Berliner Mannschaftspokal 2020
Martin S., Martin K, Josef und der Berichterstatter fanden sich am vergangenen Samstag im Schachcafé „en passant“ ein, um unseren Verein im Berliner Mannschaftspokal 2020 (!) zu vertreten. Nach sehr langer Spielpause durften wir nun im Viertelfinale gegen die frischgebackenen Zweitliga-Aufsteiger von Rotation Pankow antreten. Auch diese traten jedoch nicht in Top-Besetzung an. Somit waren wir an den Brettern 1 und 2 leicht im DWZ-Nachteil, während die Bretter 3 und 4 ausgeglichen waren.
Diagramm: Brett 2 nach 13. Lxe2
Josef
Nach etwas nachlässiger Eröffnungsbehandlung von Weiß ergriff in der Diagrammstellung Josef mit 13…Sxd4 die Gelegenheit beim Schopfe. Nach den natürlichen Zügen 14.cxd4 Lxd4+ 15.Kh1 Lxb2 16.Sd2 Lxa1 17.Txa1 wäre eine für Schwarz vorteilhafte Materialkonstellation mit T+ 3 Bauern gegen L+S entstanden. Besser wäre allerdings 15.Tf2! gewesen, denn nun kann Schwarz wegen des Abzugs Lb5+ nicht auf b2 nehmen, und Schwarz erhält nur 2 Bauern. Diese Abwicklung schätzt der Computer als „nur“ leicht vorteilhaft für Schwarz ein.
Eventuell hat Weiß den Zug 15.Tf2 nicht bemerkt, jedoch entschloss er sich, mit 14.Ld1?! einen ganzen Bauern zu geben. Im bald entstandenen Doppelturmendspiel tauschte Josef für meinen Geschmack zu viele Bauern ab und schließlich ging auch noch der Mehrbauer wieder verloren, daher folgte ein Remis.
Martin & Martin
Auch die Partie von Martin K. sah zeitweise aussichtsreich aus, doch der Königsangriff schlug nicht entscheidend durch und so endete auch diese Partie nach Stellungwiederholung mit einem Remis.
Martin S. war inzwischen in einem Turmendspiel gelandet und traf im 40. Zug leider die falsche Entscheidung (nämlich den Turm nicht zu tauschen), weil er sich nicht sicher war, wie das entstehende Bauernendspiel einzuschätzen ist. Tatsächlich wäre das Bauernendspiel remis gewesen. Im Turmendspiel ging dagegen schnell der entfernte a-Bauer verloren und ein unglücklicher Turmzug erlaubte es seinem Gegner auch noch, den Turmabtausch zu erzwingen, somit stand es 1:2.
Thorsten
Dieses Ergebnis war dann „Glück im Unglück“ für mich, denn so forcierte mein Gegner ein Dauerschach, dem ich nicht gut ausweichen konnte zum 1,5:2,5-Endstand. Das Endspiel mit D+T+S und 2 Bauern auf meiner Seite gegen D+T und 6 Bauern wäre ansonsten sicher noch 1-2 weitere Stunden geknetet worden.
Gefühlt entstanden in den Partien viele Fehler aus der fehlenden Spielpraxis, die nun hoffentlich langsam wieder besser wird, denn ein Sieg für uns war nach den Partieverläufen durchaus drin. In tabellarischer Form sehen die Ergebnisse dann so aus:
Pokalseite beim Berliner Schachverband
SC Rotation Pankow | 2113 | vs. | SC Weisse Dame | 2031 | 2,5:1,5 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Detlef Boetzer | 2173 | vs. | Martin Kaiser | 2077 | 0,5:0,5 | |
2 | FM Benjamin Dauth | 2276 | vs. | Josef Gelman | 2044 | 0,5:0,5 | |
3 | Norman Daum | 2065 | vs. | Thorsten Groß | 2075 | 0,5:0,5 | |
4 | Peter Labahn | 1940 | vs. | Martin Sechting | 1931 | 1:0 |