BMM 2022/23 (R2): Ergebnisse (+3 =0 -0) mit Berichten der ZWEITEN und DRITTEN

 

WeDa: Ansetzungen und Ergebnisse – Runde 2
Liga HEIM Ergebnis   AUSWÄRTS Platz BP MP
Stadtliga A BSG 1827 Eckbauer 1 1 : 7   WeDa 2 1. 12,5 4
Stadtliga B SG Weißensee 49 1  3 : 5   WeDa 3 2. 9,5 2
Klasse 2.3 WeDa 4  :    spielfrei 2. 6,0 2
Klasse 3.2 WeDa 5 4 : 2   SG Narva Berlin 3 6. 6,0 2

DRITTE: 5:3-Auswärtssieg bei Weißensee 49

Gemeinschaftsbericht veröffentlicht vom stv. ML Christan Greiser

Grundsätzlich hätte sich die DRITTE dem Matchverlauf nach über eine Niederlage nicht beschweren dürfen. Es folgen die Spielerkommentare im Einzelnen – in chronologischer Abfolge:

Brett1 – Heinz Wirth

„Meine Partie war als erste beendet. Nach ausgeglichener Eröffnung entschied ich mich, ein Remisangebot meines Gegners nicht anzunehmen, spielte allerdings in der Folge ohne erkennbaren Plan und geriet schnell in die Defensive. Mein Gegner konnte den Druck im Zentrum und dann auch auf den Königsflügel systematisch und ungehindert ausbauen. Als mein König schutzlos und die Dame verloren war, gab ich auf.“   0:1

Brett 3 – Sebastian Bender

„Mein Gegner überraschte mich mit einer recht selten gespielten Variante. In der Folge verbrauchte ich viel Zeit in der Eröffnung. Danach entspann sich dann ein ausgeglichenes Mittelspiel ohne Damen mit entgegengesetzten Rochaden, in dem wiederum mein Gegner viel Zeit investierte. Als bei uns beiden schließlich die Zeit knapp wurde, entschloss sich mein Gegner, das Spiel zu verkomplizieren. Das zahlte sich für ihn aus: Ich übersah schließlich eine einfache Taktik, die mich die Qualität und damit die Partie kostete.“   0:2

Brett 6 – Richard Mertens

Nach diesen beiden Weiß-Niederlagen folgte ein WeDa-Schwarzsieg trotz „… einer kleinen Eröffnungskatastrophe für Schwarz. Weiß erlangte ein massives Bauernzentrum. Nach späterem Vorstoß gewann er noch einen Läufer durch ein Damenschach. Es bot sich aber unerwartetes Gegenspiel auf der 2. Reihe von Weiß mit einer Mattdrohung, die der Gegner unter Zeitdruck nicht parieren konnte.“   1:2

Brett 7 – Christian Greiser

„Nachdem ich zwischenzeitlich bereits zweimal ein Remisangebot meines Gegners ausgeschlagen hatte, überschritt dieser im 38. Zug die Zeit. Vorausgegangen war diesem Blättchenfall ein Spiel auf ein Tor, in dem Weiß bereits frühzeitig einige Gewinnchancen verpasst hatte.“   2:2

Brett 4 – Carsten Miemietz

„Wie bereits in der ersten Runde, hatte ich mit den schwarzen Steinen einen aufstrebenden Jugendlichen als Gegner. Die Eröffnung wurde von beiden Spielern routiniert aufs Brett gebracht. Beim Übergang zum Mittelspiel unterlief mir aber ein Fehler, welcher meinem Gegner einen deutlichen Stellungsvorteil nebst der Chance auf einen Königsangriff gab. Glücklicherweise fand er nicht die beste Fortsetzung. Nach dem Damentausch war die Partie wieder ausgeglichen; allerdings nicht für lange, denn dieses mal griff der Jugendliche fehl. Unglücklicherweise übersah ich einen möglichen Figurengewinn sowie einen gewinnbringenden Bauerndurchbruch. Die Endstellung gab leider nicht mehr viel her, sodass ich in das Remisangebot einwilligte.“   2,5:2,5

Brett 8 – Thomas Kögler

„Ich bin mit Schwarz eigentlich ganz gut aus der Eröffnung herausgekommen, habe dann aber leider völlig den Faden verloren und in einer Mischung aus Denkfaulheit und Schachblindheit eine ganze Weile grottenschlecht gespielt! So habe ich z.B. drei (!!!) Züge lang die Gelegenheit nicht genutzt, mit dem Zentrumsvorstoß d5 gutes Spiel zu erlangen …

Bis zum 32. Zug verlor ich immerhin kein Material, dann konnte mein Gegner aber mit einem sehenswerten Turm-Scheinopfer (Txb7) einen Bauern gewinnen und spätestens ab da musste ich schwer um ein Remis ringen. Es gelang mir unter Mithilfe meines Gegners möglichst viel Material zu tauschen, so dass ein Endspiel Dame + Springer + 6 Bauern gegen meine Dame + Läufer + 5 Bauern entstand. Kurz nach der Zeitkontrolle im 41. Zug spielte mein Gegner dann ungenau, worauf ich mit Dauerschach drohte, was Weiß wiederum nur durch ein Gegendauerschach „abwenden“ konnte – also Remis und Riesenerleichterung bei mir!

