkteausbeute im Vergleich zum letzten Jahr.
Mit nur insgesamt 2 Punkten verkaufte sich Justus deutlich unter Wert. Eine tolle Partieanlage und Kombinationen, in denen er den Gegnern Material wegnahm, reichten manchmal nicht aus, um am Ende den vollen Punkt einzufahren. Da hilft nur eines: Spielen, spielen, spielen!
Fedir spielte nur drei Partien, aus denen er aber erfolgsversprechende 50% der Punkte holte. Zur 1. Runde unterstützte er noch seine Fußballmannschaft bei einem wichtigen Spiel, am 2. Wochenende musste er leider das Bett hüten.
In der u14 war Hakob auf Setzlistenplatz 2 angetreten das Turnier zu gewinnen, zumindest aber unter den drei Bestplatzierten zu landen, um sich für das Finale der BJEM 2018 zu qualifizieren. Am 1. Wochenende gab er aus vier Partien immerhin 1,5 Punkte ab – darunter den vollen Punkt an den DWZ-stärksten Teilnehmer Niclas Hommel. Umso beeindruckender war seine Leistung am 2. Wochenende, an welchem er zeigte, wie stark er mittlerweile geworden ist. Mit seinem Endspurt mit 3 Punkten aus 3 Partien belegte Hakob am Ende sogar den 1. Platz und darf am Finale in den Winterferien teilnehmen.
Nur knapp an der Top-10 vorbeigerutscht ist Anna, die ein beachtliches Turnier spielte. Erst seit kurzem bei Hendrik im Training, überzeugte sie durch souveräne Siege gegen die hinter ihr gesetzten Spieler. Die zwei Punkte, die sie nicht holte, gab sie an zwei ganz weit oben gesetzte Jugendliche ab.
Als Trainer ist es unmöglich bei insgesamt fünf Trainingsgruppen den Überblick über die Entwicklungen jedes/jeden einzelne/n Kind/Jugendlichen zu behalten. Umso schöner (und erstaunlicher) sind die Beobachtungen bei der Betreuung auf den Turnieren und ähnlich wie Lionel überraschte uns auch Davit mit seinem Spiel. Durchdachte Pläne, die gut vorbereitet durchgesetzt wurden, aber auch gute Verteidigungsideen brachten am Ende 50% der Punkte. Die Verlustpartien waren ausschließlich gegen deutlich erfahrenere Jugendliche – seine anderen Gegner hatte Davit immer unter Kontrolle.
Wie Anna ist auch Sophie erst seit kurzem bei uns im Verein und auch sie zeigte, dass sie die DWZ-schwächeren Gegner meist im Griff hatte. Leider übersah sie in einer Partie, in der sie dem Gegner alles weggenommen hatte, ein Matt und ließ somit mindestens einen Punkt liegen, doch im Großen und Ganzen lief die Vorrunde für sie innerhalb der Erwartungen.
Tabellen (Ergebnisse, Ranglisten, vorl. DWZ-Auswertung) der BJEM-Vorrunden
Für alle (außer Hakob 😉 ) besteht eine weitere Möglichkeit zur Qualifikation zum Finale bei der 2. Vorrunde Ende Oktober / Mitte November.
Jugendsommeropen:
Name | Turnier | R1 | R2 | R3 | R4 | R5 | R6 | Gesamt | Endplatzierung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Yiyi Xiao | KJSO | 0 | 1 | ½ | 0 | 0 | 1 | 2,5 / 6 | 6. AK u8 |
Maximilian Stündel | KJSO | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 2 / 6 | 9. AK u8 |
Ibrohim Gafurov | KJSO | ½ | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | 2,5 / 6 | 23. AK u10 |
Arayik Mkhitaryan | GJSO | 0 | 0 | 0 | + | 1 | 1 | 3 / 6 | 14. AK u12 |
Hakob Mkhitaryan | GJSO | 0 | 1 | 0 | ½ | 1 | 1 | 3,5 / 6 | 8. AK u14 |
Friedrich Maaß | GJSO | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 3 / 6 | 10. AK u14 |
Samvel Ghevondyan | GJSO | 0 | 0 | 0 | + | 0 | 0 | 1 / 6 | 18. AK u14 |
Sebastian Lutz | GJSO | 1 | 1 | ½ | 1 | 1 | 0 | 4,5 / 6 | 2. AK u18 |
Im großen Jugend-Sommeropen (u18, DWZ-Begrenzung 800) holten unsere 5 angetretenen Jugendlichen immerhin 3 Top-Ten-Platzierungen in den entsprechenden Altersklassen. Hervorzuheben ist dabei Sebastian, der gleich bei seinem ersten Schachturnier überhaupt nur eine Partie verlor und somit auf dem 2. Platz der höchsten Altersklasse landete. Aber auch Hakob und Friedrich überzeugten mit gutem schachlichen Verständnis und qualifizierten sich für eine Teilnahme an der 2. Vorrunde. Arayik zeigte am zweiten Tag einen starken Schlussspurt und gewann nach spielfrei noch die letzten beiden Partien. Für Samvel hieß es, bei seinem ersten Turnier überhaupt erst einmal Wettkampfluft zu schnuppern.
Drei ganz junge Schachfreunde traten im kleinen Jugend-Sommeropen (u10) an. Yiyi (gesprochen Sisi) und Max sind gerade einmal 6 Jahre alt – für beide war das kJSO ihr erstes Schachturnier überhaupt! Und auch Ibrohim, der zwei Jahre älter ist, spielte mit viel Freude seine Partien. Für einen Pokal hat es zwar (noch) nicht gereicht, aber alle sammelten mindestens 2 Punkte und nutzten sogar die Zeit zwischen den Runden, um …. natürlich Schach zu spielen.