DOSL – 1. Liga – Gruppe A: Premierenbericht zum Erstrundenauftakt
von ML/WKL Christian Greiser aka WeDaChris
Nachdem im Verein genügend Spieler aktiviert, die Mannschaft gemeldet und die glorreichen Vier auch tatsächlich zur Premiere im „Spielsaal“ erschienen waren …
“Stop, es sind doch erst drei Spieler – mal gucken, wer fehlt. Okay. Einen Anruf später sind tatsächlich alle „vor Ort“, aber einer hat den Ernst der Lage noch nicht völlig erfasst und wähnt sich in einer Art Aufwärmpartie. Er macht erst mal einmal einen Zug, bis ihm klar wurde, dass es damit bereits losgegangen ist. Besser spät als nie!“
… Die Eröffnungen verliefen einigermaßen ausgeglichen, wobei die Weißspieler durchgängig Probleme hatten einen irgendwie gearteten Vorteil nachzuweisen. Bei zwei derart ausgeglichen besetzten Mannschaften war aber auch letztlich kein ernsthafter Eröffnungsreinfall zu erwarten.
Auf dem Spitzenbrett wurden sämtliche Aktivitäten bereits kurz nach der Eröffnung unter Verzicht auf das Mittelspiel in einem ausgeglichen erscheinenden Endspiel eingestellt und stattdessen die Friedenspfeife geraucht.
Wesentlich interessanter gestaltete sich das Geschehen am 4. Brett, an dem der Berliner Schwarzspieler früh eine Qualität geopfert hatte fürs Läuferpaar und einen Bauern. Dramatisch wurde es, als der Kölner Weißspieler Verbindungsprobleme bekam und sich hilfesuchend an den Wettkampfleiter (WKL) wandte.
„Ach, herrjeh – wat’n nu?“, war dessen erster Gedanke. Bisher war doch alles ziemlich reibungslos verlaufen und nun so etwas. Da waren sie wieder – seine drei Probleme: keine Ahnung – keine Zeit – kein Plan! Wozu aber hat man dem Mann mit Claudia Münstermann eine kompetente Stellvertreterin an seine Seite gestellt? Genau – für den Plan. Also vorsorglich erst einmal die Uhr des Weißspielers stoppen, um Zeit zu gewinnen für einen Anruf beim Turnierleiter. Der ging auch prompt ans Telefon und meinte nur lapidar: „Wenn der Spieler im Chat ist, dann ist er auch noch im Spielsaal; also muss er sich auch wieder von allein einloggen, d.h. von daher ist keine weitere Aktion des Wettkampfleiters erforderlich.“ „Gesagt – nix Falsches getan – Glück gehabt“, kann man dessen Gemütslage anschließend zusammenfassen.
Tatsächlich berappelte sich die Internetverbindung des Kölner Weißspielers dann wieder, aber irgendetwas war mit der Zeit, denn die lief nicht weiter – so schien es jedenfalls. Auch hier brachte ein Anruf beim Turnierleiter Klarheit. Nach dem Stoppen der Zeit durch den WKL läuft die Zeit nach dem nächsten Zug des Spielers automatisch wieder an; allerdings muss der Zuschauer die Partie „auffrischen“ (neu starten!), um die laufende Zeit wieder zu sehen. Nachdem dies im Chat kundgetan war, war es an der Zeit in selbigem „Turnierruhe“ anzumahnen!
Ob es die unterbrochene Internetverbindung war oder nicht, dem Weißspieler gelang in dieser Partie nichts mehr und er musste kurz danach die Segel streichen.
Auf den verbliebenen Brettern 2 und 3 bekamen die Berliner Weißspieler zunehmend Probleme; der eine mehr – der andere weniger. Tatsächlich schaffte der Berliner Spieler mit den größeren Problemen den Sprung ans rettende Ufer gerade noch, während die geplanten Rettungsmanöver am anderen Brett fehlschlugen.
Fazit: Im Ergebnis gab es ein gerechtes Unentschieden, das beiden Mannschaften alle Möglichkeiten offenlässt.
Apropos Chat: Für den Beginn des Premierenmatches hatte der Wettkampfleiter eine kleine Rede vorbereitet, die er aber dort nicht „zu Papier“ bringen konnte; dafür läuft der Chat dann doch zu schnell durch. Hier also der Wortlaut im Nachgang, wobei dies keine Premiere darstellt, denn im Livestream der Kölner wurden die Sätze bereits online veröffentlicht. Dank an dieser Stelle noch einmal dem Kölner ML-Kollegen Ingo „Nadeesh“ Lindam!