Dadurch blieb der Punktestand ausgeglichen. Das war wichtig, weil Cord und Gerd ihre Gewinnstellungen noch zu gewinnen hatten – und das dann auch souverän taten!“   3:3

Brett 2 – Cord Wischhöfer

„Ich spielte mit Schwarz mit zentralem Bauernopfer auf Initiative. Nach Sprengung des Zentrums konnte ich gewinnbringenden Vorteil erreichen, ließ meinen Gegner jedoch mit einigen eher zweitklassigen Zügen wieder ins Spiel kommen. In einer weiterhin zweischneidigen Stellung konnte ich in der Zeitnot meines Gegners eine Figur gewinnen und brachte den Sieg an Brett 2 danach ungefährdet nach Hause.“   4:3

Brett 5 – Gerd Biebelmann

Den Schlusspunkt setzte dann Gerd, der eigentlich als Erster eine richtig gute Stellung hatte, bis zur Verwertung aber doch noch einige Zeit benötigte:

„Ich spielte mit Weiß eine solide Partie. Schon in der Eröffnung spielte der Gegner einige ungenaue Züge, so dass ich sehr schnell in eine gute Position kam und langsam aber sicher den Gegner vor immer neue Herausforderungen stellte. Ich übersah eine Abwicklung, die schnell zum Gewinn geführt hätte. Aber so gewann er im 28. Zug die Qualität und mit 2 Türmen, diversen Bauern gegen Turm und Läufer und Bauern war es nur eine Frage der Zeit bis der 5. Punkt gemacht war.“   5:3

Fazit

Hierfür ist diesmal Thommy zuständig:

„Ich hoffe sehr, dass diese Partie meine schlechteste der Saison bleiben wird, dass Heinz und Sebastian bald die Kurve kriegen und das Richard weiterhin so unbekümmert spielt, er ist nämlich auf dem besten Weg, den Stadtligaschreck Johannes vom Vorjahr bestens zu ersetzen! Weiter so!!!


ZWEITE: 7:1-Kantersieg bei Eckbauer

Bericht von ML Martin Sechting

Ich rechnete mit einem ausgeglichenen Mannschaftskampf mit leichten Vorteilen für die Weisse Dame, doch es sollte anders kommen.

Frühstück

Nach einer Stunde um 10.00 Uhr gingen wir bereits in Führung: Lepu Coco Zhou spielte ihr erstes BMM-Saisonmatch, gewann in rasantem Stil und brachte uns damit schnell in Führung. In diesem Stil ging es weiter.

Mein Gegner FM Klaus Zschäbitz hatte an einer Stelle nicht die beste Verteidigung gefunden, danach hatte ich eine Gewinnstellung. Grigorios „Greg“ Sklavounos hatte nach der Eröffnung nicht nur einen Gambit-Bauern mehr, sondern auch eine Riesenstellung. Gegen 11.00 Uhr konnte mein Gegner Materialverlust nicht mehr abwenden und gab auf, kurz danach gewann auch Greg souverän. Wir führten 3:0 und das war für mich der beste Zeitpunkt, um Remisangebote zu bejahen. Stefan Prange an Brett 1 und Martin Kaiser an Brett 2 konnten jeweils in noch nicht entschiedenen Stellungen remis vereinbaren, sodass wir gegen 12.00 Uhr bereits mit 4:1 führten. Das war natürlich die halbe Miete und ein Vorteil für die restlichen noch laufenden Partien. 

Mittagspause

Noch vor 13.00 Uhr fiel dann die Entscheidung: Ralf Mohrmann konnte seine Partie mit Turmverdoppelung auf der 2. Reihe gewinnen. 5:1

Und wir konnten heute noch etwas für das Brettpunktekonto tun: Unser Neuzugang Anton Bashtavy gewann im Endspiel mit Mehrfigur deutlich zum 6:1. In einem rasanten Mittelspiel verlor sein Gegner eine Figur, danach hat Anton die Partie souverän nach Hause getragen.

Spannend war es dann noch am 5. Brett. Felix Zesch konnte mit dem Sieg zum 7:1 die Krönung des Tages erreichen und wir sind nun Tabellenerster nach zwei Spieltagen. Felix zeigt im Folgenden, dass sein Kontrahent ein Remis hätte erzielen können, aber unsere Gegner waren heute wohl einfach zu demoralisiert. Wir freuen uns, dass wir so souverän auftreten konnten – und wollen das gern fortsetzen.

Nachtisch

Schwarz am Zug könnte remis halten …

Manfred Weiser (Eckb 1 – DWZ 1720)

Felix Zesch (WeDa – DWZ 1959)

 

Felix kommentiert seine Partie, wobei das abgebildete Diagramm der Partieschlussstellung die Hauptrolle spielt: „Nachdem ich als Weißer mit einem Mehrbauern und sehr guter Stellung aus der Eröffnung kam, vergab ich mehrmals einen sicheren Sieg und gelangte schließlich in ein Leichtfigurenendspiel mit Mehrbauern. In der Endstellung nach g7 gab Schwarz auf, weil der schwarze König den Bauern scheinbar nicht mehr aufhalten kann. Dabei ist die Stellung remis (was beide Spieler im Eifer des Gefechts anders einschätzten). Der schwarze Bauer auf h4 kann den weißen König beschäftigen und der Springer ist mit Zugang zum Feld f5 optimal platziert. Beispielvariante: 53. … Sd6+   54. Kf3 Kf7   55. Kg4 h3   56. Kxh3 Sf5   57. Le5 Sxg7 (=).“


Des einen Freud ist bekanntlich des anderen Leid; daher gibt es an dieser Stelle noch den Hinweis auf die Trauerbewältigung bei Eckbauer durch die → trauma-therapeutische Berichterstattung von Ferenc Tóth.   😉


Kurznotizen

Die ZWEITE erwischt einen Sahnetag gegen die normalerweise unangenehm zu bespielenden Kieznachbarn von Eckbauer. Die DRITTE siegt glücklicher, als es das Ergebnis aussagt. Die FÜNFTE benötigt zwei kampflose Siege, um zu gewinnen. Näheres folgt …