„Liebe Kölner SF vom KSK Dr. Lasker, liebe Berliner SF von der Weissen Dame und alle weiteren Kiebitze,
herzlich Willkommen zum ersten Mannschaftskampf der DSOL in der Gruppe A der 1. Liga. Gemeinsam können wir uns auf einen spannenden Wettkampf freuen, der unter „normalen“ Umständen wohl so nicht stattfinden würde. Begreifen wir dies als große Chance einander kennenzulernen und zusammen einen angeregten Abend zu verbringen, sei es als Spieler oder als Kiebitz.“
Christian Greiser aka WeDaChris, ML WeDa und heute Abend Wettkampfleiter (WKL)
Zum Abschluss dieses Berichts sei noch ein besonderer Gruß nach Köln geschickt – an Ruprecht Pfeffer!
Dieser hat die Weisse Dame im vergangenen Jahr aus beruflichen Gründen Richtung Köln verlassen und spielt nun – für den Kölner SK Dr. Lasker!
Die Welt ist eben doch ein Dorf …
NEWS vom 24.06.2020 / CM – CG
Livestream von Nadeesh (Ingo Lindam vom KSK Dr Lasker)
Aktualisierung 22:15 Uhr: Beide Mannschaften starten in die Liga mit einem 2:2-Unentschieden (ausführlicher Bericht folgt).
Weiterführende Links: DSOL
Auch wenn es um Nichts geht, beginnt doch so ganz langsam ein leichtes Kribbeln, wie es sich vor (fast) jedem Mannschaftskampf einzustellen pflegt. Es ist die Mischung aus Vorfreude, Erwartung und Spannung, die gern auch als Lampenfieber bezeichnet wird.
Tatsächlich können alle Teilnehmer nur gewinnen, denn einen Abstieg wird es nicht geben. Dies ergibt sich aus der Konstruktion der Liga, die die Mannschaften nach der Stärke der besten vier gemeldeten Spieler einsortiert. Auch der Tabellenletzte hätte in der kommenden Saison (so sie denn überhaupt kommt) die Chance durch eine bessere Mannschaftsaufstellung wieder in der 1. Liga zu landen.
NEWS vom 21.06.2020 / JSt
An der morgen beginnenden Deutschen Schach-Online-Liga (DSOL) ist unser Verein mit zwei Mannschaften beteiligt. Möglich geworden ist dies nach zunächst nur sehr zögerlichem Interesse durch das Engagement der beiden Mannschaftsleiter Claudia Münstermann und Christian Greiser. Dem Externen Spielleiter bleibt diesmal somit lediglich die Rolle, noch seinen Segen „Comitessis albis et Scaccariis“ zu spenden, zu Deutsch: „Den Weißen Damen und den Schachbrettern“ (die bekanntlich die Welt bedeuten … ).
Beide Mannschaften werden ihren 1. Mannschaftskampf am kommenden Mittwoch (24.6.) ab 19.30 Uhr bestreiten. Die Partien können voraussichtlich live verfolgt werden (der genaue Rahmen dafür ist noch unklar, Anleitung folgt).
Die 1. Mannschaft trifft dabei in der 1. Liga (!) in Gruppe A auf den Kölner SK Dr. Lasker. Klarer Favorit dieser Staffel ist Bundesligist (!) SV Werder Bremen. Die Frage nach den Erfolgsaussichten muss deshalb wohl so formuliert werden, ob es gelingen wird, in der ansonsten recht ausgeglichen besetzten Staffel um den 2. Tabellenplatz mitzuspielen, der noch zur Teilnahme an den Play-Offs berechtigt.
Die 2. Mannschaft trifft in der 1. Runde in der 6. Liga, Staffel A, auf die SG Drewer (Drewer ist ein Stadtteil der am nördlichen Rand des Ruhrgebietes gelegenen Stadt Marl). In der ausgeglichenen Staffel erscheint alles möglich. Auffällig ist dabei allerdings, dass das Gefälle der Spielstärke innerhalb der meisten Mannschaften, so auch unserer, recht groß ist, was im Endergebnis erfreulicher Weise wieder zu vielen ausgeglichenen Partien führen sollte.
Zu den Ansetzungen und den Mannschaften gelangt man über die im Stile des Ergebnisdienstes des DSB angelegte Turnierseite der DSOL (1. Mannschaft und 2. Mannschaft)
Über den Start der Online-Liga mit insgesamt 246 Mannschaften und eine Online-Schulung für die Mannschaftsleiter („Captains-Meeting“) berichtet der Deutsche Schachbund in folgendem Bericht. Anerkennung verdient die sehr umfangreiche, organisatorische Leistung des DSB, allerdings erwarten die Mannschaftsleiter administrative Aufgaben nicht nur vor, sondern auch während der Wettkämpfe, was Bedenken und Kritik hervorrief.